Warum sind Frauen weniger pervers?

Hallo,

ich nehme an, die Frage ist rhetorisch, da du sie ja gleich selber beantwortest:

Tun sie nicht. Eher aus dem Internet oder den Medien. Egal, ob du Pädophilie oder einen Windel- oder Fußfetisch nimmst, es scheint immer mehr Männer als Frauen zu geben, die drauf stehn. Oder z.B. mehr Männer, die „Sklaven“ sein wollen, als dominante Frauen. Ich hab auch noch selten in Foren, in denen Menschen um Rat bei Problemen bitten, gelesen, dass eine Beziehung am starken Fetisch der Frau scheitert. Immer nur am Fetisch des Mannes. Usw. usf.

Selbst wenn Männer im Allgemeinen größer sein sollten, so gibt es innerhalb dieser Gruppe Schwankungen und so kann es Männer mit geringerer Körpergröße geben, denen Frauen mit höherer Körpergröße
gegenüberstehen. Das ändert aber nichts am Durchschnittswert bzw. an der Lage der zwei Gauß’schen Kurven.

Wozu das sinnvoll sein soll? Wozu ist denn eine Statistik über Körpergröße sinnvoll? Wozu sind Zahlen und Mengenvergleiche überhaupt sinnvoll? Manchmal nur, um uns Menschen besser zu verstehen oder um über eine These (in diesem Fall meine) besser diskutieren zu können. Manchmal auch für konkrete Zwecke, z.B. um die Größe einer Zielgruppe (z.B. für eine Online-Community) oder die Relevanz einer politischen Frage besser abschätzen zu können.

Ich meine das so: Wenn ein Mann einen Fetisch hat und das unbedingt braucht, damit bei ihm sexuell überhaupt was geht, gleichzeitig aber kaum Frauen auf diesen Fetisch stehen, dann wird es schwierig für den Kerl, eine passende Frau zu finden. Wieviele Frauen wollen denn Sex in Windeln haben? Oder nehmen es auf Dauer hin, wenn ihr Typ mehr auf ihre Schuhe steht als auf ihren Körper? Oder wenn auf zehn devote Männer eine devote Frau kommt (ich weiß nicht, ob es so ist, aber es scheint da ein Ungleichgewicht zu geben), dann passt es einfach rein zahlenmäßig nicht. Vielleicht können sich viele Paare trotzdem irgendwie arrangieren, aber es macht die Sache für beide Seiten nicht einfacher.

Ich habe hier nicht von mir oder einem Problem von mir geschrieben.

Ich weiß nicht, was du meinst.

Gruß
Mike

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Danke für den Link.
Ich hab damit gerechnet, dass diese Aussage kommen würde. Sie kommt oft aus der feministischen Ecke (ich vermute, weil Feministinnen bei Ungleichheit schnell Ungleichbehandlung befürchten). Ich glaube trotzdem, dass die vorherrschende Meinung, dass Männer den stärkeren Trieb haben, stimmt. Sie passt einfach zu vielen Beobachtungen (von der Nachfrage nach Prostitution über Aussagen im Bekanntenkreis) und zu evolutionsbiologischen Erklärungen (das Männchen streut seine Gene möglichst weit, das Weibchen braucht ein verlässliches Männchen für die Zeit der Schwangerschaft und Aufzucht). Wenn du willst, nenn gerne die Contra-Argumente und Quellen, ich hab aber nicht die Zeit, auf alles adäquat einzugehen.

Wie ich gelesen habe, änderte sich die Meinung über die „lüsternen Weiber“, als Frauen anfingen, Romane zu schreiben und die Männer damit Einblick in ihre Gedanken bekamen.

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Ja, zum Beispiel Schuhfetischisten, BDSMler oder Pädophile. Alles, was durch Prägung entsteht. Homosexualität ist ja sehr wahrscheinlich angeboren, da stellt sich auch die Frage einer fehlenden Partnerauswahl nicht. Die Verwendung von Verhütungsmitteln wird wohl keiner als Perversion bezeichnen, auch nicht den Geschmack auf ältere oder jüngere Semester. Mein Versuch einer Definition mag nicht perfekt gewesen sein, aber ich glaube ausreichend für diese Diskussion. Man muss nicht bei jeder Frage im Internet erst seitenweise um Definitionen streiten.

Hallo Mike,

Man muss nicht bei jeder Frage im Internet erst seitenweise um Definitionen streiten.

Da bin ich in vielen Fällen deiner Meinung, bei deiner Frage hier jedoch nicht :smile: .
Dein Alltagsbegriff „pervers“ ist zu allgemein bewertend, stimmt aber in Teilen für eine Erklärung.

Der Begriff der „Perversion“ findet schon noch in der Psychologie Verwendung, und zwar in einem vorsichtig eng gesteckten Bereich von (narzisstischen) Persönlichkeitsstörungen, bei denen ein gestörtes soziales Interaktionsmuster eng mit einer gestörten Sexualpräferenz verknüpft ist.
Genau in diesem, blöderweise psychoanalytischen Bereich finden sich die deutlichsten Hinweise für deine These, dass Männer hiervon stärker betroffen sind, denn eine problematische Mutter-Sohn-Bindung hat aus verschiedenen Gründen - die hier den Rahmen sprengen - , oft dramatischere Auswirkungen auf die von dir sogenannte

Prägung

Außerdem haben Männer eher die Möglichkeit, Sexualität als Ventil für ihren Aggressionstrieb oder aufgestaute Aggressionen zu benutzen, wenn Kommunikation versagt.
Das betrifft nicht nur Vergewaltigung und Delinquenz, sondern gilt z.B. auch für die sadomasochistische Perversion, bei der es auch um tieferliegende (z.B. abwertende) Bedürfnisbefriedigung geht.

Was keinesfalls heißen soll, dass alle BDSMler davon betroffen wären. Auf das Motiv kommt es an.

Allerdings, um in der Alltagssprache zu bleiben,

Homosexualität ist ja sehr wahrscheinlich angeboren

gibt es durchaus auch „verletzte“ Schwule.

Paraphilien bezeichnen einen weiter gesteckten Bereich, und bei den Devianzen sind wir da, wo nicht, oder nur schwer ein selbstschädigendes oder umfeldschädigendes Verhalten festgestellt werden kann.

Trotz deiner suggestiven Fragestellung glaube ich, dass deine Wahrnehmung richtig sein kann.
Vermutlich reagieren Männer tatsächlich stärker auf gewisse sexuelle Auslösemuster, bzw. bleiben eher darauf fixiert.
Irgend ein faszinierendes oder nachhaltig beeindruckendes Erleben in Bezug zu einer Frau, das wer weiß wo herkommt.

Oder sie gehen einfach offensiver mit ihren Neigungen um. Wahrscheinlich beides.

Bei den Frauen könnte ich mir vorstellen, dass sie zum einen schambesetzter sind, sich diesbezügl. zu outen.
Zum anderen generell weniger fetischistisch fixiert und sich sagen, wäre vielleicht ganz nett, ist aber nicht so wichtig.

Ich habe hier nicht von mir oder einem Problem von mir geschrieben.

Das ist hier ganz gefährlich :wink:

Gruß
Heidi

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Ich denke mal, dass ist Tatsache. Indiz ist der käufliche Markt. Von solchen Fetischgeschichten für Frauen könnten Prostituierte bzw. „Dressmen“ wohl kaum leben. Es scheint dafür keinen nenneswerten „Markt“ für Frauen zu geben. Also ist die Nachfrage vermutlich nicht vorhanden.

Das ist defintiv falsch. Der Sexualtrieb ist beim Mann stärker als bei der Frau. Dies zeigen zahlreiche Untersuchungen über Jahrzehnte.

http://assets.csom.umn.edu/assets/71520.pdf Seite 28 der PDF-Datei. Ab „Concluding Remarks“. Oder kennst Du andere - ähnlich umfangreiche - Auswertungen mehrerer Studien, die das Gegenteil belegen würden?

Dass es keine (empirische) Sexualforschung Ende des 19.Jahrhunderts oder davor gab, die diesen Namen verdiente, dürfte wohl unstrittig sein.

vdmaster

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Ehrenmörder gehören eigentlich nciht in die Kathegorie sexuell perverser, eher ind die religiös fehlgeleiteter Individuen.

Nein, dem ist nicht so, auch wenn viele Männer offenkundig unbedingt an dieser Vorstellung festhalten wollen.

Schon einmal in Erwägung gezogen, dass diese Studien nicht heutigen methodischen Anforderungen entsprachen und insbesondere nicht soziokulturelle Prägungen berücksichtigten?

Die gibt es durchaus: http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Von-wegen-weniger-Lust/story/31938483

Den aktuellen Forschungsstand findest du handlich zusammengefasst in folgendem Buch: http://danielbergner.com/what-do-women-want/

:paw_prints:

Ja, es war klar, dass Du jetzt mit der üblichen Gender-Bla-Soße kommst. Der Studienüberblick stammt von 2001 und bei solcher Gelegenheit sortiert man sinnleere Untersuchungen mit mangelhafter Methodik aus.

In den Schlußfolgerungen steht eindeutig

Al-though some of the findings were more methodologically rigorous than others, the unanimous convergence across all measures and findings increases confidence.We did not find a single study, on any of nearly a dozen different measures, that found women had a stronger sex drive than men. We think that the combined quantity, quality, diversity, and convergence of the evidence render the conclusion indisputable.

Ich hatte um stichhaltige Studien gebeten, nicht um Werbung für einen Autor, der mal eben anderer Meinung ist und ein Buch darüber zusammenpanscht.

http://www.nyjournalofbooks.com/book-review/what-do-women-want-adventures-science-female-desire

Relying on psychologists, sexologists, and others as sources, Mr.
Bergner chats on about his Aha! moment meetings, but he fails to provide
any footnotes, endnotes, or other sources to lend credibility to his
investigations, so inaptly called “incendiary, profoundly insightful,
and brilliantly illuminating” on the back cover of his book.
The most we get in the way of source material at the end of this
lightweight treatise is a small, select list of books relating to each
chapter, mainly written by the people Mr. Bergner has interviewed.
Mr. Bergner’s sources include a potpourri of “behavioral scientists,
psychologists, sexologists and everyday women.” The professionals are
linked to universities and no doubt carry out empirical studies, but
they seem obscure and lacking in hardcore credentials. Even Mr. Bergner
preemptively questions why he “never found himself phoning the
psychology departments of Harvard or Yale or Princeton?”
One of his sources provides the answer: “Because we who do this work
are second-class citizens,” she says, citing taboos on studying human
sexuality. It is “unseemly to be down there,” she argues, “and
unsettling to have scientists constantly threatening to send back
information that might . . . tear presumptions to shreds.”

Man nennt so ein Buch daher auch pseudowissenschaftlichen Murks.

vdmaster

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Du leugnest sogar soziokulturelle Prägungen? Wow! Dann wirst du jetzt sehr erschüttert sein:

“Women are sensitive to social expectations for their sexual behavior and may be less than totally honest when asked about their behavior in some survey conditions,”

Das von mir genannte Buch stammt von 2013.

Sachlich kannst du gar nicht mehr?

In dem Buch behandelt der Autor, wie erwähnt, den aktuellen Forschunsgsstand(!).

Klar, wenn auf Wissenschaftler und Studien verwiesen wird, die etwas sagen, das nicht dem persönlichen Weltbild entspricht, müssen diese ja falsch liegen.

Angesichts des Stils der von dir zitierten „Rezension“ von einer Seite, auf der Hinz und Kunz veröffentlichen kann, ist wohl eher diese

Zum Vergleich die Rezension der New York Times: http://www.nytimes.com/2013/06/16/books/review/what-do-women-want-by-daniel-bergner.html

Faszinierend finde ich ja, dass es dir und manch anderem Mann so ungeheuer wichtig zu sein scheint, auf jeden Fall einen stärkeren Sexualtrieb als Frauen zu haben. Woran liegt’s? Braucht es das fürs Selbstwertgefühl? Falls das der Fall ist, musst du jetzt ganz stark sein: Women are either bisexual or gay but ‚never straight‘.

:paw_prints:

Ich leugne nicht die Auswirkung von Erwartungen (Rollenbilder), sondern halte deren Bedeutung für die Stärke des Triebes (24/7/365) für weniger „gewichtig“ als Du. Auch Bergner hat mit dem Teil seines Buches, in dem es um „Erregung durch Pornos“ geht, nichts neues erzählt. Hingegen ist die Studie, in der Fisher mitarbeitete, aufgrund der (Lügen entlarvenden) Methodik sehr interessant.

Das von Dir genannte Buch ist populär"wissenschaftlicher" Müll.

Dein Autor hat sich ein paar Bücher geschnappt und jedem seiner Kapitel irgendwelche Schnipsel zugeordnet und vermanscht.

Er hat aber wohlweislich darauf verzichtet, direkten Bezug (z.B. per Fußnoten) zu nehmen. Ebenso, seine Schlußfolgerungen von den genannten Quellen prüfen zu lassen. Das Zitat spricht hierüber Bände.

Hinz und Kunz in diesem Fall: Elayne Clift has taught gender studies at numerous universities, including Yale University School of Public Health, George Washington University School of Public Health, Middlebury College, and University of Vermont and has published widely on the topic.

Da schätze ich mal, dass sie einfach rheblich anspruchsvoller ist, als Zeitungsjournalist. Wie man sehen kann:

Die Rezension der NYT ist :joy:. Ich würde mir als NYT-Autor auch eine Rezension vom eigenen Haus schreiben lassen :stuck_out_tongue_closed_eyes:.

Ach, ein plumper kleiner Trick :stuck_out_tongue: . Ja, das ist eine Deiner Lieblingsmethoden. Gähn!

Ich verrat Dir nun, dass ich Mitglied eines böses Konsortiums bin und wir Frauen dringend davon abhalten müssen, die „Wahrheit zu erkennen“. Nur so können wir sie gefügig halten, unterjochen und in der Küche ausbeuten . Außerdem würden uns sofort die Schniedel abfallen, wenn die Frauen (endlich) genauso oft wuschig und spitz wie wir wären. Das alles ist nur ein Mosaikstück, damit das (angebliche) „Patriarchat“ für immer bestehen bleibe.

Übrigens habe ich nirgends behauptet, dass Frauen nicht spitz und wuschig wie Männer wären. Sie sind es nur nicht so oft.

vdmaster

Warum sollte ein stärkerer Trieb Männer überlegen machen? Eher ist es doch genau andersrum, dass Männer deswegen abgewertet und irgendwo zwischen hirnlosen Wesen und Triebtätern angesiedelt werden. Von „Männer sind Schweine“ über „…denkt nur mit dem Schwanz“ bis hin zu „In unseren Flugzeugen dürfen unbegleitete Kinder nicht neben Männern sitzen“.

Dass die Behauptung eines stärkeren Sexualtriebs auch Vorteile bieten kann (z.B. als Entschuldigung eines Seitensprungs), bestreite ich nicht. Aber überlegen macht es nicht.

Hallo Heidi,

Versteh ich nicht. Persönlichkeitsstörungen sind doch ein Bereich von Störungen, und Psychoanalye ist ein Bereich von Therapien. Du vermengst die Begriffe. Es ist doch nicht so, dass einer Störung eine bestimmte Therapie zugeordnet wäre?

Ich bin sehr kritisch gegenüber dem, was Psychologen zu BDSM zu sagen haben. Ich hab da schon so viel Quatsch gelesen, dass ich den Eindruck habe, jeder interpretiert das rein, was ihm gerade in den Sinn kommt. Gerade die Psychoanalytiker sollen ja gut darin sein, einfach mal was zu behaupten.

Was meinst du damit?

Ja, aber es würde sich schon irgendwie seine Bahn brechen, vor allem heutzutage, wo die Tabus fallen und sich Subkulturen im Internet organisieren.

Gruß
Mike

Hallo Mike,

oje… wird länger :smile:

Versteh ich nicht. Persönlichkeitsstörungen sind doch ein Bereich von Störungen, und Psychoanalye ist ein Bereich von Therapien.

Ja auch. Die analytische Therapie ist nur die Umsetzung des psychoanalytischen Wissens.
Du kannst ja auch nur ein Auto reparieren, wenn du Kenntnis hast, wie Autos funktionieren.
Psychoanalytische Theorien bilden die theoretische Grundlage, wie die Psyche aufgebaut ist, wie Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsbildung funktionieren.
Damit dienen sie am besten zur Beschreibung und Erkennung sogenannter Frühstörungen, zu denen die Persönlichkeitsstörungen zählen.
Die Psychoanalyse bzw. deren Weiterentwicklungen können deren Ursachen sichtbar machen und erklären.

Ich hoffe, ich habe mich jetzt verständlicher ausgedrückt.

Es ist doch nicht so, dass einer Störung eine bestimmte Therapie zugeordnet wäre?

Doch, in weiten Teilen schon. Du behandelst ja auch keinen Beinbruch mit Schnupfenspray.
Verschiedene Therapien werden recht spezifisch eingesetzt.
Das System sollte m.E. sogar flexibler sein als es ist, da psychische Störungen komplexe Ausläufer haben.

gibt es durchaus auch „verletzte“ Schwule.
Was meinst du damit?

Naja, z.B. besagt eine dieser psychoanalytischen Theorien dass auch Jungen als Kind zunächst weiblich identifiziert sind, weil die primäre und stärkere Bindung zur Mutter besteht.
Jungs haben es deshalb schwerer als Mädchen ihre Geschlechtsidentität zu finden, weil sie sich ablösen müssen, hin zu einer männlichen Identität.Da kann quasi mehr schiefgehen.
Problematische Erfahrungen, mit einer weiblichen oder auch männlichen Identifikationsfigur können die Geschlechtsidentität stören.

Ich bin sehr kritisch gegenüber dem, was Psychologen zu BDSM zu sagen haben.

Wie gesagt, die nennen das dann irgendwie anders :smile: .
Aber der ganze analytische Kram ist für deine Frage eh belanglos und theoretisch.
Die einfachste Übersetzung des „Perversions“problems, die mir einfällt, wäre vielleicht der Film „9 1/2 Wochen“, falls du den kennst.

Ich hab da schon so viel Quatsch gelesen, dass ich den Eindruck habe, jeder interpretiert das rein, was ihm gerade in den Sinn kommt.

Das hast du recht. Das geht in der Psychologie ganz mühelos.

Ja, aber es würde sich schon irgendwie seine Bahn brechen, vor allem heutzutage, wo die Tabus fallen und sich Subkulturen im Internet organisieren.

Wenn Frauen da ähnlich ticken würden, ja.
Tun sie aber wahrscheinlich nicht.
BDSM (und sicher auch andere „Fetische“) sind Vertrauenssache.
Ich denke, Frauen teilen sowas nicht so leicht mit irgend einem Typen, der im internet seinen Fetisch propagiert und dafür eine Partnerin sucht.

Oder diese ganzen dämlichen BDSM-Hypes, Bücher, sonstiges…mit ihrem Tops und Bottoms- Identitäten-Schmarrn, ich weiß gar nicht, wer sich sowas ausdenkt.
Da wird den Leuten irgend ein vorgefertigter Mist in die Köpfe gesetzt, den sie dann glauben nachmachen zu müssen.
Sexuelle „Machtspielchen“ haben über das Bett hinaus nicht das geringste verloren, ganz im Gegenteil, sie bedürfen ein Höchstmaß an Achtung im zwischenmenschlichen Umgang und individuelle Bedürfnisse müssen einfühlsam kommuniziert werden.
Kommt diese Bereitschaft nicht rüber, bleibt das uninteressant, oder es ist von Anfang an klar, dass es um was anderes geht.
Vielleicht werden solche Ansprüche von Männern unterschätzt.

Ich weiß nicht, wo du im internet surfst, ob es da mehr um Beziehungsprobleme oder Datingversuche geht. Ich denke, man solle sich hüten zu glauben, das internet sei ein Abbild der Wirklichkeit. Im internet ist auch viel Exhibitionismus, weil Anonymität die Hemmschwelle sinken lässt.

Ich habe vor einigen Jahren auftragsmäßig BDSM-Schmuck gemacht. So erzählmäßig hatte ich den Eindruck, es handelt sich dabei um eine kleine Szene ausgesprochen unauffälliger Leute, die kein Interesse haben, groß Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Übrigens kann ich auch keinen schlüssigen Beweis erkennen, dass Männer einen stärkeren Sexualtrieb hätten. Männer sind straighter, manchmal undifferenzierter.
Triebgesteuerter ja, aber Triebstärke und Steuerungsvermögen sind ja nicht das gleiche.

Gruß
Heidi

Hallo!

Zu Praktiken, die nicht der Fortpflanzung, sondern „nur“ dem Spaß an der Freud’ dienen, neigen nicht nur Männer - zum Glück.

Ich hab’ Zweifel, dass der Eindruck stimmt; jedenfalls lässt er sich nicht verallgemeinern. Zuweilen bis heute erzielt aber unterschiedliche Erziehung/Prägung von Jungen und Mädchen ihre Wirkung.

Gruß
Wolfgang

Geht aber auch umgekehrt. Hat ein Freund mitgemacht, der dann mit Latexoutfit und Riesendildo überascht wurde, nachdem er bereits in Unterhosen auf die Gnädigste wartete.
Er hat nicht abgewartet, was sie mit dem Ding vorhatte. Gut, diesen Beitrag gab es da ja noch nicht.

Nur die Flucht konnte ihn retten!

Ich finde die Frage nicht unberechtigt. Also es gibt immer Ausnahmen. Gar keine Frage. Eine sehr gute Freundin von mir ist viel auf Singleportalen unterwegs und dort zeichnet sich eine ganz klare Tendenz ab. Auch viele Diskussionen suggerieren, dass Männer ehr zu Experimenten bereit sind. Ich war mal in einem Swingerclub, dort gab es überraschender Weise, mehr Männer als Frauen.

Also ich glaube, dass Männer im Allgemeinen ehr zum Extremen neigen. Ein guter Freund (homosexuell) berichtet mir auch sehr viel, über Männer, die extreme Fantasien haben, die ihm zu strange sind.

Der Grundgedanke hinter dem ganzen ist ja die Fortpflanzung oder der Sexualtrieb, der dahinter steckt, selbst wenn keine Fortpflanzung beabsichtigt ist. Männer haben in dieser Hinsicht den Vorteil, kein Risiko einzugehen, ein Kind austragen zu müssen. Sie könnten viel Mehr Kinder zeugen, als eine Frau gebehren könnte. Das ist denke ich der Grund, warum der Sexualtrieb oft stärker ist. Bzw. der Drang danach, möglichst viele Partnerinnen begehren zu wollen, … könnte diese einfache Tatsache als Background haben.
Die Frau im Allgemeinen sehnt sich schon ehr nach Sicherheit. und das bedeutet, sie benötigt nicht tausend Experimente um ihre Erfüllung zu finden.

Zudem glaube ich, dass die Gesellschaft ihren Teil dazu beiträgt, extreme Neigungen zu entwickeln. Bei vielen Praktiken und Spielarten, kommt man überhaupt erst auf die Idee, weil es sich im Netz verbreitet und aus Neugier gesehen wird. Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht. Bzw. ist ein unbekanntes Gericht, keins, auf das ich spontan Appetit bekommme. Wenn es irgendwo abgebildet ist, ich Menschen sehe, die das mit genuss essen, … spüre ich auch den Drang danach das auszuprobieren.

Mal abgesehen davon, gehe ich davon aus, dass Frauen auch mehr Fantasien haben, als man so denkt, diese gehen damit nur nicht hausieren, wie viele Herren der Schöpfung, die ihre Genitalien der Welt präsentieren, und jede Gelegenheit nutzen, um irgendwie mal ihr bestes Stück in die Nähe einer Vagina zu bekommen.

Das alles gilt aber nur, wenn man der Psychoanalyse und ihren Erklärungen traut. Soweit ich weiss, sind das aber alles nur Behauptungen, die nicht empirisch gestützt sind. Oder?

Zum Beispiel so was hier:

> gibt es durchaus auch „verletzte“ Schwule.
> Was meinst du damit?

Also Homosexualität aufgrund von Problemen mit Mami. Demnach wäre (diese Form von) Homosexualität nicht angeboren, sondern erlernt und vielleicht sogar heilbar? Bei Onkel Sigmund auf der Couch?

Widerspricht das nicht dem Stand der Forschung, was du da schreibst?

> Ich bin sehr kritisch gegenüber dem, was Psychologen zu BDSM zu sagen haben.

Ja, der ist ein Beispiel für: Mann steht auf BDSM, Frau weniger, deshalb klappt es nicht mit den beiden.

> Ich hab da schon so viel Quatsch gelesen, dass ich den Eindruck habe, jeder interpretiert das rein, was ihm gerade in den Sinn kommt.

Aber dann ist es keine Wissenschaft mehr. Hat die Psychologie nicht den Anspruch, eine Wissenschaft zu sein?

Die Autorin von Shades of Grey hat ja auch, soweit ich weiss, gar nichts mit BDSM am Hut, sondern baute ihn als Ersatz für Vampire in ihre Storys ein. Schön beknackt.

Kann sein. Vielleicht sollten wir mal einen Exhibitionisten fragen, ob es ihn wirklich kickt, wenn es so anonym ist. Zufällig einer hier?

Es gibt da eine Riesen-Online-Community mit allen möglichen Leuten, auch welchen, die das in der Öffentlichkeit sichtbar leben oder ihre Klarnamen-Website verlinken. Also das ist wohl ganz unterschiedlich.

Also wenn es um den Drang zu schnellem, unverbindlichem Sex geht, dann kannst du ja mit einem Bekannten gleichen Alters und gleicher Attraktivität den Test machen: Ihr bietet beide (unabhängig voneinander) an der Straßenecke oder in Kneipen Menschen des anderen Geschlechtes Sex an. Was glaubst du, wer mehr Zusagen erhält? Alternativ kannst du aber auch schauen, wer sich hauptsächlich auf Seitensprung-Börsen anmeldet und wer nur sehr vereinzelt, wer im Swingerclub zahlen muss und wer nicht, wer Prostitution nachfragt und wer nicht usw.

Was du auch machen kannst, und was mich dann auch wirklich mal interessieren würde: Im Freundinnenkreis fragen, wer in den Beziehungen real mehr Sex will und wer weniger. Und wie die Paare damit umgehen. Damit hätten wir dann nicht nur die Frage nach schnellem, unverbindlichem Sex geklärt, sondern auch die nach Sex in Beziehungen (wenn auch auf kleiner Datenbasis).

Das mit „Triebstärke und Steuerungsvermögen“ ist jetzt wieder sehr wissenschaftlich korrekt differenziert, aber glaubst du wirklich, eine mangelnde Kontrollfähigkeit macht den Unterschied aus? Glaub ich nicht. Männer können sich auch kontrollieren. Auch wenn sie nach dem Erwischtwerden gern anderes behaupten. :slight_smile:

Grüße,
Mike

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Das war aber nicht zufällig ein Film mit Jack Black?

ich kenn schon ein paar, die haben es echt drauf. Das würde ich hier gar nciht so pauschal stehen lassen.
Vielleicht weil sie es meist nur nciht so offensichtlich zugeben, wie die Männer…