Hallo,
Wenn ich etwas baue und weiß, daß ich dort mit hochgiftigem Material arbeite, dann habe ich dafür zu sorgen, daß dort auch nichts passieren kann. Wenn die AKW´s nicht mehr zeitgemäß sind, dann muß eben nachgerüstet oder abgeschalten werden.
Genau.
Ich bin ein erklärter Gegner der Atomenergie.
Ich hoffe das stört nicht bei einer Diskussion mit sachlichen Argumenten. Das fehlt leider nach meinem Geschmack sehr häufig. Das finde ich sehr unschön.
Wie teuer wäre der Strom, wenn die Konzerne für die Beseitigung des Abfalls aufkommen müssten?
Viel teurer. Gar keine Frage. Allerdings ist es mir als Bürger ein kleines bißchen Bockwurst, ob ich das über meine Steuern oder meine Stromrechnung bezahle. Ich bezahle auch für den Bau und die Nutzung von Autobahnen oder die Beseitigung von Umweltschäden Steuern.
Generationen werden mit der Beseitigung beschäftigt sein.
Ja, das ist dann schon ein bißchen unfair. Erst bauen die Atomkraftwerke hin, leben mit schön billigem Strom, und nun muss ich die Entsorgung und auch noch deren Rente bezahlen. Gilt übrigens auch für die ganzen Pappnasen im Kohle-Bergbau. Erst die ganze Botanik unterhöhlen, so dass Häuser Risse bekommen bis unbewohnbar werden und Pumpen bis in alle Ewigkeit den Grundwasserspiegel niedrig halten müssen, weil die ganze Landschaft absackt. Die Pumpen werden mal mehr Energie verbraucht haben, als die ganze Kohle hatte. Wenn man das mal damals schon alles eingepreist hätte. Ach ja und die bekommen auch noch besondere Vorteile bei der Rente und Krankenversicherung. Na was solls. Immerhin haben die uns ein hochentwickeltes Industrieland hinterlassen.
Dass man nicht sofort auf Kernenergie verzichten kann, leuchtet mir ein, aber die Verlängerung hat es in meinen Augen nicht gebraucht und war ein Geschenk an die Atomlobby.
Bei aller berechtigter Kritik sollte man nicht vergessen, dass es eben der Staat war, der seinerzeit die Teile hingebaut bzw. genehmigt hat. Damit hat man sich längerfristig in die bestehende Situation manövriert. Damals musste Energie her, und zwar möglichst schnell und billig und sicher (im Sinne von verfügbar). Ich wage mal zu behaupten, dass man seinerzeit noch viel mehr hingebaut hätte, wenn man damals vorausgeahnt hätte, welche Preisentwicklungen sich bei den anderen verfügbaren Energieträgern vollziehen.
Insofern ist möglicherweise die These, dass es ausschließlich ein Geschenk an die Atomlobby sei, ein bißchen na sagen wir ideologisch angehaucht. Denn die Lobby sind alle Verbraucher hier im Land. Es steht doch jedem frei, seinen bestehenden Stromliefervertrag zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen und auf 100% Ökostrom umzusteigen und dabei vielleicht einen höheren Preis hinzunehmen. Dann aber bitte keine Wasserkraft aus Österreich bzw. generell aus Pumpspeicherwerken.
Vielleicht hat diese Laufzeitverlängerungssignal aber auch nur Spekulanten ein bißchen den Wind aus den Segeln genommen, weil die gesehen haben, dass sich schonmal Deutschland nicht kurzfristig übergangsweise verstärkt auf fossile Rohstoffe stützen muss. Denn es sind doch die Besitzer von fossilen Rohstoffen, die sich die meisten Sorgen machen müssen, dass sie ihr Zeug noch möglichst teuer loswerden. Außerdem wollte man ja gleichzeitig noch irgendwelche Klimaschutzziele erreichen. Und die Autos sollten dazu am liebsten auch mit Strom fahren.
Wenn in 5 oder 10 Jahren, und nicht erst dann wenn die Laufzeiten für Atomkraftwerke auslaufen (ich höre da immer was von 2050), die regenerativen Alternativen schon genauso sicher und zu einem vertretbaren Preis Strom liefern, dann löst sich das Laufzeitproblem der Atomkraftwerke und die CO2-Problematik (wenn sie denn eine ist) auch schon eher von selbst bzw. kann dann die jeweilige Regierung wesentlich flexibler einfach mal so die Teile abschalten lassen. Wobei dieses einfach mal so natürlich schön rechtstaatlich verpackt sein muss. Soviel Ordnung muss sein.
Grüße