Warren Buffett spendet 30 Mrd Euro

Hallo allerseits,

Der Finanzinvestor Warren Buffett spendet den größten Teil
seines Vermögens, nämlich 30 Milliarden (!) Euro, für
wohltätige Zwecke. Damit soll weltweit Kranken und Hungernden
geholfen werden.

Das besondere an dieser Spende war die Tatsache, dass sie in die Stiftung des einzigen Menschen fließt, der reicher ist als Buffett, wenn man der Presse glauben kann, nämlich Bill Gates, der ja sowieso gern als Feindbild heran gezogen wird.
Das zumindest lässt bei Buffett vermuten, dass er kein Denkmal hinterlassen wollte, sondern einfach nur helfen will.

Geld hat in diesem Fall vielleicht zwei Funktionen. Zunächst war es ein Erfolgsfaktor (je mehr Geld, desto besser bin ich), dann wird es als nutzloser Ballast wahrgenommen, da Mr Buffett nur eine bestimmte Menge Geld ausgeben kann (da sich die Summe, die er nach wie vor besitzt, immer noch im Mrd.- Bereich bewegt, scheint er bis zum Lebensende nicht wirklich im Hungerturm zu leben).

Dass er seine Frau vernachlässigt hat, lässt sich übrigens in keiner mir zugänglichen Pressemeldung heraus leben. Er hat nur einfach eine andere Lebensmaxime gewählt nach ihrem Tod. Ursachen kann wohl nur er selbst wirklich nennen.

Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, möchte ich
doch mein Unbehagen an dieser edelen Tat zum Ausdruck bringen.

„Die Bill & Melinda Gates Stiftung ist mit einem Vermögen von rund 29 Milliarden US-Dollar die größte karitative Stiftung der Welt. Gates hatte die Stiftung vor sechs Jahren gegründet. Die Ziele der Stiftung sind im Bereich Entwicklungshilfe angesiedelt. Sie unterstützt die Behandlung und Bekämpfung von Krankheiten in der ganzen Welt. Dazu gehören Projekte zur Versorgung von Aids-Kranken in Botswana und die Bereitstellung von Geldern für Impfprogramme von Kindern in Indien und Afrika.“

„Wir haben das Glück erfunden“, sagte der letzte Mensch und
blinzelte. (Nietzsche)

„Aua, ich hab Schmerzen“ (Kind im mittleren Afrika, 7 Jahre alt)

(Ich weiss, populistisch, aber wer von denen, die krank sind und keine medizinische Versorgung haben, interessieren sich für Nitzsche)

Gruß

ALex

Der Marshall-Plan war keine Spende, sondern ein Kredit.

Soweit mir bekannt ist, erfolgte die Rückzahlun an die
Kreditanstalt für Wiederaufbau. Das Geld verblieb sozusagen im
Lande.

Richtig. Die Rückzahlung des Kredits wurde bis heute nicht eingefordert.

moe.

Würde Dir das besser gefallen, Klaus?

Bis auf das Mahagoni-Boot, ja.

Der Grund meines Unbehagens ist nicht Sozialneid, sondern die ökologische und soziale Destabilisierung der Dritten Welt, die durch das künstliche Hochpushen der Bevölkerungszahlen provoziert wird. Die dritte Welt braucht nicht Masse, sondern Struktur.

Was würdest Du sagen, wenn Herr Buffett dem Iran Panzer für 30 Milliarden gespendet hätte ? Wäre das auch allein seine Sache gewesen ?

Dann wäre es besser gewesen, es zu verprassen.

Noch besser wäre es allerdings gewesen, etwas konstruktives damit zu tun.

Hallo Klaus!

…Destabilisierung der Dritten Welt, die
durch das künstliche Hochpushen der Bevölkerungszahlen
provoziert wird.

Mir gelingt es nicht, Dir zu folgen. Mir fehlt der Zusammenhang zwischen der Stiftung des Herrn Warren und den von Dir beklagten Zuständen. So ist mir unklar, was Herr Warren mit Afrika zu tun hat. Kannst Du das in einfachen Worten nachvollziehbar erläutern?

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Mir gelingt es nicht, Dir zu folgen. Mir fehlt der
Zusammenhang zwischen der Stiftung des Herrn Warren und den
von Dir beklagten Zuständen. So ist mir unklar, was Herr
Warren mit Afrika zu tun hat. Kannst Du das in einfachen
Worten nachvollziehbar erläutern?

Na das hier:
„Die Bill & Melinda Gates Stiftung ist mit einem Vermögen von rund 29 Milliarden US-Dollar die größte karitative Stiftung der Welt. Gates hatte die Stiftung vor sechs Jahren gegründet. Die Ziele der Stiftung sind im Bereich Entwicklungshilfe angesiedelt. Sie unterstützt die Behandlung und Bekämpfung von Krankheiten in der ganzen Welt. Dazu gehören Projekte zur Versorgung von Aids-Kranken in Botswana und die Bereitstellung von Geldern für Impfprogramme von Kindern in Indien und Afrika.“
[Geklaut von Alex Post]

Grüße,

anwar

Hallo!

„Die Bill & Melinda Gates Stiftung ist mit einem Vermögen
von rund 29 Milliarden US-Dollar die größte karitative
Stiftung der Welt. Gates hatte die Stiftung vor sechs Jahren
gegründet. Die Ziele der Stiftung sind im Bereich
Entwicklungshilfe angesiedelt. Sie unterstützt die Behandlung
und Bekämpfung von Krankheiten in der ganzen Welt. Dazu
gehören Projekte zur Versorgung von Aids-Kranken in
Botswana
und die Bereitstellung von Geldern für
Impfprogramme von Kindern in Indien und Afrika.“

Danke. Jetzt erkenne ich den Zusammenhang, verstehe aber die Kritik an solchem Engagement umso weniger. Es ist jedermann freigestellt, eine Stiftung zu initiieren, die andere Prioritäten setzt und z. B. Erwerbsquellen für die Bevölkerung in unterentwickelten Regionen erschließt. Dann könnte man einwenden, daß Bewässerungsvorhaben wichtiger wären. Oder Verkehrswegebau. Oder Breitenbildung. Oder Programme zur Empfängnisverhütung. Schließlich kommt jemand daher und findet Hilfe nur sinnvoll, wenn alle Probleme der jeweiligen Region gleichzeitig behoben werden. Beschränkung auf den Verriss ist zweifellos die billigste Methode.

Es gibt aber Trost für Kritiker: Eine Stiftung wird nicht ihr Stiftungskapital in den Förderungszweck geben, weil sich die Stiftung aufzehren würde. Sie wird deshalb „nur“ die mit dem Stiftungskapital erwirtschafteten Erträge/Zinsen dem Stiftungszweck zukommen lassen. Im Fall der Stiftungen Gates und Warren sind das jährlich einstellige Mrd.-Beträge - angesichts der Not in großen Teilen der Menschheit ein Tropfen auf den heißen Stein. Es bleibt also genügend Raum für Leute, die es besser machen wollen.

Gruß
Wolfgang

Hallo nochmal,

Danke. Jetzt erkenne ich den Zusammenhang, verstehe aber die
Kritik an solchem Engagement umso weniger.

Gib jemandem einen Fisch und er ist satt, zeig ihm wie man angelt und er kann sich selbst versorgen. Klappt leider nur, wenn die Zielperson das auch will.

Grüße,

Anwar

Gib jemandem einen Fisch und er ist satt, zeig ihm wie man
angelt und er kann sich selbst versorgen.

Und je mehr Menschen angeln können, desto mehr werden satt…

…sobald aber der See leergefischt ist, dann verhungern alle.

mfg
Klaus

Hallo!

Gib jemandem einen Fisch und er ist satt, zeig ihm wie man
angelt und er kann sich selbst versorgen.

Klingt vernünftig. Der Spruch mit dem Fisch und der Angel entstand in früherer Zeit, als sich Hilfsorganisationen daran machten, (natürlich ungewollt) Menschen zu Hilfsempfängern zu erziehen, indem mit Nahrungsmitteln und Kleidung Ansätze einer eigenen Wirtschaft gestört oder sogar zerstört wurden. Solche Fehler sind heute m. W. nicht mehr die Regel.

Der Spruch mit dem Fisch und der Angel wird mißverstanden, wenn man ihn anführt, um Akuthilfe zu verweigern, wenn man die Nutzung vorhandener medizinischer Möglichkeiten am Geld scheitern läßt oder erforderliche Forschungsarbeiten nicht initiiert.

Gruß
Wolfgang

Ah verstehe!!! Deswegen lieber ein Schutzprogramm für irgendeine
Raupensorte in Süd-Ost-West-Sumatra initiieren und die paar kleinen
Negerkinder verhungern lassen. Gibt eh viel zu viele…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Minderwertige Kultur?

Aber vielleicht ist es uns edelen Westlern ja ganz angenehm,
die Afrikaner in Abhängigkeit zu halten und ihnen zu zeigen,
wie minderwertig ihre Kultur ist.

Irgendwie scheint jeder davon auszugehen, dass die Afrikanische Kultur minderwertig ist.

Wenn man die Kennzahlen „Lebenserwartung“, „Bierverbrauch“, … nimmt, mag das stimmen.

Aber muss man wirklich mit Messer und Gabel essen, damit man eine wertvolle Kultur hat?

Ich meine, dass jede Kultur, die einigermassen friedlich ist, in der man keine Frauen steinigt, nur weil sie mal falsch wo hingucken, wo allgemein die Menschenrechte geachtet werden, jede solche Kultur ist wertvoll und schützenswert.

Nick

Hallo,

Solche
Fehler sind heute m. W. nicht mehr die Regel.

Nicht? Du bist doch Unternehmer, versuch mal in Afrika eine Textilfabrik zu gründen. Das wird nicht klappen, ganz Afrika (von Nord bis Süd) wird mit fleißig hier eingesammelten Textilartikeln überschwemmt.

Der Spruch mit dem Fisch und der Angel wird mißverstanden,
wenn man ihn anführt, um Akuthilfe zu verweigern, wenn man die
Nutzung vorhandener medizinischer Möglichkeiten am Geld
scheitern läßt oder erforderliche Forschungsarbeiten nicht
initiiert.

Das Problem ist eher, dass man Aidskranke länger am leben erhält, die (es mag zynisch klingen, ist aber so) der eh schon maroden Volkswirtschaft des Landes zwangsweise auf der Tasche liegen (arbeiten können sie meist kaum noch) und im schlimmsten Fall noch die Seuche weiterverbreiten, was die ganze Weltbevölkerung gefährdet, da der Virus dadurch und durch die Einwirkung von Medikamenten schneller z.B. zu einer resistenteren Form mutieren kann. Und wenn das erst mal passiert ist… naja, das kannst Du Dir selbst ausmalen, so intelligent bist Du, da bin ich mir sicher.

Grüße,

Anwar

Ah verstehe!!! Deswegen lieber ein Schutzprogramm für
irgendeine Raupensorte in Süd-Ost-West-Sumatra initiieren und die paar
kleinen Negerkinder verhungern lassen. Gibt eh viel zu viele…

In diesem Satz steckt eine versteckte Unlogik. Und zwar: Wir lassen die gar nicht verhungern, die verhungern von selbst. Im Gegenzug dazu rotten wir die Raupensorte aktiv aus, was irgendwann mal ein katastrophaler Verlust sein kann.

Grüße,

Anwar

Das Problem ist eher, dass man Aidskranke länger am leben
erhält, die (es mag zynisch klingen, ist aber so) der eh schon
maroden Volkswirtschaft des Landes zwangsweise auf der Tasche
liegen (arbeiten können sie meist kaum noch) und im
schlimmsten Fall noch die Seuche weiterverbreiten, was die
ganze Weltbevölkerung gefährdet, da der Virus dadurch und
durch die Einwirkung von Medikamenten schneller z.B. zu einer
resistenteren Form mutieren kann. Und wenn das erst mal
passiert ist… naja, das kannst Du Dir selbst ausmalen, so
intelligent bist Du, da bin ich mir sicher.

HIV entwickelt Resistenz durch Einwirkung von Medikamenten? Köstlich. Du weißt noch nicht mal, dass in den meisten Gebieten Afrikas das Geld nur für eine klinische AIDS-Diagnose reicht (Bangui-Definition), geschweige denn für die Kombinationtherapie.

Die Frage müsste doch anders lauten
Hi,

Würde Dir das besser gefallen, Klaus?

treffender für das Problem wäre:
„Würde der „Spender“ so weniger Probleme haben“?
Ganz eindeutig ja!

Gruss,

HIV entwickelt Resistenz durch Einwirkung von Medikamenten?
Köstlich.

Ich glaube mein naturwissenschaftliches Wissen ist Deinem bei weitem überlegen. Google doch mal bitte nach „Selektionsdruck“ oder „stabilisierender Selektion“ (die liegt dann nämlich nicht vor!).

Du weißt noch nicht mal, dass in den meisten
Gebieten Afrikas das Geld nur für eine klinische AIDS-Diagnose
reicht (Bangui-Definition), geschweige denn für die
Kombinationtherapie.

Und was ändert das an meiner Aussage? Nichts. Fakt ist: Je mehr Wirte vom Virus befallen sind und je länger der Zeitraum ist, desto mehr Chancen zur Mutation sind nunmal vorhanden.

Anwar

Ich glaube mein naturwissenschaftliches Wissen ist Deinem bei
weitem überlegen. Google doch mal bitte nach „Selektionsdruck“
oder „stabilisierender Selektion“ (die liegt dann nämlich
nicht vor!).

Nun habe ich mich schon einige Male mit HIV und AIDS in Afrika befasst. Ein solches Problem haben mir die Gesprächspartner nicht berichtet. Denn: Labordiagnosen sind unüblich, dazu gehört auch die Bestimmung des Immunstatus’ der Erkrankten oder vermeintlich Erkrankten. Allerdings liegt meine Arbeit auch schon fünf bis sechs Jahre zurück.

Das Problem ist, dass wir überhaupt keine Zahlen haben, wie viele angeblich AIDS-Kranke eigentlich HIV haben oder nur indizierende Krankheiten. Insofern ist das Kaffeesatzleserei.

Ergänzung

Und was ändert das an meiner Aussage? Nichts. Fakt ist: Je
mehr Wirte vom Virus befallen sind und je länger der Zeitraum
ist, desto mehr Chancen zur Mutation sind nunmal vorhanden.

Es geht darum, dass Medikamente sowieso eher unüblich auf dem Kontinent sind. Und außerdem hätten sie keinen anderen Effekt als hier, wenn es denn die selbe Therapie wäre.

Es gibt signifikante Unterschiede zwischen AIDS in Industriestaaten und Afrika. Das betrifft nicht nur die Epidemiologie sondern auch Symptome. Ansonsten ist es natürlich eine Binse, dass mehrere Wirte mehrere Mutationen hervorbringen können. Dafür brauchst Du aber keine Medikamente.

Hi Klaus,

auch, wenn Du mit Deinen Argumenten sicher Recht hast. Ich finde es sehr gut, wenn ein Mensch, der zu einem solchen Vermögen kommt, eine Verpflichtung gegenüber der Menschen verspürt, die diesen Wohlstand erst möglich gemacht haben (dazu gehören primär auch die Dritte Welt Länder). Ich kann nicht verstehen, warum man so ein Verhalten immer schlechtreden muss. Immerhin handelt es sich um Buffets Privatvermögen, und er hätte das Geld auch anderweitig (und weniger sinnvoll) verwenden können.

Viele Grüße,
Andreas

Aber vielleicht ist es uns edelen Westlern ja ganz angenehm,
die Afrikaner in Abhängigkeit zu halten und ihnen zu zeigen,
wie minderwertig ihre Kultur ist.

Ich nenne das „Gutmensch-Imperialismus“.

und zum 3. Mea Culpa
Kurzes Nachdenken und ich bin wieder im Thema. Es gibt natürlich bei globaler Betrachtung bei weiter Verbreitung einen Selektionsdruck. Allerdings wirken die meisten Medikamente ja eher unspezifisch.

Und die anderen Einwände bleiben bestehen.