Hallo,
Also bei einer Entwicklung muss es ja schon in irgendeine
Richtung gehen. Und wenn ihr sagt ihr habt nicht die gleichen
Rechte und ihr wollt die gleichen wie Männer - was ist das
denn ausser ein Fortschritt! Alles was seit Jahrhunderten zur
Gleichstellung der Frau errungen wurde ist doch auch ein
Fortschritt (irgendwo weiter unten im Brett gab es ne schöne
Liste - Frauenwahlrecht mal nur exemplarisch)
Ehrlich gesagt tu ich mich mit Wörtern wie „Aufstieg“ und „Abstieg“ schwer (das kann man ganz schnell in die Richtung missverstehen, dass Frauen per se eine Stufe tiefer stehen würden), „Fortschritt“ klingt da imho schon viel besser.
- Karrieremöglichkeiten: Frauen sind für den Arbeitgeber
„weniger wirtschaftlich“, weil sie ja Kinder gebären und damit
häufig für einige Jahre aus dem Berufsleben ausscheiden.
Ja eben, dass kann man aber keinem zum Vorwurf machen wenn er
als Verantwortlicher eben diese Tatsache in seine Überlegungen
mit einfliessen lässt…
Klar, aber z.T. sehe ich da auch den Gesetzgeber in der Pflicht. Teilweise wurden „Schutzgesetze“ zu Zeiten erlassen, als AN-Mangel herrschte und sich die AG’s auf jede Bedingung einließen. Heute ist es nicht mehr haltbar, dass der AG mehr Geld für Frauen als für Männer auszugeben hat. Entweder muss die Erziehungszeit konsequent 50-50 aufgeteilt werden oder der Gesetzgeber sollte die Mehrkosten übernehmen, die für einen AG durch die Schwangerschaft der Frau entstehen (oder, IMHO noch besser, diese Mehrkosten komplett streichen, dafür aber eine flächendeckende Ganztags-Kinderbetreuung ausbauen). Ich weiß, dass das alles ein schwieriges Thema ist, was die Umsetzbarkeit betrifft. Mir persönlich wäre es lieber, im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt und Erziehungszeit (evtl. wesentlich) weniger Geld zu erhalten als dies z.Z. üblich ist, aber dafür eine bessere Chance zu haben, überhaupt einen Arbeitsplatz zu finden! Denn was nützt mir der beste gesetzlich vorgeschriebene Mutterschutz, wenn ich eh arbeitslos zu Hause sitze? Und die Mütter, die sich von Anfang an komplett für Kindererziehung und Haushalt entscheiden, betreffen solche gesetzlichen Regelungen sowieso nicht.
Lösungsmöglichkeit: Frau und Mann teilen sich die
Erziehungszeit gleichmäßig auf und/oder das Kind wird
fremdbetreut.
Fände ich persönlich ja auch völlig in Ordnung. Doch schwanger
kann trotzdem immer nur die Frau sein!
Richtig, und das bedeutet auf jeden Fall eine gewisse Benachteiligung im Beruf. Aber der Gesetzgeber sowie die männliche Hälfte der Menschheit müssen sie nicht auch noch verstärken.
Die letzte Möglichkeit würde sich theoretisch
auch für alleinerziehende Elternteile anbieten (apropos:
wieviele alleinerziehende Väter kennst du?)
keine! Und ja ich weiß, das es davon erst ganz wenige gibt
Eben. Gut, zugegeben, das liegt zum Teil auch an der hiesigen Rechtsprechung, was Sorgerecht betrifft. Dennoch ändert es nichts daran, dass potentiell die Mütter wesentlich mehr gefährdet sind, am Ende mit dem Kind allein zu bleiben und von Hartz IV zu leben.
, diese sind jedoch
häufig finanziell sowieso schon stark benachteiligt. Hinzu
kommt, dass Frauen häufig vor allem in technischen Berufen
(Maschinenbau…) weniger zugetraut wird.
Ja, weil es doch in der Mehrheit betrachtet doch so ist! Es
gibt einfach evolutionsbedingt unterschiedliche Ausprägungen
der Fähigkeiten. Räumliches Vorstellungsvermögen beim Mann,
Sprachbegabung und Assoziationsvermögen bei der Frau
Es gibt TENDENZEN, aber so verallgemeinern kann man das nicht. Schau dir an, wieviele männliche Schriftsteller es gibt - wie sieht es da mit der Sprachbegabung aus? Ebenso gibt es genügend Frauen, die in technischen oder mathematischen Berufen tätig sind.
Haben wir Männer es
wirklich einfacher? Gewisse Vorteile – das gebe ich gerne zu –
gibt es! – Aber auf BEIDEN Seiten. Sind wir gesellschaftlich
besser gestellt?
Mach doch mal eine Liste mit den Vorteilen beider
Geschlechter. Dann können wir uns genauer ansehen, wieviel
jeder Vorteil wiegt.
OK ich arbeite mal dran!
Da bin ich gespannt drauf.
deshalb kann
ich hier nur von mir selbst reden. Für mich bedeuten Putzen,
Kochen, Aufräumen, Windeln wechseln keine
Selbstverwirklichung.
Aha, warum das denn nicht? Man zieht einen Menschen groß! Man
kann seine eigenen Werte vermitteln, man kann prägen; man
erfährt Liebe und kann das Kind fast rund um die Uhr beim
Aufwachsen sehen.
Vielleicht, weil ich das so anhand meiner Familie gewohnt bin. Ich sehe absolut nichts Verwerfliches in Fremdbetreuung und bin der Meinung, auch als Vollzeit arbeitende Mutter die Entwicklung meines Kindes genügend verfolgen und beeinflussen zu können. Meine Liebe zum Kind wird dadurch nicht weniger, dafür erfährt das Kind weniger „Klammern“ und „Mach das nicht, das ist ja gefährlich/ungesund etc.!“ von mir (ich bin mir ziemlich sicher, dass ich eine überfürsorgliche Mutter wäre, und das möchte ich meinem Kind auch nicht rund um die Uhr antun, es soll die Möglichkeit haben, sich in der Gemeinschaft mit anderen Kindern entwickeln zu können). Wie gesagt, ich bin selbst mit zwei Vollzeit arbeitenden Eltern aufgewachsen, die dennoch immer genügend Zeit hatten, jeden Tag mit mir zu spielen, mich ein wenig zu „unterrichten“ (dank meinem Vater konnte ich mit 3 schon lesen), sich mit meinen Problemen zu beschäftigen etc.
Ich habe ein Ziel vor Augen, was ich
beruflich machen und entwickeln möchte, dafür habe ich fürs
Abitur gebüffelt, dafür arbeite ich jetzt hart an der Uni.
Ja, das bleibt ja jedem selbst überlassen!
Nicht komplett. Denn wenn ich mich später um einen Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft bewerbe, bin ich bei gleicher Qualifikation gegenüber männlichen Mitbewerbern benachteiligt. Daraus folgt, dass ich für dieselbe Stelle eine bessere Qualifikation aufweisen muss, um genommen zu werden (sicher ist das jetzt auch pauschal gesagt, aber im Durchschnitt stellt sich das leider so dar).
Ich bin der Meinung, dass frau und mann sich Kindererziehung
so aufteilen können, dass keiner benachteiligt dasteht. Wenn
beide Eltern arbeiten, sollte auch Unterstützung durch
Fremdbetreuung drin sein. Wenn der Papi diese Möglichkeit
ablehnt, dann soll ER doch zu Hause bleiben - was spricht
dagegen? Da kann er sich doch prima selbstverwirklichen?
Also wenn ich mal Kinder habe, werde ich mit Sicherheit auch
zu Hause bleiben wenn das mit meiner Frau dann so abgesprochen
ist!
Ist doch ok, auch das ist eine Errungenschaft der Emanzipation: Du hast ein gutes Recht darauf, deine Frau auch. Und im Idealfall wird euch auch niemand von oben herab dafür belächeln (Idealfall = erreichte Emanzipation).
Dann fang du doch damit an.
Ja ich lasse es ja auch ab sofort weg!
Habe das auch nur geschrieben, weil die Vernatwortung für
gewisse Umstände gerne diesem uminösen Gedankenkonstrukt
zugeschrieben werden. Wälzt so die Verantowrtung auf ein
schwammiges etwas ab…
Wie in dieser Diskussion aber bereits angesprochen wurde, ist die Gesellschaft Träger einer Kultur, die wiederum diese nicht-emanzipierte Haltung unterstützt. Insofern kannst du diesen Begriff nicht komplett außen vor lassen.
Grüße,
Anja
PS: Ich bin echt schon gespannt auf die Vorteile-Liste, das ist wirklich eine interessante Sache.