Warum lagert man bei Antidepressiva wie ssri z.B. Paroxetin Wasser ein und was hilft dagegen?

Hallo an alle,

meine Frage steht oben.

Ich merke, dass mein Gesicht alleine schon durch die Depressionen ein wenig aufgequollen aussieht, ebenso bei Erkältungen, Krankheiten usw.

Nun ist es leider so, dass wenn ich Antidepressiva nehme, z.B. Paroxetin, mein Gesicht total die Wassereinlagerungen hat und auch der Körper ein wenig… das trägt nicht gerade zur Gesundung bei…

Warum ist das so, welche Ursachen haben die Einlagerungen und was kann man dagegen tun?

Vielen Dank schonmal!

Lg nj

Tja schön wären Medikamente die 100%tig nur an der Stelle in die Körperchemie eingreifen, wo sie es wirklich sollen. Vielleicht gibt es das irgendwann einmal mit der Nanotechnologie spezifischere Wirkstoffmoleküle. Bis dahin kann man nur hoffen, dass der Nutzen eines Medikamentes es wert ist, die Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen.

Je mehr du über Psychotherapie an dir selber arbeitest und Krisen eigenständig kompensieren kannst, um so weniger zusätzliche Medikamente brauchst du. Ich rate dir in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt die Dosis so gering wie möglich zu halten. Ein sofortiges Absetzen ist gefährlich.

Das ist nicht zwingend. Gerade bei chronischen Depressionen kann es durchaus sein, dass die Medikamente das ganze Leben lang genommen werden müssen - so ähnlich wie bei anderen chronischen Erkrankungen auch.

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Wäre das nicht eine (einfache) Frage für deinen Apotheker oder Arzt ?
Das Mittel erfordert sogar ein enge Überwachung durch den Arzt. Man darf doch annehmen, du bist dort öfters und bekommst nicht nur das Rezept in die Hand gedrückt !

Der Beipackzettel nennt nämlich keine Wassereinlagerung als Nebenwirkung.
Dafür aber andere, schlimme Nebenwirkungen, bei denen man sich schon fragt, wer würde das Mittel dann überhaupt noch verwenden wollen. Gibt es da nichts anderes ?

:confounded:

duck313

Die Wassereinlagerungen müssen nicht unbedingt direkt mit dem Medikament zusammenhängen - bei den derzeit vorherrschenden Temperaturen (und auch bei Erkältungen) ist es völlig normal, dass bei einer vorliegenden Schwäche (sei es von Natur aus das Bindegewebe, sei es Übergewicht, sei es eine Medikamentation) Wasser eingelagert wird.

Was dagegen hilft?

Paradoxerweise mehr trinken! Wenn du bei Hitze zu wenig trinkst, versucht dein Körper panisch, alles an Wasser, was er bekommt, auch festzuhalten. Bei sommerlichen Temperaturen kannst du deshalb die durchschnittliche Trinkempfehlung von etwa zwei Litern Wasser pro Tag gerne um ein, zwei Liter überschreiten - und noch mehr, wenn du körperlich aktiv bist und dabei viel schwitzt.

Außerdem solltest du dir angewöhnen, nur exakt ein einziges Mal am Tag - nämlich morgens, wenn du dich zurecht machst - in den Spiegel zu schauen. Je weniger Anlass du dazu hast, über dein Aussehen nachzugrübeln, desto besser.

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Das ist ein Trugschluss. Aus eigener Erfahrung: Termine im Abstand von sechs bis acht Wochen, Dauer des Arztgesprächs maximal fünf Minuten.

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Ich spreche nicht vom Absetzen sondern von einer Reduzierung der Dosis.

Eine Bekannte von mir hat eigenmächtig angefangen, ihre Zyprexa- Tablette und damit die Dosis zu halbieren, weil die Nebenwirkungen unerträglich wurden. Sie hat auch angefangen, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen.

Vorher war sie antriebslos wie ein Zombie, jetzt lebt sehr glücklich und ausgeglichen damit.
Das soll keine Anleitung sein, das selber auszuprobieren, nur ein Hinweis darauf, dass Ärzte manchmal aus Angst, dass ein Mittel nicht wirkt, zu hoch dosieren könnten.

In Anbetracht der Tatsache, dass heutzutage Psychopharmaka in der Regel langsam eingeschlichen werden, halte ich das für äußerst unwahrscheinlich.

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Fragt sich nur, ob die Ärtze auch ans Ausschleichen denken, wenn ein Patient wieder anfängt, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Mir ist schon klar, dass man mit Psychotherapie nicht alles heilen kann.
Ich bin selber kein Arzt und kann nur von dem erzählen, was ich so erlebe.

Hallo,
seit 11Stunden keine Rückmeldung. Ungewöhnlich. Egal.
Hat dein Arzt mal die Leberwerte gecheckt?
Vielleicht ist die schlichtweg überfordert.
Aber die anderen Antworten gelten natürlich auch!!!
Mao

Ja.

Antidepressiva einzunehmen, bedeutet nicht, die Verantwortung für sein Leben abzugeben - ganz im Gegenteil.

Oder würdest du zu einem Diabetiker oder einem Herzkranken auch sagen, dass er die Verantwortung für sein Leben abgibt, wenn er Insulin spritzt bzw. Betablocker einnimmt?

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Ich respektiere deine Meinung.

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Man nimmt sowas ja nicht aus Jux und Dollerei. Deine Einlassung zu Sinn und Unsinn des Medikamentes sind da wenig hilfreich. Natürlich gibt es auch andere Medikamente (die Nebenwirkungen nehmen sind nicht allzu viel).

Zur Verschreibung, da kann ich die Katze bestätigen, man bekommt bei manchem Arzt einfach nur das Rezept in die Hand gedrückt.

Recht gebe ich dir damit, dass ich bei Wassereinlagerungen und auch bei anderen Nebenwirkungen den Arzt ansprechen würde. Die Wassereinlagerungen können auch ganz andere Ursachen haben, das würde ich abklären lassen.

Was helfen kann: ausreichend Trinken (nichts süßes oder Alkohol), evtl. zuviel Salzwürzung reduzieren, kühlen oder Wechselduschen.

Bufo

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Und: es gibt für manche Diagnosen, Krankheitsverläufe und Medikamente so eine Art Erfahrungswert, wie lange man sie einnehmen sollte, auch wenn es einem besser geht!

Dosis so gering wie möglich - schwierig. Vor lauter Angst vor Nebenwirkungen dann eine Dosis nehmen, die teilweise unbemerkt unterhalb einer echten und dauerhaften Wirkschwelle liegt, wäre ja auch nicht so schlau.

Ich finde viele der Ratschläge hier zu dem Thema immer wieder sehr problematisch.

Bufo

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Hallo, danke für eure zahlreichen Antworten.

Ich werde dies nochmal beim Facharzt ansprechen. Obwohl es oft nicht ernstgenommen wird. -_-

Wassereinlagerungen sind aber bekannte Nebenwirkungen bei Antidepressiva…

Leberwerte finde ich auch wichtig, das werde ich auch ansprechen.

Und allegmein, weil es hier oft angesprochen wurde: ich fühle mich gar nicht gut fachärztlich betreut. Den nächsten Termin habe ich mitte August und das Rezept lag, wie schonmal geschrieben in meinem Postkasten.

Hatte heute schon wieder eine fette Krise. Es kam auch jemand vom sozialpsychiatrischen Dienst um mit mir einzukaufen, meine Panikattacken durch die PTBS haben sich extrem verschlimmert, dann gibt es momentan generell viel privates was sehr schlimm ist.

Ich hoffe das Medikament wirkt bald, und morgen soll ich die Dosis erhöhen…das pack ich nicht. Höchstens mit einem Benzo dazu…

Mir wurde bereits von mehreren Ärzten empfohlen bzw./ bestätigt ein Leben lang Medikamente nehmen zu müssen. Eine Therapeutin, meinte ich brauche keine…

Also Choas wie immer…im Kopf und im Umfeld.

Vielen lieben Dank nochmal an alle.

Lg nj

Leider nicht, ich bin schon seit Jahren auf der Suche nach einem passenden Medikament. Wegen den Nebenwirkungen, musste ich sie oft absetzten und habe schon fast alle durch…

Danke richtig, das ist mit dysmorphophobie nicht so leicht mit dem Spiegel… -_-

Zyprexa ist aber nochmal eine andere Hausnummer als Antidepressiva. Gegen Neuroleptika konnte ich mich auch erfolgreich “wehren“ aus Angst vor Dyskinesien…

Falls du es noch nicht ausprobiert hast, empfehle ich dir, deinen Arzt auf das in Deutschland vergleichsweise neue Tianeurax anzusprechen. Das Wirkprinzip ist ein anderes als bei herkömmlichen Antidepressiva, und es hat auch den Vorteil, dass es nicht über die Leber verstoffwechselt wird.

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Hat sie schon

Soon