Warum kann man eine Überweisung nicht rückgängig machen?

Nein, ich denke, die Flut der Warnhinweise ist tatsächlich kontraproduktiv (siehe auch die Antwort von @Cook1).
Aber Du hattest meine Frage nicht beantwortet: was wäre der Schaden, wenn es für alle Überweisungen eine solche Karenzzeit gäbe? Klar, man muss das programmieren (aber das musste man andere Sachen auch schon), das ist handhabbar und in meiner Laienmeinung keine Hexerei.

Nochmal. Es geht nicht um die fünfunddrölfzigste Abfragen „Sind sich wirklich ganz doll sicher, dass Sie das jetzt tun wollen?“ sondern einfach die Möglichkeit für ein gewisses Zeitfenster zu sagen „Uuuups, doch nicht“ um den Preis, dass die gute Überweisung dann 15 min später rausgeht.

Wir können jetzt trefflich über Wahrscheinlichkeiten und Häufigkeiten über die es vermutlich (sic!) keine Statistiken gibt philosophieren. Aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ich über 90% der Mails mit „uupsi, hier kommt der Anhang“ innerhalb weniger Minuten nach der ersten Mail bekomme. Ich gehe davon aus, dass das etwa vergleichbar mit „uupsi, falscher Betrag überwiesen“ sein könnte.

Völlig off Topic: was ist dann der Unterschied zur „Sofort-Überweisung“ die mir meine Bank für einen geringen Obulus anbietet?
Und zurück zum Thema: wie wäre es denn wenn wir zwei Arten von Überweisungsausführung haben. Die „Sofort“-Variante, wo wirklich ohne Möglichkeit des Widerrufs überwiesen wird (dazu hätte ich immer noch gerne eine Erklärung, wofür man das im Alltag braucht) und die „normal“-Variante wo man eben ne Karenzzeit hat.

Wie gesagt, nur für Deppen wie Karl und mich, wenn Ihr das immer und jederzeit ohne Fehler hinkriegt, dann könnt Ihr ja die Sofort-Variante nehmen.

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Du verwechselst das jetzt mit „Echtzeit“-Überweisung.
Ich glaube, das funktioniert Tag + Nacht, auch am Wochenende. Das muß Dir aber C. erklären, ich bin da nicht so firm.

Mal was anderes: Wenn während Deiner so heiß gewünschten 15 Minuten ein Bagger Deine Inet-Leitung kappt, was ist dann? Geht die Überweisung raus oder nicht?
Welche Spirenzchen mußt Du dann anstellen, um das herauszufinden?

Ich möchte meine Überweisungen sofort erledigt haben. Nach Absenden mache ich auf die Rechnung meinen ü.-Vermerk, hefte ab und der Fall ist erledigt. :wink:

Das mit dem Bagger hatte ich vor ein paar Monaten. Reparatur hat eine Woche gedauert.

Servus, C.,

bitteschön:

Gruß
Ralf

Ah okay, das mag sein.

In dieser Zeit ist die Überweisung aber gar nicht mehr „bei mir“ sondern lungert in einem geeigneten „Nirvana-Server“ rum. Von dort aus geht sie ganz automatisch weiter, wenn ich sie nicht zurückrufe. Ich habe sie also „sofort erledigt“, muss mich nimmer drum kümmern habe aber die Option sie zurück zu rufen, wenn ich doch mal was falsch gemacht habe.

Wie gesagt, die Überweisung ist dann schon „draußen“, ich könnte sie - so ich keine mobilen Daten oder sonstiges Backup-System habe - dann tatsächlich nicht mehr „zurückrufen“. Irgendwas ist ja imma…

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Wie oft liest du durch, welche Cookies du im jeweiligen Fall erlaubst?

Der besteht darin, dass man die Daten nach der Eingabe noch exakt EINMAL zur Kontrolle angezeigt bekommt.

Was war noch gleich das Problem?

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Erstens: Entwicklung und Pflege
Zweitens: Anschlussdiskussion (Hotline, Theke) darüber, dass die Karenzzeit 5, 10 oder 37 Minuten länger sein muss
Drittens: überwiesene Beträge erreichen ihren Empfänger später

Keine Hexerei, aber natürlich stellt sich doch die Frage, ob die Kosten und der Zweck zueinander in einem angemessenen Verhältnis stehen.

Das ist eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme und zwar eine, deren zusätzlicher Nutzen (wurde auch nun schon oft genug thematisiert) wahrscheinlich extrem überschaubar ist. Wie gesagt: es gibt bereits mindestens eine Gelegenheit - zusätzlich zur hoffentlich sorgfältigen Eingabe - die Eingaben zu kontrollieren (eher sogar zwei).

Die Echtzeitüberweisung ist innerhalb von weniger als einer Minute auf dem Konto des Empfängers - auch am Wochenende, an Feiertagen und nachts.

Die normale Überweisung dauert so lange wie sie dauert, längstenfalls bis zum Ende des auf den Zugang folgenden Bankarbeitstages. In der Praxis wenige Minuten, aber da es dafür keine Garantie gibt, gibt es die Echtzeitüberweisung.

Kann es sein, dass das die Funktion für die Rückbuchung („Rückgabe“) einer Lastschrift ist?

Die Commerzbank schreibt es ja selber:


[Kann ich eine Überweisung zurückholen? - Commerzbank Kundenservice]
(https://service.commerzbank.de/kann-ich-eine-ueberweisung-zurueckholen/)

Nein, die läuft als eigener Menüpunkt unter dem Namen „Lastschriftrückgabe“.

Das Wort „Rückbuchung“ wurde von mir als Verwendungszweck vergeben. Mit der Commerzbank habe ich übrigens nichts am Hut.

Gruß
Ralf

Wieso musst Du einen Verwendungszweck vergeben? Dann kann es sich doch nur um eine von Dir neu angelegte Überweisung handeln. Die Frage ist jetzt, an wen Du da überweist.

Gruß
C.

so sieht bei der ING eine Lastschrift aus:

Wer will mir denn vorschreiben, was ich beim Verwendungszweck hinschreibe? Ich überweise auf ein Konto bei einer anderen Bank; an wen, hat doch keinen Einfuss aufs Stornieren.

Gruß
Ralf

Der einzige Vorgang, bei dem ein normaler Bankkunde den Verwendungszweck erstellen/bearbeiten kann, ist eine neu angelegte Überweisung vom eigenen Konto auf ein anderes. Ich weiß zwar immer noch nicht, was Du da genau machst, aber es handelt sich um eine Überweisung von Deinem Konto auf ein anderes und nicht um das Stornieren/Rückholen einer von Dir in Auftrag gegebenen Überweisung.

Wie gesagt:

Das geht nur bei Überweisungen, die an einem bestimmten Termin ausgeführt werden soll. Dann kann man sie noch bis zum Ende des dem Ausführungstermin vorgehenden Tages stornieren.

Gruß
C.

Nun, das gibt’s in anderen Bereichen des Lebens auch :wink: Will sagen: natürlich ist das Aufwand, keine Frage. Aber der „Schaden“ ist tatsächlich nur der Aufwand.
Zumindest habe ich noch immer kein Beispiel, in dem es einen Unterschied macht, ob meine Überweisung nun 15 min früher oder später verarbeitet wird. Davon abgesehen, dass man das Problem ja mit einer Sofort-Überweisung bereits gelöst hat.

Vielen Dank, das wusste ich bisher nicht.

ad 1. Ja, das ist so. Das war mit der Echtzeitüberweisung und den vielen Abfragen (ich erinnere mich, dass das früher[TM] mal weniger war) auch so.
ad 2. Ja, das ist so. Aber was glaubst Du, wie Karl2 jetzt grad seine Bank (Hotline, Theke) beschäftigt? Und wir anderen Deppen ebenfalls (glaub mir, wir sind zahlreicher als man so denkt…) Letzten Endes könnte man das sogar dem jeweiligen Nutzer überlassen, dass er die Dauer der Karenzzeit (in einem sinnvollen Rahmen) selbst festlegt.
ad 3. Ja, um sowas wie 15 min. Und wenn man das nicht will, kann man ja ne Echtzeit-Überweisung machen.

Aber klar, unterm Strich wäre das ein „Service“ den die Bank den Kunden zur Verfügung stellt. Für Dich aus Bankensicht ist das ganz klar eine Sache die mit Kosten und Aufwand verbunden ist und überschaubaren Nutzen bringt.
Für Kunden (nochmal: wir sind Menschen. Menschen machen bei aller Sorgfalt Fehler.) ist das ein Auffangnetz, das vor größeren finanziellen Malheuren (und hey, mal eben 6000 Euro die aufm Konto fehlen werden die wenigsten von uns mit einem Schulterzucken abtun) schützt und damit sehe ich dafür durchaus eine Legitimation.

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Natürlich nicht, das passiert erst, wenn ich den Button „Stornieren“ klicke. Ist das bei Dir anders?

Hast Du Dich jetzt vergaloppiert? Du wolltest doch einen Screenshot, auf dem zu sehen ist, wie storniert werden kann.

Gruß
Ralf

Ich weiß nicht, was ich da sehe, aber ganz sicher sehe ich nicht das Storno einer bereits freigegebenen, ausgehenden Überweisung, die keine Terminüberweisung ist.

Ich hielte eine Diskussion darüber, ob nicht hinter einer roten Ampel eine weitere rote Ampel, hinter einem Stoppschild nicht ein weiteres Stoppschild und hinter einem Zebrastreifenschild nicht ein weiteres stehen sollte, für entschieden sinnvoller als diese Diskussion.

Man gibt Daten ein. Sorgfältig. Dann bekommt man sie in einem weiteren Fenster angezeigt und liest sie dort. Sorgfältig. Dann gibt man die Zahlung frei. Ich bekomme anschließend in meiner Tan-App die Eckdaten auch noch einmal angezeigt.

Und wir reden hier nicht von einem achtseitigen Text, sondern von IBAN, Betrag und Verwendungszweck. Das ist machbar und dass das geht, belegen Millionen täglich problemlos ausgeführte Überweisungen in Deutschland.

Es. Gibt. Genug. Sicherheitsmaßnahmen.

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Ja, dass das Deine Meinung ist, kam ziemlich deutlich raus :joy:

Aber ich komme nunmal aus der Fliegerei und da treibt man ziemlichen Aufwand um Fehler, die trotzdem die Leute ganz schön

arbeiten (fliegen, warten, lotsen etc.) passieren. Und sowas schadet auch in anderen Lebensbereichen in meinen Augen nicht notwendigerweise.
Das erfordert aber eine Erkenntnis mit der ich mich zugegebenermaßen auch mal richtig schwer getan habe: wir Menschen machen Fehler. Und zwar alle. Sogar ich! (Letzteres war für mich der harte Teil).
Also von der Meinung „Wie kann man nur so doof sein, dies oder das falsch zu machen! Da muss man halt dann auch die Konsequenzen tragen“ zu „Okay, das ist mir vielleicht bisher noch nicht passiert, aber ich kann nicht ausschließen, dass mir das - oder was ähnlich dummes - über kurz oder lang auch mal passieren wird.“

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Belegen würde es nur eine Statistik, wie oft es dazu Probleme gibt.

Übrigens,
brauchen wir Kindersitze im Auto? Es geht doch täglich millionenfach gut.
Muss ich meine Wohnung noch zuschliessen? Es gibt Millionen Wohnungen, wo heute nicht eingebrochen wird😉

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Es geht gut, weil es Kindersitze und Schlösser/Schlüssel gibt. Deswegen gibt es eine sorgfältig vorzunehmende Eingabe und eine sorgfältig vorzunehmende Kontrolle nebst Freigabe zzgl.ggfs. eine Freigabe in einer App.

Das ist das Gegenteil von einem betrunkenen Autofahrer, der sein Kind zu seiner Kakteensammlung auf den Rücksitz wirft und mit verbundenen Augen losfährt.

Was hier anscheinend gesucht wird, ist eine Versicherung gegen die eigene Nachlässigkeit.

Und deswegen muss man die Daten ja auch eintippen - sorgfältig - und dann kann an sie vor der Freigabe auch noch kontrollieren. Man muss tatsächlich nicht mit dem Kopf auf die Tastatur fallen und das Ergebnis dann blind auf die Reise schicken.

Ich glaube, wenn wir das Thema „menschliche Fehler“ vertiefen wollten, müssten wir einen eigenen Thread dazu machen. Aber bereits bei Deinem Beispiel mit den seriellen roten Ampeln habe ich darauf ein klein wenig die Lust verloren und die Sache mit

hat mein diesbezügliches Verlangen dann vollständig gestillt :wink:

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Tut mir leid, aber du bist nicht derjenige, der dies entscheiden darf.

Und dass dir jedes Verständnis dafür fehlt, wie stressig für einen Nichtmillionär der sinnlose Verlust von 5400 Euro sein kann, (zur Erinnerung, du schriebst wenig witzig von „Es geht hier nicht um Schönheit“) finde ich jetzt auch nicht so hilfreich.