Warum gelten Brillenträger nicht als behindert?

Hallo zusammen,
die Definition einer Behinderung der WHO besagt eindeutig:
"Aufgrund einer Erkrankung, angeborenen Schädigung oder eines Unfalls als Ursache entsteht ein dauerhafter gesundheitlicher Schaden.

Der Schaden führt zu einer funktionalen Beeinträchtigung der Fähigkeiten und Aktivitäten des Betroffenen.

Die soziale Beeinträchtigung (handicap) ist Folge des Schadens und äußert sich in persönlichen, familiären und gesellschaftlichen Konsequenzen"

Weiterhin besagt das SGB in §21

Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist.

Manchmal schleicht sich die Frage ein ob man dagegen nicht eine Klage gegen den Staat einreichen sollte, aber dann hab ich davor wieder mal bammel.

Wir schließen mal die Alterssichtigkeit aus, auch der Einfachheit halber mal die Fehlsichtigkeiten die durch Unfall und Krankheiten hervorgerufen wurden.
Gehen wir von einem Kind aus welches mit einem Sehfehler geboren wurde. Hier greift doch schon eine der Ursachen, nämlich eine angeborene Schädigung.
Diese führt zu einer Funktionalen Beeinträchtigung, denn die Augen funktionieren nicht zu 100% wie bei einem normalsehenden.
Weiterhin führt dies zu persönlichen sozialen Beeinträchtigungen.
Der Brillenträger kann nicht JEDEN Freizeitsport ausüben, ist beeinträchtigt in seiner beruflichen Möglichkeit (kann z.b. nicht Pilot werden, je nach Sehschwäche ein Ausschluß beim Polizeidienst u.s.w.)

Der Sehgeschädigte muss immer mit seiner Sehhilfe herumlaufen um am Leben teilnehmen zu können.
Um den Grad der Behinderung zu messen wird bei den Brillenträgern auch eine Ausnahme gemacht:

Ein Hörgeschädigter wird geprüft, was er ohne Hörgerät wahrnimmt.
Daraufhin erhält er einen Grad der Behinderung zugesprochen, trägt sein Hörgerät und kann annähernd wieder 100% hören.

Ein Mensch mit einer Protese bekommt seinen Grad der Behinderung anhand einer Liste zugestanden. Eine Protese wird ihm angepasst die ihm die Integtration ins „normale“ Leben ermöglicht.

Ein Brillenträger darf zum Augenarzt, bekommt seine Sehhilfe, die er sogar komplett selbst bezahlen darf und wird nach Hause geschickt.
Will man an ihm einen Grad der Behinderung messen, so wird seine Sehkraft MIT Sehhilfe gemessen!!!

Ich frage mich was das soll?

Ein Brillenträger sieht mit Brille seine 100%, somit gilt er nicht als Behindert!
Das kann ich einen Zuckerkranken mit seiner Insulindosis doch auch als „nicht behindert“ ansehen, schließlich kann der im Leben sogar mehr anstellen als ein Brillenträger.

Gibt es dazu denn schon Fälle bei denen es jemand versucht hat dies gesetzlich zu ändern?

Hallo zusammen,
die Definition einer Behinderung der WHO besagt eindeutig:
"Aufgrund einer Erkrankung, angeborenen Schädigung oder eines
Unfalls als Ursache entsteht ein dauerhafter gesundheitlicher
Schaden.

Der Schaden führt zu einer funktionalen Beeinträchtigung der
Fähigkeiten und Aktivitäten des Betroffenen.

Die soziale Beeinträchtigung (handicap) ist Folge des Schadens
und äußert sich in persönlichen, familiären und
gesellschaftlichen Konsequenzen"

Weiterhin besagt das SGB in §21

Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion,
geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher
Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das
Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre
Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie
sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu
erwarten ist.

Hallo db,
ich bin Selbst Brillenträger und fühle mich absolut nicht behindert, daher kann ich Deine Folgerungen nicht nachvollziehen.
Ich glaube, es kommt auf den Grad der Sehuntüchtigkeit an. Normalerweise trägt man eine Brille und alles ist wiedr gut. Die Brille stellt ja nun keine besondere Beeinträchtigung dar (wird manchmal auch ohne besondere Notwendigkeit als Schmuck getragen, z.B. Sonnenbrillen).

Etwas anders liegen die Verhältnisse bei extremer Fehlsichtigkeit, wenn die Brillengläser bereits Tonnen wiegen und dennoch nur ein bescheidenes Gesichtsfeld zur Verfügung steht. Das wird meines Wissens auch schon als Behinderung anerkannt.

Manchmal schleicht sich die Frage ein ob man dagegen nicht
eine Klage gegen den Staat einreichen sollte, aber dann hab
ich davor wieder mal bammel.

Wir schließen mal die Alterssichtigkeit aus, auch der
Einfachheit halber mal die Fehlsichtigkeiten die durch Unfall
und Krankheiten hervorgerufen wurden.
Gehen wir von einem Kind aus welches mit einem Sehfehler
geboren wurde. Hier greift doch schon eine der Ursachen,
nämlich eine angeborene Schädigung.
Diese führt zu einer Funktionalen Beeinträchtigung, denn die
Augen funktionieren nicht zu 100% wie bei einem
normalsehenden.
Weiterhin führt dies zu persönlichen sozialen
Beeinträchtigungen.
Der Brillenträger kann nicht JEDEN Freizeitsport ausüben, ist
beeinträchtigt in seiner beruflichen Möglichkeit (kann z.b.
nicht Pilot werden, je nach Sehschwäche ein Ausschluß beim
Polizeidienst u.s.w.)

Plombierte Zähne seien scheints auch ein Ausschlußgrund für Jetpiloten, aber ist man deshalb behindert? Oft reicht auch die Intelligenz nicht aus um bestimmte Berufe ausüben zu können, deswegen ist man aber noch nicht dement. Glatzenträger fühlen sich oft auch gesellschaftlich benachteiligt und greifen zur Perücke. Behindert? Wie gesagt, es kommt immer auf den Grad der Einschränkung an.

Der Sehgeschädigte muss immer mit seiner Sehhilfe herumlaufen
um am Leben teilnehmen zu können.
Um den Grad der Behinderung zu messen wird bei den
Brillenträgern auch eine Ausnahme gemacht:

Ein Hörgeschädigter wird geprüft, was er ohne Hörgerät
wahrnimmt.
Daraufhin erhält er einen Grad der Behinderung zugesprochen,
trägt sein Hörgerät und kann annähernd wieder 100% hören.

Das meinen nur die, die noch nie ein Hörgerät tragen mußten!

Ein Mensch mit einer Protese bekommt seinen Grad der
Behinderung anhand einer Liste zugestanden. Eine Protese wird
ihm angepasst die ihm die Integtration ins „normale“ Leben
ermöglicht.

…und läuft auf 100 m Weltrekord! Wie sich Klein Karlchen so das Leben mit Prothese vorstellt!

Ein Brillenträger darf zum Augenarzt, bekommt seine Sehhilfe,
die er sogar komplett selbst bezahlen darf und wird nach Hause
geschickt.
Will man an ihm einen Grad der Behinderung messen, so wird
seine Sehkraft MIT Sehhilfe gemessen!!!

Ich frage mich was das soll?

Ein Brillenträger sieht mit Brille seine 100%, somit gilt er
nicht als Behindert!

Ist doch toll. Was soll er dagegen mit 5% Erwerbsminderung anfangen? Oder erwartest Du dann eine Berufsunfähigkeitsrente?

Das kann ich einen Zuckerkranken mit seiner Insulindosis doch
auch als „nicht behindert“ ansehen, schließlich kann der im
Leben sogar mehr anstellen als ein Brillenträger.

Bis auf die täglichen Pricks, Diät, Angst vor Unterzuckerung, Krankeitsanfälligkeiten mit Spätfolgen usw.

Gibt es dazu denn schon Fälle bei denen es jemand versucht hat
dies gesetzlich zu ändern?

Wohl kaum. Ich meine, man sollte die Kirche im Dorf lassen und froh sein, wegen einer Brille nicht gleich als Behinderte/r zu gelten.

Wolfgang D.

Hallo zusammen,
die Definition einer Behinderung der WHO besagt eindeutig:
"Aufgrund einer Erkrankung, angeborenen Schädigung oder eines
Unfalls als Ursache entsteht ein dauerhafter gesundheitlicher
Schaden.

Der Schaden führt zu einer funktionalen Beeinträchtigung der
Fähigkeiten und Aktivitäten des Betroffenen.

Die soziale Beeinträchtigung (handicap) ist Folge des Schadens
und äußert sich in persönlichen, familiären und
gesellschaftlichen Konsequenzen"

Weiterhin besagt das SGB in §21

Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion,
geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher
Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das
Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre
Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie
sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu
erwarten ist.

Hallo db,
ich bin Selbst Brillenträger und fühle mich absolut nicht
behindert, daher kann ich Deine Folgerungen nicht
nachvollziehen.

hallo auch,
ich bin auch brillenträger fühle mich zwar nicht als behinderter, doch die brille hindert mich!

Ich glaube, es kommt auf den Grad der Sehuntüchtigkeit an.
Normalerweise trägt man eine Brille und alles ist wiedr gut.
Die Brille stellt ja nun keine besondere Beeinträchtigung dar
(wird manchmal auch ohne besondere Notwendigkeit als Schmuck
getragen, z.B. Sonnenbrillen).

klar, es geht ja auch keiner mit ner sonnenbrille zum versorgungsamt! aber es geht tatsächlich darum, das man eine brille haben muss damit alles wieder gut ist. und diese brille setze ich gleich mit anderen hilfmitteln die das leben wieder „gut“ machen.
der unterschied zu einer sonnenbrille oder einer modisch genutzten brille ist, dass man sie absetzen kann und sie eben nicht braucht, aber fehlsichtige menschen brauchen sie. sie können es sich nicht aussuchen!

Etwas anders liegen die Verhältnisse bei extremer
Fehlsichtigkeit, wenn die Brillengläser bereits Tonnen wiegen
und dennoch nur ein bescheidenes Gesichtsfeld zur Verfügung
steht. Das wird meines Wissens auch schon als Behinderung
anerkannt.

sicher ist es so, wenn die gläser eine fehlsichtigkeit nciht mehr ausgleichen können erkennen die versorgungsämter eine behinderung an, aber nur dann.

Manchmal schleicht sich die Frage ein ob man dagegen nicht
eine Klage gegen den Staat einreichen sollte, aber dann hab
ich davor wieder mal bammel.

Wir schließen mal die Alterssichtigkeit aus, auch der
Einfachheit halber mal die Fehlsichtigkeiten die durch Unfall
und Krankheiten hervorgerufen wurden.
Gehen wir von einem Kind aus welches mit einem Sehfehler
geboren wurde. Hier greift doch schon eine der Ursachen,
nämlich eine angeborene Schädigung.
Diese führt zu einer Funktionalen Beeinträchtigung, denn die
Augen funktionieren nicht zu 100% wie bei einem
normalsehenden.
Weiterhin führt dies zu persönlichen sozialen
Beeinträchtigungen.
Der Brillenträger kann nicht JEDEN Freizeitsport ausüben, ist
beeinträchtigt in seiner beruflichen Möglichkeit (kann z.b.
nicht Pilot werden, je nach Sehschwäche ein Ausschluß beim
Polizeidienst u.s.w.)

Plombierte Zähne seien scheints auch ein Ausschlußgrund für
Jetpiloten, aber ist man deshalb behindert? Oft reicht auch
die Intelligenz nicht aus um bestimmte Berufe ausüben zu
können, deswegen ist man aber noch nicht dement. Glatzenträger
fühlen sich oft auch gesellschaftlich benachteiligt und
greifen zur Perücke. Behindert? Wie gesagt, es kommt immer auf
den Grad der Einschränkung an.

klar, wer wird denn schon mit plombierten zähnen geboren? es gibt immer ausschlußkriterien in berufen die einen nicht behindert machen, nur ungeeignet. du kannst einem kind schon erklären, dass es sich die zähne pflegen muss wenn es mal pilot werden will. doch erklär mal warum der nachbar keine brille trägt und du eine tragen musst.

Der Sehgeschädigte muss immer mit seiner Sehhilfe herumlaufen
um am Leben teilnehmen zu können.
Um den Grad der Behinderung zu messen wird bei den
Brillenträgern auch eine Ausnahme gemacht:

Ein Hörgeschädigter wird geprüft, was er ohne Hörgerät
wahrnimmt.
Daraufhin erhält er einen Grad der Behinderung zugesprochen,
trägt sein Hörgerät und kann annähernd wieder 100% hören.

Das meinen nur die, die noch nie ein Hörgerät tragen mußten!

es geht nicht um den objektiven eindruck den jemand unwissendes hat und meint, wenn man ein hörgerät trägt ist alles wieder in ordnung. es geht darum dass das versorgungsamt für die feststellung der hörschädigung ohne hilfsmittel prüft und bei einer fehlsichtigkeit mit!

Ein Mensch mit einer Protese bekommt seinen Grad der
Behinderung anhand einer Liste zugestanden. Eine Protese wird
ihm angepasst die ihm die Integtration ins „normale“ Leben
ermöglicht.

…und läuft auf 100 m Weltrekord! Wie sich Klein Karlchen so
das Leben mit Prothese vorstellt!

es wird nicht abgesprochen, dass behinderte menschen mit ihrem handycap höchstleistungen vollbringen können. sie vollbringen oft mehr als nichtbehinderte, es geht hier um die gleichberechtigung!

Ein Brillenträger darf zum Augenarzt, bekommt seine Sehhilfe,
die er sogar komplett selbst bezahlen darf und wird nach Hause
geschickt.
Will man an ihm einen Grad der Behinderung messen, so wird
seine Sehkraft MIT Sehhilfe gemessen!!!

Ich frage mich was das soll?

Ein Brillenträger sieht mit Brille seine 100%, somit gilt er
nicht als Behindert!

Ist doch toll. Was soll er dagegen mit 5% Erwerbsminderung
anfangen? Oder erwartest Du dann eine Berufsunfähigkeitsrente?

auch hier gehts nicht um 5% mehr. es geht schlichtweg darum, das ein brillenträger, der von kindheit an eine brille tragen muss, nicht genauso dargestellt werden kann wie ein mensch der keine sehprobleme hat!

Das kann ich einen Zuckerkranken mit seiner Insulindosis doch
auch als „nicht behindert“ ansehen, schließlich kann der im
Leben sogar mehr anstellen als ein Brillenträger.

Bis auf die täglichen Pricks, Diät, Angst vor Unterzuckerung,
Krankeitsanfälligkeiten mit Spätfolgen usw.

Gibt es dazu denn schon Fälle bei denen es jemand versucht hat
dies gesetzlich zu ändern?

Wohl kaum. Ich meine, man sollte die Kirche im Dorf lassen und
froh sein, wegen einer Brille nicht gleich als Behinderte/r zu
gelten.

Wolfgang D.

es ist und bleibt ungerecht.
beim direkten vergleich zweier menschen, der eine mit brille, der andere ohne, findet wolfgang d. also keinen unterschied.

schon mal einen helm an oder ausgezogen
schon mal im winter in eine warme wohnung gegangen
schon mal in einen kochtopf geschaut
schon mal bei regen ohne schirm draußen gewesen
schon mal einen köpfer vom 5 meterbrett gemacht
schon mal einen engen pulli angezogen/ ausgezogen

und was die oben bei einem zuckerkranken genannte spätfolgen betrifft:
bleibt etwa die fehlsichtigkeit immer gleich?
kostet die brille nicht geld?
muss man nicht ab und an zum augenarzt/optiker rennen
muss man sich nicht eine extrasonnenbrille zulegen weil man die modische aus dem ständer nicht nutzen kann?

Sie fühlen sich zwar nicht als behinderter, aber sind durch ihre brille genauso behindert wie ich!

3 Like

Wenn ein Brillenträger mit Brille perfekt sehen kann, worin liegt dann seine Behinderung? Im Brillentragen?
Wenn jemand Bluthochdruck hat, kann er auch nicht Pilot oder Astronaut werden. Ist der deswegen behindert?
Sind Rechts- und Linkshänder behindert weil sie nicht beide Arme/Hände gleich gut benutzen können?

Ich verklag mal den Staat…

Bravo, db!
Auch ich bin stark kurzsichtig.
Ich will mich ja nicht als behindert darstellen, auch wenn reichlich Einschränkungen vorhanden sind.
Das Ungerechte für mich ist vor allem, dass die Kassen die Brillen nicht (mehr) bezahlen. Ich lege - als Student - alle drei Jahre über 700 Euro für eine neue Brille und Sonnenbrille (die für mich dringend und medizinisch nötig ist) auf den Tisch. Und habe keine Chance, dafür finanzielle Hilfen zu bekommen. Nutzte ich die Rabattaktionen von Apollo und Fiehlmann, um nicht allzu teuer zu kommen, wären meine läser 2,5 cm dick. Ist das zumutbar??

Die Behinderung liegt doch wohl eindeutig daran, DASS er ein Hilfsmittel benötigt um „perfekt“ sehen zu können!

Ein Rechts- oder Linkshänder hat keinen nachteil! Worin soll hier eine Begründung liegen? Wie komisch wollen wir denn jetzt werden?
Wenn eine Hand kaputt ist, dann nehmen wir einfach die andere?
Wenn ich auf einem Auge blind bin dann nehm ich das andere? Bin dann immernoch nicht behindert?
Versuch mal eine Gehirnhäfte zu benutzen, davon haben wir ja auch 2!

Es geht hier nicht um Kleinigkeiten weswegen man den einen oder anderen Beruf nicht ausüben kann oder darf. Es geht hier prizipiell darum, dass ein Mensch mit einer Sehstörung, der eine Brille braucht einem Menschen der ohne Brille sehen kann, gleichgestellt wird.
Wobei ein Mensch mit einem Hörschaden, der ebenfalls ein Hörgerät braucht, den Hörschaden als Behinderung anerkannt bekommt und seine Hörhilfe von der Krankenkasse bezahlt bekommt.
Der Brillenträger hingegen alles aus eigener Tasche bezahlen muss.
Und ich rede nicht von den Menschen die sich eine Brille auf die Nase setzen weils schön macht!

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2 Like

Hi,

das ist ja kaum noch auszuhalten. Zwar könnte man die Frage, ob Brille tragen als Behinderung anerkannt werden sollte, schon diskutieren, aber du bist ja so herrlich objektiv, es bleibt einem ja die Spucke weg. Für Dich ist alles weniger schlimm als Brille tragen - da stimmt doch etwas nicht.
Brillen tragen auch leute, die keine brauchen, aus modischen Gründen. Daher kann man so auch einem Kind das Brilletragen schmackhaft machen. Erklären, nicht „och du armes kleines!“.
Dadurch, dass man Situation x anders lösen muss als die Durchschnittsbevölkerung, bedeutet nicht, dass man behindert ist (ich bin 1,63m groß, der durchschnittliche Küchenoberschrank oder Kleiderschrank ist zu hoch für mich - im Gegensatz zu meinen Zeitgenossen mit 1,75m oder 1,80m brauche ich im Haushalt eine Leiter und in einigen sonstigens situationen des Lebens brauche ich Hilfe. Muss mich auch gelegentlich Standge***** nennen lassen.). Sonst hätten auch Linkshänder einProblem: die normalen Scheren z.B. die man so kauft, sind für rechtshänder gemacht - probiers mal aus, wenn du die mit links benutzt, geht nichts. Linkshänderscheren sind selten und bissl teurer.
Zu einer Behinderung wird etwas erst dann, wenn ein gewisser Zeitaufwand benötigt wird, um gewisse Probleme zu lösen. Das kann die Zeit sein, die man für Medikamenteneinnahme benötigt, aber auch die Zeit, die man zusätzlich beim Arzt verbringen muss, für regelmäßige Kontrollen oder auch, weil man einfach öfter krank ist. Wenn eine Diagnose einem GdB von unter 20 entspricht, wird sie nicht anerkannt. und nciht jedes WEhwehchen, das man dazubekommt, führt zu einer Erhöhung des GdB.
Deine Bemerkungen zu Menschen mit Prothesen ist an Zynismus kaum noch zu überbieten, und ich spare mir die Erklärung, weil es jedem vernünftigen Menschen klar sein müßte, warum man mit Prothese, egal ob Arm oder Bein, mehr behindert ist als der durchschnittliche Brillenträger.
Ich finde es auch nciht prima, dass ich meine Brille selber bezuahlen muss. Aber ich gehe mittlerweile auch mit (im übertragenen Sinne) anderen Augen durch die Welt: meine Brille hält jetzt seit 4 Jahren, und hat noch ein paar vor sich. Vor einem Jahr habe ich mir dann eine Sonnenbrille mit Sehstärke gegönnt (ich sage absichtlich „gegönnt“, gebraucht hätte ich sie nciht). Ok, ist sicher ein extremes Beispiel, weil sich meine Sehstärke kaum verändert. Am anderen Ende der Skala ist ein… sagen wir, entfernter Bekannter, der Anfang 2008 stolz wie Oskar mit seiner neuen Brille ankam. Gucci! paar hundert Euro das Gestell. halbes Jahr drauf, ach, er findet sie doof, er läßt sich ne neue machen, seine Guccibrile gefällt ihm nicht mehr. Ok, ich weiß nicht, wie das zu früheren Zeiten mit den Designergestellen war (ihm zahlt seins jetzt die priv. Brillenversicherung) - aber es bedeutete auf jeden Fall neue Gläser und Anpassen für die Krankenkasse. Und ich hab dann so Leute auch mitgezahlt. Aber wer wählt sich schon aus modischen Gründen ein neues Hörgerät?
Unten hast du ein paar argumente aufgeführt, warum ein Brillenträger behindert ist. topfgucken? vorher Brille absetzen. Wenn man so sehbehindert ist, dass man auf die 30cm nichts sieht, dann ist man so blind (sry), dass es zur Behinderung reicht. Dann nützt einem eine Brille auch kaum noch was.
Pulli anziehen? Ist deine Brille angewachsen oder wie? Ansonsten, siehe oben, Thema Topf.
Springen? Brille absetzen. Wenn du so blind bist ohne Brille, dass du die Stufen verfehlst oder gar das Schwimmbecken, dann bekommst du einen GdB. Und einen Blindenhund.
Und das wichtigste von allem: Die Zuerkennung eines Grads der Behinderung macht dich auch nicht gesund.

Die Franzi
PS: Ich entschuldige mich nciht für meinen Tonfall.

3 Like

Hallo,

das ist ja kaum noch auszuhalten. Zwar könnte man die Frage,
ob Brille tragen als Behinderung anerkannt werden sollte,

Vor allen Dingen mit Hinsicht auf Brillenkosten (ich hab auch gerade wieder für eine gelöhnt, das Gestell, was früher der Luxus an einer Brille war, ist heute, bei mir jedenfalls, das Billgste).

schon diskutieren, aber du bist ja so herrlich objektiv, es
bleibt einem ja die Spucke weg.

*Glas Wasser reich* Aber recht hast du.

(ich bin 1,63m groß,

HA! Riesin! (fast)

Muss mich auch
gelegentlich Standge***** nennen lassen.).

Was bedeutet das? Kann man es nicht ausschreiben? Eventuell ein oder zwei Buchstaben mehr, um mir auf die Sprünge zu helfen?

Deine Bemerkungen zu Menschen mit Prothesen ist an Zynismus
kaum noch zu überbieten,

Ja.

und ich spare mir die Erklärung, weil
es jedem vernünftigen Menschen klar sein müßte, warum man mit
Prothese, egal ob Arm oder Bein, mehr behindert ist als der
durchschnittliche Brillenträger.

Ja.

Ich finde es auch nciht prima, dass ich meine Brille selber
bezuahlen muss. Aber ich gehe mittlerweile auch mit (im
übertragenen Sinne) anderen Augen durch die Welt: meine Brille
hält jetzt seit 4 Jahren, und hat noch ein paar vor sich.

Ich hab Kunststoffgläser, weil sonst zu schwer. Da ist leider nichts mit 4+ Jahren. Außerdem verändert sich jetzt die Stärke (wegen hinzukommender Altersweitsichtigkeit).

Ok, ich weiß nicht, wie das zu früheren Zeiten mit
den Designergestellen war (ihm zahlt seins jetzt die priv.
Brillenversicherung)

Früher zahlte die Versicherung 30 Mark für ein Kassengestell, alles was teurer war, hat man selbst bezahlt. Aber man bekam ein bisschen mehr auf die Gläser (wobei man auch damals für Sonderwünsche wie Kunststoff, entspiegelt, extradünn, etc. selbst löhnen durfte). Aber die Grundausstattung wurde alle 2 Jahre bezahlt.

  • aber es bedeutete auf jeden Fall neue
    Gläser und Anpassen für die Krankenkasse.

Naja, man muss nicht jedesmal zum Augenarzt und der Optiker finanziert sich über das Gestell und die Gläser, der geht nicht zur Krankenkasse.

Aber im Großen und Ganzen hast du recht.
Gruß
Elke

Also ich will mich bestimmt nicht lustig machen, aber das könnte man endlos weiterführen:
Ich bin 1,85 Meter groß. Das ist eigentlich nicht besonders groß; ich kenne einige die noch einen halben oder ganzen Kopf größer sind als ich. Aber wenn ich z.B. Geschirr spüle, muss ich mich zum Spülbecken runterbeugen. Nach 10 Minuten tut mir der Rücken weh. Sollte ich jetzt Anspruch auf eine neue Küche haben? Immerhin könnte ich dadurch ja meinen Rücken kaputt machen. Naja, da denk ich mal an die Leute die deutlich über zwei Meter groß sind und nichtmal in ein normales Auto reinpassen, oder an Leute die nur 1,60 groß sind; die müssten im Supermerkt die Regale hoch klettern wenn sie von ganz oben etwas brauchen.

Ok, ich selber seh noch ziemlich gut und brauch keine Brille. Kann vielleicht nicht beurteilen wie das ist wenn man ohne Brille kaum etwas erkennen kann. Aber wenn jetzt jeder Brillenträger den Staat verklagen will, wo kommen wir da hin? Erstmal ist das Geld, das der Staat zu vergeben hätte, das Geld der Bürger. Und zweitens gibt es eine Menge Leute, die ohne staatliche Unterstützung garnicht überleben könnten - für die bliebe nicht viel übrig. Ein Schwerbehinderter, der auf fremde Hilfe angewiesen ist, braucht erstmal einen Rollstuhl. Ein normaler Schiebestuhl kostet mindestens 2000 Euro und ein Elektrostuhl kostet so Richtung 10000 Euro. Und das nur damit man sich überhaupt fortbewegen kann. Dann muss morgens Einer kommen der den Schwerbehinderten aus dem Bett hebt und aufs Klos sitzt und ihm Frühstück macht - Ansonsten müsste er im Bett liegen bleiben, dort rein machen und anschliessend verhungern. Eventuell braucht er eine Betreuung rund um die Uhr. Eine Individuelle 24-Stunden-Betreung kostet monatlich so Richtng 10000 Euro…

Also sei bitte nicht so arg traurig. Freu dich lieber, dass du ansonsten gesund bist und alleine aufs Klo kannst. Bezahl halt deine Brille selber und lass denen was übrig die ohne staatliche Unterstützung sterben müssten.

2 Like

Hi,

*glaswasseraustrink* dankeschön, das tat gut.

Dieses Standgedings … das ist wie eine Bluse, nur mit nem anderen Vokal, und dann auch als Umlaut… das sist hier das falsche Brett.

Kunststoffgläser hab ich auch, aber kein Problem mit Kratzern oder so. Und Altersweitsichtigkeit hab ich auch ncoch nicht, auch wenn ich merke wie ich älter werde (grad die erste Schülergeneration, die die USA nur unter Bush Jr. kennen…)

Zu früheren Zeiten und Brille … aber ich bin doch mit m Brillenschein zum Optiker, und der hat dann schon gewisse Sachen mit der Krankenkasse abgerechnet, früher mehr als jetzt.
Ich hab eine Brille zu DDR-Zeiten per Eltern, die zweite vor über 10 Jahren noch mit Brillenschein und die aktuelle vor 4 Jahren selber, 180 euro, randlos, Kunststoffgläser, leicht entspiegelt. Sonderlich pfleglich geh ich nciht mit ihr um, aber ich versuche, mich nciht draufzusetzen. Braves Gestellchen.

Die Franzi

Hallo,

Wenn ein Brillenträger mit Brille perfekt sehen kann, worin
liegt dann seine Behinderung? Im Brillentragen?

Wenn ein Hörgeschädigter mir Hörgerät wieder hören kann ist er doch immer noch behindert oder??? (siehe Ausführungen des Ursprungsposters)

Gruß
Yvonne

Hallo,

Wenn ein Brillenträger mit Brille perfekt sehen kann, worin
liegt dann seine Behinderung? Im Brillentragen?

Wenn ein Hörgeschädigter mir Hörgerät wieder hören kann ist er
doch immer noch behindert oder??? (siehe Ausführungen des
Ursprungsposters)

Ich brauche weder eine Brille noch ein Hörgerät, aber glaube, dass da ein großer Unterschied ist. Wenn man mit Brille perfekt sehen kann, dann hat man eben nur eine Brille auf. Mit Hörgerat kann man garnicht perfekt hören. Eine Brille ist nur ein Hilfsmittel. Ein Hörgerät ist ein technischer Apparat der eine Stromversorgung benötigt. Was man mit Hörgerät hört, klingt niemals so wie es jemand mit gutem Gehör hört (zumindest dürfte das so zum jetztigen Stand der Technik sein). Neben der klanglischen Verzerrung kommt hinzu, dass ein Hörgerät alle Geräusche verstärkt. Beim Hören mit gesundem Gehör kann man Umgebungs und Störgeräusche ausfiltern um sich auf das zu konzentrieren was man hören will. Mit Hörgerät ergeben mehrere Geräuschquellen einen Geräuschbrei.

Ich kann natürlich verstehen, dass es für Brillenträger ärgerlich ist wenn sie die teuren Brillen selbst bezahlen müssen. Dabei sollte man aber bedenken, dass es wohl deutlich mehr Menschen mit Sehschwäche als mit Hörschwäche gibt. Es wäre wohl garnicht finanzierbar wollte man allen Brillenträgern (teilweise) die Brille bezahlen.

Ich betreue einen Schwerbehinderten (in seinem Ausweis steht ein H für hilflos) und der benötigt Fersenschoner. Ohne diese würde er Druckstellen an den Fersen bekommen während dem er im Rollstuhl sitzt. Er müsste dann entweder auf seinen Rollstuhl verzichten und den ganzen Tag im Bett liegen bleiben, oder seine Füße würden ihm abfaulen (das ist keine Übertreibung). Diese Fersenschoner werden ihm seit drei oder vier Jahren nicht mehr von der Krankenkasse bezahlt - sie wurden einfach aus dem Leistungskatalog gestrichen. Früher musste er nur 10 Euro bezahlen, jetzt muss er die ganzen 40 hinlegen. Er braucht zwei Paar im Jahr. Das macht in 10 Jahren 800 Euro nur für Fersenschoner.
Es gibt also noch mehr Ungerechtigkeiten ausser die gegenüber den Brillenträgern.

1 Like

Hi,

sehr schön gesagt, ich hab darauf gewartet, dass jemand mal was technisches zum Hörgerät sagt. Ich hatte so ein Gefühl, dass Hören mit Hörgerät nicht das Gleiche ist wie ohne Hörgerät.
Außerdem ist nicht jede Verringerung der Hörfähigkeit etwas, dass der Bürger überhaupt bemerkt - jeder Teenager hört mehr als jeder Erwachsene. Je älter wir werden, umso mehr schränkt sich der Frequenzbereich ein, innerhalb dessen wir hören - ohne dass sich irgendjemand daran stört. Sollten wir alle deshalb ein Hörgerät tragen - es ist ja etwas, was uns alle betrifft? Aber nicht jeder verliert sofort nach der Teenagerzeit die Sehkraft, und wenn, dann läßt sich eine ganze Menge an Sehkraftverlust durch eine Brille komplett kompensieren. Erst, wenn das nciht mehr geht, gibt es einen GdB, von dem man aber auch nur ab 30 irgendwas hat.

Hier zum thema hören, ein Effekt, über den sich Teenies freuen: http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,420951,0…

Die Franzi

Hi,

Dieses Standgedings … das ist wie eine Bluse, nur mit nem
anderen Vokal, und dann auch als Umlaut

Ah, jetzt ja.

Gruß
Elke
(vom Schlauch gehüpft)

Hallo Franzi,

im Großen und Ganzen gebe ich Dir recht, aber:

Unten hast du ein paar argumente aufgeführt, warum ein
Brillenträger behindert ist. topfgucken? vorher Brille
absetzen. Wenn man so sehbehindert ist, dass man auf die 30cm
nichts sieht, dann ist man so blind (sry), dass es zur
Behinderung reicht.

Da möchte ich doch korrigieren: Mein Mann hat 11 Dioptrien (inzwischen „luxuröserweise“ mit Gleitsichtgläsern). Der sieht ohne Brille nichts im Topf, er schafft es trotzdem, immer wieder was Leckeres auf den Tisch zu stellen.

Springen? Brille absetzen. Wenn du so blind bist ohne Brille,
dass du die Stufen verfehlst oder gar das Schwimmbecken, dann
bekommst du einen GdB. Und einen Blindenhund.

Auch damit hat er Probleme, er lebt aber damit, dass er sich führen lassen muss, wenn es ums Schwimmen gehen geht.

ABER: Einen GdB hat er deswegen noch lange nicht.

Gruß, Karin

2 Like

Hallo,
ich bin ein wenig erstaunt darüber wie schwer es ist etwas anschaulich zu erklären ohne das einem die Beispiele herumgedreht werden.

Zum einen:
Ich bin weder von einem anderen Stern, noch Fremd im Leben.
Ich habe ein kaputtes Knie durch einen Unfall und gelte vor dem Gesetz als Behindert!
Dieses kaputte Knie z.B. kostet mich nicht mehr Zeit, ich kann nur nicht mehr alles damit machen!
Auch weiß ich sehr gut welche Formen von Behinderungen und Hilfsmittel es gibt. Ich habe selbst eine Zeit lang mit behinderten Menschen arbeiten dürfen.
Und an dieser Stelle sei betont wie jämmerlich sich manche nichtbehinderten dranstellen wenn mal ein Steinchen im Wege liegt.
Die Leistungen die ein Behinderter Mensch in unserer Gesellschaft erbringt sind bewundernswert!

Aber zurück zum eigentlichen:
Es geht hier um eine rechtliche Angelegenheit, nicht um ein persönliches Empfinden oder um Kosten.
Vorrangig um das Recht als solches.

Dazu sollten wir wieder mal zurückschauen zu der Definition der WHO, was man als Behinderung bezeichnet:

„Aufgrund einer Erkrankung, angeborenen Schädigung oder eines Unfalls als Ursache entsteht ein dauerhafter gesundheitlicher Schaden.“

Will man mir hier jetzt ernsthaft verkaufen, dass eine Fehlsichtigkeit kein gesundheitlicher Schaden ist? Um die Definition eines Schadens gleich vorwegzunehmen, gilt alles was nicht „normal“ ist, als Schaden! (Es gibt auch andere Worte wie "Missbildung, Fehlentwicklung, Defekt o.ä.).

Weiter heißt es:
„Der Schaden führt zu einer funktionalen Beeinträchtigung der Fähigkeiten und Aktivitäten des Betroffenen.“

Jetzt kommen wieder die an die Reihe die der Meinung sind, dass eine Brille keine Beeinträchtigung darstellt.
Machen wir es einfach: Zieht eure Brillen aus und erledigt euren Alltag ohne sie. Denn hier geht es nicht darum welche Hilfsmittel dazu notwendig sind um die Beeinträchtigung zu kompensieren.

Und der schwierigste Teil ist:
„Die soziale Beeinträchtigung (handicap) ist Folge des Schadens und äußert sich in persönlichen, familiären und gesellschaftlichen Konsequenzen.“
Auch wenn das einige anders sehen, so sind Brillenträger gegenüber nichtbrillenträger nicht gleichgestellt! Es gibt immer wieder Situationen in denen die Brille hindert.

Und nochmal, ich spreche nciht von den Menschen die sich die Gläser aus Mode auf die Nase setzen.

Hi,

das ist ja kaum noch auszuhalten. Zwar könnte man die Frage,
ob Brille tragen als Behinderung anerkannt werden sollte,
schon diskutieren, aber du bist ja so herrlich objektiv, es
bleibt einem ja die Spucke weg. Für Dich ist alles weniger
schlimm als Brille tragen - da stimmt doch etwas nicht
Brillen tragen auch leute, die keine brauchen, aus modischen
Gründen. Daher kann man so auch einem Kind das Brilletragen
schmackhaft machen. Erklären, nicht „och du armes kleines!“.
Dadurch, dass man Situation x anders lösen muss als die
Durchschnittsbevölkerung, bedeutet nicht, dass man behindert
ist (ich bin 1,63m groß, der durchschnittliche
Küchenoberschrank oder Kleiderschrank ist zu hoch für mich -
im Gegensatz zu meinen Zeitgenossen mit 1,75m oder 1,80m
brauche ich im Haushalt eine Leiter und in einigen sonstigens
situationen des Lebens brauche ich Hilfe. Muss mich auch
gelegentlich Standge***** nennen lassen.).

Was hat das mit Brillenträgern zu tun? Was hat das mit einer Behinderung zu tun?
Ja, die „Kleinwüchsigkeit“ scheint angeboren zu sein, aber sie ist kein körperlicher Schaden. Somit ein Auschlußkriterium der Definition der WHO zu einer Behinderung, auch wenn die nachfolgenden Punkte eher wieder zutreffen.

Sonst hätten auch

Linkshänder einProblem: die normalen Scheren z.B. die man so
kauft, sind für rechtshänder gemacht - probiers mal aus, wenn
du die mit links benutzt, geht nichts. Linkshänderscheren sind
selten und bissl teurer.

Ich bin auch Linkshänder, aber das gleiche Argument wie oben bereits genannt verhindert, dies als Behinderung anzusehen.

Zu einer Behinderung wird etwas erst dann, wenn ein gewisser
Zeitaufwand benötigt wird, um gewisse Probleme zu lösen. Das
kann die Zeit sein, die man für Medikamenteneinnahme benötigt,
aber auch die Zeit, die man zusätzlich beim Arzt verbringen
muss, für regelmäßige Kontrollen oder auch, weil man einfach
öfter krank ist.

Der Zeitfaktor ist unerheblich. Wie ich oben bereits geschrieben habe, habe ich ein kaputtes Knie das mich nicht die Bohne mehr Zeit im Alltag kostet.

Wenn eine Diagnose einem GdB von unter 20

entspricht, wird sie nicht anerkannt. und nciht jedes
WEhwehchen, das man dazubekommt, führt zu einer Erhöhung des
GdB.

Die Anerkennung von GdB´s richtet sich auch nicht nach der 20% Grenze, die gilt eigentlich nur bei Rentenzahlungen der BG. Du kannst aber dennoch mehrere kleine Behinderungen unter 20% haben die anerkannt sind!

Deine Bemerkungen zu Menschen mit Prothesen ist an Zynismus
kaum noch zu überbieten, und ich spare mir die Erklärung, weil
es jedem vernünftigen Menschen klar sein müßte, warum man mit
Prothese, egal ob Arm oder Bein, mehr behindert ist als der
durchschnittliche Brillenträger.

Ich gebe dir insoweit recht, dass der Vergleich ein wenig übertrieben ist, aber sonst kommen ja keine Reaktionen. Aber trotzdem geht es dabei nicht um MEHR oder WENIGER behindert sonder darum, dass der eine Fall als behindert gilt, der andere nicht.

Unten hast du ein paar argumente aufgeführt, warum ein
Brillenträger behindert ist. topfgucken? vorher Brille
absetzen. Wenn man so sehbehindert ist, dass man auf die 30cm
nichts sieht, dann ist man so blind (sry), dass es zur
Behinderung reicht. Dann nützt einem eine Brille auch kaum
noch was.
Pulli anziehen? Ist deine Brille angewachsen oder wie?
Ansonsten, siehe oben, Thema Topf.
Springen? Brille absetzen. Wenn du so blind bist ohne Brille,
dass du die Stufen verfehlst oder gar das Schwimmbecken, dann
bekommst du einen GdB. Und einen Blindenhund.
Und das wichtigste von allem: Die Zuerkennung eines Grads der
Behinderung macht dich auch nicht gesund.

Natürlich nehme ich die Brille ab bevor ich in einen Topf sehe, aber gegenüber einem nichtbrillenträger muss ich nun mal das zuerst machen.

Auch beim Schwimmen nehme ich die Brille ab, doch bevor ich ins Wasser gehe muss ich sie bruchsicher verstauen, während die anderen schon fröhlich planschen. Und dem Ausruf eines anderen „schau mal da drüben“, kann ich mir dann sparen, weil ichs nicht sehe was er sieht.

Und als Autofahrer bin ich verpflichtet eine Ersatzbrille mitzuführen.

Alles Dinge die ein nichtbrillenträger nicht braucht.

Die Franzi
PS: Ich entschuldige mich nciht für meinen Tonfall.

Ist entschuldigt :smile:

3 Like

Hallo,

Ich brauche weder eine Brille noch ein Hörgerät, aber glaube,
dass da ein großer Unterschied ist. Wenn man mit Brille
perfekt sehen kann, dann hat man eben nur eine Brille auf. Mit
Hörgerat kann man garnicht perfekt hören.

Ich bin Brillenträger und kann auch mit Brille nicht perfekt sehen. Und natürlich mag es immer Unterschiede geben - im Grad der Behinderung und auch in den Möglichkeiten, diese auszugleichen.

Trotzdem finde ich den Gedankengang des Urposters hoch spannend. Und zwar weil es m.M. nach aufzeigt, dass mal wieder mit zweierlei Maß gemessen wird und nicht jeder Fall einzeln entschieden wird. Sondern es wird alles pauschal betrachtet.

Viele Grüße
Yvonne

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Hallo,

Hallo,
ich bin ein wenig erstaunt darüber wie schwer es ist etwas
anschaulich zu erklären ohne das einem die Beispiele
herumgedreht werden.

Ja, geht am eigentlichen Sinn deines Postings stark vorbei.

Weiter heißt es:
„Der Schaden führt zu einer funktionalen Beeinträchtigung der
Fähigkeiten und Aktivitäten des Betroffenen.“

Jetzt kommen wieder die an die Reihe die der Meinung sind,
dass eine Brille keine Beeinträchtigung darstellt.
Machen wir es einfach: Zieht eure Brillen aus und erledigt
euren Alltag ohne sie. Denn hier geht es nicht darum welche
Hilfsmittel dazu notwendig sind um die Beeinträchtigung zu
kompensieren.

Menschen, die nur eine kleine Sehschwäche mit Brille ausgleichen müssen oder die gar keine brauchen, können - glaube ich - nur schwer nachvollziehen, was es heißt, immer auf die Brille angewiesen zu sein.

Es gibt

immer wieder Situationen in denen die Brille hindert.

Deine Bemerkungen zu Menschen mit Prothesen ist an Zynismus
kaum noch zu überbieten, und ich spare mir die Erklärung, weil
es jedem vernünftigen Menschen klar sein müßte, warum man mit
Prothese, egal ob Arm oder Bein, mehr behindert ist als der
durchschnittliche Brillenträger.

Ich gebe dir insoweit recht, dass der Vergleich ein wenig
übertrieben ist, aber sonst kommen ja keine Reaktionen. Aber
trotzdem geht es dabei nicht um MEHR oder WENIGER behindert
sonder darum, dass der eine Fall als behindert gilt, der
andere nicht.

Richtig, und viele der anderen Postings gehen leider in die Richtung MEHR oder WENIGER behindert und nicht OB oder OB NICHT. Schade eigentlich.

Auch beim Schwimmen nehme ich die Brille ab, doch bevor ich

ins Wasser gehe muss ich sie bruchsicher verstauen, während
die anderen schon fröhlich planschen. Und dem Ausruf eines
anderen „schau mal da drüben“, kann ich mir dann sparen, weil
ichs nicht sehe was er sieht.

Und vor allem, man sieht irgendwie halt nicht richtig, wo man sich befindet und kann nicht sauber abschätzen, wie weit oder nah andere sind. Das führt zu einer extremen Unsicherheit. Und Brille auflassen geht nun auch nicht.

Oder morgens wachwerden. Der erste Griff muss zur Brille gehen, damit die Welt klar wird und man nicht denkt, man ist noch irgendwie im Schlaf.

Immer die Sorge, dass die Brille kaputt geht und dann steht man da.

Und als Autofahrer bin ich verpflichtet eine Ersatzbrille
mitzuführen.

Ups - echt jetzt???

Alles Dinge die ein nichtbrillenträger nicht braucht.

Die Franzi
PS: Ich entschuldige mich nciht für meinen Tonfall.

Ist entschuldigt :smile:

Viele Grüße
Yvonne

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Hi,

wieviel fehlt dir denn? Ich würde als erstes sagen, neue Brille anpassen lassen. Und wenn du so schlecht siehst, dass es eben über die Möglichkeiten einer Brille hinausgeht, dann geh zum Versorgungsamt und lass einen GdB feststellen. Hier die ärztlichen Richtlinien dazu: [http://www.bmas.de/coremedia/generator/22788/propert…](http://www.bmas.de/coremedia/generator/22788/property=pdf/2007 12 11 anhaltspunkte gutachter.pdf) (du musst natürlich zum augenarzt gehen, das Versorgungsamt untersucht Dich nicht selbst)

Und um Dich schon mal vorzubereiten, was Dir ein GdB bringt: http://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_zur_Gleichstellu…

Du solltest aber beachten, dass erst ab GdB 20 ein Grad der Behinderung zugesprochen wird - 10 nützen Dir also nix. Überhaupt wird es erst ab 50 interessant. und für einen besonderen Parkplatz, oder einen Begleiter (weil man ja so schlecht sieht) braucht man ein Zusatzkennzeichen.

Das alles nimmt Dir aber nicht die Kosten für die Brille ab, da hilft nur, sich an die eigene Krankenkasse wenden, wegen Chronikerregelung: http://ck-wissen.de/ckwiki/index.php?title=Chroniker…
Sicherlich wirst du da auf die Beeinträchtigung der Lebensqualität spekulieren. Ich bin gespannt darauf, wie du das Tragen einer Brille als Beeinträchtigung der Lebensqualität begründest, wo doch so viele eine Brille aus modischen Gründen tragen. Lasse es mich wissen, wenn du da erfolgreich warst.

Aber immer noch hast du ein Problem: All das macht Dich nicht wieder 100% sehend.

Ich würde schon gerne die Frage, warum wir plötzlich für unsere Brillen selber zahlen müssen, ernsthaft diskutieren. Aber nicht mit jemandem, der behauptet, mit einer Brille wäre man behindert. Nicht mit jemandem, der Brillenträger mit Diabetikern und Amputierten vergleicht.

Ich habe selber einen GdB von 30, da ist n bissl mehr los als Kurzsichtigkeit. Überzeug mich, warum man den Vergleich ziehen soll.

Danke,

Die Franzi

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Danke, dass es jemanden gibt der erfasst um was es geht.

Hallo,

Hallo,
ich bin ein wenig erstaunt darüber wie schwer es ist etwas
anschaulich zu erklären ohne das einem die Beispiele
herumgedreht werden.

Ja, geht am eigentlichen Sinn deines Postings stark vorbei.
Menschen, die nur eine kleine Sehschwäche mit Brille
ausgleichen müssen oder die gar keine brauchen, können -
glaube ich - nur schwer nachvollziehen, was es heißt, immer
auf die Brille angewiesen zu sein.

Es gibt

immer wieder Situationen in denen die Brille hindert.
Ich gebe dir insoweit recht, dass der Vergleich ein wenig
übertrieben ist, aber sonst kommen ja keine Reaktionen. Aber
trotzdem geht es dabei nicht um MEHR oder WENIGER behindert
sonder darum, dass der eine Fall als behindert gilt, der
andere nicht.

Richtig, und viele der anderen Postings gehen leider in die
Richtung MEHR oder WENIGER behindert und nicht OB oder OB
NICHT. Schade eigentlich.

Auch beim Schwimmen nehme ich die Brille ab, doch bevor ich

ins Wasser gehe muss ich sie bruchsicher verstauen, während
die anderen schon fröhlich planschen. Und dem Ausruf eines
anderen „schau mal da drüben“, kann ich mir dann sparen, weil
ichs nicht sehe was er sieht.

Und vor allem, man sieht irgendwie halt nicht richtig, wo man
sich befindet und kann nicht sauber abschätzen, wie weit oder
nah andere sind. Das führt zu einer extremen Unsicherheit. Und
Brille auflassen geht nun auch nicht.

Oder morgens wachwerden. Der erste Griff muss zur Brille
gehen, damit die Welt klar wird und man nicht denkt, man ist
noch irgendwie im Schlaf.

und man kann doch noch erstaunt sein, dass die Träume nicht unscharf zu sehen waren :smile:

Immer die Sorge, dass die Brille kaputt geht und dann steht
man da.

Und als Autofahrer bin ich verpflichtet eine Ersatzbrille
mitzuführen.

Ups - echt jetzt???

Es steht normalerweise im Führerschein.
Im Rosa Lappen stand es in Textform „geeignete Sehhilfen müssen mitgeführt werden“ und im Scheckkartenführerschein ist es eine Zahl.

Viele Grüße
Yvonne