Warum wird in der öffentlichen Verwaltung kostenpflichtige Software benutzt, wenn es doch freie kostenlose Software gibt, die offensichtlich wegen des öffentlich einsehbaren Programmcodes leicht auf schädliche Funktionen untersucht werden kann?
Ist der Programmcode freier Software wie z. B. Linux, LibreOffice, Mysql nicht öffensichtlich nachprüfbar und deshalb sicherer als z. B. Windows, Microsoft Office und Microsoft SQL Server, deren Funktionen nur der Hersteller kennt?
Kann die öffentliche Hand ihren verwalteten Bürgern mit diesen kommerziellen proprietären Produkten die Datensicherheit garantieren?
Ist das im gesetzlichen Rahmen, wenn öffentliche Stellen Bürgerdaten unsicher verwalten?
Soweit mir bekannt ist, setzt die Münchner Verwaltung seit 2003 Linux ein.
Ist aber wohl eher die Ausnahme. Schade
Hi,
in Wikipedia ist eine recht gute Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile solcher Überlegungen zu finden.
Besonders interessant ist da auch der Abschnitt „Kostenverschiebungen“:
Zitat: „Kostenverschiebungen
Auch weil Open-Source in der öffentlichen Wahrnehmung mit gratis gleichgesetzt wird, werden oft die finanzielle Komplexität und der Aufwand einer Migration unterschätzt.[15] Zum einen werden Einsparungen bei den Lizenzkosten falsch eingeschätzt, die nur einen Teil der IT-Kosten ausmachen.[2] Zum anderen ist der Aufwand für Anpassungen bzw. der häufig notwendigen Neuerstellung von Fachanwendungen zu berücksichtigen. Die Support-Kosten einer individuellen, eigenen Lösung sind manchmal höher als bei der Verwendung einer proprietären Lösung, bei der die Kosten für Support und die Weiterentwicklung durch einen kommerziellen Softwarehersteller von vornherein im Preis einkalkuliert sind. Fehleinschätzungen können die Budgetierung von Migrations-Projekten erschweren. Treten in der Folge Kostenüberschreitungen auf, so kommt es manchmal zu verkürzten Abwägungen politischer Entscheidungsträger, auf die Frage: „OSS gegen kommerzielle Software.“ Dies hatte in Einzelfällen schon eine komplette Abkehr von OSS zur Folge.[16]“
Das zeigt schon, das die vermeintlich kostengünstigere Software oftmals mindestens genauso teuer kommt, manchmal sogar noch teurer.
Grüßle
Frank K.
Hallo
Software mit zugänglichen Sourcen ist nicht automatisch sicherer und fehlerfreier als andere Software
Und es ist definitv falsch, dass Linux per se sicherer ist als Windows. Linux ist insofern sicherer als dass es sich nicht lohnt einen Angriff auf den Linux Desktop zu fahren - eben weil es DEN Linux Desktop einfach nicht gibt. Statte Linux mit einer einheitlichen Oberfläche und Kernel aus und installiere das Gesamtpaket auf mehreren Millionen Geräten, dann wird das auch lukrativ anzugreifen (s. Android).
und hat nicht gerade die besten Erfahrungen gemacht
Gruß Michael
PS: Auch mir ist eine Software, die funktioniert lieber, als eine kostenlose, die nicht funktioniert.
Hallo,
Dir ist aber auch bewusst, das dies auch durchgeführt werden muß und somit auch Kosten verursacht?
Ja, das ist er.
Was hat die im Frontoffice verwendete Software mit der im Backoffice bzw. denen auf Servern zu tun? Wer sagt Dir, das die Datenbanken dahinter nicht verschlüsselt untereinander kommunizieren und nach gegebenen Sicherheitsstandards archiviert werden?
An welcher Stelle nimmst Du an, das Deine Daten unsicher verwaltet werden? Hast Du selbst all Deine Daten sicher verwaltet? Wann hast Du das letzte Mal Deine Kontaktdaten, Kontodaten, etc. im Internet angegeben ohne selbst gesehen bzw. überprüft zu haben auf welchen Servern und über welche Verschlüsselungsverfahren diese übertragen bzw. gespeichert werden?
Bei öffentlichen Stellen kann ich mit meinen eigenen Augen sehen wie das von mir unterschriebene Papier abgeheftet wird und in einem Ordner landet, welcher nur von Beamten angefasst wird. Enjoy.
die Kosten sind immer die Gleichen
- entweder ich bezahle Entwicklungsaufwand - Anpassungen - Features in Form von teuren Lizenzen , bekomme dafür aber gratis meine Updates, Servicepacks, das schliessen von sicherheitslücken etc.
ODER - oder ich kaufe lizenzfreie OpenSource Software und bezahle nachher teure Anpassungen, eigene Entwickler und noch teurere Schulungen
die Kosten sind im Endeffekt immer die gleichen und DANN ist es wesetnlich einfacher doch gleich ein halbwegs standardisiertes Produkt mit einem quasi-Standard und standardisierter Schnittstelle zu kaufen auf das sich auch die Hersteller anderer Software eingeschossen haben, weil man gerade im Verwaltungsumfeld häufig Software benutzt, die bereits verfügbare Schnittstellen zu den gängigen Officeprodukten besitzen …
diese Schnittstellen für Geld extra für Opensourceprodukte nachprogrammieren zu lassen (wenn man nicht gerade eine eigene Entwicklungsabteilung sein eigen nennt) … ist RICHTIG TEUER …
Hallo zusammen,
die ganze Diskussion findet ziemlich engstirnig statt: Man geht nämlich davon aus, dass jede Behörde ihre eigene Suppe kocht. In der Praxis ist dies zwar meist so aber muss eben nicht so sein.
Wieso kann man nicht auf EU-Ebene eigene Software für die verschiedenen Aufgabenbereiche der öffentlichen Verwaltung programmieren? Das würde wesentlich weniger Geld kosten und sicherer sein als die Softwarelizensen von Unternehmen zu kaufen die ihren Sitz oft in „befreundeten“ Staaten wie den USA haben (die ja gerne mal Freunde und deren Industrie ausspionieren).
Gruss
Desperado
nun sagen wir so … jedes Ressort kocht seine eigene Suppe - weil jedes Ressort unterschiedliche Aufgaben hat … das ist wirklich und wahrhaftig so … und innerhalb der Ressorts gibt es nachgeordnete Bereiche, die auch wieder eigene Suppen kochen … und genau deswegen gibt es nicht DEN Standardarbeitsplatz eines Bundeslandes und auch nicht DEN Standardarbeitsplatz eines Ressorts … wenn ich schon ca. 500 - 700 Fachanwendungen pro Ressort habe, die ich möglichst automatisiert in eine heterogene (wegen der unterschiedlichen Anforderungen) IT Landschaft integrieren muss, komme ich ernsthaft mittlerweile an Microsoft nicht mehr vorbei …
Eine Schulpsychologische Beratungsstelle hat GANZ andere Anforderungen an Software, Verfügbarkeiten, Datenschutz (!) etc. als eine Vorzimmerkraft in einer Gemeinde und die wieder andere als die Einsatzkräfte der Polizei und die wieder andere als eine forstliche Versuchsanstalt und die wieder andere als eine forstliche Forschungseinrichtung und die wieder andere als ein Ministerium … der kleinste gemeinsame Nenner sind da wirklich die Officeprodukte - aber DIE müssen über absolut standardisierte Schnittstellen verfügen wenn die alle versorgt werden müssen …
Der nächste Punkt ist … jeder Depp hat zu Hause einen PC mit Microsoftprodukten stehen … nun kommt der Arbeitgeber aber plötzlich mit Apple daher oder Linux … und schon kennt sich keiner mehr aus - sprich der Arbeitgeber spart sich auch gleich eine Menge Schulungskosten …
Ihr könnte sicher sein die Debatte „Lizenzkosten sparen“ ist im öffentlichen Dienst nicht nur einmal geführt worden … und jedes Mal hat man festgestellt : ausschließlich Lizenzkosten zu sparen ist eben nicht mal die halbe Miete sondern höchstens 1/8
Gruß H.
Moin,
nunja. Auch wenn ich dir glauben mag, ist das ganz sicher nur ein Teil des Problems. Aufgaben wie z.B. Zeugnis- und Stundenplanerstellung in einer Grundschule sind wirklich (hundert)TAUSENDFACH identisch zu lösen. Trotzdem wurschtelt sich da jeder Lehrer, jede Schule was eigenes zurecht.
Also auch da wo es geht wird es offensichtlich nicht vereinheitlicht.
VG
J~
hi Tilde …
das ist der rein pädagogische Bereich - da hat JEDER Rektor die Hoheit über das, was an seiner Popelschule in Sachen Verwaltung passiert … da haben weder Bund noch Land etwas zu sagen - nur der Miniteil der Verwaltung der „Landanteil“ ist könnte zentral geregelt und festgelegt werden … und selbst da beißen die Länder oft auf Granit weil man hier wieder das Kompetenzgerangel Gemeinde - Land hat …
Hallo,
Der Preis ist nun einmal nicht das einzige Kriterium. Wenn ich Mitarbeiter habe, die sich mit Software X auskennen und meine Prozesse damit gut funktionieren braucht es erheblich mehr um eine Umstellung und die damit verbundenen Kosten zu rechtfertigen.
Linux, LibreOffice und MySQL haben jeweils hunderttausende Zeilen Code. Wer soll die prüfen? Ein professioneller Audit dieser Größenordnung ist praktisch unbezahlbar. Die Grundlage der Software-Sicherheit wird in der Entwicklung gelegt, nicht im nachträglichen Audit und da sind die professionellen Anbieter wie MS gut aufgestellt.
Die Datensicherheit kann in der IT letztendlich niemand garantieren. Dafür sind die System mittlerweile schlicht zu komplex. Solange mit den Daten nicht fahrlässig umgegangen wird bewegt sich das alles im gesetzlichen Rahmen.
Gruß,
Steve
PS: Open Source ist cool, aber leider nicht die Lösung aller Probleme.
Nein, nicht jeder Lehrer und jede Schule und auch nicht jede Behörde macht ihr eigenes.
Es gibt für jeden Einsatzbereich ein Produktangebot, und manchmal gibt es auch z.B. eine „Länderlösung“, also dass ein bestimmtes Programm vom Bundesland vorgegeben wird.
Beatrix
Es gibt keine freien kostenlosen Softwarelösungen für den Öffentlichen Dienst - das ist ein großer IT-Absatzmarkt.
Allein in unserer Kreisverwaltung werden ca. 80-100 spezielle Softwareprodukte für die verschiedensten Aufgaben eingesetzt. Einige sind immerhin so weit zentralisiert, dass sie vom Bundesland zur Nutzung bereitgestellt werden.
Da als Grundsatz die „kommunale Selbstverwaltung“ gilt, hat jede Verwaltung seine eigenen Strukturen und Abläufe bei der Verwaltungsarbeit und kann daher seine Softwarelösungen frei wählen. Auf diese kommunale Selbstverwaltung möchte auch keine Kommune verzichten.
„Historisch“ gesehen haben sich eine Reihe Anbieter auf IT-Software für den Öffentlichen Dienst spezialisiert, man kann also (meistens) für jede Aufgabe aus einer Reihe von Produkten wählen. Leider sind hier Produkte, die nicht auf Microsoft beruhen, sehr rar. Und ausschlaggebend für die Wahl ist nicht zwingend die technische Grundlage, sondern, wie gut die Bedienung der Software auf die speziellen Arbeitsabläufe passt…
Beatrix
Ich denke mal den Betrieben geht es vorrangig um den Support, den man bei Microsoft, etc. garantiert bekommt…
Hi,
EU-Weit harmonisiert wird in den nächsten Jahren das Zollsystem. Noch hat jedes Land eine eigene Software, das soll dann irgendwann einmal anders werden.
Der Termin 2020 ist wohl nicht zu halten, ich habe auch schon gehört, das der Start in 2024 gefährdet sein könnte.
Soviel dazu.
Schon wieder so ein )(&/&$$%§ Argument. Dreimal darfst du raten, welche Softwarereihe jahrzehntelang eben nicht richtig funktioniert hat und auch heute noch nicht richtig funktioniert. . Trillionen von $ (wenn diese Zahl über ausreichend ist) wurden weltweit durch Bugs in Windows und den dazugehörigen Support verballert. De-facto hast du mit Windows keine Software, die „funktioniert“, selbst wenn du das glauben solltest.
Und du hast den verlinkten Artikel und den zweiten zu diesem Thema wohl auch nicht richtig gelesen. Im wesentlichen war die Umstellung der 15000 Rechner erfolgreich. Die üblichen Umstellungsaufwände hätte es auch bei Umstellung auf Win7 oder etwas anderes gegeben. Das Argument, man hätte die Angestellten schulen müssen, zählt nicht so richtig. Zum einen ist kein großer Aufwand dafür notwendig. Zum anderen sehe ich das als Selbstverständlichkeit eines jedes Angestellten an, sich in die zu benutzende Software - zur Not auch in seiner Freizeit - einzuarbeiten. Genau dieses wird auch von mir erwartet (und bei mir handelt es sich jedesmal um noch etwas wesentlich komplexeres als ein Betriebssystem). Aber wir wollen hier ja nicht eine Diskussion über Beamte anfangen…
Die Beschwerden zweier CSU Vollpfosten, dass man zu wenig Benutzerrechte besäße, zeigt, wo hier das eigentliche Problem liegt (i.ü. auch eines der Hauptprobleme von Windows). In einer Behörde braucht niemand die Berechtigungen, um etwas installieren zu dürfen und sollte sie auch nicht bekommen. Auch die Software Skype an sich ist für den Behördeneinsatz nicht geeignet. Will also eine CSU Abgeordnete mit ihrer Familie skypen, dann soll sie dieses gefälligst auf ihrem Privatsmartphone und auf eigene Kosten tun. Will die Behörde Konferenzen abhalten, dann sollte dafür eine sichere !!! Software eingesetzt werden und gerade nicht Skype (das ist ganz unabhängig von der Window oder Linux Diskussion).
Ich gebe mal ein Beispiel: Bei einem sehr großen Arbeitgeber in Deutschland bekamen die User SUN Maschinen an den Arbeitsplatz gestellt. Die Software wurde ordnungsgemäß integriert. Es kam jahrelang zu keinen Problemen (und ja, auch das Internet konnte bei Freischaltung genutzt werden!). Dann hat ein Schlauberger gemeint, es müssten Windows Maschinen eingeführt werden, da diese ja günstiger wären. Nur wenige Wochen nach Einführung der Windows Maschinen waren die ersten Maschinen verseucht und die Polizei stand im Haus. Ganz mal davon abgesehen, dass die Folgekosten (für die Wartung der Windows Installationen und den Support) wesentlich höher sind, als die, die hier immer genannt werden. und die Windowssupporttruppe dann auch gleich 300% größer war als die Unix Truppe. Von daher sind die Kosten keinesfalls immer gleich. Die MS Befürworter verschweigen hier immer den Großteil der entstehenden Kosten unter dem Deckmantel des „Quasi Standards“, wobei ebenfalls verschwiegen wird, dass Microsoft sich vorsätzlich gegen die Einhaltung von allgemeinen Standards entscheidet, damit andere Lösungen eben nicht mehr „kompatibel“ sind und man auch in zeitnahen Abständen neue MS Produkte kaufen muss.
Und die SUN Maschinen … Ich hab hier noch eine davon stehen. Die läuft heute, 15 Jahre später, noch immer fehlerfrei! und im übrigen auch in einer Geschwindigkeit, die für jeden Beamten völlig ausreichend ist
Zudem - sofern die % Zahlen stimmen - wären ja die meisten Rechner in MUC nicht Win7 fähig, man hätte also damals für ca. 50 Mio neue Hardware kaufen müssen, dann voraussichtlich neben dem Betriebssystemen auch noch Softwareanpassungen zahlen müssen … Es wird hier immer so hingestellt, als ob die Anpassungen nur für Linux notwendig gewesen wären. Das ist aber nicht der Fall.
Richtig wäre - nicht nur für die Behörden- sicherlich die Einführung eines bundesweit/EU-weit gemeinsamen „sicheren Betriebssystems“ inkl. einer Einheit, die die dafür notwendigen Basispakete pflegt und insbesondere dafür sorgt, dass zu mindestens ausländische Schnüffeleinheiten keinen Zugriff mehr auf Rechner in der EU haben. Dieser Standard ist derzeit weder mit Windows noch mit MacOS erreichbar und auch nicht gewollt, ganz im Gegenteil!
hat keiner behauptet. Aber Fakt ist, dass es derzeit keine nennenswerten Viren für Linux auf Desktops gibt.
Das würde implizieren, dass die Probleme in der Oberfläche oder dem Kernel zu suchen wären.
Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit bzgl. dieses Problems.
Unter Windows genehmigen die meisten User aus Faulheitsgründen dem eigenen User die Manipulation am Gesamtrechner. Unter Linux ist das nicht der Standard. Würde dort also ein Virus angreifen, dann kann er idR nur den Userbereich verseuchen oder zerstören, aber nicht den gesamten Rechner …
Ich habe seit 1986 auf keinem einzigen Unixrechner einen Virus gesehen …
(also nicht nur unter Linux nicht!!)
Um es mal ganz einfach auszudrücken:
Eine Stunde meiner Arbeitszeit wird intern mit 80€ veranschlagt. Das heisst, wenn die neue Software nur 3 Stunden extra-Zeitaufwand verursacht, weil ich mich einarbeiten muss, hat sie gegenüber der handelsüblichen Office-Lösung (samt Online-Support) schon mehr Kosten verursacht.
Insgesamt betrachtet, fallen die Kosten für die eigentlichen Programmlizenzen kaum ins Gewicht.
Du hattest also noch nie Probleme in der handelsüblichen Software, für die du stundenlang suchen musstest ?!?
Du hattest noch nie Probleme mit der eigenen Windows-IT, noch hattest du jemals stundenlange Konferenzen mit dem Microsoft Support, damit Bugs behoben werden … !?!
Dann bist du einer der wenigen für die das zutrifft…
De-facto verursachen (meinetwegen kannst du hier „auch“ sagen) die handelsüblichen Programme weit mehr Aufwand, als sie kosten. Ich sage aber nicht „auch“, weil ich aus der Erfahrung meiner Jobs sagen kann, dass z.B. weit weniger „Rückfragen“ zu „LibreOffice“-Programmen als zu Word oder Excel kommen, weder inhaltliche noch Bugreports …