Warum Laufzeitverlängerung für Atommeiler

Aus welchem Grund verlängert Angela Merkel die Laufzeit der Atommeiler?
Will sie den Stromkonzernen einen gefallen machen und ihnen Geld schenken?
Meiner Meinung gibt es bessere und ernsthaftere Wege in eine Zukunft!

Aus welchem Grund verlängert Angela Merkel die Laufzeit der
Atommeiler?

Das tut sie nicht.

Will sie den Stromkonzernen einen gefallen machen und ihnen
Geld schenken?

Auch das tut sie nicht.

Meiner Meinung gibt es bessere und ernsthaftere Wege in eine
Zukunft!

In welche?

Gruß TL

hallo,

Aus welchem Grund verlängert Angela Merkel die Laufzeit der
Atommeiler?

rationale gründe: 0
irrationale begründungen: zu viele

ich habe angenommen das wirbeltiere wie der mensch ein rückgrat haben. aber bei fr. merkel bin ich mir da nicht sicher.
warum verlängerung? gute lobbyarbeit der atom-industrie, geistige einschränkung der entscheidungsträger, …

lg

Hallo!

rationale gründe: 0
irrationale begründungen: zu viele

Ich bin wahrlich auch kein Fan der Kernenergie, aber warum kann eigentlich keine der beiden Seiten fair diskutieren?

Für die Kernenergie spricht

  • Die Energiedichte ist bei keinem anderen Energieträger so hoch.
  • Es gibt keine andere Verwendung für Uran. (Erdöl hingegen ist eigentlich zu schade zum Verbrennen).
  • Kernkraftwerke stoßen kein CO2 aus.
  • Kernkraftwerke sind im Gegensatz zu regenerativen Energien ohne Probleme grundlasttauglich.

Gegen die Kernenergie spricht

  • Das Endlagerungsproblem ist nach wie vor nicht gelöst.
  • Die meisten Menschen lehnen die Kernenergie ab.
  • Unfälle in Kernkraftwerken können schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.

Egal ob man für oder gegen die Kernenergie ist, sollte man diese Argumente akzeptieren. Man kann sich nun so oder so entscheiden, je nachdem wie stark man die Argumente jeweils gewichtet. Man wird auch darüber diskutieren müssen, wie sicher oder unsicher deutsche Kernkraftwerke sind. Der jeweils anderen Seite aber vorzuwerfen, sie hätte gar keine Argumente, ist einfach kindisch.

Michael

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Aus welchem Grund verlängert Angela Merkel die Laufzeit der
Atommeiler?

rationale gründe: 0

Wieso das denn - eine Parteispende ist ein durch und durch rationaler Grund.

Gruss Reinhard

hallo,

deine auflistung ist ja ganz nett, aber es gibt nur ein argument: kostenwahrheit.
der verursacher muß die kosten tragen.

gehen wir davon aus, dass es ein endlager gibt. dann müssen (lt. dem verursacherprinzip) die hersteller von atommüll (also die akw-betreiber) den betrieb dieses lagers finanzieren.
schon hier kommt man an die grenzen des machbaren, weil so ist atomstrom nicht mehr gewinnbringend für den betreiber. aber im moment trägt die kosten der steuerzahler.

weiters muß dieses endlager für tausende jahre in betrieb sein. und wer garantiert, dass das atomkraft-unternehmen xy in tausend jahren noch existiert, oder hundert jahre? vielleicht sinds auch nur mehr 30 jahre.
und wer ist dann verantwortlich?

sorry, aber so ist es.

lg

Hallo,

  • Es gibt keine andere Verwendung für Uran. (Erdöl hingegen
    ist eigentlich zu schade zum Verbrennen).

Naja, im Prinzip gibt es auch nicht sonderlich viel Verwendung für Braunkohle, außer sie zu Verbrennen. Aber eine Alternative wäre einfach, das Zeugs einfach da zu lassen wo es ist. Nur weil ein Stoff vorhanden ist, muss man ihn ja nicht zwangsweise nutzen.

Gegen die Kernenergie spricht

Du hast aber da v.a. in Hinblick auf die aktuelle Debatte noch ein paar wichtige Sachen vergessen:

  • Das Weiterlaufenlassen der Kernkraftwerke erschwert den Umstieg auf die Erneuerbaren
  • Kernkraft ist eine recht teure Angelegenheit, zum einen weil die Kraftwerke massiv subventioniert wurden und weil die Folgekosten durch Endlagerung usw sehr hoch sein können.
  • Kernkraft hat ein sehr schlechtes Verhältnis von Geldertrag zu den damit verbundenen Arbeitsplätzen.

Egal ob man für oder gegen die Kernenergie ist, sollte man
diese Argumente akzeptieren. Man kann sich nun so oder so
entscheiden, je nachdem wie stark man die Argumente jeweils
gewichtet. […] Der jeweils
anderen Seite aber vorzuwerfen, sie hätte gar keine Argumente,
ist einfach kindisch.

Das stimmt. Aber im Prinzip ist Kernkraft keine Lösung für die Energieprobleme weil sie am Gesamtenergieverbrauch nur einen unbedeutenden Anteil darstellt. Wir müssen also so oder so ohne Kernkraft den größten Teil unserer Energie in Zukunft erzeugen.

vg,
d.

Hallo,

Aus welchem Grund verlängert Angela Merkel die Laufzeit der
Atommeiler?

Das tut sie nicht.

Sondern?

vg,
d.

Aus welchem Grund verlängert Angela Merkel die Laufzeit der
Atommeiler?

Das tut sie nicht.

Sondern?

Das Parlament bzw. die Regierung.

Gruß TL

Hallo!

  • Es gibt keine andere Verwendung für Uran. (Erdöl hingegen
    ist eigentlich zu schade zum Verbrennen).

Naja, im Prinzip gibt es auch nicht sonderlich viel Verwendung
für Braunkohle, außer sie zu Verbrennen.

Richtig, und genau das ist ein Argument für Braunkohlekraftwerke. (Ob es ein gutes Argument ist, lasse ich dahingestellt, aber es ist eins)

Gegen die Kernenergie spricht

Du hast aber da v.a. in Hinblick auf die aktuelle Debatte noch
ein paar wichtige Sachen vergessen:

  • Das Weiterlaufenlassen der Kernkraftwerke erschwert den
    Umstieg auf die Erneuerbaren

Das ist für jemand, der von der Nutzung der Kernkraft überzeugt ist und am Nutzen der regenerativen Energien zweifelt, kein Argument.

  • Kernkraft ist eine recht teure Angelegenheit, zum einen weil
    die Kraftwerke massiv subventioniert wurden und weil die
    Folgekosten durch Endlagerung usw sehr hoch sein können.

Das habe ich nicht vergessen, sondern bewusst weggelassen, weil die Kostenproblematik durchaus sehr komplex ist und beide Seiten für sich in Anspruch nehmen, die wirtschaftlichere Lösung zu haben.

  • Kernkraft hat ein sehr schlechtes Verhältnis von Geldertrag
    zu den damit verbundenen Arbeitsplätzen.

Die Arbeitsplätze sind meiner Meinung nach ein Scheinargument in der Energiepolitik. (Egal ob pro oder contra)

Egal ob man für oder gegen die Kernenergie ist, sollte man
diese Argumente akzeptieren. Man kann sich nun so oder so
entscheiden, je nachdem wie stark man die Argumente jeweils
gewichtet. […] Der jeweils
anderen Seite aber vorzuwerfen, sie hätte gar keine Argumente,
ist einfach kindisch.

Das stimmt. Aber im Prinzip ist Kernkraft keine Lösung

Es ging mir nicht um eine Entscheidung, wer nun recht hat. Ich wollte nur zeigen, dass es objektive Argumente für beide Seiten gibt.

für die
Energieprobleme weil sie am Gesamtenergieverbrauch nur einen
unbedeutenden Anteil darstellt.

Das liegt aber vor allem daran, dass über 80% der von den privaten Haushalten verbrauchten Energie für Heizwärme, Warmwasser und Verkehr draufgehen und nur ein vergleichsweise kleiner Anteil für elektrische Energie. Am elektrischen Energiebedarf ist die Kernenergie durchaus ein nicht zu vernachlässigender Brocken.

Michael

Hallo!

deine auflistung ist ja ganz nett, aber es gibt nur ein
argument: kostenwahrheit.
der verursacher muß die kosten tragen.

gehen wir davon aus, dass es ein endlager gibt. […]

In meiner Liste taucht das Argument, dass die Endlagerung noch nicht geklärt sei, durchaus auf. Alle Fragen, die Du aufwirfst, hängen damit zuammen.

sorry, aber so ist es.

Tja, wenn es immer nur so einfach wäre …

Michael

Hi,

so eine Diskussion zu starten, wird zu keinem Ergebnis führen. Sowohl die Befürworter als auch die Gegner der Atomenergie führen stichhaltige Argumente ins Feld. Man wird niemals feststellen können, wer Recht hat. Außerdem wird an dem Thema weitergeforscht, so daß die Situation in 10 Jahren wieder anders aussehen wird.
Das ist auch eine typisch deutsche Diskussion. Andere Länder werden in den nächsten Jahren hunderte! neue Atommeiler in Betrieb nehmen. Wir werden unseren Strom dann ggfs. aus diesen Ländern importieren.

Gruß
Moriarty

Aus welchem Grund verlängert Angela Merkel die Laufzeit der
Atommeiler?

Das tut sie nicht.

Sondern?

Das Parlament bzw. die Regierung.

Soviel ich weiß, ist die Kanzlerin Mitglied der Regierung und besitzt die so genannte Richtlinienkompetenz.

Michael

Hallo!

so eine Diskussion zu starten, wird zu keinem Ergebnis führen.
Sowohl die Befürworter als auch die Gegner der Atomenergie
führen stichhaltige Argumente ins Feld.

Da stimme ich Dir zu.

Das ist auch eine typisch deutsche Diskussion.

Das widerum stimmt nicht. Wenn man sich anschaut, wie bunt diese Karte ist: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Nucl…, gerade in Europa, dann kann man nicht sagen, dass das ein spezifisch deutsches Problem ist.

Michael

Hallo,

Gegen die Kernenergie spricht

Du hast aber da v.a. in Hinblick auf die aktuelle Debatte noch
ein paar wichtige Sachen vergessen:

  • Das Weiterlaufenlassen der Kernkraftwerke erschwert den
    Umstieg auf die Erneuerbaren

Das ist für jemand, der von der Nutzung der Kernkraft
überzeugt ist und am Nutzen der regenerativen Energien
zweifelt, kein Argument.

Hast du vorhin nicht gerade gefordert, dass es lächerlich wäre, die Argumente der anderen nicht zumindest als solche an zu erkennen? Wie gut das Argument ist, sei mal dahingestellt, es ist aber ein Argument, denn Kernkraft kann nicht unsere ganze Energie decken. Wir müssen also so oder so großteils auf Erneuerbare umsteigen, das ist doch ein Fakt. Von daher ist es doch sehr wohl ein Argument, dass dies den Umstieg behindert.

Das habe ich nicht vergessen, sondern bewusst weggelassen,
weil die Kostenproblematik durchaus sehr komplex ist und beide
Seiten für sich in Anspruch nehmen, die wirtschaftlichere
Lösung zu haben.

Ich glaube nicht, dass die Erneuerbaren zwingend wirtschaftlicher sind, aber der Mythos von der ach so billigen Kernkraft ist eine Sau die immer als Argument durchs Dorf getrieben wird, ohne dass das irgendwie belegbar wäre.

  • Kernkraft hat ein sehr schlechtes Verhältnis von Geldertrag
    zu den damit verbundenen Arbeitsplätzen.

Die Arbeitsplätze sind meiner Meinung nach ein Scheinargument
in der Energiepolitik. (Egal ob pro oder contra)

Wieso sollten sie das sein?
Es ist doch besser, wenn viele Leute dadurch Arbeit haben, anstatt nur wenigen. Was soll daran ein "Schein"argument sein?

Es ging mir nicht um eine Entscheidung, wer nun recht hat. Ich
wollte nur zeigen, dass es objektive Argumente für
beide Seiten gibt.

Und im gleichen Atemzug bezeichnet du ein Argument als „Scheinargument“ und ein anderes als „kein Argument“. Das ist aber nicht sonderlich konsequent :wink:

vg,
d.

Hallo!

Hast du vorhin nicht gerade gefordert, dass es lächerlich
wäre, die Argumente der anderen nicht zumindest als solche an
zu erkennen?

Ich habe versucht, mich auf Argumente zu konzentrieren, die beide Seiten - unabhängig von ihrer Einstellung - für korrekt halten können.

  • Kernkraft hat ein sehr schlechtes Verhältnis von Geldertrag
    zu den damit verbundenen Arbeitsplätzen.

Die Arbeitsplätze sind meiner Meinung nach ein Scheinargument
in der Energiepolitik. (Egal ob pro oder contra)

Wieso sollten sie das sein?
Es ist doch besser, wenn viele Leute dadurch Arbeit haben,
anstatt nur wenigen. Was soll daran ein "Schein"argument sein?

Es ist insofern ein Scheinargument, weil es vor den eigenen Karren gespannt wird, um die eigene Position attraktiver erscheinen zu lassen, obwohl man tatsächlich aus ganz anderen Gründen für oder gegen etwas ist. Die Atomkraftgegner wäre auch dann gegen die Atomkraft, wenn sie selbst davon überzeugt wären, dass es dort 10mal so viele Jobs gibt. Für die umgekehrte Richtung gilt das genauso…

Es ging mir nicht um eine Entscheidung, wer nun recht hat. Ich
wollte nur zeigen, dass es objektive Argumente für
beide Seiten gibt.

Und im gleichen Atemzug bezeichnet du ein Argument als
„Scheinargument“ und ein anderes als „kein Argument“. Das ist
aber nicht sonderlich konsequent :wink:

Doch genau das ist es. Ich versuchte ja nur solche Argumente zu wählen, die jeweils auch von der Gegenseite akzeptiert werden müssen. Argumente, die nur im eigenen Lager Gewicht haben, habe ich genauso ausgeklammert wie diejenigen, die so extrem schwierig nachzuvollziehen sind wie die Kostenfrage.

Michael

Das Parlament bzw. die Regierung.

Soviel ich weiß, ist die Kanzlerin Mitglied der Regierung und
besitzt die so genannte Richtlinienkompetenz.

Das ist zwar richtig, aber trotzdem hat sie nicht die alleinige Macht, so etwas zu entscheiden. Ohne Parlamentsmehrheit geht das nicht.

Das heißt, dass die Ursprungsfrage falsch ist, möglicherweise aus Unkenntnis.

Gruß TL

Hallo,

Ich habe versucht, mich auf Argumente zu konzentrieren, die
beide Seiten - unabhängig von ihrer Einstellung - für korrekt
halten können.

Dass in der deutschen Atomindustrie weniger Leute arbeiten als bei den Erneuerbaren ist eine Tatsache. Kernenergie hat einen Anteil von 23% an der deutschen Stromerzeugung und beschäftigt nach Angaben des BMU und der Betreiber etwa 38.000 Menschen. Die Erneuerbaren kommen auf 16% und beschäftigten inzwischen rund 300.000 Menschen. Damit haben die Erneuerbaren ein um mehr als den Faktor 10 besseres Arbeitsplatz-Verhältnis als die Kernenergie. Was gibt es hier auszulegen? Das ist eine einfache Tatsachenfeststellung, die wohl von beiden Seiten akzeptiert werden muss.

Die Atomkraftgegner wäre
auch dann gegen die Atomkraft, wenn sie selbst davon überzeugt
wären, dass es dort 10mal so viele Jobs gibt. Für die
umgekehrte Richtung gilt das genauso…

Gäbe es in der Atomwirtschaft 10x so viele Jobs, dann wären beide auf dem gleichen Level diesbezüglich und das Argument Arbeitsplätze wäre hinfällig (s.o.).

Doch genau das ist es. Ich versuchte ja nur solche Argumente
zu wählen, die jeweils auch von der Gegenseite akzeptiert
werden müssen.

Beschäftigungszahlen müssen nicht akzeptiert werden? Diese Logik entzieht sich mir jetzt aber.

Argumente, die nur im eigenen Lager Gewicht
haben, habe ich genauso ausgeklammert wie diejenigen, die so
extrem schwierig nachzuvollziehen sind wie die Kostenfrage.

Die Kostenfrage ist deswegen schwierig nachzuvollziehen, weil ein entscheidender Faktor - die Endlagerung - ungeklärt ist. Von daher kann man die Kosten schlecht einschätzen, die summa summarum am Ende raus kommen werden. Das sehe ich ja ein, dass man das nicht leicht als Argument der Gegenseite akzeptieren kann, weil in diesem Fall viel Spekulation drin ist.

vg,
d.

Hallo,

Das ist zwar richtig, aber trotzdem hat sie nicht die
alleinige Macht, so etwas zu entscheiden. Ohne
Parlamentsmehrheit geht das nicht.

Ohne die Kanzlerin würden aber die Laufzeiten nicht verlängert werden. Insofern spielt sie eine tragende Rolle in dem Geschehen, wenngleich natürlich am Ende das Parlament abstimmen muss. Da sie aber dort eine Mehrheit hat und sie Regierungs chefin ist, ist es wohl nicht so verkehrt zu sagen, dass Merkel die Atomkraftwerke länger laufen lässt. Im Grunde ist es nämlich so, denn sie könnte es ja verhindern.

vg,
d.

Hallo deconstruct,

was Du schreibst ist Wasser auf meine Mühlen, auch wenn wir sachlich bleiben wollen!

Mir geht es darum, dass wir schon Lösungen für eine effektive Stromspeicherung haben.
Auch haben wir mit Hochspannungsgleichstrom (HGÜ) eine Möglichkeit den Strom, ohne neue Leitungen genehmigen zu müssen, zu den Speichern und den Endverbrauchern zu leiten!

Durch Elektrolyse kann aus übrigem Strom Wasserstoff erzeugt werden, der dann gespeichert oder in die Erdgasnetze eingespeist werden kann. Dadurch könnte auch unsere Abhänigigkeit von z.B. russischem Erdgas reduziert werden.

Es gibt noch viele Wege in die Zukunft, lassen wir sie uns nicht verbauen!

Gruß, Igor