War Jesus vielleicht nur ein Blender oder Redner?

Vermutlich ist das der Grund, warum sich Theologen so vehement dagegen wehren, einzelne Bibelworte aus dem Zusammenhang zu reißen. Auf diese Art und Weise kann man fast alles entstellen. :wink:

Gruß, Martinus…

Hallo du,

mir geht es nicht um einen Streit. Auch wenn ich die Meinung des anderen vielleicht nicht nachvollziehen kann werde ich es mir gern anhören. Und genau das würde ich auch vom anderen erwarten.

Ich weiß was Jesus gesagt hat - und konnte bisher eben keinen Widerspruch oder „überholtes“ feststellen. Deshalb auch die Frage …

LG

sorry, wenn ich mal nachhake. Wenn ich die Schwerkraft beweisen will ist es sch*** egal ob ich das mit Birnen, Äpfeln oder Autos mache. Das Prinzip ist das selbe.
Und genau darum geht es dem Fragesteller: er möchte wissen ob das Prinzip dahinter bei Jesus das selbe ist. Auch wenn die Motivation eine total andere war als bei Hitler und Co.

LG

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Hallo,
fangen wir mal hiermit an:

(klingt banal: vielleicht wie Hitler),

Ich schließe mich den Vorrednern an und bezeichne den Vergleich als sehr schlecht. Dazu ist schon so viel gesagt worden, deswegen beschränke ich mich auf die Beantwortung des restlichen Beitrags.

Mir kam vorgestern in den Sinn, dass Jesus vielleicht nur ein
Blender oder großer Redner war und so die Massen begeistert hat.
Könnte das sein oder gibt es Beweise die dies wiederlegen??

Das kommt darauf an, wen du fragst. Ich versuche mal, meine Gedanken systematisch aufzudröseln:

  • Man glaubt nicht an die Existenz von Jesus, da kaum oder keine außerbiblischen Beweise vorliegen -> dann erübrigt sich die Frage, weil sich für denjenigen schon die Existenz Jesu nicht nachweisen lässt

  • Man glaubt vielleicht, dass Jesus existiert hat, dass die Evangelien aber nicht als ernstzunehmende Tatsachenberichte zu verstehen sind -> für denjenigen ist es wohl wahrscheinlicher, dass Jesus ein begnadeter Redner war als das er tatsächlich Gottes Sohn war

  • Man betrachtet die biblischen Erzählungen als Berichte und argumentiert auf Basis des Neuen Testaments -> dann wären die von Jesus gewirkten Wunder ein Hinweis darauf, dass er eben nicht nur ein guter Redner, sondern auch tatsächlich von Gott auf die Erde geschickt wurde

Abstufungen dürfen sich dazugedacht werden…

Welche Version dir persönlich am besten gefällt, darfst du selbst entscheiden :smile:

Viele Grüße
Kati

Hallo Tobi,

sorry, wenn ich mal nachhake. Wenn ich die Schwerkraft
beweisen will ist es sch*** egal ob ich das mit Birnen, Äpfeln
oder Autos mache. Das Prinzip ist das selbe.
Und genau darum geht es dem Fragesteller: er möchte wissen ob
das Prinzip dahinter bei Jesus das selbe ist. Auch wenn die
Motivation eine total andere war als bei Hitler und Co.

als die Menge bei Jesus rief: „kreuzige ihn!“ ist das auch geschehen.

Was wäre passiert, hätte das jemand bei Hitler gerufen?

Gruss Harald

Vermutlich ist das der Grund, warum sich Theologen so vehement
dagegen wehren, einzelne Bibelworte aus dem Zusammenhang zu
reißen. Auf diese Art und Weise kann man fast alles
entstellen. :wink:

Das stimmt. Aber mir ging es darum, dass ganze Passagen wie z.B. in der Bergpredigt als eine Art „Hasspredigt“ rüberkommen; vermutlich, weil autoritär-repressive Schreiberlinge da was reingepackt haben, was nicht drin war oder nicht drin sein sollte.
Gruß,
Branden

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Also dann bitte ich doch nochmal um den Beleg solcher „Passagen“ (Versangaben sollten genügen).

Gruß, Martinus…

sorry, wenn ich mal nachhake. Wenn ich die Schwerkraft
beweisen will ist es sch*** egal ob ich das mit Birnen, Äpfeln
oder Autos mache. Das Prinzip ist das selbe.
Und genau darum geht es dem Fragesteller: er möchte wissen ob
das Prinzip dahinter bei Jesus das selbe ist. Auch wenn die
Motivation eine total andere war als bei Hitler und Co.

Hallo Tobi,
na klar, blos - es ist nicht alles ein Vergleich, was hinkt.
Wenn man fragt"…war Jesus ein Blender oder Redner wie XYZ"
dann wird vorverurteilend davon ausgegangen, dass er ein Blender oder Redner ist ebenso wie XYZ. Was aber, wenn Jesus kein Blender gewesen wäre, wohl aber Hitler? Ein Vergleich entfiele damit.
Aber davon abgesehen ist die Fragestellung auch sonst von vornherein falsch: Jesus war lange vor Hitler. Deshalb kann man nur Hitler an Jesus messen, aber nicht umgekehrt. Und da hören irgendwelche Gemeinsamkeiten sofort auf: Kannst Du dir Hitler auf dem Reichsparteitag vorstellen, wie er „Liebe deinen Nächsten, die Juden und Polen“ predigt, oder Besessene vor der Euthanasie rettet, indem er böse Geister austreibt? Oder sich für die Seinen in Auschwitz vergasen lässt? Siehst Du!

Daher komme ich zu der Feststellung, dass dieser Vergleich unsinnig ist, vornehmer ausgedrückt: er verbietet sich.

Wolfgang D.

Lieber Tobias!
FRAGE:„Wenn JESUS ein Jude war und für seinen Glauben plädierte,warum gründete er eine neue Glaubesgemeinschaft,die von seinem eigenen Glauben abweichen.Wobei er aber betont,es soll nicht mal ein Häckelchen wegenommen werden!“
(Ein Christ ist kein Jude und ein Jude kein Christ)Durch die Taufe wurde Jesus ein Christ.(trete ich als Jüdin bspw.zum Katholischen Glauben über,dann bin ich keine Jüdin mehr.So sehe ich das auch bei Jesus,weil ich zwischen dem AT und dem NT keine Berührungspunkte finde.(Besteht der Alte Bund nicht ungebrochen weiter?)
Liebe Grüsse Lisa

Hallo morgenröte

eine interessante Frage.

„Wenn JESUS ein Jude war“
Jesus war vielleicht als Mensch Jude (bzw. Israeli) aber das ändert nichts daran das er Gott ist. Und Gott ist weder Jude, noch Deutscher, noch Engländer.

„und für seinen Glauben plädierte“
auch plädertiere er für keine Glauben. Er plädierte für eine Beziehung - die Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Oder würdest du deine Beziehung zu deinem Mann (so vorhanden) als „Glaube“ bezeichnen?

„warum gründete er eine neue Glaubesgemeinschaft“
hat er auch nicht getan. Die Menschen müssen irgendwie immer alles in eine Schublade pressen - und schon wird eine neue Glaubensgemeinschaft daraus. Jesus wollte uns das Leben zeigen in der Wahrheit und in der ganzen Fülle. Mehr wollte er nicht.

„die von seinem eigenen Glauben abweichen“
auch das passierte nicht. Jesus „glaubte“ nicht an Gott - er wusste wer er ist. Er hatte eine Beziehung zu seinem Vater. Und mehr „predigte“ er nie. Also ist er auch nicht von „seinem Glauben“ abgewichen. Er war vielleicht von dem was zu dem Zeitpunkt als „Glauben“ bekannt war abgewichen aber nicht von seinem eigenen Glauben!

„Wobei er aber betont,es soll nicht mal ein Häckelchen wegenommen werden!“
nicht vom Glauben sondern vom Gesetz.

„und ein Jude kein Christ“
das ist insoweit richtig. Doch er war Israeli (jüdischer Staatsbürger). Er wurde im jüdischen Glauben unterwiesen das ist richtig. Aber hat er sich je festgelegt (!) „Jude“ zu sein? Er war er und lebte authentisch. Und er hat nie „Glauben“ sondern nur „Gott“ gepredigt. Außerdem kann er kein Christ sein. Denn „Christ“ ist ja mehr oder minder die Bezeichnung von „Christus nachfolgend“ und er kann sich nicht selbst nachfolgen :smile:

„Durch die Taufe wurde Jesus ein Christ“
wurde er nicht! Christ wird man wenn man Jesus als seinen persönlichen Retter anerkennt. Dazu braucht man weder „Kirche“ noch „Taufe“ noch irgendwelche ominösen Heilige oder die (Ex-)Jungfrau Maria. Jesus IST Christus, der Sohn Gottes.

„trete ich als Jüdin bspw.zum Katholischen Glauben über,dann bin ich keine Jüdin mehr“
Ach menno, warum wird immer von „Religion“ geredet. Es geht NIE um „Religion“ - es geht um Leben und um eine Beziehung (zu Gott).

„Besteht der Alte Bund nicht ungebrochen weiter?“
Nein, besteht er nicht. Gott hat durch Jesu´ Tod einen NEUEN Bund mit uns geschlossen. Der alte Bund ist NICHTIG seit diesem Zeitpunkt. Wer diesem also noch „anhängt“ geht in die verkehrte Richtung. Stell dir vor die StVO existiert nicht mehr. Wenn du dich immer noch „daran hälst“ mag das deine eigene Sache sein, aber du bist nicht verpflichtet und kannst auch niemanden vorschreiben er solle nach der StVO sich richten.

LG

PS. dies alles ist nur meine Meinung. Ob diese richtig ist - wir werden es vielleicht herausfinden. Also - dies soll kein Angriff oder so sein und ich möchte dich damit auch nicht beleidigen oder so.

„dann wird vorverurteilend davon ausgegangen, dass er ein Blender oder Redner ist“
absolut nicht. Ich selbst arbeite viel mit Beispielen. Wenn ich also jemandem den PC erkläre dann nutze ich Bilder aus „seiner“ Welt um ihm das deutlich zu machen. Meiner Mutter brauch ich zb nicht mit „Partitionen“ zu kommen. Ein Haus (Festplatte) welches in Räume aufgeteilt wird (Partitionen) versteht sie schon viel eher. Da wird nix vorverurteilt sondern nur ein Vergleich gezogen - was aber noch lange keine Verurteilung sein muss. Ok, ich kann hier an der Stelle nur von mir aus gehen. Wie andere Leute das handhaben weiß ich nicht.

„Was aber, wenn Jesus kein Blender gewesen wäre, wohl aber Hitler? Ein Vergleich entfiele damit.“
Nein, dann wäre nur die Frage beantwortet :wink:

„Deshalb kann man nur Hitler an Jesus messen, aber nicht umgekehrt“
Nö, absolut nicht. Es geht auch nicht um „messen“ sondern um Vergleiche. Wenn ich zb frage ob ein alter römischer Kampfwagen genauso schnell sein könnte wie ein Auto ist das doch egal welches eher oder später da war? Ich könnte die Frage auch umformulieren und fragen ob ein Auto schneller ist als ein römischer Kampfwagen. Oder mathematisch ausgedrückt ist es egal ob ich prüfe ob 4 = 5 ist oder 5 = 4. Entweder es stimmt - oder es stimmt nicht.

„Kannst Du dir Hitler auf dem Reichsparteitag vorstellen, wie er „Liebe deinen Nächsten, die Juden und Polen“ predigt“
Kann ich - hab schließlich ne reiche Fantasie *gggg*

LG

als die Menge bei Jesus rief: „kreuzige ihn!“ ist das auch
geschehen.

Was wäre passiert, hätte das jemand bei Hitler gerufen?

Hi Harald,
das wissen wir - und auch hier ist das Prinzip gleich (nur wo bei Jesus 98 % negativ war war bei Hitler 98 % positiv). Also wo bei Jesus vielleicht 2 % dagegen waren waren bei Hitler 2 % dafür. Nur die Frage bleibt - warum? Weil der Mensch mit „Liebe“ und „Gnade“ weniger anfangen kann als mit „Brot und Spiele“?

LG

Hallo Lisa,

FRAGE:"Wenn JESUS ein Jude war

warum wenn? Was sollte Jesus sonst in seinem irdischen Leben gewesen sein?

und für seinen Glauben

Glauben ist eher ein christliches Konzept. Im Judentum geht es ums Handeln / Tun. Abgesehen davon, daß G-tt einer ist, ist glaubensmässig in der jüdischen Tradition sehr viel verhandelbar.

plädierte,warum gründete er eine neue Glaubesgemeinschaft,die
von seinem eigenen Glauben abweichen.

Jesus gründete keine neue Glaubens- oder Religonsgemeinschaft.

Wobei er aber betont,es
soll nicht mal ein Häckelchen wegenommen werden!"

von der Torah.

(Ein Christ ist kein Jude und ein Jude kein Christ)

Durch die
Taufe wurde Jesus ein Christ.

Die Taufe am Jordan? Da gab es noch kein Christentum.

(trete ich als Jüdin bspw.zum
Katholischen Glauben über,dann bin ich keine Jüdin mehr.

Wir wissen von keinem Übertritt von Jesus zu einer anderen Religionsgemeinschaft.

So
sehe ich das auch bei Jesus,weil ich zwischen dem AT und dem
NT keine Berührungspunkte finde.

Das mag mit Deiner Wahrnehmung zusammenhängen.

(Besteht der Alte Bund nicht
ungebrochen weiter?)

Wenn Du den Bund zwischen G-tt und dem jüdischen Volk meinst: auf jeden Fall!

Viele Grüße

Iris

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Ich glaube, der Vergleich mit Hitler war nicht so ernst gemeint, wie viele es hier aufgenommen haben. Die ursprüngliche Frage macht auch Sinn, wenn man das mit Hitler auslässt. Ja, so macht die Frage sogar mehr Sinn! Dann ist die Antwort wie schon gesagt: Ja, das könnte sein. Beweise für das eine oder andere gibt es aber nicht.

Was mich aber noch mehr interessiert, ist: Wozu diese Frage? Liegt hier vielleicht eine kommende persönliche Glaubensentscheidung dahinter?

Also dann bitte ich doch nochmal um den Beleg solcher
„Passagen“ (Versangaben sollten genügen).

Ich habs doch am Anfang schon zitiert. Gleich am Beginn der Bergpredigt geht das los mit „Wer einen Anderen einen Narren nennt, der ist des höllischen Feuers schuldig…“
Schon wieder vergessen?

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Der Beginn der Bergpredigt sind die Seligpreisungen (z.B. Selig sind die Sanftmütigen… Mt 5, 3ff) und nicht der besagte Satz.

Der Narren-Satz (Mt 5,22) ist immer noch ein aus dem Zusammenhang gerissener Satz und keine Passage. Er gehört zu einer Antithesenreihe, die zur überbietenden Erklärung des 5. Gebotes herangezogen wird. Ziel dabei ist nicht, zu zeigen, wem welche Strafe für die Beleidigung droht. Vielmehr geht es darum, deutlich zu machen, daß nicht erst physische Gewalt gegen Gottes Gebote verstößt, sondern bereits das Anwenden psychischer Gewalt. Das Fazit des Absatzes ist „Darum: wenn du … opferst, … geh zuerst [zu deinem Bruder] und versöhne dich mit ihm!“

Genau diese Argumentation („Die Bergpredigt klingt ein wenig wie Hitlers Mein Kampf, weil da Mt 5,22 drinsteht…“) ist ein Beispiel, wie man Sätze aus dem Zusammenhang reißen und dann abstruse Thesen aufstellen kann!

Gruß, Martinus…

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Hi

Der Narren-Satz (Mt 5,22) ist immer noch ein aus dem
Zusammenhang gerissener Satz und keine Passage.

Was ihn nicht unverfänglicher macht. Er stellt eine deutliche Bedrohung dar und ist möglicherweise von irgendwelchen repressiven Schreibern später dort hinein gearbeitet worden.
Was aber wäre dein Vorschlag? Über solcherart Sätze einfach hinweg zu lesen? Sie zu streichen? Dann kannst du einen großen Teil der Bibel streichen / redigieren.
Mag sein, dass das eine Aufgabe der zukünftigen Theologen sein wird, sein muss. Aber das berührt ja unser Thema im Wesentlichen. Eine patchwork-Bibel, wie sie zur Zeit noch vorliegt, die von einer unbekannten Anzahl möglicherweise recht unseriöser Leute geschrieben wurde, kann auf Dauer kaum das Fundament einer Religion sein, die sich ihren Platz in der Welt in Zukunft sichern möchte.
Gruß,
Branden

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„dann wird vorverurteilend davon ausgegangen, dass er ein
Blender oder Redner ist“
absolut nicht. Ich selbst arbeite viel mit Beispielen. Wenn
ich also jemandem den PC erkläre dann nutze ich Bilder aus
„seiner“ Welt um ihm das deutlich zu machen. Meiner Mutter
brauch ich zb nicht mit „Partitionen“ zu kommen. Ein Haus
(Festplatte) welches in Räume aufgeteilt wird (Partitionen)
versteht sie schon viel eher. Da wird nix vorverurteilt
sondern nur ein Vergleich gezogen - was aber noch lange keine
Verurteilung sein muss. Ok, ich kann hier an der Stelle nur
von mir aus gehen. Wie andere Leute das handhaben weiß ich
nicht.

„Was aber, wenn Jesus kein Blender gewesen wäre, wohl aber
Hitler? Ein Vergleich entfiele damit.“
Nein, dann wäre nur die Frage beantwortet :wink:

„Deshalb kann man nur Hitler an Jesus messen, aber nicht
umgekehrt“
Nö, absolut nicht. Es geht auch nicht um „messen“ sondern um
Vergleiche.

Hier liegt wohl der Schlüssel für unser Missverständnis:
Messen heißt vergleichen, und zwar der Vergleich einer Messgröße mit einer Einheit, einer Länge mit einem Massband, eine Menge 4 mit einer Menge 5. Du wirst jetzt weiterargumentieren: Jesus mit Hitler, ok, bloß bei Dir erscheint Hitler als die Einheit, und das ist für mich unerträglich. Jesus ist gem. christlicher Auffassung ein Gott, und willst Du Hitler wieder die Ehre antun wie Millionen Menschen nach 1933, ihn mit einem Gott zu vergleichen? Du verletzt damit die Gefühle gläubiger Christen und Opfer des Faschismus. Deshalb verbieten sich meiner Ansicht nach derartige Vergleiche und deshalb habe ich auf Dein Posting reagiert. Wenn Du Frau Merkel mit Jesus verglichen hättest, wäre ich darüber hinweggegangen als sinnloser Vergleich wie der des röm. Kampfwagens mit einem Auto, oder des Durchmessrvergleichs von Apfel und Birne.

Wenn ich zb frage ob ein alter römischer
Kampfwagen genauso schnell sein könnte wie ein Auto ist das
doch egal welches eher oder später da war? Ich könnte die
Frage auch umformulieren und fragen ob ein Auto schneller ist
als ein römischer Kampfwagen. Oder mathematisch ausgedrückt
ist es egal ob ich prüfe ob 4 = 5 ist oder 5 = 4. Entweder es
stimmt - oder es stimmt nicht.

„Kannst Du dir Hitler auf dem Reichsparteitag vorstellen, wie
er „Liebe deinen Nächsten, die Juden und Polen“ predigt“
Kann ich - hab schließlich ne reiche Fantasie *gggg*

Deine Trotzreaktion sei Dir gegönnt!

Wolfgang D.

Tetxtverständnis

Was ihn nicht unverfänglicher macht. Er stellt eine deutliche
Bedrohung dar und ist möglicherweise von irgendwelchen
repressiven Schreibern später dort hinein gearbeitet worden.

Wie bereits dargestellt ist der Text im Zusammenhang durchaus nicht bedrohlich, sondern vielmehr sogar sinnvoll eingebaut. Es gibt eigentlich keinen Grund, ihn als späteren Zusatz zu sehen.
Wenn man - egal aus welchem Dokument - einzelne Sätze herausreißt, kann man immer einen anderen, bedrohlicheren oder auch verharmlosenden Inhalt hineindeuten. Aber ist das sauberes Arbeiten? Wer einen Text verfaßt, muß auch davon ausgehen dürfen, daß diejenigen, die aus diesem Text Rückschlüsse ziehen, ihn ganz lesen. Sonst ist das Schreiben solcher Texte ja völlig sinnlos.

Was aber wäre dein Vorschlag? Über solcherart Sätze einfach
hinweg zu lesen? Sie zu streichen?

Siehe oben - sie im Zusammenhang zu lesen und zu verstehen suchen. Geht nicht immer, aber fast.

[Man muß] Teil der Bibel streichen / redigieren.
Mag sein, dass das eine Aufgabe der zukünftigen Theologen sein
wird, sein muss. Aber das berührt ja unser Thema im
Wesentlichen. Eine patchwork-Bibel, wie sie zur Zeit noch
vorliegt, die von einer unbekannten Anzahl möglicherweise
recht unseriöser Leute geschrieben wurde, kann auf Dauer kaum
das Fundament einer Religion sein,…

Es gibt schon jetzt genügend Menschen, die sich aus der Bibel nur die Sätze herauspicken, die ihnen gerade ins Konzept passen. Wer von denen soll dann Recht behalten, wenn es um die „richtige“ Textauswahl geht? Die Sklavenhalter Amerikas hätten sicher andere Bibelstellen ausgewählt als die Vertreterinnen und Vertreter der Freiheitstheologie. Die Wirtschaftsbosse lesen lieber „Macht euch die Erde untertan“, Umweltschützer würden sicher an anderen Textpassagen festhalten. Und selbst ein und derselbe Satz kann unterschiedlich ausgelegt werden: Auge um Auge ist für die einen die Aufforderung zur Rache, für die anderen die Begrenzung der Gewaltspirale im Sinne von „nicht mehr!“ Wer darf für sich beanspruchen, richtig auszulegen? Und mit welchem Recht?

Sicher mag man das Zustandekommen der biblischen Texte hinterfragen. Und Theologen lernen an den Universitäten auch genau das: Hinsehen, wo nachträglich herumgeändert wurde. Und eine ihrer Haupterkenntnisse dabei: Es läßt sich sicher einiges mit hoher Wahrscheinlichkeit erkennen. Aber 100%ige Sicherheit dabei kann man schier nicht erlangen.

Vor diesem Hintergrund wäre eine auswählende Neuverfassung der Bibel sicher kaum zukunftsweisend - eher Zeichen dafür, daß wir es nicht vermögen, auch unbequeme Wahrheiten zu ertragen und Zusammenhänge zu erfassen (was beides nun einmal mühsamer ist, als mit passenden Ausschnitten und Bequemlichkeiten leben zu dürfen).

Gruß, Martinus…

Hi

Wer einen Text verfaßt, muß auch davon
ausgehen dürfen, daß diejenigen, die aus diesem Text
Rückschlüsse ziehen, ihn ganz lesen. Sonst ist das Schreiben
solcher Texte ja völlig sinnlos.

Richtig. Da sind wir uns anscheinend einig. Ich habe eben die Bergpredigt nochmal in Gänze gelesen und war noch mehr erschüttert von diesem ganzen Text, als ich ihn in Erinnerung hatte. Er ist zudem sowas von wiedersprüchlich, dass es einem die Schuhe auszieht.
Da wird z.B. gesagt, man solle sein Licht nicht unter den Scheffel stellen und gute Taten auch deutlich heraus leuchten lassden und einige Zeilen später wird dasselbe verurteilt: man solle nur im Verborgenen beten, geben und Gutes tun, sonst hätte man seinen Lohn dahin.

Was aber wäre dein Vorschlag? Über solcherart Sätze einfach
hinweg zu lesen? Sie zu streichen?

Siehe oben - sie im Zusammenhang zu lesen und zu verstehen
suchen.

Genau dieses hab ich ja getan.

Es gibt schon jetzt genügend Menschen, die sich aus der Bibel
nur die Sätze herauspicken, die ihnen gerade ins Konzept
passen. Wer von denen soll dann Recht behalten, wenn es um die
„richtige“ Textauswahl geht? Die Sklavenhalter Amerikas hätten
sicher andere Bibelstellen ausgewählt als die Vertreterinnen
und Vertreter der Freiheitstheologie. Die Wirtschaftsbosse
lesen lieber „Macht euch die Erde untertan“, Umweltschützer
würden sicher an anderen Textpassagen festhalten. Und selbst
ein und derselbe Satz kann unterschiedlich ausgelegt werden:
Auge um Auge ist für die einen die Aufforderung zur Rache, für
die anderen die Begrenzung der Gewaltspirale im Sinne von
„nicht mehr!“ Wer darf für sich beanspruchen, richtig
auszulegen? Und mit welchem Recht?

Da hast du allerdings ein wahres Wort gelassen ausgesprochen. Und das ist ein weiteres, wesentliches Moment zu einer umfassenden Kritik an dieser patchwork-Bibel, denke ich.

Sicher mag man das Zustandekommen der biblischen Texte
hinterfragen. Und Theologen lernen an den Universitäten auch
genau das: Hinsehen, wo nachträglich herumgeändert wurde. Und
eine ihrer Haupterkenntnisse dabei: Es läßt sich sicher
einiges mit hoher Wahrscheinlichkeit erkennen. Aber 100%ige
Sicherheit dabei kann man schier nicht erlangen.

Es geht weniger um Sicherheit, sondern um das Erkennen der zutiefst menschenfeindlichen und unterdrückenden Stellen, die dort wie Sand am Meer zu finden sind.

Vor diesem Hintergrund wäre eine auswählende Neuverfassung der
Bibel sicher kaum zukunftsweisend - eher Zeichen dafür, daß
wir es nicht vermögen, auch unbequeme Wahrheiten zu ertragen.

Wie, wenn es sich aber um unbqueme Unwahrheiten handelte?
Gruß,
Branden

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