Wann wird die Türkei eingreifen?

Hallo,

Im Grunde gab es im 20.Jh. dort keine „Neuordnung“ in dem Sinne, dass der Westen Krieg brachte.

Aber in dem Sinne, daß in der ganzen Region die Grenzen nach dem 1. bzw. 2. Weltkrieg neu gezogen wurden.

Ja, wie bei uns auch. Manche kommen damit klar, andere nicht. Vielleicht ist der Weg, der bei uns begangen wurde auch der Anhalt, wie es bei anderen Konflikten gemacht werden sollte.
Davon abgesehen wird es immer einen geben, der irgendwelche Grenzen nicht anerkennen will. Und wenn IS die Islamische Expansion des 7. und 8. Jahrhunderts zum Vorbild nimmt, dann sind wir als Mitglied von EU und NATO eben dabei. Dann ist es möglicherweise schlau jetzt schon einzugreifen und es nicht den Regionalmächten zu überlassen, die ja eher Teil des Problems sind. betroffen sind wir ja jetzt schon mit Flüchtlingen, von denen sicher noch ein paar mehr kommen. Die werden ähnliche Probleme mitbringen wie die zu Zeiten der Jugoslawienkriege. Muss man ja nicht wiederholen.
Eine andere Alternative wäre eine schöne hohe Mauer um das gesamte Gebiet. Dann können wir die machen lassen, was sie wollen. Wird zwar nicht billig, aber wenn wir genug Windräder, Solarzellen und neue Stromtrassen haben, schmerzt uns wnigstens der ausbleibene Ölnachschub nicht mehr so.

Grüße

Hallo,

Ja, wie bei uns auch. Manche kommen damit klar, andere nicht.
Vielleicht ist der Weg, der bei uns begangen wurde auch der
Anhalt, wie es bei anderen Konflikten gemacht werden sollte.

das Problem waren doch nicht nur die neuen Grenzen an sich, sondern auch der Umstand, daß man sowohl die kulturellen, religiösen und ethnischen Gegebenheiten als auch die in weiten Teilen noch vorherrschende Stammeskultur nicht berücksichtigte. Daß so etwas nicht gut geht, sieht man in Europa z.B. noch im früheren Jugoslawien.

Problems sind. betroffen sind wir ja jetzt schon mit
Flüchtlingen, von denen sicher noch ein paar mehr kommen. Die
werden ähnliche Probleme mitbringen wie die zu Zeiten der
Jugoslawienkriege. Muss man ja nicht wiederholen.

Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Europa kommen, hält sich in Grenzen und wird sich auch in Grenzen halten. Das Grundproblem ist ein anderes: wir überlegen uns, wer zum Zeitpunkt X der Böse ist und wer der Gute. Dann wird unterstützt bzw. bekämpft und darauf gehofft, daß sich anschließend alles zum guten wendet. Das funktioniert aber nun einmal nicht, wie man unschwer erkennen kann. Man kann das Spiel also ad infinitum fortsetzen und alle paar Jahre bei einer neuen Krise intervenieren und sich immer wieder neue Feinde schaffen oder sich einfach raushalten.

Eine andere Alternative wäre eine schöne hohe Mauer um das
gesamte Gebiet. Dann können wir die machen lassen, was sie
wollen. Wird zwar nicht billig, aber wenn wir genug Windräder,
Solarzellen und neue Stromtrassen haben, schmerzt uns
wnigstens der ausbleibene Ölnachschub nicht mehr so.

Über den ausbleibenden Ölnachschub muß man sich nicht viel Gedanken machen. verkuaft wird an den, der bezahlt, wie man derzeit ja auch schön erkennen kann. IS verkauft das Öl aus den annektierten Gebieten ja nun auch an jeden - inkl. Feinde und die, die es werden könnten.

Gruß
C.

[MOD] U(rsprungsfrage
Moin,

bitte konzentriert euch wieder ein wenig auf die Urspungsfrage.

Grüße

fribbe [MOD]

Hallo,

die Türkei hat gem. der UN-Charta (territoriale Integrität Syriens) keine hinreichende Handhabe, um auf fremden Staatsgebiet ohne Aufforderung der dortigen Regierung zu handeln, solange sie nicht selbst angegriffen wird.

Aber , sie könnte argumentieren, dass sie drohende ethnische Säuberungen verhindern will und die syrische Regierung gar nicht selbst in der Lage ist, die ISIS/IS hiervon abzuhalten, also ihre Staatsgewalt nicht ausüben kann (oder will).

Nun möchte die Türkei offenkundig bislang nicht eingreifen, weil sie einerseits eigene Soldatenleben damit gefährden würde und andererseits die Kurden durch Nichteingreifen schwächen möchte. Die aktuell umkämpfte Stadt gilt als Hochburg der PKK, die selbst eine terroristische Vereinigung ist. Die Türkei wartet ab, bis die Kurden ausreichend geschwächt sind und greift evtl. dann ein. Laut Angaben von UN-Offiziellen befindet sich praktisch keine Zivilbevölkerung mehr in Kobane. Einen Vorwand sich angegriffen zu fühlen wird die TÜR jederzeit haben können, da schon ausreichend Granaten auf ihrem Territorium einschlugen.

vdmaster

Hallo,

Westliche Staaten, USA und heute unsere Bundeskanzlerin auch noch verlauteten, wieso Türkei nicht endlich mit Bodentruppen eingreifen würde um den Kurden zu helfen. Man würde die Sache mit Besorgnis betrachten.

Also mit Verlaub, wie kann man von jemandem oder von einem Land etwas erwarten, wofür man sich selber nicht traut!
Türkei hat heute seine Antwort dem NATO Generalsekretär mitgeteilt. „ Türkei ist bereit mit Bodentruppen einzugreifen, jedoch nicht im Alleingang“.

Diese Antwort ist verständlich und nachvollziehbar.

Gruß
juschimitsu

Hallo,

Servus

Also mit Verlaub, wie kann man von jemandem oder von einem
Land etwas erwarten, wofür man sich selber nicht traut!
Türkei hat heute seine Antwort dem NATO Generalsekretär
mitgeteilt. „ Türkei ist bereit mit Bodentruppen einzugreifen,
jedoch nicht im Alleingang“.

Kobane liegt ca. 2 Meter von der türkischen Grenze entfernt. Einer Grenze, an der jetzt schon schwere türkische Einheiten liegen, die die IS Truppen vor Ort an einem halben Vormittag wegfegen könnten. Was sie auch tun werden, sobald es in Kobane keine Kurden mehr gibt.

Diese Antwort ist verständlich und nachvollziehbar.

Das ist wohl Ansichtssache.

Gruß
juschimitsu

Penegrin

So ganz einfach ist es für die Türken leider nicht. Mit einem Angriff im Bereich Kobane provozieren sie die IS-Monster zu Vergeltungsschlägen. Wenn man in diesem Zusammenhang bedenkt, dass die Türkisch-Syrische Grenze mehr als 700 km lang - und unmöglich auf gesamter Länge zu schützen ist, wird die „Geduld“ vielleicht verständlich.

Hallo,

völlig richtig. Aber mit einer Stillhaltepolitik verärgern sie die in der Türkei lebenden Kurden, die ebenfalls Anschläge verüben können (wie die Vergangenheit bereits zeigte). Tote hat es aktuell bei Ausschreitungen bereits einige gegeben.

Zudem unterliegt die Türkei nicht der Illusion, dass der Machtanspruch der ISIS/IS an der Grenze dauerhaft stoppen würde.

Gruß
vdmaster

Hallo, umso mehr ist eine internationale Unterstützung der Türkei, die ja auch noch zahllose Flüchtlinge zu versorgen hat, erforderlich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man bereits daran arbeitet.

Kobane liegt ca. 2 Meter von der türkischen Grenze entfernt. Einer Grenze, an der jetzt schon schwere türkische Einheiten liegen, die die IS Truppen vor Ort an einem halben Vormittag wegfegen könnten.

wenn Du denkst, es ist eine Frage der Entfernung, wieso andere Staaten nicht mit Bodentruppen eingreifen, dann liegst Du total falsch.

wenn Du denkst, es ist eine Frage der Entfernung, wieso andere
Staaten nicht mit Bodentruppen eingreifen, dann liegst Du
total falsch.

Na zum Glück denke ich das nicht.

Aber was denkst du, wie lange die Kurden in Kobane noch aushalten? Und was meinst du wie lange es dauert, bis sich die westlichen Staaten auf einen Bodeneinsatz einigen können, ihre Truppen vor Ort in Stellung bringen und dann einen Angriff starten können?

Die Türkei stört sich nicht daran, die IS alleine zu bekämpfen. Früher oder später wird die Türkei sowieso zum Ziel. Allerdings will sich die Türkei möglichst teuer verkaufen und forderte im Gegenzug, dass diese internationale Truppe nicht nur gegen IS sondern gleich gegen Assad marschiert.
http://www.sueddeutsche.de/news/politik/konflikte-ko…_zurueck-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-141009-99-00660

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte den Menschen in Kobane zwar zu, „alles nur Mögliche“ zu unternehmen, um ihnen zu helfen. Darunter fällt für ihn allerdings vor allem humanitäre Hilfe für Flüchtlinge. „Bodentruppen zu schicken, ist aber natürlich eine andere Entscheidung“, sagte Davutoglu dem Sender CNN. Voraussetzung dafür sei, dass der Sturz von Machthaber Baschar al-Assad in Syrien Teil der internationalen Strategie gegen den IS würde. _

Mittlerweile hat Ankara ein wenig zurückgerudert und fordert ‚nur‘ noch eine Flugverbotszone:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-ost…
_Amerika und die Türkei streiten derzeit über die richtige Strategie im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“. Die Vereinigten Staaten drängen die türkische Regierung dazu, militärisch gegen den Vormarsch des IS in Nordsyrien vorzugehen. Ankara indes hat die seit Jahren von der Türkei gefordete Pufferzone offenbar zur Bedingung erklärt.

Voraussetzung hierfür wäre eine Flugverbotszone, die gegen die Luftwaffe des syrischen Machthabes Bashar al-Assad durchgesetzt werden müsste. Auch verstärkte Patrouillen zum Schutz gegen die syrische Luftabwehr wären nötig._

Das Zögern der Türkei hat weder militärische noch innenpolitische Gründe. Zum einen ist der IS der türkische Armee nicht gewachsen und zum anderen brodelt wegen der türkischen Haltung der Kurdenkonflikt wieder. Das eigentliche außenpolitische Ziel ist Assad und die Währung, mit der sich die Türkei dieses Ziel kaufen möchte, sind die kurdischen Leben in Kobane.

An der Forderung der Türkei gegenüber USA sehe ich nichts verkehrtes.
Dieses Übel IS, ist in Syrien dank Assad entstanden.

Die Welt ist komischerweise erst jetzt aufmerksam geworden.
In Syrien-Konflikt sind bis jetzt über 250.000 Menschen ums Leben gekommen!
Türkei hat vor erstreben der IS schon Westliche Staaten aufgefordert gehabt in Syrien gegen Assad einzugreifen, wie man es in Libyen gemacht hat.

Um IS aus dieser Region komplett zu löschen, muss man auch der Assad-Regime ein Ende bereiten. Ansonsten wird die IS Flamme dort immer wieder entfachen.

Servus

die Türkei wird in Kürze Angriffe starten, um die Kurden zu
schützen.

Aber was steckt hinter der Geduld?

Naja, die Türkische Regierung mag die Kurden nicht wirklich. Einerseits wäre es ihnen ganz recht, wenn die alle mal von der ISIS massakriert würden, andererseits sieht das irgendwie nicht gut aus vor der übrigen Welt.
Gruß,
Branden

An der Forderung der Türkei gegenüber USA sehe ich nichts
verkehrtes.
Dieses Übel IS, ist in Syrien dank Assad entstanden.

Der IS (damals noch Islamic State of Iraq) wurde vor 8 Jahren im Irak gegründet.
http://en.wikipedia.org/wiki/Islamic_State_of_Iraq

Um IS aus dieser Region komplett zu löschen, muss man auch der
Assad-Regime ein Ende bereiten. Ansonsten wird die IS Flamme
dort immer wieder entfachen.

Reden wir vom gleichen Assad Regime, welches von Anfang an vom IS bekämpft wurde?

Aber bleiben wir doch bitte beim Thema. Niemand verlangt von der Türkei, den IS im Alleingang zu besiegen. Alles was gefordert wird, ist die Unterstützung der kurdischen Kämpfer in Kobane. Aber die Türkei verweigert nicht nur aktive Hilfe, sie verhindert auch jeglichen Nachschub (Kämpfer und Material) in die Stadt und unterstützt damit den IS.

Aber bleiben wir doch bitte beim Thema. Niemand verlangt von der Türkei, den IS im Alleingang zu besiegen. Alles was gefordert wird, ist die Unterstützung der kurdischen Kämpfer in Kobane. Aber die Türkei verweigert nicht nur aktive Hilfe, sie verhindert auch jeglichen Nachschub (Kämpfer und Material) in die Stadt und unterstützt damit den IS.

Das ist ja das Problem, man kann dieses Problem nich lösen in dem man sich nur auf Kobane konzentriert. Es muss Flächendeckend bekämpft werden.

Was für westliche Staaten ungefährlich und somit uninteressant ist, ist dieses pkk Problem, was wiederum für die Türkei enorm wichtig ist und somit mehr sorgen bereitet als IS. Die Nachschübe (Kämpfer und Material) gelangen auch der pkk in die Hände, die sie dann wiederum irgendwann gegen die Türkei richten werden.
Deshalb das zögerliche Verhalten, gegenüber Zivilisten verweigert Türkei seine Hilfe nicht. In dem sie mehr als 1,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen haben, beweist es ja allemal.

Naja, die Türkische Regierung mag die Kurden nicht wirklich. Einerseits wäre es ihnen ganz recht, wenn die alle mal von der ISIS massakriert würden, andererseits sieht das irgendwie nicht gut aus vor der übrigen Welt.

also bei solchen Aussagen, kriege ich das kotzen. Von den über 1,5 Millionen Flüchtlingen die in der Türkei Zuflucht gefunden haben, sind ca. 200.000 tausend davon Kurden!

Wenn Türkei interesse daran gehabt hätte, dass die Kurden massakriert werden, hätten sie ja wohl die Flüchtlinge nicht aufgenommen.

Das ist ja das Problem, man kann dieses Problem nich lösen in
dem man sich nur auf Kobane konzentriert. Es muss
Flächendeckend bekämpft werden.

Das Problem ist Kobane! Nur die Türkei versucht, daraus etwas Größeres zu machen und opfert dafür gerne ein paar tausend Kurden. Dass man so eine menschenverachtende Politik unterstützen kann, befremdet mich doch sehr.

Sehr treffender Artikel
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-ost…

Dieser Artikel beschreibt die Situation meiner Meinung nach sehr treffend.

Hallo,

Du vergisst jedoch, dass der Einsatz in Libyen auf einer Resolution des UN-Sicherheitsrates basiert. Es gibt keine entsprechende Resolution bzgl. Syrien, da diese am Veto Russlands scheitern würde.

Deswegen finden die aktuellen Angriffe von bspw. US-Kampfflugzeugen auch auf einer völkerrechtlich zwiespältigen Grundlage (die UN-Charta einerseits, der Schutz vor ethnischen Säuberungen andererseits) statt.

vdmaster

Das Problem ist Kobane! Nur die Türkei versucht, daraus etwas Größeres zu machen und opfert dafür gerne ein paar tausend Kurden. Dass man so eine menschenverachtende Politik unterstützen kann, befremdet mich doch sehr.

das Problem ist der Nahe Osten und es leiden nicht nur die Kurden!