Warum schreien Kinder so schrecklich?

Hallo,

ich kenne kein Tierbaby, das so nervig schreit wie ein Menschenbaby. Und noch die älteren Menschenkinder schreien so stark, daß es kein Wohlgefühl hervorruft. Anwohner von Spielplätzen zogen schon vor Gericht deswegen. Erzieherinnen bekommen Hörschäden und Migräne.

Tierkinder dagegen verhalten sich still oder betteln in liebevollen Tönen nach Nahrung. Menschenbabys dagegen brüllen so.

Reagieren vielleicht Menschen-Mütter anders auf dieses Plärren und finden es liebreizend? Auch die Väter vielleicht … ?

Hi

Tierbabys/kinder schreinen nicht?
Hm, das gefiederte Tierchen das kann auch ganz schön schreien!
Katzenkinder, Hundekinder…oder magst du keine Kinder?

Gruss

…oder magst du keine Kinder?

Gruss

Hallo manou,

so eine diskriminierende Frage von Dir. Ich habe sehr viele Kinder und Enkelkinder, und ich liebe sie alle so sehr.

Ich habe schon Katzenkinder, Hundekinder und Vogelkinder großgezogen, ich kenne das Quieken und Grunzen junger Schweine aus unserem Saustall. Ich weiß wovon ich rede. Mir aber nun das zu unterstellen, daß ich Kinder nicht möge, ist bar jeglichen Wissens. Hier ist das Forum „Wer weiß was“, und nicht, „wer meint was“

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Hai, Caesarius,

dochdoch, Kinder anderer Arten schreien auch, wenn sie in Not sind und dieses Schreien ist für ihre Mütter genauso stressauslösend, wie es bei uns.
Irgendwelche Forcher haben festgestellt, daß Babyschreien das Geräusch ist, das die stärkste Reaktion im Hirn auslöst. Aus biologischer Sicht ist das durchaus sinnvoll - schließlich sollte man ein frierendes, hungriges oder verlorenes Junges schnellstmöglich versorgen wenn man Wert auf dessen fortgesetzte Existenz legt.

Gruß
Sibylle

dochdoch, Kinder anderer Arten schreien auch, wenn sie in Not
sind und dieses Schreien ist für ihre Mütter genauso
stressauslösend, wie es bei uns.

Hallo Sibylle,

das kenne ich sehr wohl, daß die kleinen Vögelchen und andere Tierbabys bei Gefahr schreckliche schrille und herzerbarmende Laute von sich geben. Das vermittelt wirklich das Signal für die Eltern: Gefahr!

Aber bei Menschenkindern? Die (kleinen) Mädchen kreischen schrill bei jeder Kleinigkeit - und warum ist das Kreischen auf Spielplätzen und Kindergärten und Schulen so ätzend, daß die Kinder selbst darunter leiden? Sind sie alle „in Not“, wie Du schreibst.

Dass wir das Schreien von Menschenkindern besonders „nervig“ finden, hat ganz sicher - wie hier schon gesagt wurde - biologische Gründe. Die „Appellwirkung“ des Schreiens hilfloser Jungtiere muss möglichst groß sein, damit sich die Mutter auch ganz bestimmt um sie kümmert. Könnte man sie fragen, so würde ich vorhersagen, dass Rinder das Brüllen junger Kälber und Meisen das Zetern von Jungmeisen als besonders „nervig“ einschätzen würden.

Was die älteren Menschenkinder betrifft: Die menschliche Stimme ist halt sehr laut. Und insbesondere wenn sie zu mehreren sind, probieren Menschenkinder gern aus, was in ihnen steckt. Und da mag dann auch eine Freude am Effekt eine wesentliche Rolle spielen: Warum schreit das Kind so laut? Weil es kann!

Gruß
Arbeyterson

Dass wir das Schreien von Menschenkindern besonders „nervig“
finden, hat ganz sicher - wie hier schon gesagt wurde -
biologische Gründe. Die „Appellwirkung“ des Schreiens
hilfloser Jungtiere muss möglichst groß sein, damit sich die
Mutter auch ganz bestimmt um sie kümmert.

Hallo Arbeyterson,

ich verstehe ja, daß man als Junges besonders durchdringend und laut schreinen muß, um aus einer Gefahr gerettet zu werden, die Alten schreien ja auch, wenn Gefahr da ist.

Aber warum müssen Kinder auf Spielplätzen, im Kindergarten, in der Schule und auch sonst, wenn sie auch noch ganz klein sind und nicht einschlafen wollen oder können, dauernd nur brüllen, wie wenn sie in Lebensgefahr sind? Es ist doch keine Lebensgefahr, und man kümmert sich doch um sie. Die Eltern sind im Haus und haben schon 10 mal sich mit Gutnachtkuß verabschiedet und wollen auch schlafen.

Die jungen Kohlmeisen im Nest, die piepsen ganz lieb, und auch die jungen Amseln. Dann kommen die Eltern und füttern. Abens vor dem Einschlafen schreien die nicht. Die Eltern müssen sie auch nicht in den Schlaf wiegen.

Hallo,
ja,ja -die MenschenKINDER.
Auf dem Sportplatz - oder die Teenis beim Pop-Konzert -
unerträgliches Geschrei.
Warum fixierst Du Dich auf Kinder ?
Sie sind einfach nur Menschen wie die „Erwachsenen“, es muß
halt so sein.
Gruß VIKTOR

Hallo,

Die jungen Kohlmeisen im Nest, die piepsen ganz lieb, und auch
die jungen Amseln. Dann kommen die Eltern und füttern. Abens
vor dem Einschlafen schreien die nicht. Die Eltern müssen sie
auch nicht in den Schlaf wiegen.

Nur eine Vermutung, aber vielleicht liegt es daran, dass die Vogeljungen sehr viel Körperkontakt zur Mutter/den Eltern haben?

Kinder die viel getragen werden, schreien sich auch nicht in den Schlaf.

Das Schreien der Kinder auf Spielplätzen würde ich auch nicht mit dem Schreien nach der Mama gleichsetzen.

Gruß
Miriam

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Hallo,

es könnte sein, dass Säuglinge brüllen, weil sie sich nicht anders artikulieren können. Je ernster die Lage für den Säugling ist, desto intensiver das Brüllen. Gut so. Wie sonst sollen sie sich das notwendige Gehör (die Aufmerksamkeit) verschaffen?

Ein Verfahren mit Erfolg angewendet - immer wieder gerne genommen.

Wenn 3-Jährige an der Supermarktkasse brüllen, als ob sie ein Messer im Rücken stecken hätten und die Mütter ihnen daraufhin die gewünschten Süßigkeiten/Spielwaren kaufen, weil sie ansonsten die Aufmerksamkeit aller übrigen Kunden auf sich ziehen, dann lernen diese Kinder, mit Gebrüll ihr Ziel zu erreichen. Bestimmt haben diese Kinder schon gelernt, dass lautloses Weinen nicht zum gewünschten Ziel führt.

Es ist normal, wenn Kinder ihren Gefühlen unkontrolliert lautstark Ausdruck verleihen, beim Spielen, im Schwimmbad usw., jedenfalls bis zu einem gewissen Alter. Es ist normal, dass sie sich in einer Gruppe von Gleichaltrigen Gehör zu verschaffen suchen - sich durchzusetzten - was meistens mit Lautstärke einhergeht. Sie üben noch.

Es liegt an den Bezugspersonen, den Kindern beizubringen, in welchen Fällen und zu welchen Zeiten die Lautstärke zu redzuzieren ist. Ein stilles Schwimmbad, einen lautlosen Spielplatz oder Pausenhof kann ich mir nicht vorstellen. Das ist auch gut so. Eine Bushaltestelle oder eine S-Bahn, in der nicht ohrenbetäubendes Geschrei herrscht, dagegen sehr wohl.

Viele Grüße
Maralena

das kenne ich sehr wohl, daß die kleinen Vögelchen und andere
Tierbabys bei Gefahr schreckliche schrille und herzerbarmende
Laute von sich geben. Das vermittelt wirklich das Signal für
die Eltern: Gefahr!

Aber bei Menschenkindern? Die (kleinen) Mädchen kreischen
schrill bei jeder Kleinigkeit - und warum ist das Kreischen
auf Spielplätzen und Kindergärten und Schulen so ätzend, daß
die Kinder selbst darunter leiden? Sind sie alle „in Not“, wie
Du schreibst.

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Hallo,
im Tierreich ist es weit verbreitet, eigene Schwäche nicht zu zeigen. Gezeigte Schwäche ist ein Signal für Raubtiere auf leichte Beute.
Menschen-Kinder sind der Gefahr nicht ausgesetzt. Wer bei dem kleinsten Wehwehchen plärrt, bekommt Zuwendung und wird nicht gefressen.

Stare z.B. betteln sehr laut. Wenn man an den Nistkasten klopft, geht der Krach richtig los. Sobald die Jungen aber gemerkt haben, dass das Geräusch nicht von den Eltern kommt, ist Ruhe.
Beim Menschenkind fängt das Gebrülle dann erst richtig an. Für den Menschen ist es aber auch (noch) normal, dass sich eine Horde und nicht nur die Eltern um das Kind kümmern.
Grüße
Ulf

Bisher keine Lösung der Frage
Hallo,

nach Durchsicht der Antworten habe ich bisher noch keine Lösung der Frage erkennen können. Warum schreien Kinder so laut, auch wenn sie nicht in Not sind?

Kälber, Ferkel und Lämmer schreien laut - dann geht es aber um Nahrungsaufnahme, Stress oder Angst. Sonst sind sie eigentlich ruhig.

Kinder sind auf dem Schulhof, in Gemeinschaften aber auch oft allein sehr laut. Sogar nervig laut. Das muss doch Gründe haben.

Ich würde gerne eine psychologische Deutung des Problems lesen. Es geht also nicht um NOTsituationen!

Gruß
Hans

Hallo Hans,

auch bei anderen Spezies ist es nicht unüblich, dass spielende Jungtiere zu deutlichen Lautäußerungen neigen - beobachte bei Gelegenheit einmal spielende Kätzchen, Welpen oder Frischlinge.

Gruß

=^…^=

Hallo KamikazeKatze,

klar kenne ich das. Aber gehe mal in ein Lämmer/Mütterstall mit 300! Müttern (ca. 600 Lämmer) und gehe mal in eine Gemeinschaft mit 300 Müttern und 600 Kindern.

Ich weiß, dass ist ein Extrembeispiel - du kannst die Nadel zu Boden fallen hören im Lämmerstall (alle satt, kein Feind) - bei den Menchenkindern fehlt mir jede Fantasie den Ton zu beschreiben. Warum ist das so?

Gruß
Hans

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Hallo

dann nimm sie doch einfach wie sie sind, es gibt keine anderen.

Nebenbei noch, warst du schon mal im Zoo bei den Affenkindern und hast da zugehört.

Ich steh ja auch nicht auf schreiende Kinder,
aber du erweckst bei mir auch irgendwie mit deinen Fragen das Gefühl als ob du keine Kinder magst, so als ob du einer Katastrophe auf der spur gekommen wärst.

Ich mag mich irren, wie du selber sagst soll es ja nicht so sein,
aber wie du dich über die Frage von Manou aufregst,
wundern würde ich mich auch nicht.
Was für andere wie Musik sein kann, ist bei dir eben ja auch nur „schrecklich“

Aber schon nur die Vorstellung eines Kinderspielplatzes mit totenstillen Kindern wäre für mich grauenhaft.

Kinder zeigen nun mal gerne Ihre Begeisterung, ist doch auch toll.

Aber die Schreikrämpfe der Erwachsenen beim Fußball oder bei sonstigen Veranstaltungen sind doch auch nicht besser. Oder?

Man muß die Menschen, auch die kleinen, nehmen wie sie sind,
es gibt nun mal keine anderen

Gruß Franz

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Hi

du kannst die Nadel zu
Boden fallen hören im Lämmerstall (alle satt, kein Feind) -

Da haben wir’s ja: Bei den Menschenkindern ist keines satt und es ist umringt von Feinden.
Frühsonntäglichen Gruß,
Branden

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Hi,
Vielleicht wird es umgekehrt betrachtet logischer?
Wenn ein Tierkind herumschreit, ohne dass es in Not ist, birgt das die Gefahr, dass sogar noch Feinde angelockt werden - es ist also ein Evolutionsvorteil, die Schnauze zu halten.
Beim Menschen besteht diese Gefahr schon ein ganzes Weilchen nicht mehr, die Lautäußerung konnte sich folglich sonstwohin entwickeln?
(Ok, warum sind dann Erwachsene nicht so laut?) Oder aber das Geschrei hatte die Funktion, die Fressfeinde in die Flucht zu schlagen *fg*
Viele Grüße,
Giogio

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Hallo Caesarius,

zunächst,ich steck dich nicht gleich in die Eckekinderfeindlichweil du hier eher unpopuläre Gedanken äusserst.Ich finde das interessant und in Ordnung.

Normalerweise widmen sich Tiermütter sozialer Arten während der Aufzuchtszeit ausschließlich den Bedürfnissen ihres Nachwuchses.
Sie kennen weder Kindbett-Depression,noch Babyblues und haben keine ambivalenten Gefühle zu ihrer Rolle als werdende Mutter.(wir wissen das zwar nicht wirklich,aber gehen wir mal davon aus)
Der so wichtige Körperkontakt(das niemals verlassen sein),die Nähe zur Mutter,oder in einem Wurf der Körperkontakt zu den Geschwistern ist immer da.
Menschenmütter müssen,auch wenn sie ein Baby haben,weiterhin vielerlei Aufgaben nachkommen,haben auch nach wie vor andere Interessen und reagieren oft nicht so unmittelbar wie eine Tiermutter das kann.Teils sogar auspädagogischenGründen.Säuglinge sind wahrscheinlich die einzigenTierbabiesdie stundenlang allein in irgendwelchen Betten rumliegen müssen.
Welche Urängste und Nöte sich da einstellen,kann wohl keiner nachempfinden.Vielleicht ist der traditionelle Umgang mit Säuglingen in unserer Kultur eher suboptimal.
Andererseits,ich habe viele Tierkinder großgezogen,und man stellt sich als Ziehmutter auf die spezifischen Laute des Zöglings ein.
Ein Schreien muß nicht laut sein,um nervig zu sein.Es wird dadurch nervig,weil es im Verantwortlichen einen Handlungsdruck und ein schlechtes Gewissen erzeugt.Der nimmermüde Bettelruf einer Kohlmeise z.B.macht mich heute noch irgendwie nervös :smile:,weil ich quasi darauf geprägt bin.

Das übermäßige Schreien von Kleinkindern kann man vielleicht damit begründen,dass Kinder sich oftmals körperlich nicht mehr ausreichend und bis an ihre Grenzen ausprobieren können oder dürfen.
Irgendwo muß die Energie ja raus…

take it easy
Heidi

gehen wir doch mal einigermaßen mit Logik an die Sache heran.

Z.B. die Kohlmeisen (beide Eltern) füttern ihre Jungen, weil sie nicht anders können. Es muß für sie folglich (be)lohnend sein, das zu tun (vielleicht werden Endorphine in ihnen beim Füttern freigesetzt). Würden die Jungen mit Lauten betteln, welche die Eltern unangenehm empfinden, müßten sie verhungern. Es ist also ein Lockruf, der die Eltern zum Füttern kommen läßt, weil die Eltern dabei positives empfinden.

Beim Menschenkind ist das wohl nicht so. Wenn es schreit, STILLEN es die Mütter – also sorgen dafür, daß es STILL ist. Wenn Mütter das Kind gerne schreien hören würden, weil das Schreien für sie angenehm ist, hieße das STILLEN sicher nicht so, sondern vielleicht Schmatzichen :wink:

Was ich damit hervorheben möchte, ist, daß bei Menschenkindern der „Lockruf“ zum Gefüttertwerden eher negativ empfunden wird, und man diesen Lockruf abstellen möchte, um ihn nicht weiter hören zu müssen (und sich natürlich vergewissert hat, daß dem Kleinen nichts fehlt). Es ist also eher nicht das positive Empfinden, das man (als Mutter oder Vater) hat, wenn man nachts durch Babyschreien aus dem Schlaf gerissen wird, sondern der Wunsch nach STILLE.

Berücksichtigen muß man dabei, daß durch das Stillen Oxytocin bei der Mutter in den Blutkreislauf freigegeben wird, was positive Gefühle bei ihr verursacht. Insofern sind zumindest stillende Mütter verzeihender gegenüber ihren schreienden Babys und empfinden das Schreien des Babys deshalb sogar angenehm.

Trotzdem ist es ein Rätsel, wieso Menschenkinder so schreien, um Liebe, Zuwendung und Versorgung zu erhalten. Sie hätten es sicher einfacher, wenn ihre „Bettelrufe“ im Ohr der Eltern Wohlklang wären …

Dann gibt es das andere Schreien von (älteren) Kindern, das nichts mit „Bettelruf“ zu tun hat. Es ist das unbändige Herausschreien der gerade erlebten intensiven Empfindung. Es handelt sich dabei um eine Affektinkontinenz, wo man Erregung (Freude, Leid, Sieg und Verlieren, Bewegung und Anstrengung usw.) durch ungehemmtes Herausschreien kundtut. Diese Affektinkontinenz verliert sich mit dem Alter und der damit zunehmenden Steuerungsfähigkeit der Empfindungen. Bei vielen Erwachsenen bleiben diese ursprüngliche Lautäußerungen von Empfindungszuständen jedoch erhalten, so das Kreischen beim Einsteigen in kaltes Wasser, das Gebrülle in Sportstadien usw. Mit zunehmender Demenz (im Alter) können diese Laute wieder zum Vorschein kommen.

Wie dem auch sei, Schreien und Brüllen ist unangenehm für den Hörenden. Ob Babys, die unentwegt (an der Brust) der Mutter hängen dürfen, Tag und Nacht und ständig, nicht schreien, weiß ich nicht.

Hallo nochmal,

gehen wir doch mal einigermaßen mit Logik an die Sache heran.

tun wir :smile:wobei das Thema ohne Spekulationen wohl nicht auskommt.

Z.B. die Kohlmeisen (beide Eltern) füttern ihre Jungen, weil
sie nicht anders können. Es muß für sie folglich (be)lohnend
sein, das zu tun (vielleicht werden Endorphine in ihnen beim
Füttern freigesetzt). Würden die Jungen mit Lauten betteln,
welche die Eltern unangenehm empfinden, müßten sie verhungern.
Es ist also ein Lockruf, der die Eltern zum Füttern kommen
läßt, weil die Eltern dabei positives empfinden.

Na ja,wie du ja schon sagst,passiert zumindest bei stillenden Müttern in punkto Hormonausschüttung ähnliches.
Ich glaube trotzdem nicht so recht,dass die Jungenaufzucht bei Tieren ohne diese unangenehmen Gefühle durch Beschaffungsdruck abläuft.
Würden die Tiereltern das Rufen der Jungen gerne hören,oder sogar genießen,würden sie womöglich gar nicht füttern,oder zu spät.Das scheint mir auch nicht ganz logisch.Ausserdem kommen mir manchmal Tiereltern auch ziemlich genervt vor.
Ich denke,es ist vielmehr so,dass der Brutpflegetrieb alle anderen,widerstreitenden Gefühle überlagert.Auch beim Menschen im Normalfall.Beispiel aus der Zoologie:man kann einem Habichtsweibchen Hühnereier unterschieben und sie wird die ausgeschlüpften Küken lieben!Das normale Aggressionsverhalten ist durch die hormonellen Vorgänge völlig herabgesetzt.

Beim Menschenkind ist das wohl nicht so. Wenn es schreit,
STILLEN es die Mütter – also sorgen dafür, daß es STILL ist.
Wenn Mütter das Kind gerne schreien hören würden, weil das
Schreien für sie angenehm ist, hieße das STILLEN sicher nicht
so, sondern vielleicht Schmatzichen :wink:

Stimmt,der Begriff ist schon bezeichnend.

Was ich damit hervorheben möchte, ist, daß bei Menschenkindern
der „Lockruf“ zum Gefüttertwerden eher negativ empfunden wird,
und man diesen Lockruf abstellen möchte, um ihn nicht weiter
hören zu müssen (und sich natürlich vergewissert hat, daß dem
Kleinen nichts fehlt). Es ist also eher nicht das positive
Empfinden, das man (als Mutter oder Vater) hat, wenn man
nachts durch Babyschreien aus dem Schlaf gerissen wird,
sondern der Wunsch nach STILLE.

Ja,das können wohl Millionen Mütter nachvollziehen :smile:

Berücksichtigen muß man dabei, daß durch das Stillen Oxytocin
bei der Mutter in den Blutkreislauf freigegeben wird, was
positive Gefühle bei ihr verursacht. Insofern sind zumindest
stillende Mütter verzeihender gegenüber ihren schreienden
Babys und empfinden das Schreien des Babys deshalb sogar
angenehm.

Trotzdem ist es ein Rätsel, wieso Menschenkinder so schreien,
um Liebe, Zuwendung und Versorgung zu erhalten. Sie hätten es
sicher einfacher, wenn ihre „Bettelrufe“ im Ohr der Eltern
Wohlklang wären …

Das eben glaube ich nicht,ich denke dass das fatale Folgen hätte.
Der Nachwuchs ist scheinbar evolutionär so geschaltet,dass er uns zwar tierisch nervt,wir aber keine andere Wahl haben,als ihn zu versorgen.Vielleicht entsteht durch Stress und Sorge eine letztlich stärkere Bindung?

Dann gibt es das andere Schreien von (älteren) Kindern, das
nichts mit „Bettelruf“ zu tun hat. Es ist das unbändige
Herausschreien der gerade erlebten intensiven Empfindung. Es
handelt sich dabei um eine Affektinkontinenz, wo man Erregung
(Freude, Leid, Sieg und Verlieren, Bewegung und Anstrengung
usw.) durch ungehemmtes Herausschreien kundtut. Diese
Affektinkontinenz verliert sich mit dem Alter und der damit
zunehmenden Steuerungsfähigkeit der Empfindungen. Bei vielen
Erwachsenen bleiben diese ursprüngliche Lautäußerungen von
Empfindungszuständen jedoch erhalten, so das Kreischen beim
Einsteigen in kaltes Wasser, das Gebrülle in Sportstadien usw.
Mit zunehmender Demenz (im Alter) können diese Laute wieder
zum Vorschein kommen.

Ja,interessant.

Wie dem auch sei, Schreien und Brüllen ist unangenehm für den
Hörenden. Ob Babys, die unentwegt (an der Brust) der Mutter
hängen dürfen, Tag und Nacht und ständig, nicht schreien, weiß
ich nicht.

Ich weiß es auch nicht,aber ich kann mir sehr gut vorstellen,dass solche Kinder ruhiger sind.

viele Grüsse
Heidi

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