Hallo.
Als nächstes möchte ich dich bitten, nicht bloß Begriffe in
den Raum zu werfen,
Darauf hatte ich schon in einigen Antworten vorher gewartet, daß Du versuchst den Spieß umzudrehen.
Eine finnische Schule ist ebenso
eine Einheitsschule wie eine Gesamtschule in Deutschland,
dennoch gibt es erhebliche Unterschiede im Konzept.
Eben nicht. eine Gesamtschule ist keine Einheitsschule.
Einheitsschule heißt ganz formal: Alle Schüler besuchen von Klasse 1 bis Klasse 10 die gleiche Schulform mit dem gleichen Abschlußziel unter gleichen Bedingungen.
Darüber hinaus kannst Du mit dem Begriff „Gesamtschule“ gar nicht hantieren, weil es in den Bundesländern eine Reihe von Unterschieden gibt.
Bei den einen ist es eine echte Schulform, bei den anderen nur eine übergeordnete Organisationsform - überspitzt: das Gebäude. Die Institution schimpft sich dann Gesamtschule und besteht aus einer Zusammenfassung mehr oder minder separaten Realschulen, Hauptschulen, Gymnasien …
dass eben keine Dreizügigkeit existiert, sondern alle Schüler
gemeinsam auf eine Schule gehen.
Nein, eben genau NICHT. Was Du beschreibst ist die gängige Form einer Gesamtschule in einigen Bundesländern.
Einheitsschule wurde als Begriff extra geprägt, um die eben den Rückbau von Mehrzügigkeit auf eine (niveauvolle) Standardschule auszudrücken.
Du bist an diesem Punkt defacto völlig falsch informiert.
Daraus folgt natürlich unmittelbar und mittelbar, daß alle darauf basierenden Äußerungen Deines Kommentars hinfällig werden.
Jedoch räume ich Dir als mildernden Umstand ein, daß - als dieser Begriff geprägt wurde - sofort jedes Bundesland wieder eine eigene Deutung der Struktur „Einheitsschule“ ablieferte, es also nicht verwundert, wenn immer wieder solche Unklarheiten auftauchen.
Dieser Konzepte gibt es allerdings viele: Die DDR-Schule sah ganz
anders aus als die finnische.
Weniger als Du glaubst.
Schöne Worthülsen. Wie stellst du dir das konkret vor?
Da geb ich natürlich nur Stichworte, um keinen Aufsatz abliefern zu müssen. Verbindliche Lehrpläne, wobei dem Lehrer eine höhere Eigenverantwortung im Unterricht auch echt zugesprochen wird, sprich, daß er gute Schüler konstruktiv beschäftigen kann, um bei den schlechteren so etwas wie Individualbetreuung zelebriereb zu können.
Das klingt trivial, wird aber nirgends heutzutage noch umgesetzt.
Hier geht es mehr um den pragmatischen Lehransatz und nicht die verwissenschaftliche Pädagogik: Bei uns waren die Guten in der Klasse immer ausgelastet, auch wenn der grundlegende Stoff bei den Schlechteren noch an Ecken und Kanten hing.
Soviel auch zu Deiner falschen Behauptung, man könne keine heterogen aufgebaute Gruppe Schüler effizient unterrichten.
Es bleibt dabei: Es geht. Ich greife auch vor - die Schüler, die Stoff schneller lernen könnten, sind aber nicht bloße Puppen zum Lernen geboren. Genau den Fehler begehst Du ein ums andere Mal.
Der Schüler ist im einfachsten Modell Lernender UND heranwachsendes Kind. Du unterschlägst immer wieder die psychologische Komponent und die geistige Reife eines Kindes. Die steht in keinem Zusammenhang mit der Fähigkeit, Stoff schneller lernen zu können.
Wenn Du Dich dann beklagst, ich würde hart mit Dir ins Gericht gehen, bist Du inzwischen selbst schuld. Ich rede mir auch für Dich nicht den Mund fusselig und wenn Du Dinge (unlogisch) auseinanderreißt, die im Wechselspiel stehen, solltest Du es einfach lassen.
Du magst mit Deiner Tibetanischen Gebetsmühle glücklich sein, aber ich leiere auch für Dich nicht alles immer und immer wieder durch.
Ich habe mehr als genug Umgang bin Schülern von „schlecht“ bis „gut“, um zu wissen, daß insbesondere bei der mangelhaften Erziehung heute, sehr viel auf der Strecke bleibt, was geistige Reife von Kindern angeht.
Und hierin liegt dann auch das ganze Scheitern der Frühselektion. Ich kann von einem unmündigen 10jährigen nicht erwarten und auch nicht verlangen, daß er sich nach nur vier Schuljahren für einen ganzen Lebensweg entscheidet. Bewußt und abwägend entscheidet ist hier gemeint, nur um Deinen Mißinterpretationen vorzubeugen. Vorallem kann man das deshalb nicht, weil die größten Persönlichkeitsveränderungen erst genau DANACH einsetzen, der Stoff nach der Grundstufe eine GANZ ANDERE Form annimmt und und und.
Niemand kann Dir verbieten, dies nur einseitig durch Deine „Fähigkeit-zum-Lernen“-Brille zu sehen, dann darfst Du Dich aber auch nicht wundern, wenn Du dann unter massiven Beschuß gerätst.
Im Gegensatz zu heutiger Einstellung ist Schule auch eine Erziehungsanstalt - sollte es zumindest sein. Hier scheitert einfach jede Betrachtung „Gute auf der Überholspur“.
Bei Hochbegabten ist das natürlich etwas völlig anderes, aber eben vorallem vom Einzelfall bestimmt, hat also mit der obigen Thematik nichts zu tun.
Doch, hier sieht man, daß Du die Relationen nicht
durchschaust.
Dann erklär sie.
Ein gute Lehrer hätte Dir das nicht durchgehen lassen - sowas
gibt es einfach nicht, HAUSaufgaben, nochmal für Dich:
HAUSaufgaben, im Unterricht zu erledigen.
Wieso? Wenn explizit gesagt wurde: Macht diese Übung und was
ihr nicht schafft, habt ihr als Hausaufgabe auf unhd ich die
komplette Übung im Unterricht schaffe, was soll daran so
schlimm sein?
Jaaaahaaaa - siehste. Genau das mein ich mit Deinen Unsauberkeiten in der Darstellung. Du sprachst die ganze Zeit nur von „Hausaufgabe“ - NICHT davon, daß es sich um eine EVENTUELLE Hausaufgabe in Abhängigkeit der Arbeitsgeschwindigkeit des Schülers geht.
Logischerweise geht man vom Standardfall aus, zumal auch Deine Wortwahl darauf hindeutet, und stürzt sich nicht auf Ausnahmen.
Also nicht mein Fehler, sondern Deiner.
Stattdessen hätte man Dich in einer guten Schule entsprechend
sinnvoll beschäftigt.
Entsprechend sinnvoll wäre es für mich, wenn man sich nicht
ewig am gleichen Stoff aufgehangen hätte und einige meiner
Mitschüler keine Null-Bock-Stimmung von zu Hause mitgebracht
hätten.
Was erneut KEIN Argument GEGEN eine Einheitsschule (siehe oben) ist.
Die Null-Bock-Stimmung ist ein gesellschaftliches - und drastisch um sich greifendes - Problem, was in die Schule hineingespült wird.
Herumhängen am gleichen Stoff ist auch nicht eindeutig. Wenn es nunmal nicht alle gleich kapieren, ist es eigentlich Aufgabe des Lehrers, Dir Aufgaben und Aufgaben und Aufgaben und Aufgaben und Aufgaben zu geben (bis Du darin erstockst ), um tiefer in den Stoff hineinzutauchen und ausgelastet zu sein.
Ich meine damit nicht Beschäftigungstherapie, sondern wirklich Konstruktives.
Und das geht - wenn der Lehrer darf und will.
Ich spreche hier von einer extremen Diskrepanz: Ein Lehrer
kann nun mal den Unterricht nicht so gestalten, dass ein
Schüler mit Hauptschulniveau alles versteht und gleichzeitig
der potentielle Gymnasiast nicht unterfordert ist.
Und hier irrst Du gerade in gewaltigem Ausmaß. Genau DAS geht.
Jedoch erfordert es entsprechende Lehrpläne, ein entsprechende
Vorbildung im Kindergarten, so daß die Kinder nicht verblödet
in die 1. Klasse kommen, eine niveauvolle, durchdachte
Grundschule und und und.
Dass die Bildung im KiGa anfangen sollte, finde ich auch. Aber
das hat noch immer nichts mit der Dreizügigkeit oder
Einheitsschule zu tun. Es ist eine Illusion, dass du alle
Kinder auf ein einheitliches (hohes) Niveau bringen kannst.
Und da du das nicht kannst, ist es eine Illusion, dass du ein-
und denselben Unterricht gleich gut (weder über- noch
unterfordernd) für alle Schüler gestalten kannst.
Einheitsschule heißt nicht zwangsläufig einheitlich hohes Niveau.
Doch Dein Einwand krankt daran, daß Du Ursache mit Wirkung verwechselst: Hat man vorschulische Bildung (Kindergarten) und eine entsprechend strukturierte Grundstufe in einer Einheitsschule (sihe oben), dann kann man diese Vergleiche „Hauptschule - Realschule - Gymnasium“ vergessen.
Ein Hauptschüler ist vorallem deshalb Hauptschüler, weil er heutzutage dazu gemacht wird.
Kennst Du nicht den Satz aus der Biologie „Alle Menschen sind biologisch gleich leistungsfähig“ - und kennst Du nicht die Milieutheorie (Mensch bestimmt durch seine Anlagen UND sein Umfeld, der Volksmund sagt „Umgang FORMT den Menschen“)?
Genau darum geht es: Wenn ein Kind nicht schon im Kindergarten entsprechend sozialisiert wird (Eingliederung in Gruppen, Hilfsbereitschaft, Kommunikation, Führung, Unterordung, respektvolles Umgehen, Achtung vor Autoriäten, grundlegende manuelle Fertigkeiten, grundlegende geistige Fähigkeiten wie Zählen et cetera et cetera et cetera) und dann in eine Grundschule kommt, wo einfach nur stur ein Kurs mittleren Niveaus gehalten wird - was soll dann werden?
Hier stolperst Du - diesmal sogar gewaltig - über Deine einseitige Sicht. Man kann nicht sagen „Hauptschüler bremsen“, wenn es (a) keine Hauptschüler gibt (formal) und auch diese Kategorisierung und Selektion nach Niveau nicht vorhanden ist.
Eine günstig ausgestaltete Einheitsschule mit vorgelagerter Kindergartenbetreuung kann sehr wohl diese heutige Schere Hauptschule > Gymnasium mildern und das nich zu Lasten guter Schüler.
Wieder nur ein Beweis, daß Du nicht über Deinen eng gesteckten
Tellerrand zu blicken vermagst.
persönliche Angriffe - siehe oben
Nur, weil ich nicht deine Meinung vertrete, muss ich nicht
blöd sein. Ein wenig mehr Toleranz für andere Ansichten würde
dir nicht schaden.
Habe ich lange genaug gezeigt - siehe Tibetanische Gebetsmühle - wenn Du zur einfachsten Einsicht oder Schlußfolgerung nicht bereit bist, wird man Deiner schnell überdrüssig.
Mit Meinungstoleranz oder dergleichen hat das eben wenig zu tun.
Eine Meinung ist nicht die unreflektierte, persönliche Sichtweise, auch wenn Dir das vielleicht die Dich umgebende Gesellschaft heute weißgemacht hat.
Wir sicherlich nichts dabei rauskommen - ein Hochbegabter
würde sich nicht so anstellen wie Du, zumindest wenn er vom
Typ analytisch-logisch ist.
no comment
Besser ist das.
Hinzu kommt, dass dort nach dem autoritär-frontalem Prinzip
unterrichtet wurde, was ich mir in Deutschland schon aufgrund
der hiesigen Mentalität nicht vorstellen kann. Ein
Bildungssystem muss sich an die Gegebenheiten anpassen.
Wer sagt denn bitte, daß diese Mentalität nicht falsch ist? Ich halte sehr viel von Frontalunterricht. Wenn ich im Kreis aufgestellte Bänke sehe oder in der Grundschule Ringelreihe-mit-Anfassen gespielt wird, statt echten Unterricht zu machen, kommt mir das Grausen.
Das können vielleicht irgendwelche Geisteswissenschaftler an der Uni so machen.
Auch in Finnland sehen die Rahmenbedingungen ganz anders aus,
was die Schülerzahl an Schulen angeht.
Dort leben auch weniger Leute.
Gut, dass du dich in der Lage fühlst, als eine höhere Macht
darüber urteilen zu können.
Yeah.
MfG