Warum gibt es Religionen ?

Hallo.

weil es einfacher ist zu glauben als zu verstehen.

Ja? Bist du dir da so sicher?

Und warum nur kommt bei Thema Religion es hier immer wieder zu diesem Klischee Bild von Religion, dass diese immer und alleine etwas mit Glauben und nie etwas mit Verständnis zu tun hätte?

Gruss,
Eli

Ich denke nicht, dass ich mich sehr weit aus dem Fenster lehne, wenn ich behaupte, dass die Menschen zur Zeitenwende durchaus wussten, dass der Mann an der Entstehung von Kindern beteiligt war.

Man muss ja auch nicht zuu komplizierte Denkmodelle beherrschen, damit einem auffällt, dass nur solche Frauen Kinder kriegen, die was mit Männern zu tun haben.

Viele Grüße

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Hallo

Die Forschung sieht das Wissen um die männliche Zeugung für diese Zeiten als unwahrscheinlich an.

Aufgrund wessen?

Aus dem Kopulationsverhalten von Tieren auf eine Zeugungskausalität beim Menschen zu schließen, dessen Kopulationsverhalten ganz anders ist, dazu fehlte dem prähistorischen Menschen sicher noch die abstrahierende Verstandeskraft.

Dazu braucht man doch keine abstrahierende Verstandeskraft. Das leuchtet jedem spontan ein, weil das Kopulationsverhalten des Menschen eben nicht so vollständig unterschiedlich zu dem andererer Säugetiere ist.

Jedem, dem nicht eingeredet wird, dass der Mensch etwas grundsätzlich anderes ist als das Tier, leuchtet es spontan ein, dass wir mit Tieren sehr viel gemein haben, zumindestens mit vielen Säugetieren.

Ich meine auch gelesen zu haben, dass Menschen in naturnahen Kulturen in Tieren viel mehr als ihresgleichen betrachten (teilweise natürlich als Feinde) als in städtischen Kulturen.

Vielleicht überschätzt du die Denkfähigkeit jener Menschen.
Selbst in viel kultivierteren Zeiten, nämlich im Judentum und Hellenismus, galt es - in gänzlicher Umkehrung der prähistorischen Auffassung - als ausgemacht, dass allein der Same des Mannes das Kind erzeugt und die Frau nur die Funktion eines „Brutkastens“ hat, ohne im Sinne von Vererbung etwas mit dem Kind zu tun zu haben.

Solche Auffassungen hängen meiner Meinung nach im Gegenteil mit einer gewissen Abstraktionsfähigkeit zusammen. Ich kenne den Gedankengang nicht genau, aber auf solche Ideen verfällt man durch viel Nachdenkerei (natürlich gepaart mit dem Willen, die eigene Existenz zu überhöhen). Ebenso wie die Wissenschaftler im 19. Jahrhundert ja nachgewiesen haben, dass Tiere keinen Schmerz verspüren und man deswegen bedenkenlos Hunde an ein Brett nageln und aufschneiden kann. Zu solchen Auffassungen kommt man nur vermittels Abstraktion in Verbindung mit gigantischer Überschätzung dieses eigenen Denkvermögens. Jedem Kind müsste es damals wie heute spontan klargewesen sein, dass das nicht stimmen kann.

Im übrigen unterscheidet sich der Homo Sapiens der Vorsteinzeit intelligenzmäßig nicht von unsereinem. Ich kann mir sogar vorstellen, dass die Menschen im Durchschnitt damals intelligenter waren, weil es damals wohl noch eine weitgehend natürliche Auslese gab, während heute die Auslese in erster Linie durch den Menschen geschieht, und der sortiert leider oft genug gerade die Intelligenten aus.

Viele Grüße

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Verzeihung?

Das erste dunkle Viertel des Neumondes gilt als
Menstruationsphase der Göttin, woraus das erste religiös
bedingte Tabu der Menschheit entsteht: Kein Sex während der
Menstruation.

Warum eigentlich, wenn Sex doch offensichtlich nichts mit der Frucht des Leibes zu tun hat? Das Pimpern durchschauen sie nicht, weil sie zu unterentwickelt sind, aber den Zusammenhang zwischen Mond und Menstruation (ein absolut abstrakter Denkvorgang) stellen sie her? Übrigens: Wie genau in der Steinzeit die Menstruation ablief weißt du (woher eigentlich?) - durchschnittliche Dauer deinen Ausführungen nach ja eine Woche…

[…]

Hallo

eine deutlich frühere Phase - in der Okkultisten jedweder Form durch Nutzung ihres Intellekts eine Macht ausübten, welche durch Gewalt nicht ausübbar wäre.

Ich bin auch überzeugt, dass der Hexenglaube zunächst mal von den Frauen selbst erfunden wurde, um dadurch ein Machtmittel in der Hand zu haben und sich zumindestens gegen Übergriffe wirksam verteidigen zu können. Das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man da so ein Stöckchen zum Zauberstab erklärt und damit Macht ausgeübt haben könnte - aber sicher nur in sehr bescheidenen Rahmen, denn sonst wäre man sicher viel früher dagegen angegangen. Geglaubt hat es ja ohnehin wohl nicht jeder.

Ich weiß auch, dass es in den Anfangsjahren, als es anfing mit den Hexenprozessen, in manchen Ländern/Grafschaften o.ä. die Gesetze so aussahen, dass es den Frauen verboten wurde von sich selbst zu behaupten, sie könnten durch die Nacht fliegen oder zaubern o.ä.*) (Es gab also auch vernünftige Anti-Hexen-Gesetze. )

Viele Grüße

* In anderen Ländern wurden jedoch zeitgleich leider von anderen Leuten eben dies über x-beliebige Frauen behauptet, die daraufhin solange bearbeitet wurden, bis sie es zugaben, aber das gehört gar nicht zum Thema

Hallo!

Ich behaupte nicht, dass man um die genauen biologischen
Vorgänge der Zeugung bescheid wußte. Aber ich kann einfach
nicht glauben, dass man davon ausging, dass eine Frau von
alleine schwanger wurde.

Die bekannteste ethnologische Quelle dafür sind Malinowskis Forschungen auf den Trobriandinseln:
http://books.google.de/books?id=Z5KCtZFKqGAC&pg=PA10…

Gruß
Tyll

Hallo

Wie genau in der Steinzeit die Menstruation ablief weißt du (woher eigentlich?)

Ich hab von solchen Ideen in ‚Die Nebel von Avalon‘ gelesen.

Aber da kommt auch König Artus und Lanzelot vor, also wirklich alte Legenden.

Viele Grüße

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Und ich bleibe dabei, Menschen „entdecken Religion“ aus zwei
ganz unterschiedlichen Gründen für sich, damals wie heute:

a) Die „Folgenden“, welche gerne ihre gottgegebene (scnr)
Vernunft gegen die Befolgung von Mythen, Regeln und Riten
tauschen möchten - die einfach glücklicher sind, Dinge zu tun
ohne sie zu hinterfragen.
b) Die „Wissenden“, welche sich ein solches Werk zu ihrem
eigenen Vorteil entweder aneignen oder erdenken

Das klingt sehr rational konstruiert, für die Urzeit. Als die ersten Anzeichen von Religion entstand, in einer zunächst sehr primitiven Form (große Mutter, aus deren Vagina sich die Weltschöpfung erklären ließ zum Beispiel) kann man sich die ursprünglich entstandenen religiösen Strukturen (dazu vergleiche die Lehre des Radikalen Konstruktivismus nach dem österreichisch-amerikanischen Philosophen Prof. Dr. Ernst von Glasersfeld) meines Erachtens nicht erklären.

Meine Begründung ist, dass wir überhaupt nicht unterscheiden können, wo die Schnittstellen sind zwischen Bewusstem und Unbewusstem. Die meisten Vorstellungen sind uns unbewusst, und wie oft suche ich meine Brille, und hab sie vielleicht nicht direkt auf der Nase, wie im Extremfall, so jedoch ganz unbewusst in meiner geistigen Abwesenheit „verlegt“.

Deshalb ist es sehr schwer, das Bewusstsein überhaupt zu definieren, mit der Frage, was ist bewusst und was ist unbewusst? Jedenfalls ist uns heute viel klarer als noch zu Zeiten von Sigmund Freud, dass man das Bewusstsein nicht nur in zwei klar voneinander unterscheidbare Bereiche von Bewusstem und Unbewusstem (oder nach drei Kategorien vom Es, Ich und Über-Ich) exakt trennen kann, wie in zwei verschiedene Schubladen, in denen sich die Bewusstseinsinhalte (Triebe, Gefühle, Gedanken usw.) befinden. Auch das gern verwendete Computermodell ist nicht überzeugend, weil der Computer ja an sich weder einen freien selbständigen Willen besitzt, noch so etwas Ähnliches wie ein Bewusstsein. Man kann das Bewusstsein nicht so, wie in einem Schrank die Schubladen aufgeteilt sind, erklären, noch kann man das Bewusstsein mechanisieren.

Und damit sind wir am Problem des Bewusstseins angelangt, wir wissen nicht, was es wirklich ist. Eines wird jedoch immer deutlicher, es ist konstruiert, von uns selbst, wenn wir die Welt, Gott und den Menschen MEINEN!!!

Es ist aber wahrscheinlich ein viel realistischere Sicht, wenn wir z. B. die natürlichen physiologischen Bedürfnisse des Menschen mit denen der Tiere vergleichen, die ihr Tun nach dem Prinzip des Überlebens gestalten. Auch bei Tieren ist Nietzsches Machtprinzip ja zweifelsfrei zu beobachten. Und man kann nicht nur dieses Machtprinzip als nur aus der der Luft heraus konstruierten Rationalität auffassen, weil Tiere offensichtlich nicht dieselbe geistigen Fähigkeiten haben, wie wir Menschen.

Wir sagen, Tiere seien instinktgesteuert, was dem Begriff des Unbewussten gleichkommt. Wir wissen aber nicht die Grenzlinie, mit der Frage, wann beginnt überhaupt zu welchem Zeitpunkt Bewusstsein? Beginnt Bewusstsein erst mit Fähigkeiten der gezielten Konstruktion? Und wie will ich diese von den Handlungen der Tiere exakt unterscheiden? Jedenfalls wissen wir nicht, ob Religion bewusst oder unbewusst entstanden ist und wo genau die Grenzlinie hierfür zu legen wäre. Es ist keine sichere Unterscheidung möglich, deshalb finde ich den Begriff des US-Philosophen Ken Wilber („Einstein der Bewusstseinsforschung“), der von einem „nahtlosen“ Bewusstsein spricht, sehr hilfreich.

Da beide Gruppen auf ihre Weise Vorteile von der Religion
haben, ergibt sich ein Win-Win, es entsteht eine Subkultur, in
welcher beide Personengruppen zueinander finden und die
Religion organisiert sich.

Das ist ein sozialwissenschaftliches Phänomen, das auch in anderen gesellschaftlichen Strukturen zu finden ist, wie zum Beispiel in der Wirtschaft. Dieses Machtprinzip ist also nicht nur auf die Religion begrenzt. Und was deine Headline „Strohmann“ betrifft: Du scheinst ausschließlich an BEWUSST gesteuerte gesellschaftliche Konstrukte zu glauben?

CJW

Hallo

Wie genau in der Steinzeit die Menstruation ablief weißt du (woher eigentlich?)

Ich hab von solchen Ideen in ‚Die Nebel von Avalon‘ gelesen.

Wahrscheinlich hat Chan das auch gelesen *g*.

Gruß,
M.

Man muss ja auch nicht zuu komplizierte Denkmodelle
beherrschen, damit einem auffällt, dass nur solche Frauen
Kinder kriegen, die was mit Männern zu tun haben.

Vielleicht fällt ja nur Frauen sowas auf *g*.

Ansonsten wunder ich mich aber auch immer wieder gerne darüber, dass manche Leute unsere Vorfahren für Vollidioten hielten.

Gruß,
M.

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Hallo

*S* (Agnostiker)
aus welchen Gründen haben die Menschen die Religionen für sich :entdeckt? …

Deine Frage regt viele/ auch mich, zum Nachdenken an. Was wäre wenn die Bibel doch recht hat?Davon kann man ja noch ausgehen, vom Inhalt her zeigt sie dass mit Gottes Vorsatz gerechterweise etwas verwirklicht werden kann der Vorsatz, den er nach dem Sündenfall 1.Mo.2,17… gefasst hat.Man erfährt:
Die Erde sollte lt. Schrift ja friedlich bewohnbar sein/bleiben- gezeugt muss werden da die Erde auch „gefüllt“- nicht überfüllt- werden soll- der Auftrag: 1.Mo.1,28…Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde…Luther 1912… so lässt er daher auch„Religionen zu“ die sich Menschen schaffen konnten, sie sollen- wer immer es will- selbst herausfinden können/ ob sie letztendlich u.a. nach geschriebenen Geboten eines zwar unsichtbaren, aber viel sichtbares wirkenden Gottes auch leben wollen. ein Gott, der sich in 66 Schriften – die Bibel- vorstellt und ca. 40 Schreibern inspiriert wurde - 2.Tim.3,16…während eines Zeitraumes v. ca. 1600 Jahren.- es soll sich dann zeigen können- wer/wie und ob damit einverstanden ist… Röm.1, 20 zeigt - da es auch gerecht sein muss- Bedingungen auf, was auch ok .ist, so kann beim zweiten Versuch einfach jeder selbst die Entscheidung treffen ob er damit einverstanden sein will oder nicht- ist ja keine Drohung… erstes Todes-Urteil wurde doch noch einmal verschoben- aus Gnade-Gott ist ja gnädig, der Mensch in seiner Unvollkommenheit schon weniger- zeigt so die Schrift als ganzes auf, egal wie-Momentan währt unser Leben auf das von Gott festgesetze Alter von 70-80 Jahren lt.Psalm 90,10…
und bis „klarere Sicht“ erkennbar wird, sagt die Schrift, geht es nur stückweise in Richtung genauer Erkenntnis- s.AT: Spr.4,. 18 Aber der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht, das immer heller leuchtet bis auf den vollen Tag… NT.1.Kor.13, 9 Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. 10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören… …
Ein an Gott interessierter „Suchender“-,der an einen Gott, der auch Leben verspricht und das auch geben kann, glauben möchte - wird lt. Auskunft der Bibel daher mit vielen anderen wohl u.a. auch damit leben müssen-
Pred.1,13… und richtete mein Herz zu suchen und zu forschen weislich alles, was man unter dem Himmel tut. Solche unselige Mühe hat Gott den Menschenkindern gegeben, daß sie sich darin müssen quälen… Luther 1912 was deutlich bemerkbar wurde.Religionen aller Art- gar viele gibt es- schwarzer Rauch, weisser Rauch- Zeus Manitu und und und …alles kam nach dem Fall in Eden…
Da es sich um ein freiwilliges Suchen handeln muss entstanden so nach und nach viele Meinungen und daraus unzählige Religionen…Alle sagen sie suchen nach Gott/Göttern… Die dazu kommende Frage stellt sich auch - wenn tatsächlich die Bibel stimmt– ist ja nicht ausgeschlossen- ob und wie vielleicht das wissenschaftlich einheitlich einmal bestätigt werden kann/wird? wie jetzt die Evo- Lehre… speedytwo

Das Menstruationstabu
Hi Maria.

Das erste dunkle Viertel des Neumondes gilt als
Menstruationsphase der Göttin, woraus das erste religiös
bedingte Tabu der Menschheit entsteht: Kein Sex während der
Menstruation.

Warum eigentlich, wenn Sex doch offensichtlich nichts mit der
Frucht des Leibes zu tun hat?

Das Tabu leitet sich von der Phase des dunklen Neumondes ab, die mit der Menstruation der Mondgöttin gleichgesetzt wurde. Ausschlaggebend für das Tabu ist also nicht die menstruierende Frau, sondern der menstruierende Mond. Der prähistorische Mensch glaubte einerseits an die zerstörerischen Kräfte des Neumondes (Ursache von Unwettern) und andererseits, dass durch das Vergießen des Menstruationsblutes die Kräfte des Mondes, und analog dazu die Kräfte der Frau, für weitere Geburten erneuert werden. Das war der Grund für die Tabuisierung.

Mond und Frau sind also ambivalent besetzt - als Kräfte der Zerstörung und Erneuerung des Lebens. Menstrualblut erhielt dadurch eine rituellen sakralen Charakter und wurde teilweise für die Bemalung von Höhlenheiligtümern verwendet, was besonders für die heiligen Höhlen in Ägypten nachgewiesen ist (wie schon geschrieben). Solche Höhlen sind die prähistorischen Vorläufer der späteren Tempel.

Das Pimpern durchschauen sie
nicht, weil sie zu unterentwickelt sind, aber den Zusammenhang
zwischen Mond und Menstruation (ein absolut abstrakter
Denkvorgang) stellen sie her?

Nein, nicht abstrakt, denn signifikant oft fallen Menstruation und Neumond zusammen. Das war in der Steinzeit viel häufiger der Fall als heute aufgrund der damaligen allein durch die Gestirne geregelten Lichtverhältnisse. Dass ein Mondzyklus und der Menstruationszyklus zeitlich zusammengehen, konnte ebenfalls leicht beobachtet werden.

Übrigens: Wie genau in der
Steinzeit die Menstruation ablief weißt du (woher eigentlich?)

  • durchschnittliche Dauer deinen Ausführungen nach ja eine
    Woche…

Die genaue Zahl der Tabu-Tage muss ich dir für den Moment schuldig bleiben. Sie fallen aber sicher mit der Zahl der dunklen Neumondtage zusammen, und das sind weniger als sieben, eher drei.

Ich kann aber eine andere Statistik anbieten:

Gesamtzahl der Blutungen einer Frau:

in der Steinzeit: 60

im heutigen Afrika: 100

im heutigen Westen: an die 500

Chan

Hallo

Gesamtzahl der Blutungen einer Frau:

in der Steinzeit: 60

im heutigen Afrika: 100

im heutigen Westen: an die 500

Aber die hängt doch sehr hochgradig von der gesamten Lebenserwartung ab.

Und die in der Steinzeit … gab es denn damals eine Statistik, die bis heute überliefert ist? Oder ist das eher eine rechnerische Größe?

Viele Grüße

Ich glaube
Ch’an, das sind doch wilde Spekulationen. Ich will dich jetzt nicht auf den Arm nehmen oder veralbern. Sag mir bitte woher du diese Einsichten hast, dann mache ich mir selbst ein Bild. Es kann einfach nicht sein, dass dies wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisstand ist. Aber ich bin mir auch sicher, dass du dir das nicht ausdenkst. Ich vertraue dir nämlich soweit, dass du recherchierst. Vielleicht ein wenig unkritisch die Lektüre annimmst, aber ich unterstelle dir keine Absicht. Du präsentierst hier mit einer Bestimmtheit Zusammenhänge, die sich aus ein paar Knochenfunden, Gräbern und Malereien aus dieser Zeit nie seriös ableiten lassen.

Gruß
Maria

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Hallo!

in der Steinzeit: 60

im heutigen Afrika: 100

im heutigen Westen: an die 500

Aber die hängt doch sehr hochgradig von der gesamten
Lebenserwartung ab.

Von der „gesamten Lebenserwartung“ hängt die Menstruationszahl logischerweise nicht ab, insofern ist der große Anteil der gestiegenen Lebenserwartung infolge gesunkener Kindersterblichkeit irrelevant.

Natürlich hängt es aber nicht nur von der „Frequenz“, sondern auch von der Zeitspanne zwischen Menarche und Menopause ab. Eben diese Zeitspanne ist in den modernen Gesellschaften deutlich länger geworden als sie in traditionalen Gesellschaften war, wo die Menarche später einsetzte und die Menopause früher.

Und die in der Steinzeit … gab es denn damals eine
Statistik, die bis heute überliefert ist?

Nein, aber es gibt heute ja noch ein paar wenige Völker, die sehr abgeschottet/abgeschirmt als „steinzeitliche“ Jäger-und-Sammler-Gesellschaften leben.
Da ist ein solcher „Rückschluss in die Steinzeit“ durchaus möglich.

Gruß
Tyll

Hallo!

Von der „gesamten Lebenserwartung“ hängt die Menstruationszahl logischerweise nicht ab, …

Wieso logischerweise? Ich weiß ja nicht, wie man diese Daten erhebt.

in traditionalen Gesellschaften war, wo die Menarche später einsetzte und die Menopause früher.

Woran liegt das eigentlich? ist das bekannt?

es gibt heute ja noch ein paar wenige Völker, die sehr abgeschottet/abgeschirmt als „steinzeitliche“ Jäger-und-Sammler-Gesellschaften leben.

Und diese abgeschotteten Völker geben trotz ihrer Abschottung darüber Auskunft?

Viele Grüße

Hallo!

Man muss ja auch nicht zuu komplizierte Denkmodelle
beherrschen, damit einem auffällt, dass nur solche Frauen
Kinder kriegen, die was mit Männern zu tun haben.

Es geht ja überhaupt nicht um die Kompliziertheit von Denkmodellen, sondern v.a. darum, ob ein Denkmodell a) zum gesamten Weltbild einer Gemeinschaft passt und ob es b) zu deren sozialem Gefüge passt.

Erkenntnis ist immer nur eine Antwort auf die Fragen, die das Leben stellt. Fragen, die das Leben gar nicht stellt, erhalten auch keine Antwort, egal ob die Zusammenhänge sooooooo kompliziert sind oder nur sooo.

Wenn z.B. die (oben genannten) Trobriander a) die (selbstverständlich auch ihnen ins Auge gefallene) Ähnlichkeit von Männern und Kinder damit erklären konnten, dass ihre Ahnen dafür verantwortlich sind, dann passte das eben gut in ihr Weltbild, auch wenn es in unseres nicht mehr passt.
Deshalb halten auch nur die Vollidioten unter uns unsere Vorfahren deshalb für Vollidioten (@Pendragon).

Und b) bestand in einer strikt matrilinearen Gesellschaftsform gar kein Bedarf daran, den konkreten Vater zu kennen, so dass auch kein diesbezüglicher Erkenntnisdruck bestand, vom Ahnen-Modell abzukehren.
Es hatte sich bewährt und dieser Gesellschaftsform zur Welterklärung ausgereicht.

Gruß
Tyll

Hallo!

Von der „gesamten Lebenserwartung“ hängt die Menstruationszahl logischerweise nicht ab, …

Wieso logischerweise? Ich weiß ja nicht, wie man diese Daten
erhebt.

„Logischerweise“ deshalb, weil Kinder und Greisen ja sowieso wegfallen bei dieser Fragestellung.

in traditionalen Gesellschaften war, wo die Menarche später einsetzte und die Menopause früher.

Woran liegt das eigentlich? ist das bekannt?

Ich vermute, dass es ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren sind. Ich bin aber kein Anthropologe und müsste selbst erst rumgoogeln.
Ich weiß spontan nur, dass man die Frühverlegung der Menarche INNERHALB der westlichen Industriegesellschaft (also die Entwicklung der letzten ca. 150 Jahre) v.a. mit den besseren Ernährungsbedingungen erklärt.

Über lange Zeiträume ist sicherlich der evolutionäre Vorteil der frühe Menarche und späten Menopause in Betracht zu ziehen, also der größere Fortpflanzungserfolg dadurch.

es gibt heute ja noch ein paar wenige Völker, die sehr abgeschottet/abgeschirmt als „steinzeitliche“ Jäger-und-Sammler-Gesellschaften leben.

Und diese abgeschotteten Völker geben trotz ihrer Abschottung
darüber Auskunft?

Du hast das lol vergessen :wink:

Ich denke, dass man solche Phänomene durchaus über nicht-teilnehmende Verhaltensbeobachtung erfassen kann.

Gruß
Tyll

Hallo Tyll,

ich habe deine Beiträge interessant gefunden. Doch halte ich eins-zu-eins Rückschlüsse für problematisch. Zum einen geht es in den betrachteten Zeiträumen ja nicht ausschließlich um den heutigen Homo Sapiens Sapiens, und auch die Bevölkerungsdichte und die Bedingungen waren andere.

Ich sage nicht, dass die Vermutungen generell unmöglich sind, nur mit derartiger Sicherheit sind sie einfach nicht belegbar. Es gibt eine Unzahl von Theorien, sich hier eine rauszupicken, dann noch eine rezente isolierte Inselgesellschaft auf die ein Bruchteil zutreffen kann (sofern das Lachen der Menschen richtig interpretiert wurde, was wenn die Frage ein Tabu berührt hat, über das nicht gesprochen wird/werden darf, über das nur in den genannten „Fabeln“ geredet wird? Wie lange wird denn in der Industriegesellschaft Sex erst offen thematisiert.), das macht eine Vermutung nicht zur Wahrheit, wie es hier dargestellt wird.

Gruß
Maria

Hallo!

ich habe deine Beiträge interessant gefunden. Doch halte ich
eins-zu-eins Rückschlüsse für problematisch.
Zum einen geht es
in den betrachteten Zeiträumen ja nicht ausschließlich um den
heutigen Homo Sapiens Sapiens, und auch die Bevölkerungsdichte
und die Bedingungen waren andere.

Da gebe ich dir ganz recht.
Aber dennoch ist -bei allem berechtigtem methodologischem Vorbehalt- die Erforschung „unkontaktierter Kulturen“ ein wichtiger, unverzichtbarer Aspekt bei der Rekonstruktion der prähistorischen Zeit.

… das macht eine Vermutung nicht zur Wahrheit,
wie es hier dargestellt wird.

Damit meinst du vermutlich mehr Chans Ausführungen* als meine.
Ich wollte keine festen Wahrheiten präsentieren, sondern eigentlich nur ein paar (mir allzu lapidar erscheinenden) Einwände gegen Chans Ausführungen entkräften oder zumindest relativieren.

* Was Chan macht, das ist -wie fast immer bei ihm- eine spekulative Verknüpfung von bekannten (und z.T. auch umstrittenen) Befunden zu einer (m.E. durchaus interessanten) ‚großen Erzählung‘.

Gruß
Tyll

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