Hallo,
ganz offensichtlich sind Religionen für Menschen - und nur für diese - evolutionär von Vorteil.
Ich würde schlußfolgern, dass Religionen sinnvoll sind, um Gruppen zusammenzuschweißen und vor allem auch Führer zu etablieren - wie gerade den Pabst (nur Menschen leben in so großen, komplexen Sozialstrukturen und verfügen über ausreichend Intelligenz, dass dergleichen sinnvoll und möglich ist) und damit auch gemeinsame Kämpfe um Resourcen zu ermöglichen.
Eine große Religionsgemeinschaft ist kriegerisch erfolgreicher weil einiger, strategisch besser einsetzbar, als viele kleine Gruppen mit z.B. familiärem Zusammenhalt.
Nationen sind ein konkurrierendes System, dass sich allerdings gern mit Religionen zusammenschließt (für Gott und Vaterland zieht man in den Krieg).
Der Überlebensvorteil ist eindeutig da.
Durch die Industrialisierung des Krieges wird der Einfluss der Religionen in den reichen Ländern stark geschwächt. Man braucht heute hierzulande nicht mehr viele überzeugte Kämpfer - nur ein paar gut Bezahlte und einen Haufen Steuerzahler, denen man andere Kriegsgründe, vornehmlich humanitäre, nennt.
In armen, militärisch schlecht ausgerüsteten Ländern ist die Religion immernoch ein wichtiges Hilfmittel im Kampf (siehe Selbstmordattentäter).
Würde angesichts dessen auch bezweifeln, dass Menschenarten außer dem Cromagnonmenschen (also unsereins) religiös war, da selbige (Homo Erectus, Homo Heidelbergensis oder Neandertalensis) in kleinen Familienclans und mit dünner Besiedelung in Europa lebten.
Kämpfe und gute Jagdgebiete waren verm. die Ausnahme und da reichte der Familienverbund als Anlass zum Zusammenhalt. Religion war damals schlicht nutzlos. Nutzloses aber entwickelt sich nicht, da ist die Evolution vor.
Wir ach so denkenden Menschen (Homo sapiens sapiens) sitzen einer evolutionären Chimäre auf und halten Sachen für wahr, für die uns jede Ratte, Schabe, Katze, wenn sie nur verstehen könnte, was wir uns da ausdenken, sowas von auslachen würde.
Über den Homo sapiens sapiens werden spätere Spezies sich verm. totlachen. Homo religiosus wäre passender.
Aber solange man mit irrationalem Glauben Kriege gewinnen kann, wird es solchen Glauben geben.
Er predigt Frieden und setzt sich militärisch durch.
Das Paradox fällt uns denkenden Menschen kaum auf oder wird als Ausnahme eingebaut.
Wenn es einen Gott gäbe, sollte man in verklagen dafür, dass er sowas wie uns geschaffen hat. Vor uns gab es kein Leiden, dass nicht naturbedingt und daher unausweichlich war.
Erst der Cromagnonmensch hat Folter, Krieg, Ächtung, Menschenverbrennung, öde Kinderarbeit und dergleichen schöne Dinge mehr erfunden.
Aussterben wäre eine gute Idee - aber erst, wenn meine Kinder, Enkel, Urenkel etc. eh schon tot sind - ich bin auch nur eine Cromagnon.
Gruß, Paran