Lieber Taner,
du sprichst sehr viel von Thora, d.h. Altes Testament. Zugleich du sagst dass das Alte Testament und das Neue eins sind, und du hast Recht. Ich würde dich nur ein Paar Probleme stellen, als Hinweise:
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Zitat aus Ecclesiastes, Kap. 4, Vers 9-10: „Zwei sind besser als einer allein, falls sie nur reichen Ertrag aus ihrem Besitz ziehen. Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf. Doch wehe dem, der allein ist, wenn er hinfällt, ohne dass einer bei ihm ist, der ihn aufrichtet.“ Damit möchte ich sagen dass auf dem Weg zu Gott allein zu sein ist sehr gefährlich, denn „Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann. (1. Petrus, Kap. 5, Vers 8)“. Es ist zu begrüßen dass du allein verstehen willst, aber ohne erfahrene Führung das kann zum Tode führen. Wir sind genau wie Kleinkinder wenn es um geistliche Dinge geht: „Vor euch, Brüder, konnte ich aber nicht wie vor Geisterfüllten reden; ihr wart noch irdisch eingestellt, unmündige Kinder in Christus. Milch gab ich euch zu trinken statt fester Speise; denn diese konntet ihr noch nicht vertragen. Ihr könnt es aber auch jetzt noch nicht (1. Korinther, Kap. 3, Vers 1-2)“. Du musst sehr vorsichtig sein dass Hochmut auf diesem Weg eine starke Verführung ist.
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Jesus Christus hat überhaupt nicht nur das Alte Testament gelehrt, sondern ein Neues gegeben. Das Alte ist für das Neue nur der Samen, während das Neue ist der Baum, so groß ist der Unterschied. Denn „Jetzt aber ist ihm ein um so erhabenerer Priesterdienst übertragen worden, weil er auch Mittler eines besseren Bundes ist, der auf bessere Verheißungen gegründet ist. Wäre nämlich jener erste Bund ohne Tadel, so würde man nicht einen zweiten an seine Stelle zu setzen suchen. Denn er tadelt sie, wenn er sagt: Seht, es werden Tage kommen spricht der Herr -, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde, nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägypten herauszuführen. Sie sind nicht bei meinem Bund geblieben und darum habe ich mich auch nicht mehr um sie gekümmert - spricht der Herr. Das wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe - spricht der Herr: Ich lege meine Gesetze in ihr Inneres hinein und schreibe sie ihnen in ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein. Keiner wird mehr seinen Mitbürger und keiner seinen Bruder belehren und sagen: Erkenne den Herrn! Denn sie alle, Klein und Groß, werden mich erkennen. Denn ich verzeihe ihnen ihre Schuld und an ihre Sünden denke ich nicht mehr. Indem er von einem neuen Bund spricht, hat er den ersten für veraltet erklärt. Was aber veraltet und überlebt ist, das ist dem Untergang nahe. (Hebräer, Kap. 8, Vers 6-13)“.
Und das neue bedeutet viel mehr, siehe den Unterschied zwischen Judaismus und Christentum. In das Neue geht es nicht über die Gebote wie in das Alte, einen oder anderen hinzugekommen, sondern über die Liebe. An der Stelle sind ganze Bücher geschrieben, angefangen mit der Briefe des Hl. Apostel Paulus, werden wir hier auf keinen Fall das Thema abdecken können.
Was du an der Stelle aber vergisst, neben die Lehre an sich, sind alle seine Wunder mit der Auferstehung gekront. Die sind nicht menschlich, nicht von Engel, sondern Göttlich. Siehe auch: „Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er bleibt in Gott. (1 Johannes, Kap. 4, Vers 15)“, und „Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht. Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin. (Johannes, Kap. 10, Vers 33-38)“, und noch „Ich und der Vater sind eins (Johannes, Kap. 10, Vers 30)“, und auch: „Wir wissen aber: Der Sohn Gottes ist gekommen und er hat uns Einsicht geschenkt, damit wir (Gott) den Wahren erkennen. Und wir sind in diesem Wahren, in seinem Sohn Jesus Christus. Er ist der wahre Gott und das ewige Leben. (1 Johannes, Kap. 5, Vers 20)“.
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Natürlich hat Jesus über die Dreifaltigkeit gelehrt, aber nicht mit dieser Name genannt. „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes (Matthäus, Kap. 28, Vers 19)“. Er spricht an mehrere Stellen über den Vater, der Sohn und der Heiligen Geist (z.B. Matthäus Kap. 21, Vers 31-32; Lukas Kap. 12, Vers 10). Der Name ist nicht als solches gegeben, aber der Sinn schon. Ausserdem, er hat für die einfache Leute gesprochen, nicht für hochgebildete, er wollte kein Kurs halten sondern wahre Leben schenken. Hat er z.B. die Eucharistie als solches genannt? Oder einfach sie gefeiert und der Name war später gegeben?
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Du bist nicht nur für dich veranwortlich, sondern auch für alle die du beeinflußt, zu Gute oder zu Schlechte, mit Tat oder mit Rat. Ist das nicht genau was auch in der Gericht passiert? Wenn einen führt einen anderen zum Morden, wird er nicht auch Mitschuldig gefunden? Aber zu einen hast du Recht, du muss dich selber entscheiden, du hast an der Stelle volle Freiheit. Und volle Verantwortung. Niemand kann einen beeinflussen ohne dass der anderen will es auch.
Ich hoffe ich habe dich nicht gelangweilt, und wünsche dich das Segen Gottes über dich zu sein und dich zu ihm zu führen.
Liebe Grüße,
Ioan