Hallo,
ich hoffe das Board passt. Sonst bitte verschieben, Psychologie könnte vielleicht auch passen, Fromm… Weiss ich aber nicht.
Ich möchte wissen wieso ein Schenkender enttäuscht und wütend ist, wenn man seine Bemühungen (Kuchen, ein Geschenk) ausschlägt.
Es wurde kein Wunsch geäußert, alle Beteiligten (inkls. dem Beschenkten) hatten den Geburstag völlig vergessen. Dann werden noch schnell Geschenke besorgt (wobei sich die Schenkenden auch was gedacht haben), Kuchen gebacken, Figüren aus Marzipan geformt.
Der Beschenkte lehnt das ab, mag das Geschenk nicht und hat keine Lust auf Kuchen.
Und das Resultat ist, das die Schenkenden darüber erbost, tief enttäuscht sind…
Ich habe nochmal Wikipedia, Google und Twitter gefragt was Geburtstag ist, wie die Regeln sind und die Motive. Und immer heisst es sinnbildlich, das man Geburstag feiert um sich darüber zu freuen, das jemand existiert. Verstehe ich nicht, aber okay.
Und wenn man sich doch die Mühe macht Kuchen, Geschenke, vielleicht eine ganze Party zu organisieren, dann tut man das doch laut Definition für den Beschenkten.
Doch wenn eine Ablehnung Enttäuschung, Trauer und Wut hervorruft, weil man diese Mühe nicht würdigt, ist das dann noch ein Geburtstag laut Definition? Wenn der Beschenkte jetzt einen Wunsch nachträglich ausschlagen würde, könnte ich das ja verstehen.
Aber hier wurde kein Wunsch geäußert, außer nach einem Laptop-Gutschein. Und in dieser Situation war klar das dies scherzhaft gemeint ist (ist schließlich zu teuer), es wurde extra der erbetene Essenswunsch um 5tage bis nach den Geburstag verschoben und allen Beteiligten war der Geburstag gar nicht im Gedächtnis. Erinnert hat in erster Instanz das iPhone zwei Tage vorher.
Was soll das?
Ich weiss nicht weiter, wenn man es doch per Definition für den Beschenkten tut, sollte es doch annehmbar sein wenn der das ablehnt.
Diese Form der Enttäuschung lässt bei mir der Gedanke einer Fassade aufkommen, nach dem Motto: „Wir tun das für dich, damit du schätzen lernst wie großzügig wir sind“.
Das hat doch nichts mehr mit der Freude oder der Selbstlosigkeit zu tun, die der Geburstag für den Beschenkten sein soll.
Oder täusche ich mich bei der Definition?
Ich komme auf keinen grünen Zweig, fühle mich wie ein Pferd dem die Peitsche übergezogen wird, weil es den Apfel nicht mag.
Abendliche Grüße
reality-vision
Hintergrundgeschichte
Zwei Tage vor meinem Geburtstag erinnert sich meine Mutter daran, wirft so in den Raum „Du hast doch jetzt Geburstag, einen besonderen Wunsch?“
Ich muss dazu sagen ich hatte es selber vergessen, und wir fanden das amüsant.
Ich sagte dann, vielleicht einen Laptop-Gutschein und einen AngryBirds-Kuchen. Wir haben etwas geredet und ich meinte „Könnte ich mir das mit dem Kuchen bis Freitag überlegen, ist mehr Zeit?“
War auch okay.
Am Geburstag komme ich dann nach Hause, denke an nichts Böses.
Meine Mutter macht Muffins, knetet aus Marzipan einen roten Angry Bird und überreicht mit voller Freude einen Stiftehalter aus Metall in Form eines Handytelefonierenden Mannes am Schreibtisch.
Mit viel Schweigen habe ich gesagt, das er mir nicht gefällt, „Was soll ich damit?“ und offensichtlich deprimierter Miene.
Meine Mutter sah danach auch nicht mehr so glücklich aus.
In der Geschenktüte war noch ein Brief, den habe ich mir gar nicht erst angesehen sondern bin in mein Zimmer gegangen.
Dort wartete schon das nächste Geschenk, eine neue Schranktür aus Spanholz. Im Namen meines Bruders geschenkt.
Ich fand das alles nicht sehr gut, im Gegenteil. Mich hat das alles nur deprimiert, vielleicht auch überfordert.
Weil ich den Tag über nicht wieder runterkam, meldete sich meine Mutter nach ein paar Stunden und fragte was los wäre.
Ich meinte Nichts.
Sie zeigte mir dann den fertigen Angry Bird. Weil ich dafür auch kein Lächeln übrig halte, wurde sie wütend, stellte ihn auf dem Tisch ab und sagte irgendwas von „aus dem Fenster werfen“.
Das habe ich dann übernommen und sie ist gegangen.
Die gebackenen Muffins hat die Familie dann alleine gegessen.
Als ich am Abend nochmal runterging lag da noch ein eingepacktes Geschenk, der Briefumschlag und der Stifthalter.
Ich habe alles stehen lassen, was gegessen und bin wieder gegangen.
Seitdem (zwei Tage) haben wir kein Wort mehr miteinander gewechselt. Nicht mal ein Hallo.