Weiteres Material über Gewalttaten
Weiteres Material über religiös motivierte Gewalt:
http://www.judentum-projekt.de/geschichte/mittelalte…
_Nachdem die Juden schon 1321 grundlos der Brunnenvergiftung beschuldigt wurden, brachte man diesen Verdacht später auch mit der Pest in Verbindung. Den Juden wurde daraufhin vorgehalten, dass sie Gift in Brunnen und Quellen träufeln und sich die Krankheit dadurch in der Bevölkerung verbreitete.
Der Beweggrund für diesen Vorwurf war die Tatsache, dass gegen die jüdische Bevölkerung grundsätzlich Misstrauen und Abneigung bestand und ihnen die schlimmsten Straftaten, wie zum Beispiel Hostienfrevel und Ritualmorde, vorgeworfen wurden. Verdächtig schien auch, dass manche jüdische Familien durch ihre religiösen Ernährungs- und Hygienevorschriften später mit der Seuche infiziert wurden, als der Rest der Stadtbevölkerung. Die Juden zu Sündenböcken gemacht.
Der erste konkrete Fall einer Anklage fand 1348 in Savoyen (Frankreich) statt. Dort wurden einige Juden mit dem Vorwurf der Brunnenvergiftung angeklagt und gestanden später unter Folter ihre Schuld. Diese Geständnisse verbreiteten sich rasch in ganz in Europa, wodurch eine Flut der Judenpogrome vor allem im Elsass, in der Schweiz und in Deutschland ausgelöst wurde. So musste die Mehrheit der jüdischen Gemeinden unter Verfolgung, Vertreibung, Zwangstaufe, Folter und Ermordung leiden_
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Hier ist ein Text über den Gewaltkonflikt zwischen Katholiken und Hugenotten (frz. Calvinisten) in Frankreich:
http://www.reformiert-info.de/8717-0-56-4.html
Die Hugenotten verwüsteten Kirchen, verjagten die Priester und verhöhnten die traditionellen Riten. Die Hostie nannten sie einen „Gott aus Teig“, sie weigerten sich, an den Fronleichnamsprozessionen teilzunehmen und schmückten ihre Häuser nicht.
(…) Die Katholiken neigten eher dazu, Menschen zu überfallen – die Hugenotten hatten höchstens ihre Bibel als Kultobjekt, das beschädigt werden konnte. Diese war eigentlich beiden Kontrahenten „heilig“, aber trotzdem gibt es Berichte, dass Bibeln zerstört wurden. Nach einem mörderischen Angriff auf die „Ketzer“, wurden ihre Leichen in die Flüsse geworfen, um sie zu reinigen. Sowohl Feuer als auch Wasser hatte reinigende Kraft.
Oft wurden die Leichen zudem geschändet, Ohren, Nasen und Genitalien abgeschnitten oder Bäuche aufgeschlitzt.
Die Hugenotten ihrerseits mordeten aber auch. Bei der berüchtigten Michelade 1567 in Nîmes – einer überwiegend reformierten Stadt - trieben die Hugenotten katholische Würdenträger in den Hof des Bischofpalastes und metzelten sie kaltblütig nieder. Die Leichen warfen sie in Brunnen. Ungefähr 30 Personen kamen um.
Hier ist ein Zitat meines aktuellen Hero Theodor Reik aus dem Jahr 1927, als die Kenntnis über die Gewaltverbrechen innerhalb des antiken Christentums bereits zum Basiswissen religionskritischer Intellektueller gehörte.
(Aus: „Dogma und Zwangsidee“, 37)
_Durch die Regierungszeit Julians, Theodosius´ und Valentians ziehen sich die erbitterten Kämpfe zwischen den Homoousianern und den Homoiousianern (= Anhänger von Athanasius und Arius)
(…) Ströme von Blut wurde in diesen Kämpfen um jene Eigenschaft des Heilands vergossen und die Christen aller Gruppen ertrugen es mit wahrhaft evangelischer Geduld, dass die Gegner, welche das Jota einsetzten oder ausließen, auf das grausamste verfolgt, gemartert und zur Rechenschaft in das bessere Jenseits befördert wurden._
(Mit dem „Jota“ ist das „i“ in „homoiousios“ gemeint, das in „homoousios“ fehlt. Der Jahrzehnte währende Konflikt zwischen den Parteien, der viele Tote forderte, ging allein um die Frage, ob Christus das gleiche Wesen wie sein ´Vater´ habe (homoousios) oder nur ein ähnliches Wesen (homoiousios).
Hier ist ein Text über eine der bedeutendsten Frauengestalten der Antike, von Christen ermordet:
http://www.frauen-informatik-geschichte.de/index.php…
_Hypatia von Alexandria
ca. 370-415
Eine der bedeutenden Naturwissenschaftlerinnen war Hypatia, die im vierten Jahrhundert nach Christus an der damals berühmten Universität von Alexandria, dem Museion, Mathematik, Astronomie und Philosophie lehrte.
(…)
Von vielen ihrer Zeitgenossen wurde Hypatia bewundert und verehrt. Zugleich war sie - als Nichtchristin und Anhängerin des aufklärerisch wirkenden griechischen Bildungsguts - einigen Vertretern des sich in Alexandria immer stärker ausbreitenden Christentums aber auch ein Dorn im Auge. Dem Christentum galt die antike hellenistische Wissenschaft und Philosophie als heidnisch, ketzerisch und als ein Werk des Teufels. Hypatia provozierte auch als Frau durch ihre unabhängige Lebensweise. Sie hatte sich gegen die Ehe entschieden, die sie in der damaligen Zeit unweigerlich in die Abhängigkeit eines Mannes gebracht hätte. So fand Hypatias Leben ein grausames Ende. Sie wurde im März 415 von fanatischen Christen brutal ermordet._
(„Brutal ermordet“ = Hypatia wurde auf der Straße vom christlichen Mob buchstäblich in Stücke gerissen)
Chan