Hallo,
in der BW hat es schon immer an irgendetwas gefehlt.
Das ist in jeder Streitkraft auf diesem Planeten schon immer so gewesen und wird nie anders sein.
Nur das man in anderen Ländern nicht diese ewige Jammerei, wie in Deutschland kennt. In Deutschland sieht man immer nur, was nicht geht, in anderen Ländern lebt man in der Lage und sieht lieber, was geht.
Wenn in Deutschland ein Waffensystem beschafft wird, welches nur für 7, statt für 10 geplante Einstatzszenarien geeignet ist regt man sich in Deutschland darüber auf, dass die 3 Einsatzszenarien nicht abgedeckt sind. In anderen Ländern freut man sich über die 7 abgedeckten Einsatzszenarien.
Das ist eine Frage der Philosophie und der Überlebensfähigkeit. Das war auch in Deutschland mal anders.
Und letztenendes gilt nach wie vor (wenn nicht mehr denn je) für den deutschen Soldaten: Unmögliches machen wir sofort, Wunder dauern etwas länger.
ich durfte mir z. B. auf dienstlichen Befehl einen amerikanischen
Poncho kaufen, da die BW damals meinte, sie bräuchte das nicht
Also nur um das kurz mal zu durchsteigen: Dir wurde der rechtswidrige und unverbindliche Befehl gegeben dir mit deinem eigenen Geld einen Ausrüstungsgegenstand zu kaufen, der aus dienstlicher Sicht gar nicht benötigt wird? Skurril.
Es sei viel besser die Zeltplane als Regenschutz zu benutzen,
und die Tasche dafür als wasserdichte Kopfbedeckung. War die
Imprägnierung nach mehreren Marschtagen im Regen ausgewaschen,
dann brauchte man sich das Ding erst gar nicht mehr
umzuhängen. Regenschutzbekleidung und etwas ordentlicheres für
kältere Temperaturen wurden erst nach der
Winterbiwakkatastrophe in den achtziger Jahren beschafft.
Schön für dich. Letztenendes ist jede Art der ABC-Schutzausstattung für den feld- Wald- und Wiesensoldat sowieso primär nur geeignet das Leben des Soldaten solange zu verlängern, bis er - unter weiterer Wahrnehmung seines Auftrages - abgelöst wurde und dann in aller Regel das zeitliche segnet. Darüber sollte man sich keine Illusionen machen.
Was du mir jetzt aber mit deinen Geschichten aus dem kalten Krieg sagen willst erschließt sich mir nicht ganz. Ich erkenne nur, dass du es offenbar ohne bleibende Schäden überstanden hast.
Bei dem mir erzählten Beispiel aus Afghanistan handelt es sich
um die Pistolentasche/-holster, das durch die Schutzweste
teilweise abgedeckt wird. Der Betreffende, aktiver Offizier,
hat sich also auf eigene Kosten ein Oberschenkelholster
besorgt und dafür den Anschiss bekommen. Er war aber nicht der
einzige.
Richtig und das mit recht und von mir hätte es noch eine finanziell schmerzhafte Disziplinarmaßnahme dazu gegeben. Wer einen so wichtigen Ausrüstungsgegenstand, wie ein Holster privat beschafft bringt vorsätzlich (billigend in Kauf nehmend) das eigene Leben und das Leben von Kameraden in Gefahr, indem er riskiert die Waffe zu verlieren, weil er einen sicherheitsrelevanten Ausrüstungsgegenstand benutzt, der nicht auf seine Sicherheitseigenschaften und materielle Geeignetheit geprüft wurde.
Jede Nutzung privater Ausrüstung hat der zuständige Disziplinarvorgesetzte zu genehmigen - auch zum Schutz des Soldaten. Und sollte es eine solche Genehmigung tatsächlich geben sollte sich der Soldat das schriftlich geben lassen.
Bei den Fahrzeugen hat es ja auch so einige Probleme gegeben
Die wird es auch immer geben, wie bei jedem Material, welches ständig genutzt und starken Belastungen ausgesetzt ist.
und wie waren eigentlich die Fahrzeuge, bzw. die Besatzungen
zu Beginn des Einsatzes in Afghanistan gegen Minen geschützt?
Was willst du damit denn jetzt sagen? Welche vorstellungen diesbezüglich hast du eigentlich.
Ich sprenge auch einen Leo2A6 ganz entspant mit einem IED in die Luft, wenn ich genug Sprengstoff nutze - und daran herrscht in Afghanistan kein Mangel.
Wenn man Soldaten einsetzt, dann bringt dies auch eine entsprechende Gefahr für Leib und Leben der Soldaten mit sich.
Das Erwecken des Eindrucks, dass „unsere“ Soldaten ja sicher seien, wenn man nur genug Panzerstahl um sie herumbaut ist nicht nur unsachlich, sondern schlicht polemisch.
Und was das Nicht(an)erkennen von bestehenden Risiken angeht solltest du dich an den Bundestag und den Verteidigungsminister wenden. Dort befindet man sich nämlich in einem Elfenbeinturm sondergleichen.
Hauptsache der Generalinspekteur redet dem Minister nach dem Mund und die Generalität ist mundtot gemacht.
Gruß Andreas