Hallo Kathie,
ich habe selbst keine Kinder, aber schon einige Waldorfschul-Kinder verschiedenen Alters kennengelernt. Und so zog es mir bei den Antworten teilweise die Schuhe aus!
Hier jetzt mal eine Meinung, von einem, der Erster-Hand-Erfahrung hat - mein Bruder:
>>Ohne großen Esoterik-Brimborium, den es in der Waldorfschule nicht gibt: Es ist ganz einfach - Rudolf Steiner hat sich bemüht, für die kindliche Entwicklung maßgebliche Einflüsse aufzuzeigen und daraus pädagogische Empfehlungen abgeleitet.
Diese Hinweise wurden weiterentwickelt und werden in Waldorfschulen - je nach Schule mehr oder weniger erfolgreich - gelebt.
Dazu gehört ein Stoffplan, der der Entwicklung der Kinder angepaßt ist und viel praktische und künstlerische Tätigkeit. Fernsehen ist den Familien, die ihr Kind auf eine Waldorfschule schicken, nicht verboten. Überhaupt ist nichts verboten.
Aber es gibt Empfehlungen, die sich an den gesunden Menschenverstand der Eltern richten. Bei uns in der Schule haben garantiert über 90 Prozent der Elternhäuser einen Fernseher. Ich habe keinen, weil meine Kinder genügend Eigenphantasie haben, zu spielen, und weil ich es als meine Aufgabe ansehe, mit meinen Kindern zu leben und sie nicht über den Fernseher verwalten zu lassen. Das ist nicht immer leicht, weil der Fernseher einem für begrenzte Zeit Ruhe verschafft (wo
ich mir manchmal denke, der Kasten wäre ein Segen), aber was solls. Wer sich hier näher informieren will, kann Bücher von Neil Postman lesen.
Ich schicke meine Kinder auf die Waldorfschule, weil ich will, daß sie zu selbständig denkenden und handelnden Menschen werden sollen. Und weil ich glaube, daß die Waldorfschule das insgesamt leisten kann.
Wer sich informieren will, soll hingehen, soll sichs anschauen, solls wirken lassen und sich möglichst wenig aus zweiter oder dritter Hand holen. Es wird ein unglaublicher Stuß über Waldorf verbreitet.