Liebe Gemeinde,
mein Sohn wird im Herbst eingeschult. Nun haben wir die Möglichkeit, ihn auf die hiesige Waldorfschule zu schicken. Diese Schule hat einen guten Ruf, ich kenne ein paar Eltern und Schüler (Unterstufe) und die Schule geht bei Bedarf bis zum Abitur.
Ich habe ein gutes Gefühl bei dem Konzept und auch für meinen Sohn.
Trotzdem kann ich mich nicht von einigen Vorurteilen freimachen, mit denen ich ständig konfrontiert werde.
- „Waldorf … mmh, naja … für was anderes hat es wohl nicht gereicht“ (ich WEIß, dass gnau die selben Prüfungen geschrieben werden, wie an anderen Schulen)
- das Kind wird eingekapselt und kommt in der realen Welt, wo es nicht nur Freude Freude Eierkuchen ist, nicht zurecht
- das Kind wird immer ein Stigmata haben - Waldorf, naja, wer weiss, was der / die gelernt hat …
Meine Fragen an Euch - also an Eltern von Waldorf-Kindern bzw. ehem. Schülern oder akt. noch Schülern:
Konntet Ihr eine Benachteiligung feststellen, aufgrund des Besuches der Waldorfschule (Studium, Ausbildungsplatz, Job)? Wie wird von Außenstehenden reagiert, wenn es heißt Waldorf? Gibt es etwas, wie eine „eigene Waldorfwelt“, also eine Abkapselung?
Und für ehem. Schüler - wie habt Ihr selbst den Besuch empfunden - also als Basis für Euer Leben?
Ihr merkt schon, es geht viel um Vorurteile. - gerade die, die einem täglich begegnen, diese pauschalen Aussagen „ach, dass sind doch die, die immer ihren Namen tanzen“.
Mich interessiert das dazwischen -schließlich ist es eine wichtige Entscheidung. Die Schule ist toll, die Eltern klasse, das Konzept super (jedenfalls kann ich so von DIESER Schule sprechen).
Die Frage für mich ist nur, inwieweit dieses Konzept auch unterstützend für den späteren Lebensweg ist (ich spreche nicht von Inhalten, sondern von gesellschaftlichen Ansichten).
Ist es wirklich so, wie ich es bisher erlebt habe, oder sind dies Extreme? Also kann ich es als Mutter verantworten, mein Kind an eine super Schule zu schicken, auch wenn das Konzept von der Gesellschaft oft belächelt wird und so mein Kind evt. dadurch einmal Benachteiligungen erfahren muss (wenn es denn so ist …)?
Ich hoffe, mein Geschriebenes war nicht so wirr.
Liebe Grüße und besten Dank
CEA