Warum ist Wissen Macht?

Hallo

Wenn nach Francis Bacon und Friedrich Nietzsche bis zur
heutigen allgemeinen BILDUNGSPOLITIK der Satz „Wissen ist
Macht“ einen Sinn macht, dann frage ich aber: WARUM???

Was ist denn mit „Wissen“ gemeint? Und wo? Im
„sozialen Kontext“? Vielleicht sowas hier?

http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Asymmetric_inf…

(insbesondere: http://en.wikipedia.org/wiki/Information_asymmetry )

Dann iss es schon klar, nich?

Grüße

CMБ

Hi Klaus,

Also, um was geht es Dir eigentlich wirklich in Deinem
Posting?
Ist Dir das selber klar?

Es geht mir genau darum, was du in der Titelüberschrift meines Postings lesen kannst, zu dem ich eine Hilfestellung zur KLÄRUNG des Wissens zur Macht erbat.

Dieses Wissen erhielt ich durch zahlreiche Antworten in sehr nützlicher Weise.

Die noch fehlende letzte Antwort auf meine Warum-Frage „Onkel“, siehe van Branden.

Gruß
C.

Hi Semjon,

Dann iss es schon klar, nich?

Der Wissens-Kontext ist ja nicht nur allein auf die Wirtschaft begrenzt, sondern ist ein universelles Phänomen. Da jedoch alle Menschen vorrangig von der Wirtschaft leben müssen (auch Kunst und Politik in diesem Sinne), ist das Wissen von Macht zum Beispiel durch Informations-Unterschiede von ganz erheblicher Bedeutung im globalen Wettbewerb.

Das habe ich aber nicht in dieser allein reduzierten Betrachtungsweise gemeint.

Francis Bacon und Friedrich Nietzsche (eingeschlossen natürlich Sokrates als der Urvater des Wissens) verstanden unter dem Satz „Wissen ist Macht“ etwas UNIVERSALISTISCHES. Und sozialpsychologisch formuliert hat unten ein Poster das sehr treffen in seiner JUGENDSPRACHE: Ich habe von den zwei sehr kurzen Sätzen mehr Erkenntnisse gewonnen als von 1000 Büchern.

Gruß
C.

Hi van Banden,

Ich…habe auch zu meinem Onkekl Harald nicht mehr Onkel Harald
gesagt, seit ich etwa 15 oder so war. Ich hab dann
angefanbgen, nur noch „Harald“ und „Maria“ zu denen zu sagen

Meine Frage: „Warum ist Wissen Macht?“ hängt nicht nur fest an den Philosophen, die sich lebenslang damit beschäftigt haben, sondern hat noch mehr zu tun mit den Bananen und meinem Neffen. Ich erinnere mich an meine Heftigkeit, als ich ihn, den damals Fünfjährigen, plötzlich an schrie: Warum, warum ist die Banane krumm?" Und er: „Ja warum Claus?“ Er hatte GEWONNEN.

Es gibt so etwas wie ein tieferliegendes Schlüsselereignis, wo mein Neffe mich schon ganz herausfordernd fragte: „Habt ihr denn auch zwei Bäder?“

Damals musste ich dem erst fünfjährigen Knirps zerknirscht (!) zugestehen: „Nein, nur eins!“ Unmittelbar darauf stellte sich der Fünfjährige sichtlich über mich. Er hatte regelrecht einen verachtenden Gesichtsausdruck, den ich so zu deuten versuche: Wenn der noch nicht mal zwei Bäder hat, ist der ja auch weniger wert als mein Vater und ich (nun, inzwischen habe auch ich zwei Bäder, aber das ist ungewollter Zufall).

Nach dem Abitur war mein Neffe, Sohn eines reichen Geschäftsmannes, als Praktikant in eine Firma eingetreten und hatte als Manager schnell Karriere gemacht. Als er alkoholabhängig wurde, baute er einen Unfall und lag mit gebrochenem Genick sechs Monate im Krankenhaus. Als er entlassen wurde, ging er zu den Anonymen Alkoholikern, um clean zu werden.

Nunmehr, als cleaner Manager, begann er nebenberuflich Gefangene zu betreuen, die wegen Alkoholprobleme eine Straftat begangen hatten. In Gesprächen wollte er sie überzeugen, seinem eigenen Beispiel zu folgen und nie mehr Alkohol zu trinken. Das machte er sieben Jahre lang. Dann schmiss er seinen Job hin und studierte Psychologie an der Universität Konstanz.

Mein Neffe kam bisher nur einmal auf unsere HINTERWELTINSEL, als er noch Student war (schon über 30 Jahre alt), mit kurzen Hosen und modischem Schuhwerk, fast zwei Meter groß als Sonnyboy, der das reiche Leben seiner Kindheit auch heute noch verkörpert, als klinischer Psychologe.

Jetzt kommt er das zweite Mal auf unsere Insel, mit seiner schwarzen Frau und seinen beiden Kindern, die ich noch nicht kenne. Aber fragen über die MACHT als „Onkel“ werde ich ihn natürlich nicht, das wäre zu unpassend.

Aber inzwischen respektieren wir uns gegenseitig und er sagte auch mal, er hätte sich mich als Dozent an seiner Universität gewünscht, denn er hätte viel von mir für sein Studium lernen können (das klang nicht schlecht!)

Nietzsche schreibt über MACHT:

„Die erste Wirkung des Glücks ist das GEFÜHL DER MACHT…“

Herzlicher Gruß
Claus

anstatt „Onkel Harald“ und „Tante Maria“ (zu sagen).
Ich fand das damals dann schon a) zu spießig und b) nicht mehr
angemessen, weil ich mich nicht mehr als kleines Kind empfand,
sondern auf Augenhöhe mit Harald und Maria. Anfangs haben die
beiden schwer daran zu beißen gehabt und auch noch
jahrzehntelang (!) sich selbst in Briefen und im direktren
Kontakt (!!) als Onkel Harald und Tante Maria bezeichnet, aber
das ging mir dann irgendwann am Allerwertesten vorbei und ich
blieb stur beim Weglassen des „Onkel“ und der „Tante“.
Es grüßt dich
Branden

Zugabe zum Onkel
PS: Und ich wurde durch zwei Kinderheime so duckmäuserisch erzogen, dass es für mich als unvorstellbar war, meinem Onkel und meine Tante bis zu ihrem Tode nur mit ihrem Vornamen anzusprechen. Das lag daran, dass mein Onkel Baudirektor war und ein so autoritäres Gehabe an den Tag legte, dass alle Arbeiter, und auch ich, ihn in seiner MACHT respektieren sollten (hast du schon mal beobachtet, wie typische Architekten auf die Baustelle laufen? Das ist so ein gewollt „festes“ Auftreten, bei meinem Onkel als totaler Nichtsportler sah das immer so aus, als hätten die Hose voll).
D. O.

Hi Ideomeneo,

ja, schön. Nun etwas ernsthafter (da es die Antwort auf Deine
Frage, warum Wissen Macht sei, näherbringt):

du hast das ja ganz, ganz „dolle“ erklärt, vielen Dank, dass ich schlauer werden konnte durch dich :smile:)

Gruß
C.

Hi Eve,

a) Weil niemand in den Urwald zog, und die Banane g’rade
bog:wink:
b) Weil wenn die Banane g’rade wär, wär sie keine Banane
mehr:wink:

Klingt richtig clever (woher hast du?)!

Gruß
C.

Zugabe für heini

sprich der unwissende sieht dich als „höhrere“ person an.

Das ist ein Schlüsselsatz, mit dem übertriffst du sogar evtl. das Genie Nietzsche.

Heini, es ist dir vielleicht gar nicht selbst bewusst, aber das ist eine WELTANSCHAUUNG!

D. O.

Hallo nochmal, Claus

Das lag daran, dass mein Onkel Baudirektor war
und ein so autoritäres Gehabe an den Tag legte, dass alle
Arbeiter, und auch ich, ihn in seiner MACHT respektieren
sollten (hast du schon mal beobachtet, wie typische
Architekten auf die Baustelle laufen? Das ist so ein gewollt
„festes“ Auftreten, bei meinem Onkel als totaler Nichtsportler
sah das immer so aus, als hätten die Hose voll).

Das finde ich eine interessante Beobachtung! Ich habe leider nur einen Architekten-Freund, aber es könnte schon hinkommen…
Es grüßt dich
Branden

Hallo,

„… ich erbat eine Hilfestellung zur KLÄRUNG des Wissens zur Macht“

Bist Du Politiker? :o)

Wird mit dieser „Onkel-Diskussion“ ein Philosophie-Forum nicht überstrapaziert?

Grüße
K.

Hi Klaus,

Wird mit dieser „Onkel-Diskussion“ ein Philosophie-Forum nicht
überstrapaziert?

Man kann das so sehen!

Allerdings glaube ich, dass das Leben nicht „einzugrenzen“ ist, weder durch die irgendeine Wissenschaft, noch durch irgendeine Religion. Vielleicht ist dies ja auch für viele GLÄUBIGE schmerzhaft, zum Beispiel für fundamentalistische „Kopftuchleute“ usw.

Im Übrigen ist alles im Leben, was zwischen uns Menschen mehr oder weniger bewusst oder unbewusst abläuft, POLITIK. Das wusste schon Aristoteles.

Man könnte über die Lehren des Aristoteles ja auch Bescheid wissen, in einem Forum für Philosophie?!

Gruß
C.

Guten Tag Herr Walz,

Wissen ist nicht Macht.
Macht ist im Wesen nach Ursupation. Die Frage ist eher, woher kommt die Macht?
Wissen bedeutet empfänglich zu sein für alle Nuancen, die uns die Wirklichkeit bietet.
Die Geschichte mit Ihrem Neffen möchte ich mir nicht erklären.

Beste Grüsse,

Claude

Servus Claus,

Wissen bedeutet Unabhängigkeit… wenn du etwas verstehst, z.B. wie man den Abfluss repariert, dann bist du unabhängig von Klempnern.
Wenn du verstehst, wie komplexe Dinge funktionieren, kannst du das System verbessern oder für deine Vorteile verändern.
Wenn du verstehst, was Armoniumhydrogencarbonat ist, dann weißt du wie Amerikaner eben gemacht werden…

WEnn du nicht verstehst, wie Dinge funktionieren, machst du dich abhängig von Aussagen wie in den Narichten.
Wenn du nicht verstehst, wie Politik funktioniert, dann kannst du keinen effizienten Einfluss darauf nehmen und verstehst nicht, was ein paar Leute über dein Leben entscheiden.
Wenn du nicht verstehst, wie schlecht die Welt ist, wird diese dich ganz schön in den Dreck ziehen…

mfg,

Hanzo

Hallo,

Wird mit dieser „Onkel-Diskussion“ ein Philosophie-Forum nicht
überstrapaziert?

Man kann das so sehen!

Allerdings glaube ich, dass das Leben nicht „einzugrenzen“
ist, weder durch die irgendeine Wissenschaft, noch durch
irgendeine Religion.

Da stimme ich Dir natürlich zu - hat aber rein gar nichts mit der Sache zu tun.
Es ging ja nicht darum das Leben einzugrenzen sondern die Themen in einem Philosophie-Forum.

Im Übrigen ist alles im Leben, was zwischen uns Menschen mehr
oder weniger bewusst oder unbewusst abläuft, POLITIK. Das
wusste schon Aristoteles.

Dann poste doch Deine Onkel-Thematik mal im Politik-Forum. :o)
Man kann natürlich Themen-Grenzen ins Groteske auszuweiten versuchen damit eigentlich Themenfremdes oder Banales mit dem Glanz des Themas geschmückt werden kann.

Wenn ich aber doch einmal zu Deiner Titelfrage zurückkehren darf …

„Warum ist Wissen Macht?“

So ist doch sehr schnell erkennbar das die Frage eine Unterstellung beinhaltet: Wissen=Macht.

Nun bedarf es nicht großer Anstrengungen um zu sehen das Wissen und Macht natürlich NICHT identisch sind.
Das es sich bei „Wissen ist Macht“ also um ein Wortspiel handelt wie: „Trocken Brot macht Wangen rot“, „Armut schändet nicht“ usw.

Der Volksmund sieht ein Korrelation und drückt sie mit knappsten Worten aus.

Es macht nachtdenklich wenn jemdand hinter solch einem trivialen Wortspiel nun relevante philosophische Substanz vermutet, zumindest wenn sich dieser jemand als hochbelesen und philosophisch gebildet gibt.

Grüße
K.

subversive Gegenfrage
Hi Claus,

warum willst Du das wissen?

diabolisch
(…)

ach so
Hi,

ach so, und ich Dummchen glaubte bisher, dass auch Amerikaner so gemacht werden:
http://www.fortpflanzungsmedizinfriesland.de/menschl…

Wenn du verstehst, was Armoniumhydrogencarbonat ist, dann
weißt du wie Amerikaner eben gemacht werden…

Ähh, bitte wie?
Ach, Du meinst NH4HCO3?
Nun, das schreibt man dann Ammoniumhydrogencarbonat.
Dann ergibt sich ein Zusammenhang:
http://www.chemieunterricht.de/dc2/nh3/nh3aner.htm

:wink:
(…)

Hi,

Da stimme ich Dir natürlich zu - hat aber rein gar nichts mit
der Sache zu tun.

Was für eine „Sache“, sind wir bei Architekten oder Ingenieuren im Brett?

Es ging ja nicht darum das Leben einzugrenzen sondern die
Themen in einem Philosophie-Forum.

Es ist eine Eingrenzung des Lebens, wenn man das Leben „in einem Philosophie-Forum“ ausgrenzt (obiges Zitat).

Dann poste doch Deine Onkel-Thematik mal im Politik-Forum. :o)
Man kann natürlich Themen-Grenzen ins Groteske auszuweiten
versuchen

Philosophie mit einer totalen Ausgrenzung der POLITIK, wie ist das je denkbar? Und deshalb meine Gegenfrage: Warum, wenn es mir um Philosophie geht, sollte ich in einem Politik-Forum posten?

Wenn ich aber doch einmal zu Deiner Titelfrage zurückkehren
darf …

„Warum ist Wissen Macht?“

So ist doch sehr schnell erkennbar das die Frage eine
Unterstellung beinhaltet: Wissen=Macht.

Diese Vermutung (nach Zitat) könnte man ja dann als den größten philosophischen Erkenntnisgewinn feiern seit 2500 Jahren, ist aber leider völlig weltfremd und unzutreffend. Deshalb will ich auch nicht weiter noch folgende „Gegenargumente“ gegen mein Titelthema kommentieren.

Es mag ja recht mühevoll sein, sich mit den Originalschriften großer Philosophen intensiv und jahrelang zu beschäftigen. Aber man kann auch über die Sekundärliteratur an die IDEEN großer Philosophen, wie beispielsweise Aristoteles, herankommen, zum Beispiel durch dieses Buch:

Christan Garve „Die Politik des Aristoteles“, erschienen im Jahre 1803. Dieses Buch ist eine Übersetzung von Aristoteles und seiner politischen PHILOSOPHIE.

Gruß
C.

Guten Tag doc.claude,

Wissen ist nicht Macht.
Macht ist im Wesen nach Ursupation. Die Frage ist eher, woher
kommt die Macht?

Eine interessant Feststellung. Macht ist also eine widerrechtliche Inbesitznahme?

Da wüsste ich gerne eine Begründung!

Die Frage, „woher“ Macht kommt ist meiner unzulänglichen Vermutung gemäß vielleicht die: Durch das Bemühen der Menschen ums Überleben entsteht MACHT, denn die Menschheit will seit ca. 5 Millionen Jahren überleben, aber nicht nur so primitiv wie andere Tiere, sondern immer besser. Das gilt erst recht für die weitere Zukunft einer globalen Medienwelt.

Wissen bedeutet empfänglich zu sein für alle Nuancen, die uns
die Wirklichkeit bietet.

Einverstanden!

Die Geschichte mit Ihrem Neffen möchte ich mir nicht
erklären.

Nun, ich vermute, weil es Sie, verehrter Herr Doktor Claude, eben nicht
interessiert, und das finde ich völlig okay. Damit kann ich gut (über) leben.

Herzlicher Gruß
Claus

Guten Abend Herr Walz,

" Macht ist also eine widerrechtliche Inbesitznahme? " Im Wesen nach ja.
Ich favorisiere, dass Autorität ohne Zwang anerkannt wird, denn die Autorität der Vernunft
entsteht durch Respekt.
Ein Tyrann kann ohne Sklaven nicht existieren. ( Vielleicht in einer freiwilligen Knechtschaft )

Die Geschichte mit Ihrem Neffen stösst bei mir nicht auf Desinteresse; ich möchte mir es nicht erklären,
da ich keine Erfahrungen im Umgang mit Kindern habe. Ich kann nur vermuten. Vielleicht hat er deshalb nicht „Onkel“ gesagt, weil er Sie im Geheimen für seine Tante hielt, oder einen berüchtigten Piraten, ein berühmter Zirkusclown und so weiter.

Ich wünsche Ihnen nur das Beste,

Claude

Hallo Herr Walz,

nach kurzer Rücksprache mit einigen Kollegen, die Väter und/oder Onkel sind, habe ich doch eine Erklärung für das Verhalten Ihres Neffen: Er sah in Ihnen seinen besten Freund.

Gruss,

Claude