Warum noch selber denken?

Ist das nicht schön? Jetzt wird uns schon in Werbespots deutlich gemacht, wie wir zu denken und zu handeln haben. Wir sollen also „Zusammen langfristige Perspektiven und Chancen für Geflüchtete schaffen“.

Wir brauchen nun auch nicht mehr kritisch zu denken, es werden uns folgende Wahrheiten direkt auf dem Tablett serviert. Denn wir:

… wollen Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen mussten, eine neue Perspektive schaffen.

Okay. Die sogenannten Flüchtlinge mussten also alle vor Krieg und Verfolgung fliehen. Wirtschaftsflüchtlinge gibt es nicht. Und sie mussten natürlich - wer will das bezweifeln - alle nach Deutschland fliehen. Klar, Syrien, unserer Nachbarland, hat ja sonst keine Landgrenze zu einem anderen Staat.

… helfen diesen Menschen für die Zeit, in der sie bei uns bleiben, an unserem Leben teilzunehmen.

Ach, für die Zeit, in der sie bei uns bleiben. Klar, die kehren alle zurück, deswegen ist auch das Konzept der freiwilligen Rückreise so erfolgreich.

… stehen für Toleranz und Offenheit in unserer Gesellschaft.

Tolle Schlagworte. Wusste gar nicht, dass man, wenn man nicht jeden hineinlassen möchte, gegen Toleranz und Offenheit in unserer Gesellschaft ist.

… treten für einen chancengleichen Zugang zu Ausbildung und Arbeit ein, weil nur so Integration möglich wird.

Na klar. Wie käme jemand auch auf den Gedanken, dass die einheimische Bevölkerung zuerst Zugang zu Arbeit und Ausbildung erhalten sollte?

… erkennen die enormen Herausforderungen für uns alle, aber auch die langfristigen Chancen für unser Land.

Wissen wir. Fachkräftemangel und so weiter. Und Deutschland wird ohne Zuwanderung auch aussterben.


Aber wusstest ihr eigentlich, dass ihr diese Kampagne alle indirekt mitfinanziert? Danke euch.

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Das ist doch sinn der Werbung und wird schon seit Urzeiten so gemacht.

So einfach ist es nicht. Bei der klassischen Werbung möchte man mich überreden, dass ich ein Produkt kaufe, das ich nicht brauche. Da ich weiss, dass die Hersteller vom Verkauf leben, bin ich ihnen deswegen nicht böse. Ich kaufe es einfach nicht und fertig.
Anders hier: Ich bekomme ein Produkt geliefert, dass ich nie geordert habe und das ich selbstverständlich auch bezahle. Sinn des von @Ultra_78f7d2 genannten Spots ist es jetzt, das ich sowohl das Produkt, als auch die Art und Weise, wie ich dazu gekommen bin, eindeutig positiv bewerten soll.
Das ist eben kein normaler Werbespot. Ich komme aus der DDR. Ich erkenne politische Propaganda, wenn ich sie sehe.

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Warum noch selber denken?
Wegen der Hierarchie.
Der Souveraen ist der Buerger. Er muss selber denken. Das Ergebnis seines Denkens geht (ueber Wahlen) als Aufgabe an die Politik. Nicht umgekehrt. Die Regierenden haben auszufuehren, was der Souveraen (vor-)gedacht hat. Jedenfalls in der Theorie. Nicht nur wegen der Praxis, dass Politiker vom Souveraen bezahlt werden mit Steuergeldern.

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Es gibt Probleme, die hätte ich gerne.

Was hindert Dich, beim Ansehen eines Werbespots Dein Hirn eingeschaltet zu lassen bzw. einzuschalten ?
Oder macht Dich das Betrachten von Werbespots regelmäßig zum willenlos fremdgesteuerten Zombie ? Dann allerdings solltest Du Dir ernste Sorgen um Dich selbst machen.

Und was bitte schön ist neu daran, daß eine Bundesregierung - auch mit bezahlter Werbung - für ihre Politik wirbt ? Das ist ein soooo alter Hut.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß die Regierungswerbung, die Dir inhaltlich gefallen würde, für mich wahrscheinlich das Allerletzte wäre - na und ???

Wenn man keine Probleme hat, macht ,man sich welche, damit man seine tägliche Skandaldosis nicht verliert !

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Jetzt ist es aber so, das die Politik von jeher versucht, das Denken des Souveräns zu beeinflussen, mitunter sehr erfolgreich. Politik exekutiert immer weniger den Willen des Souveräns, sondern verfolgt zunehmend eigene politische Vorstellungen, die dem Souverän dann, etwa in solchen Spots, schmackhaft gemacht werden sollen. Dieses Handeln untergräbt die Demokratie und schmälert das Vertrauen, das der Bürger in die Demokratie hat.

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Das Schmaelern des Vertrauens
wird von der Politik an vielen Stellen praktiziert,
.
wenn nicht gehandelt sondern wahlgekrampft wird als Ablenkung
wenn Worthuelsen gestreut werden
wenn ein Politiker fordert, was er schon laengst als Regierender haette tun sollen
wenn bewusst gegen die Mehrheit gehandelt wird, ohne Erklaerung, dass es deswegen xx noetig ist, Beispiel Minderheitenschutz, Beispiel Buendnisverpflichtung, dann aber auch sagen
wenns ueber Jahre schlimmer wird und keiner tut etwas
wenn viele sagen wie es gehen koennte und keiner tut etwas
wenn die Parteien an der Regierung wechseln und immer noch tut keiner etwas
wenn fuer die Zukunft die Regierung keinen Plan hat Beispiel , Vermoegensverteilung, Rentenstruktur, Arbeit in Industrie40, dafuer Ausbildung und Schulform
.
Frueher zu Zeiten von Brandt gab es eine Vision, da konnte man dafuer oder dagegen sein, heute ? Eben, selber denken ist angesagt
Gruss Helmut

Das steht da gar nicht. Es steht ausser Frage, dass es da auch Wirtschaftsflüchtlinge gibt. Die zuständigen Behörden bemühen sich, diese Leute auszusieben. Wobei sie darin nicht sonderlich gut sind, aber das ist ein anderes Problem.

Das Argument mit der Landesgrenze ist auch keines. Fakt ist, dass die meisten Nachbarländer, in welche beispielsweise die Syrer zuerst flohen mit der Versorgung von Flüchtlingen heillos überfordert waren. Ich sehe nicht, warum wir diesen Leuten nicht helfen sollten. Unsere Gesetze lassen so eine Hilfe jedenfalls grundsätzlich zu.

Eine freiwillige Rückreise ergibt nur dann Sinn, wenn die Fluchtgründe nicht mehr gegeben sind. Für die Mehrzahl der Asylbewerber der letzten Jahre gilt das schlicht nicht. Die Menschen, für die das Angebot in Frage kommt haben das bereits genutzt und nun werden es natürlich weniger. Ausserdem sind eben viele dieser Menschen hier nicht asylberechtigt. Das Instrument richtet sich also schlicht nicht an die Mehrzahl der Flüchtlinge.

Das Instrument richtet sich eher an nicht asylberechtigte Geduldete aus den Maghreb-Staaten oder vom Balkan. Mit der Flüchtlingskrise im Kontext des Syrien-Krieges hat das wenig zu tun.

Das steht da aber gar nicht.

Jemand, der mit dem Grundgesetz und den allgemeinen Menschenrechten nicht viel am Hut hat, würde ich meinen.

Na, ersteres existiert nicht und letzteres ist unwahrscheinlich. Aber das mit den Flüchtlingen enorme Herausforderungen verbunden sind, wurde doch korrekt wiedergegeben. Und natürlich bietet so eine Situation auch Chancen. Aber da gehts nicht um Fachkräftemangel oder Zuwanderung…

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Hallo!

Lt. Impressum der verlinkten Seite handelt es sich um eine private Stiftung. Die propagierten Ziele/vertretenen Meinungen sind für Leute außerhalb der Stiftung irrelevant. Natürlich wird versucht, Meinung zu machen/zu beeinflussen. Aber das ist legitim.

Gruß
Wolfgang

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Ein Smartphone habe ich auch nie gefordert und doch suggeriert mir die Werbung, dass ich es unbedingt brauche…

Obwohl es vorher auch ohne ging…

Wobei es Dir überlassen bleibt, ob Du es letztlich kaufst.

Lt. Grundgesetz wirken die Parteien bei der politischen Meinungsbildung mit.

Gelegentlich verfallen sie dabei in die Haltung von großkotzigen Nannypädagogen, weil sie das gemeine Volk schlicht für zu blöde halten, falls es nicht ihre Ansichten teilt. Da sie auch noch die Schulkasse verwalten, führt das zu weiteren Nachhilfestunden über Fördermittel.

Gruß
vdmaster

Hüstel!

Nirgends im Grundgesetz oder den allg. Menschrechten steht, dass Nichteinheimische genauso gestellt sein müssten wie Einheimische. Wäre dem so, dann bräuchte man gar nicht erst Arbeitsgenehmigungen erteilen, weil sie selbstverständlich wären.

Von daher schalten wir mal einen Gang runter auf bspw, EU-Arbeitsnehmerfreizügigkeit (bzw. Ankara-Abkommen) und bezogen auf Flüchtlinge auf das Aufenthaltsgesetz. Nicht einmal aus der GFK (Artikel 17) geht zwingend hervor (Ausnahmen bestätigen die Regel), dass anerkannte Flüchtlinge vor Ablauf von drei Jahren einen Arbeitsplatz annehmen können.

Also nur allg. „Diskriminierung“ in den Raum rufen, wird nicht greifen.

Gruß
vdmaster

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Hm. ich hatte bisher angenommen, dass Art 3. Absatz 3 des GG genau das aussagen würde:

„(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

Vielleicht interpretiere ich das einfach falsch?

Dann erklär mir doch einmal kurz, wieso ein Tourist aus … Argentinien nicht umgehend an Wahlen teilnehmen kann. Oder einen Arbeitsplatz annehmen.

Richtig.

Weil dieser die grundsätzlichen rechtlichen Rahmenbedingungen nicht erfüllt. Wer hier aber eine Arbeitserlaubnis hat, darf hier auch Arbeit suchen und dürfte ggfs. auf seine Rechte nach Art3 (3) GG pochen. Es gibt auch für den Zugang zu Bildung rechtliche Rahmenbedingungen.

Eine grundsätzliche Bevorzugung von Deutschen bei Arbeit und Bildung, wie es ultra einfordert, dürfte in dieser Hinsicht problematisch sein.

Ja, rechtlich interpretierst du es falsch. Denn dort steht nicht, dass niemand wegen seiner Staatsangehörigkeit diskriminiert werden dürfe. „Heimat und Herkunft“ meint, dass ein Ostfriese in Bayern die gleichen Rechte hat. Oder ein eingebürgerter Deutscher. Ein Ausländer dagegen nicht. Dass wir leider viel zu lasche Einbürgerungsregelungen haben, ist ein Folgeproblem.

Und du liegst auch politisch falsch. Man kann es kaum fassen: Da kommen (bis heute!)hunderttausende Zuwanderer pro Jahr. Angeblich alle Kriegsflüchtlinge, wir wissen aber, dass es zu einem hohen Anteil Wirtschaftsflüchtlinge sind. Es heißt immer, wir müssten diese Leute aufnehmen, um ihnen Schutz zu bieten. Das würde heißen, wir geben ihnen Unterkunft und Grundversorgung. Für einen absoluten Skandal halte ich es, dass es keine Regelungen gibt, autochthonen Deutschen bei der Wohnungs- oder Arbeitsplatzsuche sowie bei der Gesundheitsversorgung einen Vorrang einzuräumen. Wahnsinn, was wir uns für eine rein ideologiegesteuerte Gleichmacherei leisten und die angeblich schutzsuchenden Zuwanderer auf die gleiche Stufe stellen und ihnen Vollversorgung anbieten.

Diese Leute gehören nicht hierher, sie identifizieren sich nicht mit Deutschland, sie kommen eben wegen dieser Wohltaten. Und glaube mir, wenn es mit der wirtschaftlichen Lage bergab geht, droht uns ein Pulverfass. Denn wie drückte es Brecht treffend aus: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Der Ausspruch wird oft fehlinterpretiert, Brecht wollte damit ausdrücken, erst wenn der Mensch seine Grundbedürfnisse gedeckt hat, entwickelt er moralische Maßstäbe. Und wenn die Leute unmittelbar am eigenen Leib spüren, dass ihnen die Zuwanderer als Konkurrenten um Arbeit, Wohnung, Gesundheit usw. entgegenstehen, dann wird sich die Stimmung ratzfatz ändern. Das geht binnen Minuten und die Willkommenseuphorie dreht sich um.

Weißte, du hast ja manchmal leichte Anflüge von Vernunft, aber jetzt auf dieser Basis zu argumentieren, erscheint schon recht naiv und unüberlegt.

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Ich habe nicht die formaljuristische Seite beleuchtet. Wenn sich Firmen zusammenschließen und eine Initiative gründen, die Werbezeiten bucht, ist das zulässig.

Problem ist indes das Klima, das mit dieser Initiative geschaffen werden soll. Wer nicht mitmacht, wird zum Außenseiter abgestempelt und implizit ausgegrenzt. Die Chefs der großen Unternehmen versuchen, eine Richtung vorzugeben, der man sich anzuschließen habe. Das ist nichts anderes als frühere Versuche der Volkserziehung, nur in etwas anderem Gewand.

Hallo!

Solche Versuche sind nichts Neues. Wer lange genug erlebte, wie als bedeutend angesehene Chefs großer Unternehmen einfach nur dummes Zeug dummer Jungen verzapfen, regt sich über den ganzen Kram nicht mehr auf und kann nur noch müde lächeln, wenn sich solche Bengel furchtbar wichtig darstellen.

Gruß
Wolfgang

Ja, es hängt mit der Arbeitserlaubnis bzw. dem entsprechenden Aufenthaltstitel zusammen, der sich aus dem Aufenthaltsgesetz ergibt.

Und Ultra würde ja gerne das Ankara-Abkommen sowie den EU-Vertrag (Arbeitnehmerfreizügigkeit) kündigen, was dann direkte Auswirkungen auf die Aufenthaltstitel hätte. Noch ein paar Änderungen im Aufenthaltsgesetz und schon ist die Auswirkung völlig GG-konform.

Hierbei habe ich nicht die Frage des Bestandsschutzes berücksichtigt.

Gruß
vdmaster