Huhu!
Meines Erachtens müßen hauptsächlich Wissenschaftler mit Zahlen umgehen, und Dinge, die sie bearbeiten statistisch untermauern.
Dazu müßen sie, wenn sie etwas ernstzunehmendes veröffentlichen wollen, ihre Zahlen und ihre Statistik mit angeben. Inklusive Fehlerrahmen, Hintergrundanahmen, 0-Hypothese und Selbstkritik.
Der Grund ist, das Menschen die Neigung haben, aus einer zu geringen Stichprobenmenge aussagen abzuleiten, d.h. unser Gefühl sagt uns nach sehr wenig untersuchten Fällen, das wir eine bestimmte Aussage Treffen können oder nicht.
Statistik versucht, dieses Gefühl zu unterlaufen, und genauer zu sagen, ob man anhand eines bestimmten Datensatzes eine bestimmte Aussage machen kann.
D.h. in streng wissenschaftlichen Arbeiten, braucht man Statistik (d.h. Zahlen) um zu belegen, das man die behauptete Aussage machen darf. Oder auch nur, um zu belegen, das man mit einer Aussage nicht ganz falsch liegt.
Und, wie geschrieben, braucht man meist, um diese Art von Statistik zu verstehen ein Mindestmaß an Sachverständniss, Stichprobengröße, und Hintergrundwissen über den Versuch, der meist weggelassen wird.
Z.B. gibt es oft Artikel, in denen geschrieben wird, das XY% aller Menschen ZX tun, um bei genauerem Nachlesen festzustellen, das die Stichprobengröße 25 betragen hat, und dann hochgerechnet wurde. Woraufhin man das Ergebniss mit gewissem Zweifel betrachten kann.
Leider lesen auch Journalisten, die keine Ahnung von Mathematik oder Statistik haben diese Veröffentlichungen, und dummen sie dann halbverstanden für ein Publikum, das nichts oder nur wenig von Statistik versteht runter.
Und das Publikum glaubt dann die Zahlen, die ein Journalist veröffentlicht hat.
Manchmal kann man in populärwissenschaftlichen Artikeln, wenn man ein bischen von Statistik versteht herauslesen, was der Ursprungsautor einem mitteilen wollte.
Und das Publikum denkt dann: Ui, es stehen da 73,5%, das muss stimmen. Leider glauben viele Politiker ebenfalls an falschverstandene Statistik. Und werfen dann mit halbverstandenen Zahlen um sich, im sicheren Wissen, das ihr Publikum (bzw. ihre Wählerschaft), diese Zahlen auch nicht versteht.
Viele Grüße!
Ph.