Warum ist die bibelgeschichte "Urteil des Salomon (Poussin)" in der Bibel zu finden?

ich find den Bericht widerlich mit diesen prostituierten und den Kindern

Sonst findest du in der Bibel nichts Widerliches?

Gruß, Nemo.

Viel Spaß beim Schockiertwerden:

http://www.unmoralische.de/morden.htm

Ach ja, und das kann ich mir bei der Gelegenheit einfach nicht verkneifen:

:paw_prints:

toll hab die maximale Anzahl für daumen runter vergeben heute erreicht…

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Frage 1: was hat das mit Biologie zu tun. Theologie unterscheidet sich zwar nur mit drei Buchstaben, ist aber inhaltlich doch etwas unterschiedlich
Frage 2: Warum nicht?
Diejenigen die das mit Sicherheit wissen, entziehen sich seit über 1000 Jahren aufgrund nachvollziehbarer biologischer Gründe der Nachfrage. Niemand lebt so lange.
(Doch noch den Dreh zur Biologie gefunden)

Ach ja: ich empfehle zur Lektüre: Ephraim Kishon- Salomos Urteil, zweite Instanz.

LG
Mike

In der Bibel wimmelt es nur so von unmoralischen Darstellungen.
Da sind sexuelle Ausschweifungen noch die harmloseren Sachen.

Wer die Bibel und insbesondere das alte Terstament mal richtig[tm] liest und nicht nur auf „Erbauung“ aus ist, findet dort das, was heute die Domäne der Boulervardpresse ist: Die „schlimmen Geschichten“. Und die bleiben eben hängen…

Es ist alleine die Vergebungs- und Friedensbotschaft des neuen Testaments, welche die Bibel heraushebt. Dass dies insbersondere von sogenannten „Christen“ missachtet wird, ist ein anderes Thema.

Und der Islam wird dann als „brutal“ gebrandmarkt…
Der Koran ist vergleichsweise sogar harmlos.
Es sind nur ein paar „radikale Sektierer“, die ihn in Verruf bringen.

Aber gegen die „missionarischen Aktivitäten“ im Mittealter unter „christlicher Flagge“ ist das immer noch harmlos.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das der richtige Ansatz ist. Schließlich hat sich seitdem insbesondere bei uns in der Gegend doch ein bißchen was getan, was die Zivilisation und das generelle Miteinander angeht. Wenn man das Verhalten von einigen (aber nicht wenigen) Anhängern einer heutigen Religion damit rechtfertigen muß, daß andere vor 500-1000 Jahren auch nicht besser waren, spricht das insofern auch Bände.

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Poussin ist der Maler, der das Gemälde „Urteil des Salomon“ gemalt hat. Dieses ist in der Bibel mit ziemlicher Sicherheit nicht zu finden, weil die an und für sich recht gut ohne Illustrationen auskommt. Insofern ist die Frage an sich schon falsch gestellt - bzw. mutmaßlich irgendwoher hier reinkopiert.

Außerdem stellt sich mir die Frage, inwiefern die Geschichte widerlich ist. Sie dreht sich doch ausschließlich um das Urteil (bzw. die Urteilsfindung) und ob nun zwei Dirnen vor dem Kollegen erscheinen oder zwei Fleischwarenfachverkäuferinnen spielt für die Geschichte eigentlich keine Rolle. Wer sich allerdings schon an dem Wort „Dirnen“ reibt, sollte die Finger von der Bibel lassen. Die kennt wahrlich drastischere Worte und erst recht drastischere Schilderungen.

Nein, keine Rechtfertigung, nur ein Erklärungsversuch.

Tatsächlich ist der Bildungsgrad in vielen muslimisch geprägten Ländern erschreckend gering. Und es sind die, die montär und von der Bildung her priveligiert sind, die das (aus-)nutzen und kein Interesse an undogmatischer Bildung der Masse haben und diese Masse beliebig aufhetzen und maniupulieren.

OK, das passiert im Prinzip auch „im Westen“. Nur viel subtiler und nicht mehr religös begründet…

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Na, dann träum halt weiter.

Letztendlich sind es Leute wie du, die Religionen so gefährlich machen, dass man sie eigentlich auf der Stelle verbieten müsste.

Weit gefährlicher als so manche politische Partei!

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Wie ich jetzt sehe, meinst du anscheinend das Gemälde eines bestimmen Malers in einer bestimmten Bibelausgabe? Das kann ja keiner riechen.

** Der Wert einer Information bzw. Frage hängt ganz wesentlich davon ab. dass sie zum richtigen Zeitpunkt dem richtigen Menschen am richtigen Ort gestellt wird!**

Das ist ja wohl der Gipfel von Islam-Verharmlosung. Und dass Mohammed höchstpersönlich ein fanatischer Massenmörder und Frauenvergewaltiger war, ist dir wohl unbekannt - oder einfach nur egal?

Chan

Dass du mit dieser Aussage eine völlig veraltete moralische Position vertrittst, hat Nemo schon angemessen kommentiert.

Ich will auf einen anderen Punkt hinweisen:

Das hebräische Wort zonah im Originaltext des Könige-Buchs, das von Luther an besagter Stelle mit „Hure“ und in der Einheitsübersetzung mit „Dirne“ wiedergegeben wird, hat bei den Israeliten ursprünglich gar nicht „Prostituierte“ bedeutet, sondern „alleinstehende Frau“.

Das bezieht sich auf Frauen, die in einer historisch dem patriarchalischen System vorausgehenden matrilinearen Gemeinschaft leben und sich nicht von Männern heiraten lassen, sondern Beziehungen in der Weise pflegen, dass sie öfters den Partner wechseln und diese bei sich zuhause empfangen statt, wie in einer patriarchalischen Gemeinschaft, bei einem Mann in seinem Haus zu wohnen und als Ehefrau an ihn gebunden zu sein. Man nennt die matrilinear basierte Paarbeziehung auch „Besuchsehe“, wobei dem Mann die Rolle eines temporären Dauergastes zufiel.

Die Zeit, in der die Königsbücher handeln, liegt am Beginn des 1. Jt. BCE.

Die Texte wurden aber ein halbes Jahrtausend später verfasst (im Babylonischen Exil), sie sind also weitgehend ahistorisch, d.h. Figuren wie Saul (Salomon) und David können als fiktional gelten.

In diese Zeit um 1000 um dürfte in dieser Region der entscheidende Übergang von der matrilinearen zur patriarchalischen Sozialordnung stattgefunden haben, wobei die matrilinear organisierten Frauen sozial und ökonomisch zunehmend benachteiligt wurden und die Annahme von Geldgeschenken durch männlichen Gäste, die oft nur eine Alternative zur Enge ihres Ehelebens suchten, eine vernünftige Praxis wurde.

Man muss dabei wissen, dass strenge Monogamie eines Erfindung der israelitischen Kultur war und sich von den libertinen sexuellen Gepflogenheiten des übrigen Alten Orients stark unterschied.

Darauf näher einzugehen, fehlt mir jetzt die Zeit, ich belasse es also bei obiger Erläuterung des Hintergrunds des zonah-Begriffs, der auf einen völlig legitimen und moralisch keineswegs fragwürdigen alleinstehenden Status der damit gekennzeichneten Frauen hinweist.

Chan

Hast Du dafür eine Quelle?

… so eine Quelle dafür wär’ schon nicht schlecht:

Hebräisch: זנה
Arabisch: زنا

ich hab davor wohl eine Frage in Biologie gestellt

Zwei Frauen

Da du die „Bibelgeschichte“ anscheinend nur aus dem Wikipedia-Artikel zu dem Gemälde von Poussin kennst ( @C_Punkt hat es dir ja erklärt): Man muß nicht alles glauben, was in der Wikipedia steht. In der Bibel-Episode 1. Könige 3. 16ff steht nichts von „Prostituierten“, sondern es handelt sich schlicht um zwei Frauen. Das dort verwendete hebr. Wort wird in der Regel sogar speziell für „Ehefrau“ gebraucht.

Und daß daran etwas

sein soll, läßt schließen, daß du die recht anschauliche Essenz der Episode gar nicht begriffen hast. Erstaunlich!

Berthold Brecht hat sie übrigens in seinem Stück „Der kaukasische Kreidekreis“ etwas abgewandelt ebenfalls zum Thema gemacht.

Was wolltest du btw. mit deinem „ich finde“-Statement bezwecken? Daß man in dir einen umsichtigen und interessierten Bibelleser erkennt und bewundert?

Metapher

ich habe weiter über die frage nachgedacht und dann woanders die frage ausführlicher gestellt…

Wie kommst du darauf das das 2 Ehefrauen waren?

נשים = Frauen

Hi,

Er hat das - wie fast alle seine abenteuerlichen religionshistorischen Übungsstücke - aus der Wikipedia. Allerdings, da er ja gar kein Hebräisch kann, aus einem ganz anderen Zusammenhang, und deshalb gar nicht verstanden.

Die hebr. זנה (zanah) wird im Tanach synonym mit קדשה (qǝdeŝah) verwendet: zanah ist (aus vielen anderen Kontexten eindeutig) die Hure bzw. die Ehebrecherin. Mit qǝdeŝah (wörtlich die „Heilige“ bzw. „Geweihte“) wird dann meist die Prostituierte eines an ein Heiligtum bzw einen (nicht-israelitischen) Tempel assoziierten Bordells bezeichnet. Die in der Literatur bis heute noch als „Tempelprostitution“ bezeichneten kanaanäischen Praktiken wurden im Jhwh-Kult verboten.

In der Episode 1. Kö 3.16 ff steht aber weder etwas von זנה, noch von קדשה. Vielmehr zuerst von ŝǝttayim naŝim (שתים נשים, der unkontrahierte Plural von אשה iŝŝah), was schlicht „Frauen“ und ggf. spezieller „Ehefrauen“ heißt. Als iŝŝah werden die Frauen auch im weiteren Verlauf der Episode bezeichnet.

Daß daraus schon in antiken Übersetzungen „Prostituierte“ wurden, hat seinen Ursprung in der Septuaginta. Die LXX-Übersetzung schreibt dort nämlich γυναῖκες πόρναι = Huren (wörtlich „Unzucht-Frauen“).

Schönen Gruß
Metapher

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Danke für dein Dislike. Es zeigt, wie sinnvoll es hier im Brett und auch sonstwo in diesem Forum geworden ist, aus Expertenperspektive zu antworten.

Aus dem hebräischen Text geht das hervor. Ich habe an anderer Stelle in diesem Thread hier Näheres dazu geschrieben wegen der absurden Falschinformation von

an @radscha

Metapher