Wann muss Merkel gehen?

Die Stunde der Oberlehrer

Viele Leute scheinen heute allerdings nicht zu verstehen, dass
sich aufgrund der jüngsten Ereignisse mittlerweile die
Ausgangsbedingungen und Grundannahmen geändert haben.

Aber Du hast es anscheinend verstanden?

Na gut, dann erkläre uns, die wir v.d. linken Kampfpresse zu AKW-Phobikern manipuliert wurden, welche Grundannahmen und Ausgangsbedingungen sich hierzulande geändert haben sollen.
Am Beispiel Neckarwestheim I z.B., das ja bekanntermaßen in einem Hochrisikogebiet für Erdbeben und Monsterwellen gebaut wurde.

Gruß MacG

Fähnchen im Winde
Hallo,

Weiterhin stand schon vor dem Moratorium fest, daß die älteren
Meiler einem Flugzeugabsturz nicht standhalten können.

das stand aber auch schon fest, als Herr Gabriel Umweltminister war und kein Problem damit hatte, die Reaktoren in Betrieb zu belassen. Auch nach dem Atomkonsens von 2000 wäre nur Neckarwestheim heute abgeschaltet - alle anderen Reaktoren liefen hingegen noch. Daß sich der gleiche Herr Gabriel heute hinstellt und so tut, die heutige Bundesregierung riskiere den Untergang des Abendlandes, wenn sie nicht sofort die Erzeugung von Atomernergie verbiete, ist schon ziemlich armselig.

Gruß
Christian

Hallo,

Weiterhin stand schon vor dem Moratorium fest, daß die älteren
Meiler einem Flugzeugabsturz nicht standhalten können.

das stand aber auch schon fest, als Herr Gabriel
Umweltminister war und kein Problem damit hatte, die Reaktoren
in Betrieb zu belassen. Auch nach dem Atomkonsens von 2000
wäre nur Neckarwestheim heute abgeschaltet - alle anderen
Reaktoren liefen hingegen noch. Daß sich der gleiche Herr
Gabriel heute hinstellt und so tut, die heutige
Bundesregierung riskiere den Untergang des Abendlandes, wenn
sie nicht sofort die Erzeugung von Atomernergie verbiete, ist
schon ziemlich armselig.

Hi,

das ist richtig. Wobei es wohl so war, das Herr Gabriel noch weitere Reaktoren schon eher vom Netz nehmen wollte, aber ein No der Kanzlerin kam.

Momentan ist es so, das so gut wie keine Partei glaubwürdig ist.

Allerdings sehe ich eben auch nicht, das Schwarz-Gelb besonders glaubwürdig wäre.

Es wäre an der Zeit, zur Ehrlichkeit zurückzukehren.

Gruß
Tina

Wenn ich etwas baue und weiß, daß ich dort mit hochgiftigem Material arbeite, dann habe ich dafür zu sorgen, daß dort auch nichts passieren kann. Wenn die AKW´s nicht mehr zeitgemäß sind, dann muß eben nachgerüstet oder abgeschalten werden.

Den schwarzen Peter den Flugzeugbauern zuzuschieben ist der verkehrte Weg.

Ich bin ein erklärter Gegner der Atomenergie. Wie teuer wäre der Strom, wenn die Konzerne für die Beseitigung des Abfalls aufkommen müssten? Generationen werden mit der Beseitigung beschäftigt sein.

Das man nicht sofort auf Kernenergie verzichten kann, leuchtet mir ein, aber die Verlängerung hat es in meinen Augen nicht gebraucht und war ein Geschenk an die Atomlobby.

Gruß
Tina

Hallo Tina,

Es wäre an der Zeit, zur Ehrlichkeit zurückzukehren.

Die ehrliche Antwort wäre aber, dass es sich bei der Energieversorgung um ein sogenanntes „natürliches Monopol“ handelt, das geht aber anscheinend gegen die Staatsräson der BRD und der EU…

Gruß

Anwar

Hallo,

Viele Leute scheinen heute allerdings nicht zu verstehen, dass
sich aufgrund der jüngsten Ereignisse mittlerweile die
Ausgangsbedingungen und Grundannahmen geändert haben.

Aber Du hast es anscheinend verstanden?

ganz offensichtlich habe ich das. Wenn ich mich aber schon als Oberlehrer titulieren lassen muss, dann bitte ich aber auch um respektvollen Umgang.

Na gut, dann erkläre uns, die wir v.d. linken Kampfpresse zu
AKW-Phobikern manipuliert wurden, welche Grundannahmen und
Ausgangsbedingungen sich hierzulande geändert haben sollen.
Am Beispiel Neckarwestheim I z.B., das ja bekanntermaßen in
einem Hochrisikogebiet für Erdbeben und Monsterwellen gebaut
wurde.

Bislang ging man davon aus, dass - sagen wir mal hypothetisch - eine Wahrscheinlichkeit von 0,001 besteht, dass der Rheingraben einbricht.
Diese Wahrscheinlichkeit galt übrigens auch während der vergangenen Jahrzehnte unter allen Regierungskoalitionen - schwarz-gelb, schwarz-rot, rot-grün, schwarz-gelb, rot-gelb, …
Keine Regierung sah auf dieser Grundlage eine Notwendigkeit zum Sofortausstieg, denn diese Wahrscheinlichkeit galt als hinzunehmendes Restrisiko, weshalb man ein solches Szenario ausblendete.

Dieses Risiko ist man nun aber nicht mehr bereit hinzunehmen und somit setzt man die Schwelle, die hinnehmbar ist, auf beispielsweise 0,0001. Damit blendet man das beschriebene Szenario wieder ein und prüft nun, ob bauliche Veränderungen an AKW dazu führen können, dass auch das bislang unwahrscheinlich erachtete Szenario sicherheitstechnisch abgefangen werden kann.

MFG Cleaner

P.S.: Die Zahlen sind frei erfunden, um das Prinzip des Beispiels deutlich zu machen.

Hallo,

Wenn ich etwas baue und weiß, daß ich dort mit hochgiftigem
Material arbeite, dann habe ich dafür zu sorgen, daß dort auch
nichts passieren kann.

Aber man muss doch von gewissen Szenarien ausgehen. Ich gebe dir insoweit recht, als man ein Bauwerk nicht auf den Absturz einer Cessan auslegen darf, wenn man weiß, dass A380 in der Luft rumfliegen.
Aber die Frage ist doch, wie weit man die Eventualitäten berücksichtigt. Flugzeugabsturz? Meteoriteneinschlag? Angriff der Aliens?

Das man nicht sofort auf Kernenergie verzichten kann, leuchtet
mir ein, aber die Verlängerung hat es in meinen Augen nicht
gebraucht und war ein Geschenk an die Atomlobby.

Oder aber auch ein Zugeständnis an die Versorgungssicherheit

MFG Cleaner

Hallo,

…wenn die Zahl der Vernünftigen und Denkenden in der BRD
eine „kritische“ Masse erreicht hat:wink:

dann geht sie noch als „Ewige Kanzlerin“ in die geschichte ein.

Gruß
T.

Politiker und Wahlen
Hallo Tina,

Es wäre an der Zeit, zur Ehrlichkeit zurückzukehren.

die Menschen wollen Ehrlichkeit nur solange, wie sie nicht unbequem ist. Außerdem wollen sie - um beim aktuellen Thema zu bleiben - möglichst günstige, saubere, ungefährlich und optisch ansprechende Methoden zur Energiegewinnung.

Im Augenblick steht die Ungefährlichkeit wieder etwas weiter oben in der Liste, aber wenn das große Theater wieder vorbei ist, wird der Kostenaspekt wieder an Bedeutung gewinnen, wenn sich nicht ein Mikrophon vor der Nase des Energieverbrauchers befindet, sondern die Stromrechnung.

Und zum krönenden Abschluß noch ein Zitat von Dieter Nuhr (aus: „Wer’s glaubt, wird selig“): Der Glaube, dass Politiker dumm seien, hat sich in weiten Kreisen der Wahlberechtigten durchgesetzt. Dabei wird übersehen: Nicht jeder ist dumm, der unterlässt, das zu tun, was man sich selber wünscht.
(…)
Unser Problem ist nicht in erster Linie die Blödheit der Regierenden, sondern einerseits, bedingt durch das Wahlrecht, ihr Hang zum Populismus und andererseits die Kurzsichtigkeit ihrer Beschlüsse, bedingt durch den vierjährigen Wahlzyklus. Würde ein Politiker für 500 bis 1000 Jahre gewählt, könnte er zumindest in den ersten 400 Jahren auch unpopuläre, aber notwendige Maßnahmen durchsetzen. Nehmen wir als Beispiel die Klimakatastrophe, die einhergeht mit dem Ende der fossilen Energieträger. Kein Politiker sieht sich momentan in der Lage, dem Wähler ein auf 40 oder 80 Jahre ausgerichtetes Umwelt- und Energieprogramm anzubieten, obwohl genau das jetzt überlebenswichtig wäre.

Gruß
Christian

Nachfragen
Ah ja, verstehe.
Also hat sich die objektive Eintrittswahrscheinlichkeit einer solchen Naturkatastrophe gar nicht verändert, sondern nur die Risikobereitschaft der verantwortlichen Politiker/Behörden.

Und das wird dann pseudo-rational „Ausgangsbedingungen und Grundannahmen“ genannt.

Da die japanische Katastrophe nicht auf unseres übertragbar ist, frage ich mich nun, warum hat man uns vorher diesem höheren Risiko ausgesetzt?
Tschernobyl gab es doch auch?

MacG

Hi,

Und du glaubst natürlich an einen Protokollfehler?
Da wirst du wohl nicht viele Gleichdenkende finden.

wohl eher nicht, man fragt sich ja, wofür brauchen wir noch wikileaks?

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,753…

Transparente Politik oder Dummheit?

Gruß
T.

Hallo Christian,

Würde ein Politiker für 500 bis 1000 Jahre gewählt, könnte er
zumindest in den ersten 400 Jahren auch unpopuläre, aber
notwendige Maßnahmen durchsetzen.

und warum kann er das nicht?
Weil ständig etwas als unbedingt nötig, alternativlos ‚verkauft‘ wird, das einfach nur der nahestehenden Lobby nützt. Wenn die Aussage, die Maßnahme wäre nötig, dann ausnahmsweise mal wahr ist, fällt das gar nicht auf.

Politiker sind so unglaubwürdig, daß ihnen nichts mehr geglaubt wird. Kein Mensch kann erkennen, wann die zufällig wirklich mal die Wahrheit sagen oder wann sie wie üblich im Auftrag von Lobbyisten lügen.

Gruß Rainer

Nicht die Wahrscheinlichkeit einer Naturkatastrophe, aber die
Wahrscheinlichkeit eines GAUs ist gestiegen. Natürlich nicht in
Wirklichkeit, aber bei der Risikobewertung.

Der Unfall in Tschernobyl ereignete sich in Sekundenbruchteilen (nämlich
in dem Moment in dem die Steuerstäbe eingefahren wurden und der Reaktor
dadurch kritisch wurde).

Der Unfall in Japan ereigente sich im Stunden/Tagebereich, und man hat es nicht für möglich gehalten dass ein hochtechnisiertes Land es nicht auf die Reihe bekommt binnen dieser Frist eine Notkühlung
MIT DER KÜHLLEISTUNG VON 10 SUPERSPORTWAGEN
aufzubauen.

Bei diesen Bewertungen hat man also die Möglichkeit „Infrastruktur nicht
funktionsfähig“ ausgeklammert.
Deutschland wird nun sicher nicht von einem Erdbeben der Stärke 9 und
einem Tsunami heimgesucht werden, aber z.b. ein koordinierter
Terroranschlag würde der Infrastruktur sehr zusetzen, daher gewinnt
dieses Szenario an Bedeutung.

Gruss

Hallo,

Ah ja, verstehe.
Also hat sich die objektive Eintrittswahrscheinlichkeit einer
solchen Naturkatastrophe gar nicht verändert, sondern nur die
Risikobereitschaft der verantwortlichen Politiker/Behörden.

Richtig. Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist absolut unverändert geblieben - es ist die gleiche, die dir auch vom grünen Tritin und vom roten Gabriel zugemutet wurde, als diese Umweltminister waren.

Und das wird dann pseudo-rational „Ausgangsbedingungen und
Grundannahmen“ genannt.

Du kannst meientwegen rumstänkern, wie du willst. Ausgangsbedingung zum Betrieb eines Kernkraftwerkes ist u.a. eine Sicherheitsanlyse. Eine solche fußt auf Grundannahmen über die Eintritsswahrscheinlichkeit eines Szenarios.

Da die japanische Katastrophe nicht auf unseres übertragbar
ist, frage ich mich nun, warum hat man uns vorher diesem
höheren Risiko ausgesetzt?
Tschernobyl gab es doch auch?

Frag’ das doch lieber mal die Parteien, die während ihrer Regierungszeit AKW laufen ließen und nun bei gleicher ausgangslage einen prompten Sofortausstieg fordern.

MFG Cleaner

Hallo T,

dann geht sie noch als „Ewige Kanzlerin“ in die geschichte
ein.

Ich fürchte Du hast recht.

Gruß:
Manni

Hallo Rainer,

Politiker sind so unglaubwürdig, daß ihnen nichts mehr
geglaubt wird. Kein Mensch kann erkennen, wann die zufällig
wirklich mal die Wahrheit sagen oder wann sie wie üblich im
Auftrag von Lobbyisten lügen.

Doch, die Lobbyisten können das. Und daher wird so etwas auch nicht passieren. „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“, kennt man doch.

Gruß

Anwar

Den schwarzen Peter den Flugzeugbauern zuzuschieben ist der
verkehrte Weg.

Nein, das ist der einzig richtige Weg. Die Ursache einer Katastrophe wäre nicht ein unsicheres Kraftwerk, sondern ein unsicheres Flugzeug. Vergleiche das mit einem Kleinkind, das mit Streichhölzern spielt und das Haus anzündet. Ist nun der Konstrukteur des Hauses schuld, weil er das Haus nicht nach einer UL-Norm, also nicht flammend gebaut hat oder die Eltern, die da irgendwo die Streichhölzer liegen lassen haben.

Ich bin ein erklärter Gegner der Atomenergie.

Das hat jetzt erst mal mit der Situation wenig zu tun. Das belastet eher sogar die Diskussion.

Wie teuer wäre
der Strom, wenn die Konzerne für die Beseitigung des Abfalls
aufkommen müssten? Generationen werden mit der Beseitigung
beschäftigt sein.

Nicht viel höher. denn der Strompreis wird nicht von den Konzernen gemacht sondern vom Markt. Nur traut es der Gesetzgeber den Konzernen nicht zu, das auch ordentlich zu erledigen.

Die Abfalldiskussion ist ohnehin müßig, denn niemand stellt sich die Frage, wer eigentlich für den Schaden, den der massive CO2-Ausstoß verursacht, aufkommt und wer diesen Abfall beseitigt.

Das man nicht sofort auf Kernenergie verzichten kann, leuchtet
mir ein, aber die Verlängerung hat es in meinen Augen nicht
gebraucht und war ein Geschenk an die Atomlobby.

Es war ein Geschenk an alle, denn zum einen wurde eine Brennelementesteuer eingeführt und zum anderen zahlen diese Konzern kräftig Steuern.

Die Diskussion über derartige Lobbyarbeit kann man sich getrost schenken, denn diese ist einfach vorhanden und kann auch nicht unterdrückt werden. Und natürlich haben und müssen sogar einige Konzerne die Politik diktieren, denn die Politik kann nicht wissen, in welche Richtung die Wirtschaft marschiert. Sie kann auch die Richtung nicht vorgeben. Deshalb werden regelmäßige Runden benötigt, auch wenn diese aus der linken Ecke immer wieder diskreditiert werden.

Hallo Rainer,

Würde ein Politiker für 500 bis 1000 Jahre gewählt, könnte er
zumindest in den ersten 400 Jahren auch unpopuläre, aber
notwendige Maßnahmen durchsetzen.

und warum kann er das nicht?

weil die notwendigen Maßnahmen Unannehmlichkeiten nach sich ziehen, was eine Wiederwahl unwahrscheinlich macht.

Politiker sind so unglaubwürdig, daß ihnen nichts mehr
geglaubt wird.

Und weil die Wähler glauben, daß es zu schlechten Nachrichten und unschönen Maßnahmen Alternativen gibt. Die anderen Parteien bestätigen diese Ansicht und schon wird nach der nächsten Wahl eine neue Regierung im Amt sein - die entweder weiter schöne Geschichten erzählen kann oder ihrerseits unpopuläre Maßnahmen trifft. Und bei der nächsten Wahl… usw. usf.

Gruß
Christian

Und das wird dann pseudo-rational „Ausgangsbedingungen und
Grundannahmen“ genannt.

Du kannst meientwegen rumstänkern, wie du willst.
Ausgangsbedingung zum Betrieb eines Kernkraftwerkes ist u.a.
eine Sicherheitsanlyse. Eine solche fußt auf Grundannahmen
über die Eintritsswahrscheinlichkeit eines Szenarios.

Bist Du nervös? So wie Du Meinungen vertrittst, kann ich welche vertreten ohne dass ich als Nullchecker oder Stänkerer bezeichnet werde, wie es hier von Seiten der Befürworter inzwischen gang und gäbe ist.
Für mich sind diese Annahmen im Grunde genauso fehlbar und irrational wie die übersteigerten Ängste mancher Mitmenschen.

Alle 25 Jahre weltweit ein GAU sind mir zuviel an Risiko, deshalb bin ich auch bereit mehr für sichere Stromerzeugung und -transport zu bezahlen, ebenso wie ich in Kauf nehme, dass mehr Windräder gebaut werden.

MacG

Hallo,

Wenn ich etwas baue und weiß, daß ich dort mit hochgiftigem Material arbeite, dann habe ich dafür zu sorgen, daß dort auch nichts passieren kann. Wenn die AKW´s nicht mehr zeitgemäß sind, dann muß eben nachgerüstet oder abgeschalten werden.

Genau.

Ich bin ein erklärter Gegner der Atomenergie.

Ich hoffe das stört nicht bei einer Diskussion mit sachlichen Argumenten. Das fehlt leider nach meinem Geschmack sehr häufig. Das finde ich sehr unschön.

Wie teuer wäre der Strom, wenn die Konzerne für die Beseitigung des Abfalls aufkommen müssten?

Viel teurer. Gar keine Frage. Allerdings ist es mir als Bürger ein kleines bißchen Bockwurst, ob ich das über meine Steuern oder meine Stromrechnung bezahle. Ich bezahle auch für den Bau und die Nutzung von Autobahnen oder die Beseitigung von Umweltschäden Steuern.

Generationen werden mit der Beseitigung beschäftigt sein.

Ja, das ist dann schon ein bißchen unfair. Erst bauen die Atomkraftwerke hin, leben mit schön billigem Strom, und nun muss ich die Entsorgung und auch noch deren Rente bezahlen. Gilt übrigens auch für die ganzen Pappnasen im Kohle-Bergbau. Erst die ganze Botanik unterhöhlen, so dass Häuser Risse bekommen bis unbewohnbar werden und Pumpen bis in alle Ewigkeit den Grundwasserspiegel niedrig halten müssen, weil die ganze Landschaft absackt. Die Pumpen werden mal mehr Energie verbraucht haben, als die ganze Kohle hatte. Wenn man das mal damals schon alles eingepreist hätte. Ach ja und die bekommen auch noch besondere Vorteile bei der Rente und Krankenversicherung. Na was solls. Immerhin haben die uns ein hochentwickeltes Industrieland hinterlassen.

Dass man nicht sofort auf Kernenergie verzichten kann, leuchtet mir ein, aber die Verlängerung hat es in meinen Augen nicht gebraucht und war ein Geschenk an die Atomlobby.

Bei aller berechtigter Kritik sollte man nicht vergessen, dass es eben der Staat war, der seinerzeit die Teile hingebaut bzw. genehmigt hat. Damit hat man sich längerfristig in die bestehende Situation manövriert. Damals musste Energie her, und zwar möglichst schnell und billig und sicher (im Sinne von verfügbar). Ich wage mal zu behaupten, dass man seinerzeit noch viel mehr hingebaut hätte, wenn man damals vorausgeahnt hätte, welche Preisentwicklungen sich bei den anderen verfügbaren Energieträgern vollziehen.

Insofern ist möglicherweise die These, dass es ausschließlich ein Geschenk an die Atomlobby sei, ein bißchen na sagen wir ideologisch angehaucht. Denn die Lobby sind alle Verbraucher hier im Land. Es steht doch jedem frei, seinen bestehenden Stromliefervertrag zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen und auf 100% Ökostrom umzusteigen und dabei vielleicht einen höheren Preis hinzunehmen. Dann aber bitte keine Wasserkraft aus Österreich bzw. generell aus Pumpspeicherwerken.

Vielleicht hat diese Laufzeitverlängerungssignal aber auch nur Spekulanten ein bißchen den Wind aus den Segeln genommen, weil die gesehen haben, dass sich schonmal Deutschland nicht kurzfristig übergangsweise verstärkt auf fossile Rohstoffe stützen muss. Denn es sind doch die Besitzer von fossilen Rohstoffen, die sich die meisten Sorgen machen müssen, dass sie ihr Zeug noch möglichst teuer loswerden. Außerdem wollte man ja gleichzeitig noch irgendwelche Klimaschutzziele erreichen. Und die Autos sollten dazu am liebsten auch mit Strom fahren.

Wenn in 5 oder 10 Jahren, und nicht erst dann wenn die Laufzeiten für Atomkraftwerke auslaufen (ich höre da immer was von 2050), die regenerativen Alternativen schon genauso sicher und zu einem vertretbaren Preis Strom liefern, dann löst sich das Laufzeitproblem der Atomkraftwerke und die CO2-Problematik (wenn sie denn eine ist) auch schon eher von selbst bzw. kann dann die jeweilige Regierung wesentlich flexibler einfach mal so die Teile abschalten lassen. Wobei dieses einfach mal so natürlich schön rechtstaatlich verpackt sein muss. Soviel Ordnung muss sein.

Grüße