Hallo!
Gibts auch wirklich Pro-Argumente?
Stellen wir uns mal ganz vereinfacht eine einfache Räuber-Beute-Beziehung vor: Pflanze - Reh. Wenn genügend Pflanzen da sind, vermehren sich die Rehe ungehindert. Irgendwann ist ihre Population so groß, dass sie praktisch alles abweiden, was es an Pflanzen gibt. Durch das Fehlen der Nahrungsgrundlage bricht die Population der Rehe zusammen, und erst wenn die meisten Rehe verhungert sind, kann sich die Pflanzenwelt wieder erholen. Die Populationen sowohl der Beute (Pflanzen) als auch der Räuber (Rehe) oszillieren heftig um einen zeitlichen Mittelwert. Wird die Nahrungskette um ein Glied erweitert:
Pflanze - Reh - Wolf, so fallen die Schwankungen deutlich schwächer aus. Das ist der Grund, warum Tiere die in Ökosysteme eingeschleppt werden, wo sie keine natürlichen Feinde haben, so großen Schaden anrichten.
Einfach ausgedrückt: Mit jeder Art, die im Nahrungsnetz fehlt, wird das ganze System instabiler.
Die Gefährdung des Menschen wird als Argument hauptsächlich von ängstlichen Laien verwendet oder von Leuten vorgeschoben, die in Wirklichkeit andere Interessen haben: Jäger betrachten Raubtiere als Konkurrenten. Würden die Rotwildbestände auf natürliche Weise durch Räuber kontrolliert, so entfiele das Argument der Jäger, durch die Jagd den Wald zu schützen.
Und was Wölfe anbetrifft: Meines Wissens gibt es weltweit keinen einzigen Fall, wo ein Mensch von Wölfen angegriffen und getötet worden wäre. Die Geschichte vom bösen Wolf ist ein Märchen, das vielleicht von Schäfern erfunden wurde. In Wirklichkeit sind Wölfe vergleichsweise feige und meiden die Konfrontation mit dem Menschen.
Michael