Warum wird man eine 'Hausfrau'?

Hallo!

Vielleicht klingt meine Frage blöd!? Aber sie ist durchaus ernst gemeint! Ein gesellschaftliches Phänomen kann ich mir nicht erklären. Und zwar:

Warum werden viele Frauen zu Hausfrauen?

Dass in den sogenannten alten Bundesländern das Hausfrauentum einen anderen Stellenwert hat als in den neuen, war mir klar. Nun wohne ich also in Bayern und sehe das vor mir. Ich dachte immer, es beträfe nur Frauen früherer Generationen - aber doch nicht die, die so alt sind wie meine Mama!? Werden die „jüngeren“ Frauen in die Hausfrauen- und Halbtagsjobsituation gedrängt? Vielleicht, weil es das Betreuungsproblem gibt? Weil es die Männer so wollen? Weil es die eigene Mutter auch gemacht hat? Oder weil es „sich so gehört“? Machen das auch manche freiwillig???
(Ausschließen von dieser Frage möchte ich einmal all die Frauen, die Kinder unter 3 Jahren haben. Auch wenn das nicht meiner Ansicht entspricht, kann ich durchaus noch Verständnis aufbringen, wenn man da einige Zeit zu Hause bleibt.)

Aber warum bleiben Frauen zu Hause, wenn sie Kinder haben, die schulpflichtig sind?
Sind diese Frauen reinlicher als meine Mama, die 40h die Woche bei drei Kindern arbeiten war/ist?
Ist da oft ein Wille, aber kein Weg?
[Off topic: Wie finanzieren sich solche Familien?]

Vielleicht kann sich ja die ein oder andere (Haus)Frau zu diesem Thema äußern?!

Grüße,
Lydia

Hallo, Lydia-

man glaubt es kaum, aber ich kenne mehrere Frauen, die zuhause bleiben, ganz ohne Kinder zu haben. Im besten Alter, gesund und so weiter. Haben zehn Jahre gearbeitet, dann hat man das Haus gekauft und fortan bleibt sie dort drin, jeden Tag den ganzen Tag.
Begründung: Nun hätte sie genug gearbeitet im Leben und das Haus hätt’ man ja nicht zum Leerstehen und wer soll denn den Garten machen (die schweren Sachen schaffen sie natürlich nicht, muss Männe am WE machen…, echt!)und überhaupt?
Kann ich auch nicht verstehen. Bin allerdings auch etwas neidisch über die leichte Denkart (und Männes Finanzierung)
Ob das auch erleichternd ist, sich nicht täglich bewähren zu müssen? Bestimmt. Schön sicher ist es zu Hause auch. Da weiß man, was man zu tun hat und kann alles ganz allein bestimmen. Hat was, zum Teil, doch…

Etwas ganz Anderes ist es, wenn Frauen nicht zurück können in den Arbeitsmarkt, weil sie einfach nichts bekommen! Das gibt’s ja keider ganz häufig und das ist dann furchtbar. Und man tut ihnen Unrecht, an ihrem Willen zu zweifeln - aber die meintest Du nicht, oder?
Es ist halt sauschwer, im Moment Arbeit zu finden, erst recht, wenn man, wie viele Frauen, einen eher unregelmäßigen Lebenslauf hat.
Mal sehen, was noch zu dem Thema kommt…
Gruß - Anette

Hallo, Lydia-

Hallo!

Nein, ich meine nicht die Frauen, die keine Job bekommen. Ich vermute ja mal, dass die Zahl der Arbeitslosen in den AB wesentlich höher wäre, wenn es eine ähnliche Frauenerwerbsquote (oder auch eine ähnliche Quote der Frauen, die auf Arbeitssuche sind) gäbe wie im politischen Osten. In letzter Zeit hört man auch viel häufiger „Ich bin XY, bin 40 Jahre alt, komme aus Erfurt und bin Hausfrau.“ Nach ausführlichen Gesprächen mit Mutter und Großmutter konnte ich aber herausfinden, dass die Zahl der ‚Hausfrauen‘ (nicht Arbeitssuchenden!) in ihrem Bekanntenkreis gegen Null geht.
Nein, ich meine die, die „freiwillig“ (das will ich ja eben herausfinden) zu Hause bleiben und damit in keiner Arbeitslosenstatistik auftauchen und auch nicht außerhalb der Statistik auf Jobsuche sind!

Eine solche Kategorie, wie du sie aufzeigst, hatte ich auch schon angelegt. Aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen!!!

Grüße,
Lydia

man glaubt es kaum, aber ich kenne mehrere Frauen, die zuhause
bleiben, ganz ohne Kinder zu haben. Im besten Alter, gesund
und so weiter. Haben zehn Jahre gearbeitet, dann hat man das
Haus gekauft und fortan bleibt sie dort drin, jeden Tag den
ganzen Tag.
Begründung: Nun hätte sie genug gearbeitet im Leben und das
Haus hätt’ man ja nicht zum Leerstehen und wer soll denn den
Garten machen (die schweren Sachen schaffen sie natürlich
nicht, muss Männe am WE machen…, echt!)und überhaupt?
Kann ich auch nicht verstehen. Bin allerdings auch etwas
neidisch über die leichte Denkart (und Männes Finanzierung)
Ob das auch erleichternd ist, sich nicht täglich bewähren zu
müssen? Bestimmt. Schön sicher ist es zu Hause auch. Da weiß
man, was man zu tun hat und kann alles ganz allein bestimmen.
Hat was, zum Teil, doch…

Etwas ganz Anderes ist es, wenn Frauen nicht zurück können in
den Arbeitsmarkt, weil sie einfach nichts bekommen! Das gibt’s
ja keider ganz häufig und das ist dann furchtbar. Und man tut
ihnen Unrecht, an ihrem Willen zu zweifeln - aber die meintest
Du nicht, oder?
Es ist halt sauschwer, im Moment Arbeit zu finden, erst recht,
wenn man, wie viele Frauen, einen eher unregelmäßigen
Lebenslauf hat.
Mal sehen, was noch zu dem Thema kommt…
Gruß - Anette

Die (Haus-)frau im Spiegel der Geschichte (lang)
Hallo,

Die (Haus-)frau im Spiegel der Geschichte

[Team: Vollzitat gelöscht, dafür ein Link http://www.das-weibernest.de/texte/hausfrauhistorie.htm ]

Gruß Manu

Kinder, Geborgenheit, Kleinkosmos
Hallo,

Ich habe bei dieser Frage meine Schwester vor Augen und sobald ich sie vor Augen habe, kommt es mir vor, als sei dieses Phänomen ganz leicht zu verstehen.

Sie hat seit ihrer Kindheit davon geträumt, auf einem grossen Hof mit Kindern und Tieren zu leben, als Jugendliche träumte sie davon, den passenden Partner zu finden, mit dem sich das verwirklichen lässt und mittlerweile ist sie mit Mann, 3 Kindern, etlichen Hunden und Kaninchen in einem Haus mit Garten auf dem platten Land in Norddeutschland recht dicht dran.

Ihr Mann hat sich ebenfalls eine grosse Familie gewünscht, auch über die Rollenverteilung waren sie sich sich von Anfang an einig.

Es wäre sicher nicht mein „Ding“ - ich komme immer gerne mal für eine Woche zu Besuch, aber diesen Lebensstil verbinde ich in erster Linie mit wirtschaftlicher Abhängigkeit, Leben für andere, Dreck wegmachen, monotone sich wiederholende Arbeiten an denen sich die Intelligenz verbraucht, etc. Trotzdem, ein Teil von mir kann das verstehen.

Es hat etwas vom Traum der heilen Welt, vom Kleinkosmos, der ohne ihr als Mittelpunkt nicht funktionieren würde, von Familienzusammenhalt und einfacher sinnvoller Tätigkeit (im Vergleich zu etlichen frustrierenden Gruppengesprächen und Strategiediskussionen während draussen die Sonne scheint).

Ausserdem, Kinde rzu haben und trotzdem weiterzuarbeiten ist bei Müttern stark mit Schuldgefühlen besetzt, jedenfalls in Deutschland. Meiner Meinung nach irrational, aber so ist das nun mal. Es ist schwer, sich gegen die vorherrschende meinung zu stellen, insbesondere, wenn Du die Schuld bekommst, wenn dann Deine Kindern stottern oder in der Schule versagen.

Hausfrau ist - abgesehen von der miesen Bezahlung - keine schlechte Tätigkeit, jedenfalls sinnvoller als Verkäuferin bei Karstadt oder Zuschneiderin in einer Fabrik. Und selbst Akademiker träumen bekanntlich oft vom Aussteigen und vom einfachen Leben auf dem Land. Männer wie Frauen. Wenn die Leute es wünschen - wo ist das Problem?

Schlimm ist nur, dass es kaum möglich ist, Kinder zu haben, ohne dass eine® der beiden Parner für einige Jahre im Beruf aussetzt. Dies finde ich einen Skansdal, ebenso wie die Kinderlosigkeit von Akademikerinnen.

Aber, warum einige Frauen dies wollen, wundert mich nicht. Eher wundert mich, dass Männer dies so überhaupt nicht wollen. Oder sehe ich das falsch?

Mit vielen Grüssen, Walkuerax

Hi,

Aber, warum einige Frauen dies wollen, wundert mich nicht.
Eher wundert mich, dass Männer dies so überhaupt nicht wollen.
Oder sehe ich das falsch?

Ich denke schon. Bin zwar Single, aber ich hätte keine Probleme damit im Falle von Frau und Kind daheimzubleiben und die Rolle des Hausmanns zu übernehmen. Ein Nachbar von mir war Hausmann, solange die Kinder noch zur Schule gingen. Lag aber wohl auch daran, das sie Ärztin war und er Angestellter in einer Bäckerei. Und das ist wohl oftmals auch das Problem - der Mann hat meist das höhere Gehalt und ist somit logischerweise auch der, der weiterhin den Beruf ausübt. Beim Nachbarn war es andersrum und deshalb ist wohl auch er daheim bei den Kindern geblieben.

Grüßle
Frank K.

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Hallo Lidscha,

Warum werden viele Frauen zu Hausfrauen?

Eshat wohl viel mit dem hier noch aus der Adenauer-Zeit tradierten bzw. dem bürgerlichen Rollenbild der Frau zu tun.

Dass in den sogenannten alten Bundesländern das Hausfrauentum
einen anderen Stellenwert hat als in den neuen, war mir klar.
Nun wohne ich also in Bayern und sehe das vor mir. Ich dachte
immer, es beträfe nur Frauen früherer Generationen - aber doch
nicht die, die so alt sind wie meine Mama!?

Da muss ich dir widersprechen. Ich habe selber eine Tochter mit 26 Jahren und dürfte daher etwa so alt wie Deine Mama sein.

Daher hilft vielleicht auch ein Bericht über meine Erlebnisse:

Mein Abitur habe ich 1972 gemacht, die Berufe, die damals einem Mädchen als „geschlechtskonform“ angeboten wurden, haben mich nicht wirklich interessiert. Die beliebteste Berufsberatung für Abiturientinnen, die nicht wussten, was sie studieren wollen: „Gehen Sie auf die PH (Ausbildung zur Grundschullehrerin), da haben Sie nur 6 Semester. Das ist nicht so ein Zeitverlust, wenn Sie später Hausfrau und Mutter sind.“

Nach diversen Jobs wurde ich mit 25 schwanger. Den Vater habe ich aus guten Gründen dann lieber nicht auch noch geheiratet. Als Alleinerziehende habe ich nach 3 Jahren zuhause (mit einem ordentlichen Beruf wäre ich sicher nicht so lange daheim geblieben) Elektrotechnik an der FH München studiert um aus dem Angelernten-Status heraus zu kommen. Seitdem arbeite ich als Technische Redakteurin in Vollzeit.

Ich wurde sehr wohl von etlichen Müttern von Klassenkameraden meiner Tochter angeredet, ob es denn wirklich wirtschaftlich notwendig sei, dass ich den ganzen Tag arbeite. Ich konnte diese Kommentare allerdings immer schnell kontern mit der Frage, ob sie schon mal probiert habe, von einem einzelnen Teilzeitgehalt hier in München zu leben. Die Damen hatten regelmäßig nicht überlegt, dass ich keinen Unterhaltsanspruch für mich selber hatte (und auch nie gewollt hätte).

Werden die „jüngeren“ Frauen in die Hausfrauen- und Halbtagsjobsituation
gedrängt? Vielleicht, weil es das Betreuungsproblem gibt?

Mit Sicherheit spielt beides eine Rolle, wobei das Betreuungsproblem nach meiner Ansicht aus dem Rollenbild resultiert. Wozu Betreuungseinrichtungen bereitstellen, wenn die Mutter sowieso zu Hause bie den Kindern bleibt?

Weil es die eigene Mutter auch gemacht hat?

Das ist sicher ein wichtiger Aspekt: Meine Mutter war mit 5 Kindern (und noch ein paar, die schon außer Haus waren) immer berufstätig, gut am Anfang noch mit Hausangestellten, aber das ist natürlich auch ein Vorbild, das das eigene Selbstverständnis prägt.

Machen das auch manche freiwillig?

Spar dir hier doch bitte die vielen Fragezeichen, das könnte von denen, die es wirklich gerne machen, missverstanden werden.

(Ausschließen von dieser Frage möchte ich einmal all die
Frauen, die Kinder unter 3 Jahren haben. Auch wenn das nicht
meiner Ansicht entspricht, kann ich durchaus noch Verständnis
aufbringen, wenn man da einige Zeit zu Hause bleibt.)

Hier habe ich ja oben meine persönliche Einschränkung dargestellt.

Ich fürchte, dass Du mit Deinem Artikel die wirklich freiwilligen Hausfrauen nicht passend angesprochen hast. Dazu hättest Du die Frage möglicherweise neutraler stellen können. Wie das gehen sollte, weiß ich auch nicht, da ich selber auch oft versehentlich solche Suggestivfragen stelle.

Gruß, Karin

Hallo Lydia,

es gibt da ja immer „wollen“ im Sinne von „davon träume ich schon, seit ich 18 bin“, und „wollen“ im Sinne von „wenn ich so die Alternativen vergleiche, ist das noch das beste“:

Wenn Du mehrere Kinder hast (sagen wir mal 4), dazu vielleicht noch einen Mann, der Vollzeit arbeitet, ist das viel Arbeit, selbst wenn die Kids in die Schule gehen. Frühstück machen + hinterher aufräumen, dann erstmal selber anziehen, Zimmer ein bisschen räumen (natürlich tun da auch die Kinder mit, trotzdem muss man mal durchgehen, Bettwäsche wechseln), Bad putzen (wenn da fünf Leute durch sind, sieht’s immer gut aus…)Wäsche waschen, bügeln und wegräumen, Einkaufen mind. 2 x wöchentlich, weil immer was fehlt (dabei sind auch immer merkwürdige Sachen für die Kinder zu besorgen, das dauert)und man sich ja auch nicht das Wochenende damit versauen will, mit Millionen anderen Eltern und ihren schlechtgelaunten Gören im Supermarkt Schlange zu stehen (ist mir eh ein Rätsel, warum Eltern zu zweit den Samstagseinkauf machen müssen, und dann sämtlich Bälger mitschleppen)… Rest des Hauses zumindest annährend sauber halten, Kinder nacheinander von diversen Schulen abholen (wegen Altersunterschied nicht einheitlich), Vesper machen, entweder zu Aktivitäten, Freunden oder zum Arzt bringen, Schularbeiten beaufsichtigen und erklären, Abendessen vorbereiten, nach dem Essen Küche aufräumen. Dazu noch ein oder zwei Hunde, und die Tage sind voll. Am frühen Nachmittag hat man dann vielleicht mal 2 Stunden frei (da darf man dann den Papierkram machen…), aber die braucht man auch, weil man ja keinen „Feierabend“ hat.

Gegenrechnung: wenn man gleichzeitig arbeiten wollte, bräuchte man mindestens eine Haushaltshilfe sowie eine Nachmittagsbetreuung für die Kinder (selbst bei Teilzeit; öffentlich geht meist nicht, nicht nur wegen der mangelnden Plätze, sondern wegen der Wege und Zeiten): da ist das Gehalt schon praktisch zu 100% dahin, es sei denn, man hat irgendeinen Superjob - aber wer hat den schon, wenn der Lebenslauf wg. Kindern Lücken aufweist?-, und dann hat man immer noch Abende, Wochenendeinkäufe und STRESS.

Da „wählt“ man dann den Beruf Hausfrau…Bitte nicht missverstehen: dieser Zustand hat seine Vorteile, man sieht mehr von den Kindern, man kann am WE nette Sachen unternehmen etc., aber diese Wahl trifft man im Prinzip bei der Entscheidung für Kinder, nicht, weil man es als den Idealzustand ansieht - aber es ist immer noch die beste Lösung, finde ich. Bei weniger Kindern oder üppigeren finanziellen Verhältnissen (Live-in-nanny, z.B.) ist das natürlich was anderes.

So, nur so als Anregung.

Gruß
Lisa

hi lidscha

für mich gibt es drei hauptgründe, welche dafür verantwortlich sind:

  1. hausfrauen denken oftmals, ihre kinder würden „besser“ rauskommen, als wenn sie fremdbetreut würden.

  2. der mann ist oftmals älter und hat schon einen beruf und verdient mehr als die frau.

  3. nicht alle frauen wollen karriere machen, etwas leisten oder so. wie die posterin vor mir geschrieben hat: es gibt frauen, die sind mit hausarbeit und kinder tatsächlich ausgelastet. und nach ein paar jahren zuhause ist natürlich die leistungsbereitschaft auch gesunken und ein einstieg schwieriger.

ich kenne auch eine junge frau, welche mal hausfrau werden will. wenn ich mir ihre arbeitsmoral und ihren charakter ansehe: das ist die richtige entscheidung für sie… schlussendlich sind wir alle individuen und jede muss für sich selbst entscheiden wie sie ihre brötchen verdienen will.

ich selber könnte mir das nie vorstellen. aber ich will auf jeden fall mal kinder (trotz dass ich akademikerin bin :smile:)

liebe grüssli
coco

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Coco,

also, da muss ich mich jetzt noch kurz zu äußern, obwohl ich vorhin schon so langatmig war:

  1. nicht alle frauen wollen karriere machen, etwas leisten
    oder so. wie die posterin vor mir geschrieben hat: es gibt
    frauen, die sind mit hausarbeit und kinder tatsächlich
    ausgelastet. und nach ein paar jahren zuhause ist natürlich
    die leistungsbereitschaft auch gesunken und ein einstieg
    schwieriger.

Das finde ich richtigehend unverschämt! Als ob man als Hausfrau und Mutter nichts leistete! Heisst das dann auch, dass alle Berufe wie Kindergärtnerin, Tagesmutter etc. keine Leistung verlangen???

Und was die Auslastung betrifft: Das ist keine Frage der Subjektivität, wie man sich dabei fühlt - versuch’s mal, und Du wirst sehen, dass Dich das auch einfach objektiv physisch auslastet. Dass man trotzdem oft bedauert, nicht mehr Ansprache auf dem eigenen Niveau zu haben, was bei Kindern ja nie gegeben ist, ist was ganz anderes. Und dass die Leistungsbereitschaft sinkt, finde ich gar nicht. Habe bisher eher das Gegenteil festgestellt: viele Mütter wollen so gerne in den Beruf zurück, um einen Ausgleich von zu Hause zu haben, dass die motivierter sind als andere.

ich kenne auch eine junge frau, welche mal hausfrau werden
will. wenn ich mir ihre arbeitsmoral und ihren charakter
ansehe: das ist die richtige entscheidung für sie…
schlussendlich sind wir alle individuen und jede muss für sich
selbst entscheiden wie sie ihre brötchen verdienen will.

Noch so eine Superbemerkung: schlechte Charakter und unmotiviert, naja, die perfekte Hausfrau eben - meinst Du, es gibt keine Hausfrauen, die auch gut und gerne arbeiten, und sich eben aus verschiedenen Gründen entscheiden, damit aufzuhören und ihrer Familie zu widmen? Du tust so, als wäre Hausfrau und Mutter eine zweitklassige Beschäftigung.

ich selber könnte mir das nie vorstellen. aber ich will auf
jeden fall mal kinder (trotz dass ich akademikerin bin :smile:)

Dann warte mal ab, wie Du Dich dann fühlst - vielleicht überlegst Du es Dir ja noch mal, da kenne ich 'ne Menge Beispiele…:smile:

liebe grüssli

auch,

Lisa

3 Like

Hallo!

Erstmal möchte ich klar stellen, dass ich es in Ordnung finde, wenn eine Frau, die sich als Hausfrau glücklich fühlt, das Recht hat, das auch zu sein. Und ich finde das eine Hausfrau, selbst bei einem Kind, genug zu tun hat, um einen vollen Arbeitstag vorzuweisen. Ich weiss ja was bei mir übrig bleibt und auf dem Rest der Familie „umverteilt“ werden muss (oder man bezahlt eben eine Haushaltshilfe), weil ich mir das Recht nehme zu arbeiten. Genau genommen, könnten Hausfrauen sagen, ich geheh arbeiten, weil ich für Putzen und Kochen zu faul bin. Und, ehrlich gesagt, hätten sie zum Teil Recht.

Leide werden eineige Frauen zu Hausfrauen nicht weil sie es wollen. Und wenn Zwang ins Spiel kommt, egal in welcher Richtung, ist irgendwas schief gelaufen, finde ich. Hier einige Zwänge, mit denen ich persönlich konfrontiert wurde und die einige Frauen bestimmt dazu gebracht haben nachzugeben und Hausfrauen zu werden / bleiben:

  1. Gesetze, die die Folgende Situation ermöglichten: Als ich nach einem Ganztagskindergartenplatz für meine Tochter gesucht habe, sagte mir Beamtin, die meinen Antrag bearbeitet hat: „Sie haben kein Recht darauf. Sie müssen ja nicht arbeiten. Ihr Mann verdient genug.“ (Die Alternative ist offensichtlich NICHT einer alleinstehenden Mutter den Kindergartenplatz weg zu nehmen, sondern mehr davon zu beschaffen."

  2. Diskussionen und Artikel in „Erziehungszeitschiften“ (Zuletz in „Kinder und Erziehung“ von Dezember 2004), die „unmissverständlich beweisen“, dass Kinder, die nicht bis zu ihrem 14ten Lebensjahr von einer Vollzeitmama betreut und bekocht wurden, ein Leben land daran zu knabbern haben (die Meiste Zeit wohl im Gefängnis oder auf dem Drogenstrich). So etwas kann Angst machen, wenn man die dahinter stehende Ideologie nicht durchschaut.

  3. Gesellschaftlicher Druck, auch in Aussagen wie: „Ich bin stolz darauf eine echte Mutter und Ehefrau zu sein“ oder „Ich finde, eine Frau, die so egoistisch ist, dass sie ihre Karriere nicht zu Gunsten der Femilie aufzugeben bereit ist, keine Familie gründen dürfte.“
    (Habe mir alles von Mütter von Klassenkameraden meiner Tochter presönlich anhören müssen! Ich gelte offiziel als Rabenmutter.)

  4. Die Existenz von Steuerklasse 5, die mich auf den Gedanken bringt, ich könnte genau so ehrenamtlich arbeiten. Womöglich käme dabei finanziell für meine Familie mehr raus. (Zumindest dürfte ich ein Paar Steuern absetzen). Nun weiss ich, dass die Kombination 4 + 4 möglich ist, aber mein Mann verdient, wie in über 80 % der Familien, mehr als ich. Erheblich mehr. (Die Statistik stammt aus „Stern“ 1998. Inzwischen könnten sich die Zahlen also geändert haben, aber wie dramatisch?)

  5. Die Tatsache, dass:
    Junge Frauen ohne Kinder nicht eingestellt werden, weil sie ja schwanger werden könnten.
    Junge Frauen mit Kindern nicht eingestellt werden, weil die Kinder ja krank werden könnten
    Frauen mit grösseren Kinder nicht eingestellt werden, weil sie schon zu alt sind.

Die ideale Arbeitnehmerin, die bei gleicher Qualifikation einem Mann vorgezogen wird (es sei denn, es bestehen gesetzliche Verpflichtungen) ist also eine Frau unter 25, mit Hochschulbildung, mindestens 5 Jahren Berufserfahrung und sterilisiert.

Solange die meisten Frauen sich weigern, diesem Bild zu entsprechen (warum eigentlich???), sollte man darauf verzichten, überzeugte Hausfrauen zu bekehren (eigentlich finde ich diesen Versuch zu Jeder Zeit falsch), sondern sich darum bemühen, denjenigen, die es nicht werden wollen, einige Hürden aus dem Weg zu nehmen. Dann hören vielleich Neid, Feindseligkeiten und Bemerkungen, die beleidigend sind, oder absichtlich als beleidigend interpretiert werden, auf. Nur so ein Gedanke.

Grüsse: Marina

War nur eine der Möglichkeiten!
Hallo Lisa,

häng Dich doch nicht gleich an einzelnen Wörtern auf. Die Variante „faule Hausfrau“ war doch nur eine der Möglichkeiten.

Die andere Variante „wegen der Kinder“ schließt doch mitein, daß da viel an und mit dem Nachwuchs gearbeitet wird. Wenn man Kindererziehung als Aufgabe begreift, hat man sicherlich genügend zu tun.

Die zweite Variante war das mit dem besserverdienenden Partner. Wenn ein Paar will, daß die Kinder zu Hause von einem Elternteil betreut werden, zieht eben meist die Faru das Los zu Hause zu beleiben. Männer sind meistens älter und daher haben sie sich beruflich schon etabliert, meistens verdienen sie auch einfach mehr. Also bleibt die Frau dann zu Hause (und macht sicherlich das Beste daraus).

Gruß
Juhe

P.S.: Frauen, die später wieder berufstätig werden sind für mich übrigens keine klassischen Hausfrauen mehr.

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Hallo Juhe,

häng Dich doch nicht gleich an einzelnen Wörtern auf. Die
Variante „faule Hausfrau“ war doch nur eine der Möglichkeiten.

Ich hänge mich hier eigentlich nicht an dem Wort, sondern an dem Ton des ganzen Postings auf.

Die andere Variante „wegen der Kinder“ schließt doch mitein,
daß da viel an und mit dem Nachwuchs gearbeitet wird. Wenn man
Kindererziehung als Aufgabe begreift, hat man sicherlich
genügend zu tun.

mit den anderen Varianten war ich auch völlig einverstanden. Aber zu schreiben, dass man Hausfrau wird, weil man „nichts leisten wolle“, da sehe ich rot. Viele Hausfrauen haben nämlich durchaus schon einiges mehr geleistet als gewisse Doktorandinnen (meine Coco)und beschließen dann, auch als Hausfrauen und Mütter etwas zu leisten; vernünftige Kindererziehung ist heutzutage auch eine Leistung. Die Gesellschaft braucht schließlich auch Nachwuchs, der den großen Akademikerinnen (wieder Coco), die gerade noch 30 Jahre einzahlen, später die Rente zahlt. Es regt mich auf, wenn jemand das so von ober herab betrachtet.

Gruß
Lisa (die sich immer noch nicht ganz abgeregt hat)

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verärgert!
Hi Lisa,

Die
Gesellschaft braucht schließlich auch Nachwuchs, der den
großen Akademikerinnen (wieder Coco), die gerade noch 30 Jahre
einzahlen, später die Rente zahlt.

Diese Akademikerinnen bezahlen aber gerade die Rente der Elterngeneration und und ebenso Kindergärten und Schulen mit. Bei der Krankenkasse sorgen sie dafür, daß die Familie beim Verdiener mitversichert ist.

Und im übrigen gedenke ich als Akademikerin meinen Nachwuchs für die Rente selber zu produzieren, auch wenn es nach der langen und unsichern Ausbildungszeit schwierig ist.

Würdest Du eine Frau einstellen, die 30 Jahre alt ist? Vielleicht noch auf Zeitvertrag, dann bist Du sie los, wenn sie doch schwanger wird (und der Vertrag ausläuft).
Chefs haben nämlich Angst, dass ihre Mitarbeiterinnen zur „Mutter“ mutieren und der hochqualifizierte Arbeitsplatz verwaist. Und irgendwie traut man es Frauen nicht zu, dass sie tatsächlich nach 8 Wochen nach der Geburt wieder auf der Matte stehen.

Gruß
Juhe
P.S.: Die sich jetzt auch aufregt!

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Moin,

Warum werden viele Frauen zu Hausfrauen?

Eine Frau, die es schafft einen ehrgeizigen, gut verdienenden Mann zu heiraten und 2-3 Kinder in die Welt zusetzen hat finanziell ausgesorgt.

Solange die Ehe gut geht, wird sie von ihrem Mann bestens versorgt. Sie ist kostenlos krankenversichert und wohnt häufig in einem netten Eigenheim mit dem Friseur gleich um die Ecke.

Nach der Scheidung erhält sie ausreichend Unterhalt. Hier kann sich eine vorherige Ausbildung oder Berufstätigkeit sogar nachteilig auswirken, weil man dann ja auf die Idee kommen könnte, sie könne selbst zu ihrem Lebensunterhalt beitragen. Sind die Kinder groß und aus dem Haus ist es für eine Ausbildung bzw. Wiedereinstieg in den Beruf längst zu spät.

Im Alter kann sie dann von der Witwenrente gut leben, sofern sie ihren Ehemann überlebt (der vermutlich mit 65 einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hat).

Also mich wundert es nicht, wenn Frauen „nur“ Hausfrauen sein wollen. Mich wundert eher, dass es immer noch Männer gibt, die solche Frauen heiraten *g*.

Gruß
Marion

nicht zu vergessen…
…dass der Mann dann trotz allem zu allen möglichen Aufgaben zu Hause rangezogen wird. Ab drei Kindern wäre das ja vielleicht o.k., aber diese Wichtigtuerei wegen oftmals nur einem Kind.

Also mich wundert es nicht, wenn Frauen „nur“ Hausfrauen sein
wollen. Mich wundert eher, dass es immer noch Männer gibt, die
solche Frauen heiraten *g*.

Das ist wirklich ein Rätsel.

Gruß

Johannes

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Hallo Lisa,

hierbei:

Gegenrechnung: wenn man gleichzeitig arbeiten wollte, bräuchte
man mindestens eine Haushaltshilfe sowie eine
Nachmittagsbetreuung für die Kinder (selbst bei Teilzeit;
öffentlich geht meist nicht, nicht nur wegen der mangelnden
Plätze, sondern wegen der Wege und Zeiten): da ist das Gehalt
schon praktisch zu 100% dahin, es sei denn, man hat
irgendeinen Superjob - aber wer hat den schon, wenn der
Lebenslauf wg. Kindern Lücken aufweist?-, und dann hat man
immer noch Abende, Wochenendeinkäufe und STRESS.

müsstest Du aber bitte das Ehegattensplitting herausrechnen, damit Du nicht die Subvention unseres Staates für verheiratete Paare mit einrechnest.

Übrigens: Wieviele Familien mit 4 Kindern kennst Du? Ich kenne eine mit drei, und da war die Mutter (meine Schwester) bis auf die damals noch recht kurzen Erziehungsurlaube immer voll berufstätig.

Gruß, Karin

Hallo Juhe,

siehst Du, jetzt hängst Du Dich an einem Satz auf :smile: Du kannst jedoch nicht bestreiten, dass Akademikerinnen kürzer in die Rentenkassen einzahlen als Personen, die bereits mit 20 anfangen, voll zu arbeiten. Und besser verdienen tun sie am Anfang auch nicht, daher ist nichts mit mehr einzahlen. Mein Punkt war auch eigentlich nur, dass gerade Akademiker/innen, die selber oft weniger Kinder oder gar keine haben, darauf angewiesen sind, dass jemand für Nachwuchs sorgt. Jedem seine Entscheidung, aber was ich wie gesagt nicht vertrage - und damit hatte ich extra direkt Coco angesprochen und NICHT Dich - sind Leute, die so tun, als sei ihre Arbeit weitaus wichtiger und besser als die von z.B. Hausfrauen und Müttern.

Ich wollte es ja eigentlich nicht tun, weil es mich nervt, wenn man unter sein Posting schreibt: übrigens, bin Akademikerin - aber damit hier nicht der Eindruck entsteht, ich hacke hier gratis auch ebendiesen rum bzw. vielleicht aus Neid: Ich bin auch eine. Deswegen sehe ich trotzdem klar, dass wir auch von Leuten profitieren, die schon seit 10 Jahren arbeiten, Steuern und Sozialabgaben zahlen, wenn wir gerade mal einsteigen.

Grüße
Lisa (jetzt schon eher amüsiert)

Hallo,

müsstest Du aber bitte das Ehegattensplitting herausrechnen,
damit Du nicht die Subvention unseres Staates für verheiratete
Paare mit einrechnest.

Also, wenn man annährend gleich verdient, bringt’s nur sehr wenig bis gar nichts… Und wenn’s denn was bringt, wegen nicht berufstätigem Ehepartner, dann gleicht es noch lange nicht die Mehrkosten aus, die durch Kinder entstehen.

Übrigens: Wieviele Familien mit 4 Kindern kennst Du? Ich kenne
eine mit drei, und da war die Mutter (meine Schwester) bis auf
die damals noch recht kurzen Erziehungsurlaube immer voll
berufstätig.

kurz zählen: 3 in meinem engsten Bekanntenkreis, sowie ein oder zwei, die es werden möchten (sind noch bei je 3 Kindern). Und wie gesagt: ich habe nicht gesagt, dass man nicht arbeiten kann, wenn man Kinder hat, ich wollte nur aufzeigen, dass man bei einem Vergleich der Alternativen sich durchaus sinnvoll für ein Leben als Hausfrau und Mutter entscheiden kann, bzw. auf diese Art für sich selber sowie für die Familie eine höhere Lebensqualität erreichen kann. Natürlich hängt das stark von Umfeld, finanzieller Situation, Arbeitgeber und Qualifikation bzw. Berufswunsch etc. etc. ab.

Gruß
Lisa

Moin,

Mein
Punkt war auch eigentlich nur, dass gerade Akademiker/innen,
die selber oft weniger Kinder oder gar keine haben, darauf
angewiesen sind, dass jemand für Nachwuchs sorgt. Jedem seine
Entscheidung, aber was ich wie gesagt nicht vertrage -

Und was ich nicht vertrage, dass sind diese Märchen wegen dem Nachwuch. Nicht Nachwuchs zahlt später in die Rentenkasse ein, sondern Arbeitnehmer. Angesichts von über 5 Mio. Menschen, für die es in D keinen Arbeitsplatz gibt und die von der Allgemeinheit mitfinanziert werden, ist es somit fraglich, ob Nachwuchs für die Zukunft sowas von bedeutsam ist.

Gruß
Marion

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