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Auf die Wählerdatenbank eines Bundesstaates wurde in 08/16 zugegriffen. Es flog auf und die Sicherheitsmängel wurden hoffentlich abgestellt. Zugriff bedeutet im konkreten Fall, dass Daten lediglich (aus)gelesen wurden.
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Der offenbar ungesicherte E-Mail-Verkehr einiger Demokraten wurde glücklicherweise von Wikileaks veröffentlicht. Und dank dieses Whistleblowing konnte man einmal Einblick in die Machenschaften der Crew um HC herum bekommen.
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Halderman spricht seit Jahren Sicherheitsmängel im Wahlsystem an.
Aus 1-3 schliesse ich lediglich, dass die Bescheisserle von HC Idioten sind und das Wahlsystem seit Jahren weniger sicher ist als es sein sollte. Das zweite ist lange bekannt und kein Grund für eine Nachzählung zum jetzigen Moment, sondern für eine Reform jetzt endlich mal.
Du führst die denkbar schlechteste Quelle für die angeblichen 7% Diskrepanz an. Genau das Magazin, dass aus bisherigen Gerüchten unter Beimischung falscher Informationen (vgl. Halderman`s statement) eine Story zu machen versuchte. Dabei ignorierst Du (neben dem Link der WP) scheinbar die Ausführungen in https://www.welt.de/politik/ausland/article159720889/Michigan-bringt-die-Manipulationsthese-ins-Wanken.html
Die oberflächlich betrachtet sich ergebenden Unterschiede waren das Resultat einer Erwartungshaltung, die aus Vorwahlen gespeist war. Ich zitiere Haldermann
Were this year’s deviations from pre-election polls the results of a cyberattack? Probably not. I believe the most likely explanation is that the polls were systematically wrong, rather than that the election was
hacked.
Aus dem WELT-Link gehen zwei sehr wichtige Informationen hervor. Erstens ergab sich kein signifikanter Unterschied mehr, wenn man das Stimmverhalten bei der Wahl (nicht Vorwahl) in diesen 7%-Countys mit denen anderer Countys unter Berücksichtigung weiterer Paramenter (ethn. Zugehörigkeit/Bildung) verglich, ergab sich keine statistische „Auffälligkeit“. Vor allem aber der Umstand, dass (lt. Nate Silver) in Michigan nur Papierstimmzettel verwendet werden, sollte einem wirklich zu denken geben.
Und somit bleibt alles Verschwörungstheorie bis alle konkreten Zahlen auf den Tisch gelegt werden, was die (Aktivisten-)Gruppe zzgl. eines wohl bezahlten Anwalts zzgl. eines (falsch wiedergegebenen) Sicherheitsexperten, der nur wiederholt was er immer schon sagte, nicht tat. Dafür traf sie sich mit dem schon negativ auffälligen Podesta https://blogs.faz.net/deus/2016/10/25/nasty-women-clintons-handlanger-machen-trump-great-again-3801/ (Schon klar, so laufen die Dinge eben im US-Wahlkampf).
Mehr als mit heisser Nadel zusammengestrickte Grashalme, an denen sich einige noch festklammern, kann ich nicht erkennen.
Es gibt ja nicht einmal beeidigte Zeugenaussagen, dass bestehende Gesetze nicht eingehalten wurden (wie in Österreich ). Schon gar nicht gibt es über verbreitete heisse Luft hinausgehende Belege. Es gibt aber offenbar den Willen (einiger), die Wahl noch auf Biegen und (Er)Brechen zu drehen.
Da scheint mir der Zweck die Mittel zu „heiligen“. Mal schauen, wann die Zahlen veröffentlicht werden und ob dies auch geschieht, wenn HC keine Nachzählung verlangt. Ich glaube, dass es dann nicht geschieht, was ein weiteres Indiz dafür wäre, dass es sich um Bullshit handelt.
Was die Vereinheitlichung des Wahlsystems anbelangt bin ich wenig optimistisch. Dafür ticken die Amis einfach zu sturköpfig und beharrlich „Anti-Washington“.
Gruß
vdmaster