Warum dreht sich die Erde um sich selbst

Hallo allerseits.

Meine Freundin hat mich gestern gefragt warum sich die Erde um die Sonne dreht. Das habe ich mit der Wechselwirkung von Anziehungskraft der Sonne mit Fliehkraft der Erde erklären können. Aber als sie mich fragte warum die Erde sich um sich selbst dreht mußte ich passen, vielleicht kann das ja einer von Euch. Wäre toll… :smile:

Warum nicht?
Die Gegenfrage ist durchaus ernst gemeint. Warum sollte der Drehimpuls der Erde ausgerechnet Null sein?

Es ist ein wenig so, als würdest du von deiner Freundin verlangen, mal nicht zu reden oder sich mal nicht zu kämen oder zu schminken.
Es gibt Dinge, bei denen ist es weitaus komplizierter, sie nicht zu tun als sie zu tun.
Genauso bei der Rotation der Erde. Es ist moeglich, aber hoechstunwahrscheinlich, dass sie ein frei beweglicher Koerper nicht bewegt oder er rotiert.

mfg:smile:
rene

Die Gegenfrage ist durchaus ernst gemeint. Warum sollte der
Drehimpuls der Erde ausgerechnet Null sein?

Der Mond dreht sich doch auch nicht um sich selbst…

Der Mond dreht sich doch auch nicht um sich selbst…

Aber wie er das tut. Wir sehen das nur von der Erde aus nicht.

Die Gegenfrage ist durchaus ernst gemeint. Warum

sollte der

Drehimpuls der Erde ausgerechnet Null sein?

Der Mond dreht sich doch auch nicht um sich selbst…

1x pro Monat, da wir immer die gleiche Seite sehen

Der Mond dreht sich doch auch nicht um sich selbst…

Aber wie er das tut. Wir sehen das nur von der Erde aus nicht.

Ok meine Frage war vielleicht etwas verkehrt gestellt.

System Mond-Erde ist, wie wenn ich mich mit einer Tüte in der Hand hinstelle und mich um-mich-selbst drehe.
Dabei rotiert die Tüte ja nicht um sich selbst sondern nur um mich.

Anders ist das beim System Erde-Sonne: Dort muß ich die Tüte quasi zusätzlich beim um-mich-selbst drehen noch um meinen Finger (in der gleichen Ebene) kreisen lassen und das ist die zusätzliche Drehung die ich meinte und von der ich wissen wollte wodurch sie entstanden ist.

Mit Gruß Thoddo
Thoddo

Hallo, Toddo,
Es ist ja nicht nur die Erde, die sich um ihre eigene Achse dreht, sondern das tun praktisch alle Planeten.

Als die Planeten aus dem Gerümpelgürtel entstanden, der sich um ein gemeinsames Zzentrum drehte, trafen die Trümmer, auc der die Erde (oder ein anderer Planet) gebildet wurde natürlich aus unterschiedlichen Richtungen auf die sich formenden Gebilde. Dabei teilten sie diesem Gebilde ihren Impuls mit. Natürlich trafen die Teile den jungen Planeten nicht immer (oder eher selten) genau mittig - wodurch sie ihn in seiner Bahn verzögert oder beschleunigt hätten - sondern meist eher als „Streifschuss“, wodurch die Impakt sich in eine Drehbewegung auswirkte.

Hinzu kommt noch ein Effekt, den Du bei Eisläufern beobachten kannst, wenn sie eine Pirrouette drehen: Je enger die Einzelteile (z.B. die Arme des Eisläufers) zur Rotationsachse gezogen werden, desto schneller dreht sich das System. Die Erde drehte sich also umso schneller, je enger die Teilchen, aus denen sie entstand zusammenrückten.

Dieser Drehimpuls wirkt - da nichts ist, was ihn bremsen könnte - natürlich noch heute nach.

Grüße
Eckard

Dabei rotiert die Tüte ja nicht um sich selbst sondern nur um
mich.

Natürlich dreht sich die Tüte um sich selbst.
Schau dir die Tüte am ausgetreckten Arm an! Dann zeigt die von dir abgewandte Seite z.B. nach Norden. Dann dreh dich um 180 Grad, Du schaust immer noch auf die selbe Seite.
In welche Richtung zeigt die dir abgewandte Seite? Nach Süden!
Das geht nur, wenn sich die Tüte gedreht hat.

CU

Axel

Das geht nur, wenn sich die Tüte gedreht hat.

Richtig.

Außerdem hat sich der Mond früher auch ganz anders gedreht, da hat er nämlich der Erde keineswegs immer dieselbe Seite zugewandt. Durch die Gezeitenreibung wurde seine Drehung allerdings von der Erde im Laufe der Zeit soweit abgebremst, dass sie nun sychnchron zu seiner Umlaufdauer ist.

In der Tat drehen sich praktisch alle Himmelskörper. Wieso ist auch ganz einfach:
Nehmen wir an, wir haben einen Planeten, der sich nicht dreht (also einen Drehimpuls von 0 hat). Er wird sich solange nicht drehen, wie ihn keiner „anstuppst“. So, nun kommt aber ein Meteorit und knallt auf den Planeten. Dadurch erhält der Planet einen Drehimpuls (der nun ungleich 0 ist) und dreht sich deshalb.
Da jeder Planet und Himmelskörper irgendwo solchen Einflüssen wie eben Meteoriteneinschlägen ausgesetzt ist, gibt es faktisch auch keinen Himmelskörper, der sich nicht dreht. Es wäre in der Tat eher vollkommen verwunderlich, wenn sich ein Himmelskörper gar nicht drehen würde…

Hallo Eckard,

Dieser Drehimpuls wirkt - da nichts ist, was ihn bremsen
könnte - natürlich noch heute nach.

Stimmt nicht ganz, geht aber gaaaaanz langsam:
Der Mond bremst die Erdrotation. Weil aber der Energie nicht einfach „verschwinden“ kann entfernt sich langsam von der Erde.

Die Tage auf der Erde, werden in der Grössenordnung von einer Millionstel-Sekunde pro jahr länger. Also nichts was man als Mensch im täglichen Leben erkennen würde.

MfG Peter(TOO)

In der Tat drehen sich praktisch alle Himmelskörper. Wieso ist
auch ganz einfach:
Nehmen wir an, wir haben einen Planeten, der sich nicht dreht
(also einen Drehimpuls von 0 hat). Er wird sich solange nicht
drehen, wie ihn keiner „anstuppst“. So, nun kommt aber ein
Meteorit und knallt auf den Planeten. Dadurch erhält der
Planet einen Drehimpuls (der nun ungleich 0 ist) und dreht
sich deshalb.

Hallo,

ganz so einfach ist es auch wieder nicht, wir sind bloss recht früh dran in der Geschichte des Universums: Meteoriten usw. werden immer weniger, weil kein Nachschub, andererseits geben Himmelskörper schon Drehimpuls ab, etwa über Sonnenwinde und Magnetfelder, auch die Erde gibt ja Atmosphäre ab. Tatsächlich lässt sich auch nachmessen, dass die Tageslänge zunimmt, daran ist natürlich hauptsächlich der Mond beteiligt.

Es dürfte allerdings hunderte von Milliarden Jahren dauern, bis ein Himmelskörper annähernd zum Stillstand kommt.

Gruss Reinhard

Hallo Peter,

Stimmt nicht ganz, geht aber gaaaaanz langsam:
Der Mond bremst die Erdrotation. Weil aber der Energie nicht
einfach „verschwinden“ kann entfernt sich langsam von der
Erde.

Sie kann schon in Form von Wärmeenergie „verschwinden“ und das tut sie auch. In Gezeitenkraftwerken wird ein Teil dieser Rotationsenergie sogar in Strom umgewandelt. Was nicht so leicht verschwinden kann ist der Drehimpuls des Systemes Erde-Mond und nur deshalb entfernt sich der Mond von der Erde.

Jörg

Hallo Deconstruct,
wobei es schon von Interesse wäre, wie es zu den Inhomogenitäten nach dem Urknall gekommen ist.
Grüße
Ulf

Hi,

ganz so einfach ist es auch wieder nicht, wir sind bloss recht
früh dran in der Geschichte des Universums: Meteoriten usw.
werden immer weniger, weil kein Nachschub, andererseits geben
Himmelskörper schon Drehimpuls ab, etwa über Sonnenwinde und
Magnetfelder, auch die Erde gibt ja Atmosphäre ab. Tatsächlich
lässt sich auch nachmessen, dass die Tageslänge zunimmt, daran
ist natürlich hauptsächlich der Mond beteiligt.

Richtig. Aber bei der Verlängerung der Tageslänge und allen anderen Prozessen geht kein Drehimpuls verloren. Im Erde-Mond-System wird Eigendrehimpuls der Erde in Bahndrehimpuls des Mondes transferiert, so daß der Mond sich von uns wegbewegt und Bahndrehimpuls gewinnt im selben Maße wie die Erde Eigendrehimpuls verliert.

(Gesamt-)Drehimpuls kann grundsätzlich nicht verloren gehen, da er eine grundlegende Erhaltungsgröße ist, genau wie Impuls oder Energie.

Interessant ist hierbei aber (lt Prof. Bender der LMU), daß auf Skalen ab ca. 150 MegaParsec der Drehimpuls wohl nahezu verschwindend ist. Der spezifische Drehimpuls kleiner Körper ist somit wesentlich größer als derjeniger großer Massenansammlungen. Auf kosmologischen Skalen scheint der Gesamtdrehimpuls nahezu Null zu sein.

Gruß,
Ingo

werden immer weniger, weil kein Nachschub, andererseits geben
Himmelskörper schon Drehimpuls ab, etwa über Sonnenwinde und
Magnetfelder, auch die Erde gibt ja Atmosphäre ab. Tatsächlich
lässt sich auch nachmessen, dass die Tageslänge zunimmt, daran
ist natürlich hauptsächlich der Mond beteiligt.

Das ist schon klar. Ich habe auch nicht behauptet, dass Meteoriteneinschläge die einzige Möglichkeit sind, Drehimpuls zu übertragen.

Es dürfte allerdings hunderte von Milliarden Jahren dauern,
bis ein Himmelskörper annähernd zum Stillstand kommt.

Allerdings glaube ich nicht, dass es je zum Stillstand kommen wird, Denn solange der Mond um die Erde kreist, wird sich die Erde auch automatisch drehen.
Ein Stillstand wäre also nur möglich, wenn der Mond auf die Erde stürzen würde. Dann wären aber noch die Einflüsse von der Sonne. Die würden auch erst aufhören, wenn die Erde auf die Sonne stürzen würde. Bei jedem Sturz wird aber der Drehimpuls aus der Umlaufbahn zu einem großen Teil in die Eigenrotation des entstehenden Himmelskörpers einfließen. Das ganze dürfte also eine never-ending-story sein, auch in hunderten von Milliarden Jahren sollte es nicht zu einem Stillstand der Rotation kommen.

wobei es schon von Interesse wäre, wie es zu den
Inhomogenitäten nach dem Urknall gekommen ist.

Quantenfluktuationen

In der Tat drehen sich praktisch alle Himmelskörper. Wieso ist
auch ganz einfach:
Nehmen wir an, wir haben einen Planeten, der sich nicht dreht
(also einen Drehimpuls von 0 hat). Er wird sich solange nicht
drehen, wie ihn keiner „anstuppst“. So, nun kommt aber ein
Meteorit und knallt auf den Planeten. Dadurch erhält der
Planet einen Drehimpuls (der nun ungleich 0 ist) und dreht
sich deshalb.

Das klingt absurd. Der Trägheit eines Himmelskörpers, wird ein Meteorit wohl kaum etwas entgegenzusetzen haben, es sei denn er wäre gewaltig und dann käme es warscheinlich zu einer Zerstörung.

Die Ursache der Drehbewegung, liegt bereits in der Entstehung eines Planeten. Das Gesetz des Magnetismus spielt hierbei eine Rolle. Dieses setzt sich mit der Verfestigung eines Planeten fort.

…und was faselt ihr da von der Eigenbewegung des Mondes, - er dreht sich mit der Erde, aber doch nicht um sich selbst. Andernfalls würden wir ja auch seine Hinterseite sehen können.

gruß
rolf

Moin,

In der Tat drehen sich praktisch alle Himmelskörper. Wieso ist
auch ganz einfach:
Nehmen wir an, wir haben einen Planeten, der sich nicht dreht
(also einen Drehimpuls von 0 hat). Er wird sich solange nicht
drehen, wie ihn keiner „anstuppst“. So, nun kommt aber ein
Meteorit und knallt auf den Planeten. Dadurch erhält der
Planet einen Drehimpuls (der nun ungleich 0 ist) und dreht
sich deshalb.

Die Ursache der Drehbewegung, liegt bereits in der Entstehung
eines Planeten. Das Gesetz des Magnetismus spielt hierbei eine
Rolle. Dieses setzt sich mit der Verfestigung eines Planeten
fort.

Magnetismus hat mit dem Drehimpuls der Planeten ersteinmal nichts zu tun - umgekehrt wird eher ein Schuh daraus: ohne Eigendrehimpuls der Planeten kein Geodynamo.
Auch ist die Annahme, daß die Planeten zu Beginn glutflüssige Feuerbälle wären IMO nicht gerechtfertigt. Sie sind zwar um einiges heißer, aber man kann in jeder Phase von Festkörpern sprechen. Das gilt selbst für die Gasplaneten, bei denen die Atmosphäre nach großer Wahrscheinlichkeit auf einen erdähnlichen Planetenembryo akkretiert wird.

…und was faselt ihr da von der Eigenbewegung des Mondes, - er
dreht sich mit der Erde, aber doch nicht um sich selbst.

Aber selbstverständlich tut er das. Wenn man sich die Bewegungen von Erde und Mond anschaut, so ist es fast eher gerechtfertigt, von einem Doppelplaneten zu sprechen denn von Planet und Mond.

Andernfalls würden wir ja auch seine Hinterseite sehen können.

Eben nicht, weil seine Eigendrehperiode genau seiner Umlaufzeit um die Erde entspricht. Würde er sich nicht drehen, würden wir einmal in 28 Tagen jede Stelle des Mondes sehen.

Gruß,
In *planetenbäcker* go

Hallo,

Das klingt absurd. Der Trägheit eines Himmelskörpers, wird ein
Meteorit wohl kaum etwas entgegenzusetzen haben, es sei denn
er wäre gewaltig und dann käme es warscheinlich zu einer
Zerstörung.

da der Drehimpuls des Planeten-Meteoriten-Systems erhalten bleibt, wird der Planet in Rotation versetzt werden. Entsprechend dem Masseverhältnis, der Geschwindigkeit des Meteoriten und dem Aufprallwinkel wird das vermutlich äußerst gering sein. Das als absurd zu bezeichnen zeugt von Unkenntnis.

Die Ursache der Drehbewegung, liegt bereits in der Entstehung
eines Planeten. Das Gesetz des Magnetismus spielt hierbei eine
Rolle. Dieses setzt sich mit der Verfestigung eines Planeten
fort.

Nette Ansammlung von Schlagworten. Nur dass damit nicht wirklich etwas ausgesagt wird.

…und was faselt ihr da von der Eigenbewegung des Mondes, - er
dreht sich mit der Erde, aber doch nicht um sich selbst.
Andernfalls würden wir ja auch seine Hinterseite sehen können.

und noch ein Beweis der Unkenntnis…

Gruß, Niels