Gesetze
Es könnte sein, daß da noch ein paar Mißverständnisse sind…
besonders, wenn wir zu der versuchten Klassifizierung von Theorie-Typen (siehe Beiträge oben) jetzt noch den Begriff „Naturgestze“ hinzu nehmen…
…meine Frage
bezog sich mehr auf eine „Quantentheorie der Schwarzen
Löcher“.
Man kann durchaus quantentheoretische Arbumente angewenden auf die Dynamik Schwarzer Löcher. Das hat ja Hawking 1974 gemacht. Das aufregende Resultat dieser Berechnungen war, daß Schwarze Löcher gewissermaßen „verdampfen“ können. Darüber hinaus ist eine solche Raumzeitsingularität (Vorsicht: die „Singularität“ ist das „Zentrum“ des Ereignishorizontes eines Schwarzen Loches, nicht das letztere selbst) schlicht ein Ergebnis der ART, genauer gesagt, eine Art der Lösung, die die Einsteinschen Feldgleichungen ermöglichen. Die ART impliziert sie also, und zwar unabhängig davon, ob man sie als reale Objekte nachweisen wird oder nicht…
Ich glaube zwar zu wissen, daß man darüber noch nichts weiß…
Doch - siehe oben
… Wenn die physikalischen Gesetze
unter den Planckgrenzen versagen, wie bei einer
Raumzeitsingularität
Die physikalischen Gesetze versagen ja gar nicht… im Gegenteil, es handelt sich ja gerade um Konsequenzen dieser Gesetze. Aber während die Dynamik von black holes recht gut verstanden wird, führt die Anwendung auf die Frühgeschichte des Universums eben zu diesem Szenarium der Planck-Ära, wenn man die Quantenmechanik in die Überlegungen einbezieht.
Das interessante an diesen Planck-scales ist, daß sie ja nicht nur das embryonale Universum beschreiben, sondern auch das gegenwärtige Universum hier und jetzt - allerdings eben auf der Ebene dieser räumlichen und zeitlichen Größenordnungen. Die „normale“ Teilchenphysik wird davon aber gar nicht berührt. Wenn etwa der mittlere Abstand zwischen den Quarks eines Protons 10^-15 cm ist, dann ist das immer noch das 10^18-fache (!) der Planck-Länge 10^-33 cm. Die kürzeste Lebensdauer bestimmter Teilchen ist ca 10^-23 sec, das ist immerhin das 10^20 fache (!) der Planck-Zeit 10^-43 sec.
…könnte diese dann einfach ein großer
„Quantenschaum“ sein?
Nein. Die Überlegungen über die Planck-Skalen der Raumzeit und die Planck-Ära des Universums haben mit Raumzeit-Singularitäten nicht unmittelbar was zu tun. Die letzteren sind ja die Folgen von Gravitationskollaps…
Und was sind das für Naturgesetze, die
bei bestimmten „Phänomenen“ einfach versagen?
siehe oben… die Gesetze versagen ja gar nicht, sondern die betrachteten Strukturen sind erst logische Konsequenzen derselben. Die Planck-Ära ist ja eine theoretische Konsequenz und nicht ein Resultat empirischer Beobachtungen.
Aber sehr wohl ist es ein sehr spannender Sachverhalt in der Physik, daß einige ihrer logischen Konsequenzen zu einem neuen Überdenken der elementarsten Grundbegriffe wie „Raum“ und „Zeit“ nötigen, wie es bzgl. der Planck-Skalen der Fall ist.