Warum ist dieser Hass gegen Juden ?

Hallo Caschmi,

Ich möchte gerne meinen Söhnen was anderes sagen können
als: „Die sind bekloppt.“

Dieser Wunsch ist aller Ehren wert. Wenn Du das ehrlich willst, dann solltest Du das Gespräch mit Rechtsradikalen suchen und wirst willkommen sein.

Mit herzlichem Gruß,

Wolfgang Berger

Boing!

Dieser Wunsch ist aller Ehren wert. Wenn Du das ehrlich
willst, dann solltest Du das Gespräch mit Rechtsradikalen
suchen und wirst willkommen sein.

Knochenbrech. Baseball-krrrck.knirsch.schläger

qwuirrschhhh
krachboingbummbumm

Fanke für faff gefräff!
Forfff

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:smile: aber leider wahr… n/t
no text

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Hallo Caschmi!!

Ich glaube, es muss eine deutliche Trennung zwischen Antisemitismus und sog. „Judenfeindschaft“ vorgenommen werden.
Der Begriff Antisemitismus ist zwar ein fester, allgemeinverständlicher Ausdruck, aber irreführend. Ein Semit gehört zur semitischen Sprachgemeinschaft. Hebräisch und Arabisch sind typische semitische Sprachen. Das heißt Antisemitismus richtet sich nicht zwingend gegen Juden!!!

Im deutschen Sprachgebrauch sind viele antijüdische Äußerungen bekannt und ich befürchte, dass einige garnicht wissen, was hinter solchen Äußerungen steckt!!

Der Judenhass hat seine " WURZELN" weit in der Vergangenheit. Man kann sagen " Das Christentum ist Schuld!", aber das ist nur bedingt richtig, denn Jesus von Nazareth war selbst Jude und wurde auch von einem Juden verraten. Später sagte man " Judas = Christusmörder" und erweiterte das zu " Juden = Christenmörder?". Damit war die Ausgrenzung vom Christentum vorprogrammiert. Eine Selbstausgrenzung der jüdischen Gemeinden darf nicht vernachlässigt werden.
Diese Ausgrenzung führte zum Verbot bestimmter Tätigkeiten der Juden.
Die Juden mußten Möglichkeiten finden, um ihre Familien zu versorgen
( z.B. Geldverleih). Diesen Menschen ( d.h. einigen Juden) ging es nun verhältnismäßig gut, obwohl sie körperlich nicht arbeiteten.
Vielleicht liegt es in der Natur des Menschen, dass man neidisch ist auf die , die mehr haben. Auf alle Fälle wurde dieser Neid von einigen Personen ( die viel Geld bei den einzelnen Juden geliehen haben) angeheizt - eventuell braucht man dieses Geld nicht zurückzahlen!!

Diese Aussagen treffen nicht nur auf Deutschland zu, aber Deutschland ist mit dem Holocaust doch ( hoffentlich für immer) unerreicht.

MfG Holger

Hallo Caschmi,

vielleicht können dir diese Links weiterhelfen:
http://www.idgr.de/lexikon/stich/a/antisemitismus/an…
http://www.hagalil.com/judentum/editorial/antisemiti…
http://www.idgr.de/texte-1/rechtsextremismus/antisem…

Und das finde ich auch besonders interessant:
http://www.h-ref.de/ar/antisemiten/dementi.shtml

Gruß
Camilla

Zunächst sollte man fairerweise zwischen ‚Antijudaismus‘ und ‚Antisemitismus‘ unterscheiden. Wenn auch eindeutige und nicht zu leugnende Beziehungen zwischen beiden bestehen, so gibt es doch keine direkte historische Kontinuität zwischen ihnen, so dass eine Gleichsetzung irreführend wäre. Gleiches gilt meiner Meinung nach übrigens auch für die beliebte, aber wenig hilfreiche Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus.

Der Antijudaismus (oder „theologische Antisemitismus“) ist ein Geburtsfehler des Christentums und daher tief in der gesamten, maßgeblich durch das Christentum geprägten abendländischen Kultur verankert. Erste Ansätze finden sich bereits in den Evangelien (in den Berichten über den Prozess Jesu), die einige Merkwürdigkeiten und Widersprüche enthalten. Dabei ging es offensichtlich darum, die Hauptverantwortung für die Hinrichtung Jesu auf die Juden abzuwälzen - zum einen wollte man sich wohl mit der römischen Staatsgewalt nicht anlegen und zum anderen waren ja recht bald auf Betreiben des Paulus nichtjüdische römische Staatsbürger das Hauptziel christlicher Missionierung. Ein jüdisches Feindbild war damit eher opportun als ein römisches. Allerdings war damit auch ein unheilvoller Same gelegt - für den Topos der ‚Christusmörder‘.

Die Konkurrenz zwischen Juden und den abtrünnigen christlichen Sektierern bei der Gewinnung von Proselyten (bei der die Juden schon länger durchaus erfolgreich waren) tat ein übriges; und so finden wir bereits bei den frühen Kirchenlehrern des dritten Jahrhunderts (Origenes, Gregor von Nyssa, Johannes Chrysostomos) die widerlichsten judenfeindlichen Ausfälle, die sich dann nahtlos über Augustinus („Söhne des Satans“) und Hieronymus bis in die Neuzeit fortsetzen. Auch Luther fühlte sich ja noch bemüßigt, in altehrwürdiger Manier gegen die Juden zu geifern.

Ganz ausreichend ist eine solche historische Ableitung über den Antijudaismus der christlichen Kirche allerdings nicht, um der Erscheinung des Antisemitismus auf den Grund zu gehen. Da gibt es zum einen bereits eine vor- bzw. nichtchristliche Tradition ‚antisemitischer‘ Äußerungen (wenn man sie denn so nennen kann) - man vergleiche Flavius Josephus’ Schrift Contra Apion und diverse Stellen etwa bei Tacitus („unversöhnlicher Hass gegenüber den übrigen Menschen“) oder auch Seneca („verbrecherische Nation“). Zum anderen greift der moderne rassistische Antisemitismus, dessen Beginn wir mit Gobineaus „l’Essai sur l’inégalité des races humaines“ von 1855 ansetzen können, nicht auf die christliche Tradition zurück. Der Begriff ‚Antisemitismus‘ selbst existiert übrigens wohl erst seit Wilhelm Marrs „Der Sieg des Judentums über das Germanentum“ von 1879. In den Köpfen der hirnlosen Gefolgsleute solcher geistigen Brunnenvergifter wie Gobineau, Chamberlain, Drumont oder Rosenberg dürfte allerdings in der Regel eine unentwirrbare Gemengelage von überliefertem, ‚ererbtem‘ Antijudaismus und modern-sozialdarwinistischem Antisemitismus herrschen …

Vom pseudowissenschaftlichen, nicht-religiösen theoretischen Überbau abgesehen, hat der Antisemitismus auch eine deutlich radikalere Qualität als der Antijudaismus. „Was der Antisemit wünscht und vorbereitet, ist der Tod des Juden“ (J. P. Sartre, Überlegungen zur Judenfrage). Wohlgemerkt - hier ist von der Theorie die Rede. Ob der jeweilige Schlächter durch eine klerikale Hasspredigt oder eine faschistische Hetztirade inspiriert ist, dürfte dem Opfer allemal egal sein. Trotzdem ist nicht zu übersehen, dass der Makel, den der Antijudaismus meinte feststellen zu müssen, wenigstens noch heilbar war - durch Konversion zum Christentum. Der Antisemit dagegen entmenschlicht den Juden - macht ihn bestenfalls zum Untermenschen, wenn nicht gleich zum Schädling, zum Ungeziefer.

Man sollte sich diese unausweichliche mörderische Konsequenz des Antisemitismus als sein entscheidendes Kriterium vor Augen führen, wenn man heute meint, ‚Antisemitismus‘ als politischen Kampfbegriff verwenden zu müssen. Dann wäre es vielleicht auch möglich, hierzulande einen unaufgeregteren Diskurs etwa über die Politik Israels zu führen. Anders gesagt: es ist wenig hilfreich, den Begriff des Antisemitismus zu verwässern (und damit auch die schrecklichen historischen Konsequenzen des Antisemitismus zu vernebeln), indem man ihn auf alle möglichen mehr oder weniger dummen Äußerungen anwendet - sie seien privat oder öffentlich.

N.B.:
Eine Äußerung wie „die hätten sie besser alle vergast“ ist bei einem Erwachsenen allerdings unbestreitbar antisemitisch im ernstesten Sinn des Wortes und absolut nicht tolerierbar. Da diese Äußerung (im privaten Kreis) wohl nicht strafrechtlich verfolgt werden kann, ist sozialer Boykott eine durchaus angemessene Antwort. Zu helfen ist da wohl nicht mehr viel. Mit einem Dreizehnjährigen allerdings sollte man doch besser das ernsthafte Gespräch suchen, statt ihn zu isolieren.

Wenn wir die theoretischen Unterschiede von Antijudaismus und Antisemitismus einmal beiseite lassen und stattdessen ihre Gemeinsamkeiten (ihre praktischen Auswirkungen) betrachten, so dürften deren Wurzeln weniger in historischen als in psychologischen und soziologischen Mechanismen zu suchen sein. Die Juden als gesellschaftliche Gruppe haben schon in der Antike und erst recht im Europa des Mittelalters und der Neuzeit stets das soziale Pendant des ‚Außenseiters‘ dargestellt. Die Gründe für Verweigerung der Integration (also für das kontinuierliche Fortbestehen dieses Außenseitertums) sind vielfältig und liegen auf beiden Seiten vor - jüdische Vorbehalte betreffend vergleiche man etwa das siebte Kapitel des Deuteronomium. All diese Gründe im einzelnen zu erörtern, wurde den Rahmen dieses Postings sprengen - sie sind davon abgesehen auch Gegenstand zahlreicher Untersuchungen.

Jedenfalls wurden die Juden als nicht integrierte gesellschaftliche Außenseitergruppe zum bevorzugten Objekt xenophober Wahnvorstellungen, paranoider Verschwörungstheorien und vor allem zur Projektionsfläche, zum Sündenbock, für alle Misslichkeiten der Existenz, die man dem Christengott oder den weltlichen Machthabern nicht anlasten durfte und für die man die Ursache nicht bei sich selbst suchen wollte. „Die Juden sind an allem schuld“ - Vergleichbares lässt sich auch heute ohne weiteres ausmachen: „die Türken nehmen uns die Arbeitsplätze weg“, „die Russen sind schuld an der gestiegenen Kriminalität in unseren Städten“, „die Polen kriegen überall Vorzugsbehandlung und plündern die Sozialkassen“ usw. usf… Die Rede ist da (obwohl die ‚Etiketten‘ dies suggerieren) fast nie von echten ‚Ausländern‘ - die Türken in Antalya z.B. findet man ja auch eigentlich ganz in Ordnung - sondern von Migranten, die auf Grund unzureichender Integration als gesellschaftliche ‚Fremdkörper‘ zu identifizieren sind und als solche behandelt werden. Eine solche Wahrnehmung als ‚Fremdkörper‘ setzt wohl eine gewisse Mindestgröße einer gesellschaftlichen Gruppe voraus - was erklären würde, dass die jüdischen Gemeinschaften etwa Indiens oder Chinas keinen besonderen Repressalien ausgesetzt waren (aber z.B. die Armenier in der Türkei).

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen - ich rede hier nicht einer besinnungslosen und zwanghaften Integrationspolitik das Wort. Integrationsversuche helfen im Zweifelsfall wenig. Wie hervorragend sich die dumpfen Antriebe sozial und geistig Unterprivilegierter demagogisch ausbeuten lassen, haben ja die Nationalsozialisten exemplarisch vorgeführt - da war ein Großteil des deutschen Judentums schon fast bis zur Unkenntlichkeit assimiliert - aber eben nur fast. So lange ein gesellschaftliches Bedürfnis nach ‚Sündenböcken‘ besteht und nicht auf andere Opfer ausgewichen werden kann, muss die Integration letzlich am Widerstand der Gesellschaft selbst scheitern.

Dahinter stehen infantile, unreflektierte Denk- und Handlungsmuster. Hackordnung (nach oben buckeln, nach unten treten), Ausgrenzen bis hin zur Entmenschlichung des Andersartigen (Definition und Stützung einer schwachen, verunsicherten Identität über eine abgegrenzte Gruppe) und Abreagieren von Frustrationen am Schwächeren (Triebabfuhr). Vielleicht kann man es Kindern und Jugendlichen so am besten erklären - das Phänomen und die Funktion des Außenseiters und des Sündenbocks in einer Gruppe lernen sie sehr früh kennen. Und sie wissen in der Regel auch, dass es für die Schikanen und Quälereien, denen Außenseiter ausgesetzt sind, keine rationalen Gründe gibt - zumindest kann man versuchen, es ihnen bewusst zu machen. Man sollte die Problematik nicht zu sehr auf die Juden verengen - auch wenn hier die unheilvollen Auswirkungen solcher Prägungen am deutlichsten geworden sind.

Mangels Masse (wenn ich das so salopp ausdrücken darf) ist Antisemitismus in Deutschland eine fast nostalgische Angelegenheit geworden und kein (konkret) bedrohliches gesellschaftliches Problem mehr - dafür hat die mörderische Effektivität der Nazis gesorgt. Ich will damit keinesfalls die immer wiederkehrenden Übergriffe Ewig-gestriger verharmlosen - nur unterscheiden zwischen gesamtgesellschaftlichen Fehlentwicklungen und schlichter Kriminalität. Das Problem, das mit der sich ständig verschlechternden wirtschaftlichen Situation auf uns zukommt, dürfte weniger eine Wiederbelebung des Antisemitismus sein. Ich fürchte, man wird sich da an greifbarere Opfer halten - und die Antisemitismusdebatte sollte uns nicht den Blick darauf verstellen.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Ralf,

du hast da wirklich ein informatives Posting geschrieben (und das gilt auch für einige andere hier).

Aber sag mal, glaubst du, dass dem in dem Ausgangsposting erwähnte Kioskbesitzer, dem entfernten Verwandten oder gar dem 13-jährigen Schulfreund irgend etwas von diesen Hintergründen bekannt ist oder das beschriebene die Ursache für ihr Verhalten erklärt ? (Und danach war ja gefragt)

Ich glaube das ehrlich gesagt nicht.

Gruß
Marion

Hallo Marion,

Ich glaube das ehrlich gesagt nicht.

Ich glaube das auch nicht. Aber der Kioskverkäufer und der 13-jährige Schüler plappern nach, was sie von jemand anderem gehört, und dieser jemand wiederum von jemand anderem, der vielleicht doch weiß, was er sagt.

Gruß
Camilla

Aber sag mal, glaubst du, dass dem in dem Ausgangsposting
erwähnte Kioskbesitzer, dem entfernten Verwandten oder gar dem
13-jährigen Schulfreund irgend etwas von diesen Hintergründen
bekannt ist oder das beschriebene die Ursache für ihr
Verhalten erklärt ? (Und danach war ja gefragt)

Ich glaube das ehrlich gesagt nicht.

Hallo Marion,
ich habe versucht, Antisemitismus als Spezialfall eines bestimmten Verhaltensmusters zu erklären, das sich bereits im Kindesalter in gruppendynamischen Prozessen entwickeln kann. Es ist (eine leider allzu oft vernachlässigte) Aufgabe einer verantwortungsbewussten Erziehung, solchen Fehlentwicklungen im sozialen Verhalten rechtzeitig entgegenzuwirken. Ursachen sind in der Regel Mängel in der Persönlichkeitsbildung - Verunsicherung des Selbstwertgefühls / Minderwertigkeitsgefühle und diffuse Angstzustände, die dann auf aggressive Weise nach außen projiziert und abreagiert werden.

Bei Erwachsenen äußert sich diese Persönlichkeitsschwäche und die in der Gruppe ‚erlernte‘ Kompensierung dann häufig auf einer gesellschaftlich relevanten Ebene. Wenn nicht als Gewaltkriminalität, dann als pathologische Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung von als schwach wahrgenommenen gesellschaftlichen Minderheiten usw.

Wegen ihrer deformierten, schwach entwickelten Persönlichkeit wird zwangsläufig die Akzeptanz durch eine Gruppe Gleichgesinnter gesucht, die ihnen das Gefühl von Stärke und Macht verleiht und aggressives Handeln anonymisiert und scheinbar legitimiert. Nicht zufällig hört man in Berichten rechtsradikaler Aussteiger immer wieder von der ‚Geborgenheit‘, die in diesen Gruppen (im Gegensatz zu den häufig nicht intakten Familien) empfunden wird.

Wir sind jetzt (mehr als nur ein wenig) off topic - eine Analyse des antisemitischen Charakters gehört eher in ein psychologisches, pädagogisches oder philosophisches Forum. Aber um auf Deine Frage zu antworten - ich glaube nicht, dass den fraglichen Personen „etwas von diesen Hintergründen bekannt“ oder bewusst sind. Und ja, ich denke, dass sich Antisemitismus durch die geschilderten unbewussten ‚Lernprozesse‘ in der Kinderheit erklären lässt. Niemand wird zum Antisemiten, nur weil er z.B. „Mein Kampf“ liest und sich dadurch überzeugen lässt. Dazu braucht es schon eine Persönlichkeitsstruktur, die für solchen Quark empfänglich ist. Man wird dort lediglich ein Ziel und eine scheinbar rationale Begründung für evt. vorhandene dumpfe Hassgefühle finden und womöglich dankbar annehmen.

Freundliche Grüße,
Ralf

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hallo,

Der Kioskbesitzer hält Juden für geschäftstüchtig.

jetzt tun wir mal so, als ob das als kompliment gemeint wäre? so wie „italiener singen schön“? wie naiv.

Du kaufst
nichts mehr bei ihm. Hälst du dich nun für gerecht und
erhaben?

nein, für *geschäftstüchtig*. er/sie weiß, wo er/sie sein geld NICHT läßt. das ist die macht des kunden.

Warum sind die Deutschen auf der Welt so unbeliebt?

antisemitismus ist mehr als nur ein blödes vorurteil.

dass die Differenzierung des Individuums vor
Vorurteilen

antisemitismus beruht nicht auf verallgemeinerung. er ist kein vorurteil, sondern eine historisch gewachsene form der mythologie.

Es macht aber hier
keinen Sinn, historische Indizien für Judenhass zu sammeln von
der Kreuzigung Jesu über das kanonische Zinsverbot für
Christen bis zur aktuellen israelischen Politik,

doch, NUR das „macht sinn“.

historisches Indiz jemals den Hass auf eine Volksgruppe in
ihrer Gesamtheit rechtfertigen würde.

es wurde nach erklärungen für den ha0 gefragt und nicht nach rechtfetrigungen! korrekte erklärungen für das aufkommen von antisemitismus sind nunmal die entstehung des christentums, seine emanzipation von der mutterreligion und der daraus resultierende haß. in taiwan, japan, nepal… gibt es keinen antisemitismud. dort weiß niemand was juden sind. es sind beliebte urlaubsziele für israelis. dort kriegen se keine langen gesichter und dumme bemerkungen. rate mal warum das so ist.

gruß
datafox

hi,

schon mal was von den „Sch*q#ß-Türken“
gehört? In den 50er und 60er Jahren von den Ithakern?´

das hat mit judenhaß nichts, aber auch gar nichts, zu tun. es sind zwei paar schuhe. wenn du schon vergleichst, dann mit dem haß auf freimaurer, zigeuner, zeugen jehovas, scientology, aber NICHT irgendwelche „ausländer“.

  • eine religiöse Gemeinschaft, die sich gegen Andersglaubige
    abschottet
  • eine Gruppe von Menschen, die vornehmlich in
    Kaufmannns-Berufen tätig ist und im Durchschnitt als reicher
    wahrgenommen wird

das sind doch bereits inhalte des mythos.

  • bestimmte Sprüche wie „nur keine jüdische Hast“ haben sich
    in der Sprache einfach festgesetzt, so wie „KreuzkruziTürken“
    im Bayerischen.

kuruzen und türken waren durchaus reale kriegsgegner und todfeinde mitteleuropas. sie sind mit ihren heeren gegen europa gezogen, in eroberungsabsicht, und haben mord und grauen verbreitet. „der jude“ wird aber prinzipiell als feind eingebildet. seine machenschaften sind verschwörungen, geheimbünde und dunkle flüche. oder wieviele jüdische heere zogen bereits gegen das christliche abendland? zu „den juden“ passen „die zigeuner“. da laufen ganz ähnliche mechanismen: verschwörungen, geheimbünde, kindermorde, verbreitete krankheiten. mit verallgemeinerungen des fremden oder „angst vor überfremdung“ hat es aber nichts zu tun.

ich sehs ein wenig komplizierter…

viele grüße
datafox

Moin Ralf,

ich habe versucht, Antisemitismus als Spezialfall eines
bestimmten Verhaltensmusters zu erklären,

das hab ich schon verstanden und ich halte dein Posting auch für völlig korrekt. Nur haben wir es bei den Ausgangsbeispielen nicht mit Personen zutun, die ich jetzt so ohne weiteres anhand der Aussagen z.B. einem rechtsextremen Umfeld zuordnen würde.

Sicherlich gibt es vermutlich kaum rechtsextreme Gesinnung ohne Antisemitismus. Andererseits findet sich Antisemitismus jedoch in allen möglichen Gesellschaftsschichten außerhalb der rechtsextremen oder gewaltbereiten Szene (ich möchte nur mal an diese Rede von Martin Hohmann zum Nationalfeiertag erinnern) und grade hier greifen die von dir angesprochenen Verhaltensmuster eben nicht.

Wenn man mal unsere drei Ausgangsbeispiele anschaut, dann ist der entfernte Verwandte mit Sicherheit der Interessanteste. Die Begründung für seine Aussage hätte mich wirklich interessiert, sowie das Gesprächsthema, im dessen Zusammenhang diese Aussage gefallen ist.

Bei dem 13-Jährigen sehe ich isoliert auf die Witze betrachtet auch noch keinen Hinweis auf die von dir beschriebenen Verhaltensmuster. Meiner Erfahrung nach meinen Antisemiten auch das, was sie sagen. Sie sind von der Richtigkeit ihrer Aussage überzeugt.

Ich weiß nich, wieviel Erfahrung du mit Kindern und Jugendlichen in dem Alter hast, aber Judenwitze im Zusammenhang mit der Vernichtung im 3. Reich sind und waren immer eine sichere Kiste, die Geschichtszüge eines Erwachsenen zum Entgleisen zu bringen. Das Ziel lautet hier: schocken. Dies funktioniert aber nur, wenn man eben nicht, wie beim Antisemiten, vom Inhalt dieser Witze überzeugt ist, sondern im Gegenteil , wenn man um die Ungeheuerlichkeit und Geschmacklosigkeit solcher Witze weiß und sich dessen auch bewusst ist.

Bei Judenwitze im Zusammenhang mit Vorurteilen wäre ich geneigt, das genau wie bei den meisten Schwulenwitzen, Türkenwitzen, Negerwitzen etc. anders zu sehen, weil sich hier häufig doch bereits verinnerlichte Vorurteile in den Witzen widerspiegeln. Allerdings muss man auch hier genauer hinschauen. Diese Witze leben von Vorurteilen und nicht jeder, der Blondinenwitze erzählt, ist ein Frauenhasser (könnte aber einer sein).

Gruß
Marion

PS: Kompliment für deine Homepage, ist sehr informativ :smile:

hallo,

Hebräisch und
Arabisch sind typische semitische Sprachen. Das heißt
Antisemitismus richtet sich nicht zwingend gegen Juden!!!

doch. den (wie du selbst sagst bescheuerten) namen haben sich judenhasser selber gegeben.

datafox

hallo,

es ist richtig, dass Antisemitismus auf die Juden reflektiert, aber nach dem Wortlaut richtet sich der Antisemitismus gegen alle semitischen Völker.

Tschüß

Hallo Föxchen,

nun hast du aber eine schöne Breitseite abgeschossen. Dein Vorliebe für den Disput erscheint mir manchmal pathologisch. Hättest du mich nicht als naiv bezeichnet, hätte ich es mal so stehen gelassen. Aber so … na schauen wir mal:

Der Kioskbesitzer hält Juden für geschäftstüchtig.

jetzt tun wir mal so, als ob das als kompliment gemeint wäre?
so wie „italiener singen schön“? wie naiv.

Weder ein Kompliment noch eine Beschimpfung. Lediglich ein Vorurteil, wie es unsinnigerweise zu Hauf benutzt wird. Marion wurde als geschäftstüchtig „wie ein türkischer Teppichhändler“ bezeichnet und fühlte sich nicht sonderlich beleidigt. Der Vergleich mit einem Juden führt aber zu skurrilen Übersprunghandlungen, wie den Abbruch der Geschäftsbeziehung. Das ist naiv. Was kann ich dafür, dass sich Juden nicht durch ihre Sangeskunst auszeichnen?

Du kaufst
nichts mehr bei ihm. Hälst du dich nun für gerecht und
erhaben?

nein, für *geschäftstüchtig*. er/sie weiß, wo er/sie sein geld
NICHT läßt. das ist die macht des kunden.

Das soll geschäftstüchtig sein? Wollen wir mal hoffen, dass es genügend andere Kioske in der Gegend gab. Sonst wären die Blasen an den Füssen kein Merkmal für Geschäftstüchtigkeit, sondern eher für fehlgeleitete Selbstgerechtigkeit.

Warum sind die Deutschen auf der Welt so unbeliebt?

antisemitismus ist mehr als nur ein blödes vorurteil.

Eine Begrifflichkeit, die weder der Poster noch ich benutzt haben. Cashmi sprach von Judenhass, ich vom allgemeinen Umgang mit Vorurteilen bezogen auf bestimmte Gruppen.

dass die Differenzierung des Individuums vor
Vorurteilen

antisemitismus beruht nicht auf verallgemeinerung. er ist kein
vorurteil, sondern eine historisch gewachsene form der
mythologie.

Es kommt immer darauf an, was man daraus macht. Du trägst eben nicht zu einer Entmythologisierung bei. Die historisch gewachsene Ablehnung der Hugenotten konnte sich jedenfalls nicht dauerhaft durchsetzen. Sie führte seinerzeit noch zu Ermorderung und Vertreibung.

Es macht aber hier
keinen Sinn, historische Indizien für Judenhass zu sammeln von
der Kreuzigung Jesu über das kanonische Zinsverbot für
Christen bis zur aktuellen israelischen Politik,

doch, NUR das „macht sinn“.

Sollte man auch die historischen Indizien für die Hugenottenverfolgung pflegen? Welchen Sinn würde das machen? Das würde einen Mythos bedingen.

historisches Indiz jemals den Hass auf eine Volksgruppe in
ihrer Gesamtheit rechtfertigen würde.

es wurde nach erklärungen für den ha0 gefragt und nicht nach
rechtfetrigungen! korrekte erklärungen für das aufkommen von
antisemitismus sind nunmal die entstehung des christentums,
seine emanzipation von der mutterreligion und der daraus
resultierende haß. in taiwan, japan, nepal… gibt es keinen
antisemitismud. dort weiß niemand was juden sind. es sind
beliebte urlaubsziele für israelis. dort kriegen se keine
langen gesichter und dumme bemerkungen. rate mal warum das so
ist.

Jetzt schliesst sich der Kreis. Wäre es nicht wunderbar, wenn Israelis Deutschland als Urlaubsziel entdecken würden? Wenn sie hier keine langen Gesichter und dumme Bemerkungen bekämen? Voraussetzung wäre eine Entmythologisierung. Mögen die historischen Indizien noch so weitreichend sein. Die Pflege jener macht keinen Sinn.

Gruss,
Klaus

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der wortlaut
hi,

es ist richtig, dass Antisemitismus auf die Juden reflektiert,
aber nach dem Wortlaut richtet sich der Antisemitismus gegen
alle semitischen Völker.

dem wortlaut nach ißt du einen hund in einem hot dog. manche fremdwörter sind eben doof gewählt.

gruß
datafox

hi,

die ich jetzt so
ohne weiteres anhand der Aussagen z.B. einem rechtsextremen
Umfeld zuordnen würde.

heutiger judenhaß ist mitnichten hauptsächlich rechtextrem angesiedelt, ja nichtmal rechts. antisemitismus ist typischerweise eine gängige einstellung, ein unterton, der ungefragt hingenommen wird.

Diese Witze leben von Vorurteilen und nicht jeder,
der Blondinenwitze erzählt, ist ein Frauenhasser (könnte aber
einer sein).

die übelsten judenwitze habe ich in israel gehört. sie machen sich lustig ÜBER antisemitismus und die vorurteile, und nicht über juden.

gruß
datafox

1 Like

hallo,

Lediglich ein
Vorurteil, wie es unsinnigerweise zu Hauf benutzt wird.

wir drehen uns im kreis. „juden sind geschäftstüchtig“ ist keine unzulässige veralgemeinerunge (Vorurteil) sondern aberglaube, mythos, urban legend. echte verallgemeinerungen wären zb. „Juden sind laut, frech, polyglott und pathetisch“.

Marion
wurde als geschäftstüchtig „wie ein türkischer Teppichhändler“
bezeichnet und fühlte sich nicht sonderlich beleidigt.

türkische teppichhädnlicher beherrschen nicht die welt, zetteln weltkriege an und unterwandern das politische system.

Die historisch
gewachsene Ablehnung der Hugenotten konnte sich jedenfalls
nicht dauerhaft durchsetzen.

es gibt keine. so einfach ist das. es war fremdenhaß, der das auslöste.

dann frage ich mal: was assoziierst du mit „scientology“? das wäre der passendere vergleich.

Voraussetzung wäre eine Entmythologisierung.

aberglaube läßt sich nicht ausrotten. er stirbt von selbst aus. oder nicht.

gruß
datafox

Noch ein Link
zu der in diesem Fall sehr informativen Seite
Kinder des Holocaust
http://www.akdh.ch/index1.html

Gruss
Armin

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