Hallo cyberdust,
indirekt schon. Aber du schriebst ja „sobald sie sich der Nahrung anpassen“.
Wie würdest du dann mit/trotz deiner Nahrungs-These erklären, dass ich mich von der Mentalität (natürlich abgesehen von kleinen, individuellen Unterschieden) nicht von anderen Deutschen unterscheide?
Das müsste ich doch deutlich, wo ich
Die Nordeuropaeer essen mehr Fett und fleisch,
anders als die „typischen“ Nordeuropäer nichts Tierisches esse (und wenig Fett/Öl; Öl ist bei mir immer Olivenöl oder Sojaöl)?
Eigentlich müsste ich mich doch dann extrem von Nordeuropäern unterscheiden, da ich Mezeplatte, Sabsi, Bulgur, Süßkartoffeln, Yams, Ziegenkäse, Okraschoten, Bärentatzenpilze, Lotuswurzeln, Hülsenfrüchte in rauen Mengen, Bambussprossen, Jalapenos, fast täglich Reis…
… mag und seit Jahren keinen Schweinebraten, Wurstbrot, Schmalz, Klöße, fettige Eintöpfe, Sahnesoßen, Pommes, etc.?
Von der Mentalität her bin ich aber eher so, wie man es stereotypisch mehr dem Nordeuropäer denn dem Südländer zuschreiben würde:
Mag keine Menschenansammlungen (lieber das Buch als der Dorfplatz ), mag „zusammensitzen und was trinken“ nicht, bin eher zurückhaltend, habe wenige dann aber wirklich enge Freunde und gar keine „Halbbekannten“, gestikuliere unterdurchschnittlich viel, bin nicht religiös etc.
In Schweden sitzt man das ganze Jahr zu
Hause und liest Buecher, in der Tuerkei ist das bei diesem
Wetter unmoeglich und geht bei jeder Gelgenheit zu dem
Dorfplatz um Raki zu trinken.
Das klingt mir schon übertrieben…
Desweiteren würde ich dies eher als indirekten Einfluss rechnen:
Statt wegen evl. schlechtem Wetter „das ganze Jahr zu Hause sitzen und Bücher lesen“ könnte man auch zig Gäste zum Plaudern einladen (das Wetter spricht nicht dagegen), statt aufgrund der Hitze am Dorfplatz zu sitzen, könnte man auch in schattigen Häusern bleiben.
Und:
Wie erklärst du dir dann die oft beschriebene Mentalitätsnähe von Südländern und Bayern, wo doch die Südländer mehr Olivenöl, weniger Fleisch, mehr Gemüse essen und das Essen in Bayern sehr fleischlastig ist (in dortigen Restaurants hatte ich arge Probleme, etwas Vegetarisches zu finden)?
Jedenfalls, ich bleib dabei:
Wer in ein anderes Land kommt und seine Mentalität hin zu der dort typischeren ändert, wird dies wohl eher wegen den Leuten tun, nicht wegen zur Verfügung stehender Lebensmittel und dem Klima.
Andererseits können bestimmte Mentalitäten (die von Generation zu Generation durch Erziehung weitergereicht wurden) ursprünglich durch solche geografischen Eigenheiten begünstigt worden sein (klar z.B.: in heißen Ländern mittags Siesta halten), wennauch es in vielen Fällen ganz andere Entwicklungsalternativen gegeben hätte (siehe: „schlechtes Wetter und zu Hause sitzen“ - das kann man allein vorm Buch oder mit einem Haufen Gäste tun).
Viele Grüße,
Nina