Warum gibt es so viele Proteste gegen Homosexuelle und so wenige gegen Shrimps?

Hi, dies ist durchaus eine ernst gemeinte Frage. Diese Verbote stehen direkt untereinander und Shrimps werden in der Bibel 4 mal häufiger als Abscheulichkeit bezeichnet als Homosexualität. Es ist klar es läuft darauf hinaus das Menschen einen Wiederwillen gegen Homosexualität haben den sie gegen Shrimps nicht empfinden aber ich dachte dieser Wiederwillen würde in der Religion ruhen da wir heute wissen das andere Gesellschaften ( mit anderen Religionen) freundlicher mit Homosexuellen umgingen. Dieser Wiederwillen liegt also weder in der Religösen geschichte noch im Menschen selbst? Oder hat sich der Ekel vor Shrimps einfach mit der Zeit verloren?

Lg Anna

Hallo Anna,

a) im für unser christliches Abendland prägenderen Neuen Teil kenne ich aus dem Stehgreif kein Verbot von Garnelen.
b) Sola Scriptura gilt vornehmlich erst im letzten viertel der Zeit
c) es gibt und gab immer einen Diskurs, der die relevante und unrelevante Inhalte großer Schriften unterschied
d) andere Gesellschaften/Religionen gingen vielleicht im Ganzen freundlicher mit Sexualität um. Und zur reinen Fortpflanzung taugen homosexuelle Praktiken nach neuesten Erkenntnissen anscheinend doch nicht.

Liebe Grüße

achim

DIE Menschen haben Widerwillen … das ist mir zu pauschal. 
Ich mag Shrimps UND Homosexuelle.
Das hat etwas damit zu tun, dass ich einfach niemanden bewerten, richten und/oder verurteilen will, sondern jeden so sein lasse, wie er es will.
Die Bibel - *hm, nicht meine Literatur - ich weiß, dass darin viel von Menschen geschrieben wurde, was nichts mit Jeshua und dem zu tun hat, was tatsächlich hätte übermittelt werden sollen.
Ehrlich gesagt, mache ich mir über diese Fragen keinen Kopf!

Ich ziehe es vor, einfach so zu leben, wie ich es für angemessen empfinde.
Dadurch erreiche ich mehr, als Fragen zu stellen, die letztlich zu nichts führen werden.

Sie dienen weder den Shrimps noch den Homosexuellen.

Freundlich grüßt

Johanna-Merete Creutzberg

Hallo Anna,

in der Bibel sind den Menschen Gebote und Grundsätze zu verschiedenen Zeiten gegeben worden. Manche biblische Gebote und Grundsätze sind im Laufe der Zeit abgeschafft worden, andere sind dauerhaft aufrecht geblieben.

Das Gebot bestimmte Tieren nicht zu verzehren wurde Moses für das Volk Israel gegeben.
Diese Gesetzreihe wird als in der Bibel teilweise als „Das Gesetz“ bezeichnet. Sinn einiger der Gebote war es die Israeliten Gesund zu erhalten - so gab es in den Gesetzen etliche Hygienevorschriften die auch heute noch Nützlich und richtig sind. Der Verzahr von „unreinen“ Tieren diente sicherlich ebenfalls der Gesamtsundheit der Israeliten.
Dieses Gesetz bzw. Gesetzessammlung wurde mit dem Tod Jesu ausser Kraft gesetzt, da es die Aufgabe dieser Sammlung war auf Jesu Kommen und die Sündhaftigkeit des Menschen aufmerksam zu machen. (Römer 10 Vers 4; Epheser 2 Vers 15; Kolosser 2 Vers 14; Hebräer 7 Vers 13)

Das Verbot der Bibel bezüglich Homosexualität ist noch immer in Kraft. Es steht ausserhalb der Gebote und Grundsätze des mosaischen Gesetzesbundes. So wurde z.B. Sodom auch wegen dem dort vorherrschenden gleichgeschlechtlichen Sex verurteilt (1. Mose 19 Vers 4 und 5, Judas Vers 7). Die Vernichtung von Sodom und Gomorra fand aber bereits zur Zeit Abrahams statt - lang bevor Moses die Gesetzessammlung von Gott erhalten hat. Und auch nach dem Tod wird gleichgeschlechtlicher Sex verurteilt. (Römer 1 Verse 27 und 32, 1. Thessalonicher 4 Vers 3 und 4).

Somit wird deutlich, dass Gott selbst einen Unterschied zwischen den beiden Geboten macht indem er den Verzehr von „unreinen“ Tieren nicht mehr aufrecht erhält, den gleichgeschlechtlichen Sex jedoch weiterhin verurteilt.

Ich hoffe diese Antwort hilft dir bei deiner Frage.

Gruß
Ralf

Hallo Anna,

wo gibt es Proteste gegen Homosexuelle?
Selbst wenn wir auf diejenigen Länder und Religionen schauen, die die Homosexualität ganz radikal verpönen - einen Protest kann ich doch auf dieser Seite gegen jene nirgends erkennen. Entweder es wird aus Machtpositionen heraus der Homosex verboten, verhindert und bestraft - oder er wird eben zugelassen. Protestieren tun die Gays schon selbst.

Gruss,
Mike

Hallo

DIE Menschen haben Widerwillen … das ist mir zu pauschal.
Ich mag Shrimps UND Homosexuelle.

Ist ja nicht verkehrt…

Das hat etwas damit zu tun, daß ich einfach niemanden bewerten, richten und/oder :verurteilen will, sondern jeden so sein lasse, wie er es will. …

Helfen- das geht auch ohne jemand zu „richten“…
Wir sind alle unvollkommen, haben aber alle nur eine Hoffnung – Hebr.11,1… so kann lt .Bibel zum Thema gesagt werden, wenn ich schon jemand „mag“, sollte ich eines beachten:
Ich kann Shrimps verzehren- und wenn ich Homosexuelle „mag“ - soll ich zumindest bereit sein solchen zumindest helfen aus ihrem verkehrten Trieb heraus zu finden- …vielleicht durch z.B. einer biblisch begründeten Hoffnung –

Die Bibel - *hm, nicht meine Literatur - …

steht jedem frei so zu urteilen aber gerade lt. Bibel wäre man verpflichtet anderen zu helfen, bes. wer es bereits weiß/erkannte daß Rettung in Aussicht steht und lt. Joh.17,3… das Angebot annimmt, das hat dann nichts mit „andere richten“ zu tun… Gültig ist die „ganze“ Schrift…viele wissen heute oft gar nicht wer ihr Schöpfer ist… Röm.1,24…so daß sie ihre eigenen Leiber untereinander entehren,…27…
Die Meinung des Lebengebers muß ich wohl akzeptieren können, will ich selbst Gutes von ihm erwarten…lt.Joh.17,3…
Hesekiel 3,18 Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du mußt gewißlich sterben!«, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen und ihn am Leben zu erhalten, so wird der Gottlose um seiner Missetat willen sterben; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern!..Schlachter Bibel 2000 speedytwo

z. B. Ba-Wü

Hallo Anna,

Hallo

wo gibt es Proteste gegen Homosexuelle?

In Baden-Württemberg haben schon einige Menschen Probleme mit der Akzeptanz anderer sexueller Orientierung.
Da kriechen auch wieder die kruden Vorstellungen religiöser Fanatiker (sämtlicher „Fraktionen“) von „Umerziehung“ u.ä. hoch.
http://www.sueddeutsche.de/bildung/baden-wuerttember…

Gruss,

&Tschüß

Mike

Wolfgang

Da kriechen auch wieder die kruden Vorstellungen religiöser
Fanatiker (sämtlicher „Fraktionen“) von „Umerziehung“ u.ä.
hoch.
http://www.sueddeutsche.de/bildung/baden-wuerttember…

Also ein wenig genauer sollte man in die Situation schon schauen. Abgesehen davon, dass einige der Argumente tatschlich krude sind, geht es primär um die Zwangsverpflichtung von Lehrern zur Propaganda für bestimmte politische Ansichten.

Das ist in etwa so, als würde man Lehrer verpflichten, die Schöpfungsgeschichte als Ersatz für Evolution lehren zu lassen.

Diese Hervorhebung der Homosexualität, die in den politischen Zielen bestimmter Gruppen enthalten sind, ist schon recht merkwürdig. Eigentlich sollten doch nicht bestimmte Lebensweisen, sondern die Achtung voreinander gelehrt werden. Und das ist meines Verständnisses nach bereits heute Teil des Faches Ethik. Da bedarf es keiner gesonderten Agenda, die nicht gesellschaftlich, sondern politisch motiviert ist.

Gruß
Thomas

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Hallo Anna,
@Ralf hat ja weiter oben schon was zum Unterschied der beiden Gebote gesagt.
Dass andere Gesellschaften oder Religionen freundlicher mit Homosexuellen umgehen wrüden, kann ich aber nicht bestätigen (google mal Islam oder Buddhismus zu dem Thema). Der christliche Glaube benennt Homosexualität als Sünde wie auch andere Sünden. Gott verurteilt die Sünde, aber er liebt den Sünder. Deshalb hat jeder, der schuldig geworden ist, das Angebot der Vergebung und Umkehr/Neuanfang durch und mit Jesus Christus. Egal ob es um Homosexualität, Geiz, Höhzorn oder Hartherzigkeit geht.
Gruß
U. Eckert

Hallo Anna,

das ist wirklich eine sehr interessante Thematik, die Du in Deiner Fragestellung anschneidest. Ich habe Deine Frage(n) so verstanden: In der Bibel (und zwar im mosaischen Gesetz) gibt es Speisevorschriften, die das Essen von Krustentieren (u.a. Shrimps) den Israeliten verbot. Ebenso gibt es Aussagen in der Bibel, die Homosexualität verbieten. Warum wird Homosexualität in der Öffentlichkeit so stark negativ belegt, was aber den Verzehr von Krustentieren angeht, verliert niemand ein Wort.

Da ich davon ausgehe, dass Du – wie Du ausdrücklich betonst – diese Frage ernst meinst, möchte ich Dir gerne erläutern, welche Antwort sich bei genauer Betrachtung des Wortes Gottes ergibt. Und da beide Verbote aus der Bibel stammen, sollte man natürlich auch die Antwort auf dieser Grundlage suchen. Mal sehen, welchen Aufschluss wir dort finden.

Wie Du bei Deiner Frage gerade auf „Shrimps“ kommst, konnte ich nicht ganz nachvollziehen, denn bei den Speisevorschriften in Gottes Gesetz, die er durch Moses seinem Bundesvolk Israel gab, wird nicht über eine spezielle Wassertierart als unrein gesprochen, sondern es heißt in 3. Mose 11 Vers 9-12 (Paralleltext in 5. Mose 14 Vers 9-10) nur:

_ „Dies ist, was ihr essen dürft von allem, was in den Wassern ist: Alles, was Flossen und Schuppen hat in den Wassern, in den Meeren und in den Wildbächen, dieses dürft ihr essen. Und alles in den Meeren und in den Wildbächen, was keine Flossen und Schuppen hat, von allen Geschöpfen, von denen die Wasser wimmeln, und von jeder lebenden Seele, die in den Wassern ist, sie sind für euch etwas Widerliches. Ja, sie werden euch etwas Widerliches werden. Ihr sollt nichts von ihrem Fleisch essen, und ihren toten Körper sollt ihr verabscheuen. Alles in den Wassern, was keine Flossen und Schuppen hat, ist für euch etwas Widerliches.“ _

Wem hat Gott dieses Gesetz gegeben und warum? Wie schon erwähnt: dem damaligen Volk Israel, das er im Jahr 1513 vor unserer Zeitrechnung (andere sagen vor Christus) aus der ägyptischen Sklaverei befreit hatte. Mit diesem Volk hat Gott am 3. Monat nach dem Auszug aus Ägypten einen Bund geschlossen, den sogenannten „Gesetzesbund“. Die Bedingungen des Gesetzesbundes besagten, dass die Israeliten ein besonderes Volk für Gottes Namen – „Jehova“ oder „Jahwe“ – würden. Sie würden ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein und seinen Segen erhalten, wenn sie den Bund hielten (siehe 2. Mose 19 Vers 5+6 und 5. Mose 28 Vers 1-14). Wenn sie allerdings den Bund brächen, den die Israeliten nach Ihrer Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft aus freien Stücken und mit voller Überzeugung eingegangen waren, würde dies entsprechend negative Folgen für sie haben (siehe 5. Mose 28 Vers 15-68) und er würde ihnen seinen besonderen Schutz und seinen Segen entziehen.

Ist dieser Gesetzesbund mit den darin enthaltenen Speisevorschriften, den Gott mit dem damaligen Volk Israel schloss, heute für einen Christen immer noch maßgeblich und bindend? Nein, denn zum Beispiel in Kolosser 2 Vers 13+14 wird deutlich gezeigt, dass das Mosaische Gesetz mit seinen Verordnungen durch Jesu Tod aufgehoben worden ist. Dort heißt es:

„ . . .ER hat uns alle unsere Verfehlungen verziehen und die gegen uns [lautende] handschriftliche Urkunde, die aus Verordnungen bestand und gegen uns war, ausgelöscht; und ER hat sie aus dem Weg geräumt, indem sie an den Marterpfahl genagelt wurde.“

Das wird unter Anderem auch in Epheser 2 Vers 15 und Galater 3 Vers 13 bestätigt. Demnach hat das Gebot, dass bestimmte Tiere als unrein gelten und nicht gegessen werden dürfen, für uns heute keine Bedeutung mehr. Natürlich hatte dieses Speisever-/gebot damals seinen Sinn, was von der vorbeugenden Weisheit Jehovas zeugte, der sein Volk dadurch vor den gesundheitlichen Folgen schützte. Aber die bindende Wirkung war mit dem Tod Jesu aufgehoben und das Volk Israel auch nicht mehr das auserwählte Volk Gottes. Auch wenn der Grundgedanke hinter dem Gesetz Gottes (z.B. den ersten 10 Geboten) natürlich unverändert geblieben ist, da Gott seine Einstellung nicht ändert, sind doch die konkreten Einzelgesetze und -verordnungen heute nicht mehr bindend.

Damit komme ich auf den ersten Teil Deiner eigentlichen Frage zurück: das Verbot, Krustentieren (inklusive der von Dir erwähnten Shrimps) zu essen, hat für einen Christen heute keine Gültigkeit mehr und ein Essen dieser Meerestiere ist nur noch eine Sache der persönliche Vorliebe und hat nichts mehr mit Gehorsam oder Ungehorsam Gott gegenüber zu tun.

Wie sieht das nun mit der Homosexualität aus?

In der Bibel finden sich mindestens 5 Textstellen, die Gottes Ansicht über Homosexualität ganz deutlich machen. Das erste Mal wurde das Verbot in dem vorhin erwähnten Mosaischen Gesetz erwähnt. Wir finden es in 3. Mose 18 Vers 22:

„_ Und du sollst nicht bei einer männlichen Person ebenso liegen, wie du bei einer Frau liegst. Es ist eine Abscheulichkeit _ („… etwas Hassenswertes“ gemäß The New Jerusalem Bible).“

Wie ernst Jehova dieses Verbot meinte, zeigte er zum Beispiel durch die Vernichtung von Sodom und Gomorra. In 1. Mose 9 Vers 4-25 wird davon berichtet und gezeigt, dass die meisten Bewohner von Sodom homosexuelle Praktiken pflegten. In 2. Petrus 2 Vers 6-10 erwähnt der Apostel Paulus unter göttlicher Leitung das Vorgehen Gottes mit Sodom und Gomorra und bezeichnete ihr Verhalten als gesetzlos und zügellos. Paulus schrieb über Jehovas Vorgehen:

„… und indem er die Städte Sodom und Gomorra einäscherte, verurteilte er sie, wodurch er sie Gottlosen als ein Beispiel kommender Dinge hinstellte; und er befreite den gerechten Lot, der schwer bedrängt war durch den zügellosen Wandel von Personen, die dem Gesetz trotzten — denn jener Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, während er unter ihnen wohnte, Tag für Tag seine gerechte Seele wegen ihrer gesetzlosen Taten —, Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien, Ungerechte aber für den Tag des Gerichts zu ihrer Abschneidung aufzubehalten, besonders aber diejenigen, die weiterhin dem Fleisch nachgehen mit der Begierde, [es] zu beflecken, und die auf [die] Herrschaft herabblicken.“

Das war also zu der Zeit, als das Volk Israel noch das Bundesvolk Gottes war. Wir haben ja aber festgestellt, dass das Mosaische Gesetz als solches heute keine Gültigkeit mehr hat!

Im Gegensatz zu den heute nicht mehr gültigen Speisevorschriften, wurde die Verurteilung der Homosexualität aber für Christen mehrfach und sehr konkret wiederholt … und zwar nach Jesu Tod und als maßgebliche Richtlinie für alle Nachfolger Christi (für Christen):

(Römer 1 Vers 24-27) _ „Daher überließ sie Gott entsprechend den Begierden ihrer Herzen der Unreinheit, damit ihre Leiber untereinander entehrt würden, ja diejenigen, die die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und eher der Schöpfung Verehrung und heiligen Dienst darbrachten als dem Schöpfer, der immerdar gesegnet ist. Amen. Deshalb übergab Gott sie schändlichen sexuellen Gelüsten, denn sowohl ihre weiblichen Personen vertauschten den natürlichen Gebrauch von sich selbst mit dem widernatürlichen; und desgleichen verließen auch die männlichen Personen den natürlichen Gebrauch der weiblichen Person und entbrannten in ihrer Wollust zueinander, Männliche mit Männlichen, indem sie unzüchtige Dinge trieben und an sich selbst die volle Vergeltung empfingen, die ihnen für ihre Verirrung gebührte.“ _

(1. Korinther 6 Vers 9+10) _ „Was? Wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Königreich Gottes nicht erben werden? Lasst euch nicht irreführen. Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei männlichen Personen liegen, 10 noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich erben.“ _

Die Homosexualität ist also kein alternativer Lebensstil, der für Jehova annehmbar ist. Der eine oder andere fragt sich vielleicht: Rechtfertigen es denn nicht die Gene, das Umfeld oder traumatische Erlebnisse (wie sexueller Missbrauch), dass jemand einem homosexuellen Verlangen nachgibt? Keineswegs. Dazu folgendes Beispiel: Jemand hat vielleicht nach Auffassung einiger Wissenschaftler einen erblich bedingten Hang zum Alkoholismus oder ist in einer Alkoholikerfamilie aufgewachsen. Bestimmt würde ein solcher Mensch den meisten leidtun, doch niemand würde ihn ermuntern, sich weiterhin zu betrinken oder seinen Kampf gegen den Alkohol aufzugeben, nur weil er die Neigung vielleicht geerbt hat oder in einem entsprechenden Umfeld aufgewachsen ist.

Die Bibel verurteilt niemand, der gegen einen Hang zur Homosexualität ankämpft. Doch sie billigt es nicht, dem Hang nachzugeben, ganz gleich, ob er genetisch bedingt ist oder eine andere Ursache hat (siehe auch 1. Korinther 9:26+27). Wie 1. Korinther 6 Vers 11 zeigt, ist es Personen in der Vergangenheit gelungen, solche aus Gottes Sicht verwerflichen Handlungen abzulegen und in ein gutes Verhältnis zu Gott zu gelangen. Dort heißt es:

_ „Und doch waren das einige von euch. Aber ihr seid reingewaschen worden, aber ihr seid geheiligt worden, aber ihr seid gerecht gesprochen worden im Namen unseres Herrn Jesus Christus und mit dem Geist unseres Gottes.“ _

Damit sind wir nun beim 2. Teil deiner Frage: es steht gemäß Gottes Wort außer Frage, dass das Verbot der Homosexualität ein für Christen heute bindendes Verbot ist. Auch wenn dieser Standpunkt von vielen Geistlichen inzwischen aufgeweicht oder sogar völlig verworfen wird, weil sie „mit der Zeit gehen“ wollen, ändert das nichts an der Tatsache, dass unser Schöpfer seine Sicht der Dinge völlig klar und unmissverständlich dargelegt hat und die Bibel keinen Raum für Rechtfertigungen, Zugeständnisse und Doppeldeutigkeit in diesem Punkt lässt.

Wie wird sich ein Christ jedoch gegenüber jemandem Verhalten, der den homosexuellen Lebensstil praktiziert und auch kein Interesse zeigt, sich diesbezüglich zu ändern und an sich zu arbeiten? Was, wenn sich Homosexuelle zusammenschließen, um ihren Lebensstil zu rühmen und um von anderen zu verlangen, das gleiche zu tun?

In den meisten Teilen der Welt – sogar in sogenannten liberalen Ländern – wird die Homosexualität noch von vielen verurteilt und verachtet. Homosexuelle und diejenigen, die man verdächtigt, homosexuell zu sein, werden oft zur Zielscheibe von verächtlichen Bemerkungen, Schikanen und Gewaltakten. Selbst religiöse Führer haben auf diese Weise ihren Hass kundgetan. Manche haben sogar, wie es aussieht, eine Art Privatkrieg gegen Homosexuelle begonnen.

Rechtfertigt es die Bibel, dass wir solche Personen öffentlich anprangern, uns an diesbezüglichen Protestmärschen beteiligen oder solche Personen schroff und verächtlich behandeln?

Ganz allgemein gesagt, hassen Christen nicht ihre Mitmenschen. Selbst wenn sie eine starke Abscheu gegen bestimmte Lebensweisen empfinden, sind sie nicht darauf aus, anderen Schaden zuzufügen, und sie hegen auch keinen Groll gegen diese Menschen und wollen ihnen nichts Böses. Vielmehr rät die Bibel Christen, ‘mit allen Menschen Frieden zu halten’ (siehe Römer 12 Vers 9 + 17-19).

Ganz unabhängig von Gottes klarem Standpunkt zur Homosexualität: grundsätzlich trifft die „goldene Regel“, die Jesus im Rahmen seiner Bergpredigt Christen gegeben hat, auf Menschen aller Art zu. Wir lesen in Matthäus 7 Vers 12:

_ „Alles daher, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun; in der Tat, das ist es, was das GESETZ und die PROPHETEN bedeuten.“ _

Und wenn Jehova Petrus angeleitet hat, in 1. Petrus 2:17 aufzuschreiben „Ehrt [Menschen] von allen Arten, . . .“, dann trifft das auf unser Verhalten allen Menschen gegenüber zu, … auch Homosexuellen gegenüber.

Als Fazit kann gesagt werden, dass weder die Homosexualität noch die Protestmärsche dagegen für einen Christen akzeptabel sind. Auch wenn ich bezweifle, dass die meisten der Protestteilnehmer dies wirklich aufgrund ihrer religiösen Überzeugung tun, ist dies doch eindeutig der falsche Weg, einen Menschen von den weisen göttlichen Maßstäben zu überzeugen. Das kann nur - wie es Jesus und all seine Jünger taten - durch persönliche Gespräche und auf der Grundlage von Gottes Wort erfolgen. Und das auch nur dann, wenn jemand dies wirklich wünscht und die Bibel selbst als echte und zuverlässige Anleitung von Jehova kennenlernt und sich bemüht, das Gelernte in seinem Leben umzusetzen.

Mit einem lieben Gruß
Andreas

Essen und Ewigkeit
Hallo Anna,

um es kurz auf den Punkt zu bringen: die Speisegebote sind für Christen aufgehoben. Die diesbezüglichen Bibelstellen wurden Dir schon genannt.

Die Ehe ist jedoch ein Bild auf Christus und die Gemeinde (vgl. Ofb 21:2).
Homosexualität in diesem Bilde wäre, dass Christus die Gemeinde verschmäht um mit einem anderen Gott rumzumachen oder dass die Gemeinde eine andere Gemeinde sucht und Christus verschmäht: Dies ist unvorstellbar und widerspricht der Göttlichen Ordnung.
Und genau aus diesem Grund spricht die Bibel von einem Greuel, wenn es um Homosexualität geht: Es geht gar nicht so sehr um den Akt, als vielmehr um das dahinterstehende Prinzip, welches verletzt wird.

Und um mich am Schluss noch mal meinen Vorrednern anzuschließen: Es gibt nichts, aber auch gar nichts in der Bibel, was für einen Christen Hassausbrüche oder Verfehdung gegenüber anderen Menschen rechtfertigt.

Ein amerikanischer Prediger brachte es mal so schön auf den Punkt: „Hate the system, love the people“ :wink:
Man kann ja gegen die Institutionalisierung der Schwulenehe sein - aber das heißt nicht, dass man Schwule persönlich anfeinden darf.

Gruß,
Michael

Also ein wenig genauer sollte man in die Situation schon
schauen. Abgesehen davon, dass einige der Argumente tatschlich
krude sind, geht es primär um die Zwangsverpflichtung von
Lehrern zur Propaganda für bestimmte politische Ansichten.

Das ist genau die Art von Argumentation, die total in die Irre geht, wenn man sich ma die strittigen Texte durchliest.
Es geht eben nicht um Propaganda für oder gegen etwas, sondern lediglich darum, daß bestimmte sexuelle Orientierungen nun mal da sind und in einer wirklich pluralistischen Gesellschaft eben toleriert werden (müssen)
Sinn und zweck ist lediglich, das Menschen mit anderen sexuellen Orientierungen nicht schon im Schulalter diskriminiert werden durch dumme Sprüche und daraus leider auch immer mal wieder resultierenden gewalt

Das ist in etwa so, als würde man Lehrer verpflichten, die
Schöpfungsgeschichte als Ersatz für Evolution lehren zu
lassen.

Der Vergleich hinkt aber gewaltig

Diese Hervorhebung der Homosexualität, die in den politischen
Zielen bestimmter Gruppen enthalten sind, ist schon recht
merkwürdig. Eigentlich sollten doch nicht bestimmte
Lebensweisen, sondern die Achtung voreinander gelehrt werden.

Und darum geht es.

Und das ist meines Verständnisses nach bereits heute Teil des
Faches Ethik. Da bedarf es keiner gesonderten Agenda, die
nicht gesellschaftlich, sondern politisch motiviert ist.

In welchem gesamtzusammenhang das gelehrt wird - ob in einem Fach Ethik oder in anderen Fällen, ist zweitrangig. Fakt ist aber, daß die bisherigen Inhalte im Fach Ethik zumindest in Ba-Wü dieses Thema weitgehend ausgeklammert haben bzw. nur sehr oberflächlich angesprochen haben.

Gruß

&Tschüß

Thomas

Wolfgang

1 Like

Hallo Albarracin,

wenn wirklich der Sinn und der Zweck nur die Nichtdiskriminierung ist

lediglich, das Menschen mit anderen sexuellen Orientierungen nicht schon im Schulalter :diskriminiert werden

dann erlaube ich mir schon mal zu fragen, ob eigentlich das Schiessen mit Kanonen auf Spatzen nun auch bald obligatorisch eingeführt wird und ob ich nun bald auch mal für die 100 Arten von Foppereien durch meine einstigen Schulkameraden entschädigt und also ein steinreicher Mann werde…

Gruss,
Mike

Hi

Manchmal finde ich es echt schade, dass man hier keine Minuspunkte vergeben kann.

Achtung und Toleranz vor allen Menschen als politische Propaganda… ich glaub mein Schwein pfeift.

Da wird doch niemand dazu aufgefordert, schwul zu werden!
Es geht nur darum, dass Kinder, die allzugerne das Wort „schwul“ wirklich als böses Schimpfwort verwenden (das es ursprünglich immer war) lernen, dass Homosexualität nicht schlimm ist.

DAS sie schlimm sei, DAS ist wiederum Glaubenssache und DA könnte man von politischer Propaganda reden, wenn man Homosexualität totschweigt oder gar negativ darstellt, denn Glauben ist Privatsache und sollte nicht anderen die Lebensweise diktieren.

lg
Kate

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Shrimps und christliche Mission?
Hallo Andreas,

Wie Du bei Deiner Frage gerade auf „Shrimps“ kommst, konnte ich nicht ganz nachvollziehen

Vorschlag: bemühe mal die Suchmaschine deiner Wahl mit dem Suchwort „pars pro toto“.

… dem damaligen Volk Israel, das er im Jahr 1513 vor unserer Zeitrechnung … aus der
ägyptischen Sklaverei befreit hatte.

Das ist aber toll, daß du endlich das Problem gelöst hast: Nicht nur die Historizität dieses Berichtes, die bekanntlich mit erheblichen archäologischen Bedenken belegt ist. Sondern du hast sogar eine aufs Jahr genaue Datierung! Grautliere!

Demnach hat das Gebot, dass bestimmte Tiere als unrein gelten und nicht gegessen werden dürfen, für uns heute keine Bedeutung mehr.

Für wen „uns“!?

Wir haben ja aber festgestellt, dass das Mosaische Gesetz als solches heute keine Gültigkeit mehr hat!

Dir scheint irgendwie noch nicht klar zu sein, daß dieses Brett hier keineswegs für christliche Mission und Propaganda reserviert ist, oder?

Immerhin bezieht sich das von der UP angerissene Problem auf Passagen aus der Torah. Und die ist primär eine sakrale Schrift der jüdischen Religion und nicht der christlichen!

Es steht dir selbstverständlich frei, christlich zu argumentieren. Aber das zu verallgemeinern und die Leser sogar mit einem „uns“ missionarisch einzukassieren, wiederspricht durchaus den Bedingungen, die du in der → Brettbeschreibung lesen kannst!

Das sollte auch einem Anhänger der ZJ nachvollziehbar sein.

Mit freundlichem Gruß
Metapher

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Unsinn
Hallo Ralf,

Dieses Gesetz bzw. Gesetzessammlung wurde mit dem Tod Jesu ausser Kraft gesetzt, da es die Aufgabe dieser Sammlung war auf Jesu Kommen und die Sündhaftigkeit des Menschen aufmerksam zu machen.

sofern du nicht dazusetzt „in speziell christlicher Interpretation“ (bzw genauer „in speziell paulinischer Interpretation“), ist das eine erhebliche Brüskierung der hiesigen Leser jüdischen Glaubens und inhaltlicher Unsinn. Ist dir das klar? Und um es kurz zu machen: Ich hab es soeben auch dem Poster direkt über dir erklärt. Das Brett ist nicht für christliche Missioniererei reserviert.

Gruß
Metapher

4 Like

Hallo,

Religionen und Politiker wünschen sich vor allem mehr Volk. Mehr Volk bedeuted für die Herrschenden immer mehr Macht, mehr Potential. Offenbar selbst heute noch.

Solange das Volk sich ohne Shrimps ernähren kann, sind solche ev. verboten (man muss ja Regeln mit mehr oder weniger Sinn aufstellen, Regeln gehören zur Religion ebenso wie zur Politik).
Wenn sich die nach Religions- oder Politikwunsch gut vermehrte Bevölkerung nicht mehr ohne Shrimps ernähren kann, wird diese Regel halt aufgehoben (der Bauch ist den Menschen denn doch näher als Glaube oder Obrigkeit, das wissen auch die Obrigen, spätestens seit der franz. Revolution).

Aber Vermehrung und Gleichschaltung sind wichtig. Da klinken sich die Homosexuellen und auch manche Heteros aus. Das kommt halt nicht gut an bei denen, die die Macht haben und halten wollen.
Diversität empfinden viele Religionen, besonders aber wohl die 3 Machoreligionen aus dem Nahen Osten, offenbar als gefährlich.

Daher wäre es sinniger, nicht in eine Religion hineingebohren oder erzogen zu werden, sondern sich erst ab 18 für eine entscheiden zu dürfen - da kann man zumindest laufen, sprechen und einigermaßen Denken.

Gruß, Paran

Hallo Anna,

Hi, dies ist durchaus eine ernst gemeinte Frage. Diese Verbote
stehen direkt untereinander und Shrimps werden in der Bibel 4
mal häufiger als Abscheulichkeit bezeichnet als
Homosexualität. Es ist klar es läuft darauf hinaus das
Menschen einen Wiederwillen gegen Homosexualität haben den sie
gegen Shrimps nicht empfinden aber ich dachte dieser
Wiederwillen würde in der Religion ruhen da wir heute wissen
das andere Gesellschaften ( mit anderen Religionen)
freundlicher mit Homosexuellen umgingen. Dieser Wiederwillen
liegt also weder in der Religösen geschichte noch im Menschen
selbst? Oder hat sich der Ekel vor Shrimps einfach mit der
Zeit verloren?

ich vermute, es hat damit zu tun, dass unsere Sexualität uns näher ist und stärker berührt als unsere Essgewohnheiten.
Dass es viele so sehr verunsichert, dass es andere sexuelle Gewohnheiten geben könnte als die eigenen, bleibt mir allerdings auch rätselhaft.

Was in einer Religion tabuisiert wird, fällt ja auch nicht nur vom Himmel. Insofern wäre die Erklärung, dass der Widerwille in der Religion liegt, auch unvollständig.

Beantworten kann ich Deine Frage nicht, leider. Aber angesichts der Antworten in diesem Thread möchte ich doch betonen, dass es nicht die einzige theologische Auslegung ist, auf der Verdammung der Homosexualität zu beharren.
Aber ich vermute, das weißt Du schon.

Viele Grüße - und danke für die kluge Frage!!

Jule

Hallo.

Man kann ja gegen die Institutionalisierung der Schwulenehe
sein - aber das heißt nicht, dass man Schwule persönlich
anfeinden darf.

Und genau hier habe ich meine Nachfrage. Worauf begründet sich dieser anscheinend christlicher Grundsatz, für andere deren Lebensweise festlegen zu dürfen? Oder anders gefragt, worauf begründet sich ein Christ wenn er gegen die Institutionalisierung von homosexuellen Partnerschaften wäre? Immerhin läuft es ja darauf hinaus, nicht nur für sich, sondern eben auch für alle anderen in einem Staat deren Lebensweise festschreiben zu wollen.

Vor allem wenn du nun noch hinzunimmst, dass dieses dann alles ja nicht persönlich zu nehmen ist, wenn jemand dafür eintritt, dass eine Lebensweise nicht vom Staat gewollt und gefördert wird.

Gruss,
Eli

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Hallo

Dass andere Gesellschaften oder Religionen freundlicher mit
Homosexuellen umgehen wrüden, kann ich aber nicht bestätigen
(google mal Islam oder Buddhismus zu dem Thema). Der
christliche Glaube benennt Homosexualität als Sünde wie auch
andere Sünden.

Richtig. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen,
Diskrimitierung von Homosexualität, oder Sünden, geht nur von Gläubigen
aus. Egal welcher Religion Sie angehören.
Ein Nichtgläubiger diskriminiert dies nicht.

Gruß
dorrie