Hallo Lisa,
Ich selber will niemanden verteufeln, der aus welchem Grund
auch immer zu Hause bleibt, mir haben die ersten drei Jahre
mehr als gereicht, und meiner Tochter hat das Großwerden mit
Kindergarten und Hort sichtlich nicht geschadet. Aber das
Gedöns von: Was eine Frau da verdient, geht für die notwendige
Unterstützung (Kinderbetreuung, Haushaltshilfe, usw.) drauf,
halte ich für absoluten Quatsch.
Akzeptiere ich, wenn Du davon ausgehst, dass die lieben Eltern
dann eben, wie von mir in meinem ersten Posting beschrieben,
abends noch den ganzen „Abendkram“ bewältigen, am Wochenende
putzen, einkaufen und Artztbesuche organisieren,
einkaufen kann ich hier in München mühelos auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, im Übrigen war meine Tochter, als sie noch zu Hause wohnte, selbstverständlich in diese Aufgaben mit eingebunden.
die Kinder Ihre Hausaufgaben ganz alleine machen können (und dies auch
tun),
oder die Folgen selber tragen
und man sich nicht daran stört, dass das Haus freitags aussieht wie Sau.
Also, ein Haus hätte ich nie haben wollen, und eine Wohnung bewohnbar halten, kann man auch nebenher. Man kann sogar den Kindern Aufgaben dabei übertragen. Zum gepflegten Haushalt zitiere ich Dir mal gerne meine Mutter (Jahrgang 1911 und mit einmal 4 und einmal 5 Kindern in zwei verschiedenen Ehen): „Ich verstehe die Hausfrauen nicht, bei denen man unbedingt vom Fußboden essen können muss. Ich hatte noch nie Gäste, die diesen Wunsch geäußert haben.“ Unter uns fünfen waren übrigens auch noch zwei Sehbehinderte, die durchaus zu schätzen wussten, dass sie ganz normal in die Haushaltsaufgaben mit eingebunden wurden.
Aber ganz ehrlich: dann ist man doch nur noch genervt und hat
weder Spaß an den Kindern noch Freude am Job, weil man am
Montag schon wieder total geschafft ist.
Nö, kann ich von meiner Schwester (3 Kinder) zum Beispiel absolut nicht behaupten.
Gehe dabei wie gesagt
von kinderreichen Familien aus (habe übrigens auch welche mit
6 und 7 Kindern in meinem etwas weiteren Familienkreis, wie
mir beim Nachdenken auffiel). Ob das die ideale Lebensform
ist: keine Ahnung, aber ich fand es als Kind nett, zu mehreren
zu sein, und im Erwachsenenalter erweist es sich auch als
wertvolle Unterstützung.
Aber viele Kinder werden doch auch schneller eine Hilfe im Haushalt, wenn Muttern nicht jedem einzeln hinten rein kriecht. Und außerdem: Wer redet denn davon, dass jeder viele Kinder haben muss? Es wäre doch schon ein Anfang, wenn man mit einem oder zwei Kindern gut Arbeit und Familie kombinieren könnte. Solange Du Extremfälle als Standard in die Diskussion einbringst, werden wir hier nie etwas Gemeinsames finden können.
Außerdem können sich Kinder so freier
entwickeln, da nicht die ganze Konzentration und
Erwartungshaltung der Eltern in einem Kind liegt. Das ist
natürlich jetzt schon wieder ein ganz anderes Thema
Auch wenn die Frau berufstätig sein kann, ist sie nicht so auf ihr Kind fixiert. Hier bestätigst Du eher mich (und die anderen Berufstätigkeit-Befürworter und -Beführworterinnen.
Gruß, Karin