Wenn aber Feindesliebe tatsächlich auf ihn zurückgeht dann
bedanke ich mich für den Hinweis.
Wusste das wirklich nicht. In welchem Werk behandelt er die
Angelegenheit, muss ich erst lesen. Ansonsten bleibt weiterhin
Blödsinn Platon hin oder egal wer her.
Da muss ich jetzt ausnahmsweise mal eine Lanze für die Christen brechen.
Wenn du von Nächstenliebe als etwas genetisch bedingtes sprichst und Feindesliebe daher als unsinnig bezeichnest, leugnest du die menschliche Fähigkeit des Nachdenkens über Probleme und deren Lösungen - also eine Sache die über genetisch bedingte „Reflexe“ hinaus geht.
Man spricht ja von Teufelskreis der Gewalt. Einer wird geohrfeigt und daraufhin bricht er seinem Gegenüber den Kiefer. Dann kommt dessen Kumpel und zieht dem Geohrfeigten eins mit dem Knüppel über den Schädel, usw. Das steigert sich immer weiter bis einer futsch geht und dann muss aus Rache die ganze Familie des Totschlägers dran glauben.
Da könnte man jetzt überlegen ob diese Gewaltspirale genetisch bedingt ist, weil es die Überlebenschancen erhöht wenn man sich gegen Angriffe wehrt.
Ein denkender Mensch kann aber absehen wohin diese Gewalt und ihrer Erwiderung mit Gewalt führt und er überlegt sich wie man dem entkommen kann.
Jesus hatte dafür die Antwort: „Wenn dir Einer auf die linke Wange schlägt, halte ihm auch die rechte hin.“ Also anstatt zurück zu schlagen und somit die Agression zu steigern, empfiehlt Jesus das Gegenteil. Das ist zwar bestimmt kein Mittel das auf sämtliche Gewaltsitationen praktisch anwendbar ist, aber indem man einem Angreifer anbietet nochmal zuzuschlagen, nimmt man ihm den Grund für eine weiteres Zuschlagen. Dieses Handeln könnte seine Agression mindern und vielleicht sogar in Schuldgefühl und Mitleid umkehren.
Und die Idee der Feindesliebe ist einfach nur ein weiterer Schritt. Und weil es so absurd ist den Feind zu lieben, muss ja durch die Liebe zum Feind die Feindschaft aufgelöst werden. Wie kann man jemanden zum Feind haben von dem man geliebt wird?