Hallo nochmal,
gehen wir doch mal einigermaßen mit Logik an die Sache heran.
tun wir
wobei das Thema ohne Spekulationen wohl nicht auskommt.
Z.B. die Kohlmeisen (beide Eltern) füttern ihre Jungen, weil
sie nicht anders können. Es muß für sie folglich (be)lohnend
sein, das zu tun (vielleicht werden Endorphine in ihnen beim
Füttern freigesetzt). Würden die Jungen mit Lauten betteln,
welche die Eltern unangenehm empfinden, müßten sie verhungern.
Es ist also ein Lockruf, der die Eltern zum Füttern kommen
läßt, weil die Eltern dabei positives empfinden.
Na ja,wie du ja schon sagst,passiert zumindest bei stillenden Müttern in punkto Hormonausschüttung ähnliches.
Ich glaube trotzdem nicht so recht,dass die Jungenaufzucht bei Tieren ohne diese unangenehmen Gefühle durch Beschaffungsdruck abläuft.
Würden die Tiereltern das Rufen der Jungen gerne hören,oder sogar genießen,würden sie womöglich gar nicht füttern,oder zu spät.Das scheint mir auch nicht ganz logisch.Ausserdem kommen mir manchmal Tiereltern auch ziemlich genervt vor.
Ich denke,es ist vielmehr so,dass der Brutpflegetrieb alle anderen,widerstreitenden Gefühle überlagert.Auch beim Menschen im Normalfall.Beispiel aus der Zoologie:man kann einem Habichtsweibchen Hühnereier unterschieben und sie wird die ausgeschlüpften Küken lieben!Das normale Aggressionsverhalten ist durch die hormonellen Vorgänge völlig herabgesetzt.
Beim Menschenkind ist das wohl nicht so. Wenn es schreit,
STILLEN es die Mütter – also sorgen dafür, daß es STILL ist.
Wenn Mütter das Kind gerne schreien hören würden, weil das
Schreien für sie angenehm ist, hieße das STILLEN sicher nicht
so, sondern vielleicht Schmatzichen 
Stimmt,der Begriff ist schon bezeichnend.
Was ich damit hervorheben möchte, ist, daß bei Menschenkindern
der „Lockruf“ zum Gefüttertwerden eher negativ empfunden wird,
und man diesen Lockruf abstellen möchte, um ihn nicht weiter
hören zu müssen (und sich natürlich vergewissert hat, daß dem
Kleinen nichts fehlt). Es ist also eher nicht das positive
Empfinden, das man (als Mutter oder Vater) hat, wenn man
nachts durch Babyschreien aus dem Schlaf gerissen wird,
sondern der Wunsch nach STILLE.
Ja,das können wohl Millionen Mütter nachvollziehen 
Berücksichtigen muß man dabei, daß durch das Stillen Oxytocin
bei der Mutter in den Blutkreislauf freigegeben wird, was
positive Gefühle bei ihr verursacht. Insofern sind zumindest
stillende Mütter verzeihender gegenüber ihren schreienden
Babys und empfinden das Schreien des Babys deshalb sogar
angenehm.
Trotzdem ist es ein Rätsel, wieso Menschenkinder so schreien,
um Liebe, Zuwendung und Versorgung zu erhalten. Sie hätten es
sicher einfacher, wenn ihre „Bettelrufe“ im Ohr der Eltern
Wohlklang wären …
Das eben glaube ich nicht,ich denke dass das fatale Folgen hätte.
Der Nachwuchs ist scheinbar evolutionär so geschaltet,dass er uns zwar tierisch nervt,wir aber keine andere Wahl haben,als ihn zu versorgen.Vielleicht entsteht durch Stress und Sorge eine letztlich stärkere Bindung?
Dann gibt es das andere Schreien von (älteren) Kindern, das
nichts mit „Bettelruf“ zu tun hat. Es ist das unbändige
Herausschreien der gerade erlebten intensiven Empfindung. Es
handelt sich dabei um eine Affektinkontinenz, wo man Erregung
(Freude, Leid, Sieg und Verlieren, Bewegung und Anstrengung
usw.) durch ungehemmtes Herausschreien kundtut. Diese
Affektinkontinenz verliert sich mit dem Alter und der damit
zunehmenden Steuerungsfähigkeit der Empfindungen. Bei vielen
Erwachsenen bleiben diese ursprüngliche Lautäußerungen von
Empfindungszuständen jedoch erhalten, so das Kreischen beim
Einsteigen in kaltes Wasser, das Gebrülle in Sportstadien usw.
Mit zunehmender Demenz (im Alter) können diese Laute wieder
zum Vorschein kommen.
Ja,interessant.
Wie dem auch sei, Schreien und Brüllen ist unangenehm für den
Hörenden. Ob Babys, die unentwegt (an der Brust) der Mutter
hängen dürfen, Tag und Nacht und ständig, nicht schreien, weiß
ich nicht.
Ich weiß es auch nicht,aber ich kann mir sehr gut vorstellen,dass solche Kinder ruhiger sind.
viele Grüsse
Heidi