Hallo,
Nur das man in anderen Ländern nicht diese ewige Jammerei, wie
in Deutschland kennt. In Deutschland sieht man immer nur, was
nicht geht, in anderen Ländern lebt man in der Lage und sieht
lieber, was geht.
Das was geht, habe ich etliche Jahre bei den BSD gesehen. Da ging der GvD oder UvD abends durch den leeren Block und machte in den Zimmern das Licht an, damit man von aussen sehen konnte, in allen Zimmern sind welche. Und dann kam um 22 Uhr einer vom VKK und zählte die erleuchteten Zimmer.
Wenn in Deutschland ein Waffensystem beschafft wird, welches
nur für 7, statt für 10 geplante Einstatzszenarien geeignet
ist regt man sich in Deutschland darüber auf, dass die 3
Einsatzszenarien nicht abgedeckt sind. In anderen Ländern
freut man sich über die 7 abgedeckten Einsatzszenarien.
Das kenne ich aus dem Ausland nicht unbedingt so. Wieder die belgische Armee, die ein Vehikel anschaffen wollte, nur man meinte eine 90 mm Kanone im Turm reicht vollkommen aus. JP(K) wurde gerade wegen der Schwäche dieses Kalibers und auch aus anderen Gründen sowohl in D als auch in B ausgemustert. Die Belgier hatten einfach kein Geld um das grössere Kaliber einzuführen.Jetzt kommt das Vehikel wohl doch mit 105mm.
Und letztenendes gilt nach wie vor (wenn nicht mehr denn je)
für den deutschen Soldaten: Unmögliches machen wir sofort,
Wunder dauern etwas länger.
Die Sprüche habe ich mindestens einmal zu oft bei der BW gehört.
ich durfte mir z. B. auf dienstlichen Befehl einen amerikanischen
Poncho kaufen, da die BW damals meinte, sie bräuchte das nicht
Also nur um das kurz mal zu durchsteigen: Dir wurde der
rechtswidrige und unverbindliche Befehl gegeben dir mit deinem
eigenen Geld einen Ausrüstungsgegenstand zu kaufen, der aus
dienstlicher Sicht gar nicht benötigt wird? Skurril.
der Poncho wurde auf Kp-Ebene gewünscht, da der schon früher regelmâssig für die Kp beschafft worden war. Nur oberhalb des Btl war man davon nicht begeistert. Und Poncho war bei bestimmten Sachen wie Jagdkommando oder Übernachten im Freien ohne Schlafsack bei Minusgraden ziemlich genial.
Es sei viel besser die Zeltplane als Regenschutz zu benutzen,
und die Tasche dafür als wasserdichte Kopfbedeckung. War die
Imprägnierung nach mehreren Marschtagen im Regen ausgewaschen,
dann brauchte man sich das Ding erst gar nicht mehr
umzuhängen. Regenschutzbekleidung und etwas ordentlicheres für
kältere Temperaturen wurden erst nach der
Winterbiwakkatastrophe in den achtziger Jahren beschafft.
Schön für dich. Letztenendes ist jede Art der
ABC-Schutzausstattung für den feld- Wald- und Wiesensoldat
sowieso primär nur geeignet das Leben des Soldaten solange zu
verlängern, bis er - unter weiterer Wahrnehmung seines
Auftrages - abgelöst wurde und dann in aller Regel das
zeitliche segnet. Darüber sollte man sich keine Illusionen
machen.
Und weiter? da hast du wohl noch das Feldessbesteck vergessen ohne welches du keine Büchse aufbekommst, es sei du hast ein privat gekauftest Messer bestimmter Firmen in der Tasche oder nochwas was zur Ausrüstung gehört.
Was du mir jetzt aber mit deinen Geschichten aus dem kalten
Krieg sagen willst erschließt sich mir nicht ganz. Ich erkenne
nur, dass du es offenbar ohne bleibende Schäden überstanden
hast.
Was ich damit sagen will? dass sowohl damals als auch heute nicht das Optimale eingeführt ist.
Bei dem mir erzählten Beispiel aus Afghanistan handelt es sich
um die Pistolentasche/-holster, das durch die Schutzweste
teilweise abgedeckt wird. Der Betreffende, aktiver Offizier,
hat sich also auf eigene Kosten ein Oberschenkelholster
besorgt und dafür den Anschiss bekommen. Er war aber nicht der
einzige.
Richtig und das mit recht und von mir hätte es noch eine
finanziell schmerzhafte Disziplinarmaßnahme dazu gegeben. Wer
einen so wichtigen Ausrüstungsgegenstand, wie ein Holster
privat beschafft bringt vorsätzlich (billigend in Kauf
nehmend) das eigene Leben und das Leben von Kameraden in
Gefahr, indem er riskiert die Waffe zu verlieren, weil er
einen sicherheitsrelevanten Ausrüstungsgegenstand benutzt, der
nicht auf seine Sicherheitseigenschaften und materielle
Geeignetheit geprüft wurde.
Jede Nutzung privater Ausrüstung hat der zuständige
Disziplinarvorgesetzte zu genehmigen - auch zum Schutz des
Soldaten. Und sollte es eine solche Genehmigung tatsächlich
geben sollte sich der Soldat das schriftlich geben lassen.
Aha, da soll also der Soldat erst wild fummeln bevor er die Pistole aus der Tasche gezogen hat, während bei dem privat gekauften Holster die Pistole nach noch nicht einmal einer Sekunde in der Hand und feuerbereit ist? Der mir das erzählt hat ist OTL, also nicht gerade Jungleutnant.
Falls du wirklich so denkst, dann müssen alle deutschen Abgas-, Müllentsorgungs- etc. vorschriften in jedem Land in dem BW-Soldaten stationiert sind auf das genaueste befolgt werden.
Das mit dem schriftlich geben ist so eine Sache. Vielleicht ist dir bekannt, dass es einmal braune Stiefel gab, die mit einer auf dem Dienstweg zu beziehenden braunen Schuhcreme zu bearbeiten waren. Es gab Reservisten, die mit diesen braunen Stiefeln ausgerüstet waren, die sah man nicht mit Infrarot, beim Nijmwegenmarsch und da die STOV/BW nicht die entsprechende Menge dieser dienstlich zu liefernden Schuhcreme zur Verfügung stellen konnte, gab es den Befehl: Alles mit(damals noch privat gekaufter) schwarzer Schuhcreme einschmieren. Eine schriftliche Bescheinigung gab es auf Wunsch auch. Resultat: einige der Reservisten bekamen grössere Probleme einschliesschlich disziplinarer Massnahmen, da schwarze Schuhcreme auf die braunen Schuhe, das war strikt verboten. Das wurde im Nachhinein zwar zurückgenommen, aber zeigt doch was etwas Schriftliches bei der BW bedeutet.
Bei den Fahrzeugen hat es ja auch so einige Probleme gegeben
Die wird es auch immer geben, wie bei jedem Material, welches
ständig genutzt und starken Belastungen ausgesetzt ist.
Wenn bekannt ist, dass ein Fahrzeug Höchstbelastungen ausgesetzt sein wird, dann ist das entsprechend auszulegen. Und deutsche Solda
und wie waren eigentlich die Fahrzeuge, bzw. die Besatzungen
zu Beginn des Einsatzes in Afghanistan gegen Minen geschützt?
Was willst du damit denn jetzt sagen? Welche vorstellungen
diesbezüglich hast du eigentlich.
Ich sprenge auch einen Leo2A6 ganz entspant mit einem IED in
die Luft, wenn ich genug Sprengstoff nutze - und daran
herrscht in Afghanistan kein Mangel.
Sicher, das haben die Israelis mit einem Merkava auch erlebt.
Hat die BW eigentlich Geräte die auf elektronische Weise die Zündung dieser IED ausschaltet? Es gibt ja welche, bzw. Sachen, die die in einem gewissen Abstand zur vorzeitigen Auslösung bringen.
Wenn man Soldaten einsetzt, dann bringt dies auch eine
entsprechende Gefahr für Leib und Leben der Soldaten mit sich.
Das Erwecken des Eindrucks, dass „unsere“ Soldaten ja sicher
seien, wenn man nur genug Panzerstahl um sie herumbaut ist
nicht nur unsachlich, sondern schlicht polemisch.
Panzerstahl ist nicht alles, viel wichtiger sind die Sitze.
Und was das Nicht(an)erkennen von bestehenden Risiken angeht
solltest du dich an den Bundestag und den
Verteidigungsminister wenden. Dort befindet man sich nämlich
in einem Elfenbeinturm sondergleichen.
Hauptsache der Generalinspekteur redet dem Minister nach dem
Mund und die Generalität ist mundtot gemacht.
Dem muss ich absolut und ohne Widerspruch zustimmen. Da haben wir ja zumindest teilweise eine gleiche Sicht der Dinge.
Ich bin gerne bereit das per Mail weiter zu führen.
Gruss
Rainer