Karten auf den Tisch
Hi KamikazeKatze.
Will meinen: Der Hauptgrund, warum ich mich in diesem Brett
äußere, ist, dass ich verstehen will; ich will verstehen, was
und warum Menschen glauben.
Wer verstehen will, sollte versuchen, sich in das zu Verstehende hineinzuversetzen. Man kann etwas nur von i n n e n heraus verstehen. Warum Menschen etwas „glauben“, lässt sich nicht verstehen, indem man ein paar Sätze von ihnen liest und sich dann ironisch darüber ergießt. Verstehen - das erfordert schon sehr viel mehr.
Abgesehen davon ist mir nicht klar, auf welcher Position du dich selbst wähnst. Die der neutralen und objektiven Beobachterin, die haushoch über ihren Forschungsobjekten - den naiven Esos - steht? So klingst du fast, wenn du deine Motivation beschreibst.
Was ist denn dein „Glaube“? Du hast gewiss doch irgendwelche unbeweisbaren Prämissen, auf denen dein eigenes Weltbild basiert. Welche sind diese? Wo ist die Grenze, an der deine Gewissheiten in Ungewissheiten übergehen?
Also Karten auf den Tisch. Ich selbst habe meine oft genug dargelegt. Ich würde mich nicht als Esoteriker bezeichnen, wenn auch einige im Forum mich pejorativ so nennen. Aber in einigen sehr wichtigen Grundelementen stimme ich mit der traditionellen esoterischen Lehre (schön dargestellt in Arthur Powells Büchern) überein. Diese Grundelemente sind keine Erfindung westlicher Esoterik, sondern wurden von dieser aus asiatischen Lehren (inbesondere dem Vedanta) übernommen.
Dabei habe ich grundsätzlich kein Problem damit, wenn jemand
anderen Glaubensvorstellungen anhängt als ich
Eben. Welche Vorstellungen deinerseits sind das also?
Übrigens ist es eine starke und unzulässige Verkürzung, bei esoterischen Überzeugungen allein von „Glaubensvorstellungen“ zu sprechen. Wahre Esoterik hat immer eine empirische Gewissheit zur Grundlage. Diese nennt man „Spiritualität“.
Viele gerieren sich als Inhaber der allein selig machenden
Wahrheit, und schon die simpelsten Nachfragen werden als
Beleidigung aufgefasst
Ich habe hier noch keinen Eso-Anhänger gelesen, dem solche Entgleisungen unterlaufen wären wie z.B. dem Eso-Gegner Royal Flush am 11. Jan. 2010:
Zitat:
"Na, ganz simpel:
prä- heißt „vor“ und trans- heißt „durch“
Präpersonale Erfahrungen finden also direkt VOR dir statt (Kinofilme, der sexy Hintern der Frau vor dir, der Typ, der grade dein Bier austrinkt…
und transpersonale Erfahrungen gehen durch dich hindurch, z.B. in Form von Schnitzel, Whisky, Röntgenstrahlen oder Gewehrkugeln…"
Zitat Ende.
Und das ist noch ein harmloses Beispiel.
Du scheinst solche Niveaulosigkeiten in Schutz zu nehmen, wenn du den Anschein erweckst, dass hauptsächlich die Esos sich stilistisch vergreifen. Tatsächlich ist es aber genau umgekehrt.
und/oder abgebügelt mit Kommentaren à
la ‚Das kann man nicht verstehen, das kann man nur spüren‘
oder ‚Wenn du das nicht verstehst, kann ich es dir auch nicht
erklären‘ bzw. ‚Wenn du das nicht verstehst, zeigt das nur,
dass du noch spirituell unterentwickelt bist‘.
Das hat nichts mit Abbügeln zu tun, auch wenn der letzte Satz natürlich die Netiquette verletzt (ob das jemand aber wirklich so geschrieben hat, wie du es zitierst, halte ich für fraglich). Was will man jemandem wie Royal Flush, der unbedingt den Satiriker glaubt herauskehren zu müssen, eigentlich „erklären“ wollen? Der muss doch erst mal lernen, wie man eine faire Debatte führt.
Typisch ist auch, dass einem von esoterischer Seite von
vorneherein jedwede Kompetenz oder echtes Interesse
abgesprochen wird
„Echtes Interesse“ kommt nicht mit Häme und Beschimpfung einher. Es äußert sich mit Höflichkeit. Und wenn es höflich geschieht, wird kein Eso aggressiv darauf reagieren.
Dabei erlebe ich die hiesigen Esoteriker als deutlich
ausfallender und beleidigender als diejenigen, die sich hier
kritisch äußern
Siehe oben. Zitiere mir nur einen einzigen Eso, der so ausfallend wird wie RFl.
Gruß
Horst