Warum 'wirkt' Glaube?

Hi,

mir hat mal eine Bekannte, die Geistheilerin war, die Hände in einem Abstand von ca. 10 Zentimeter oder so an meinen Hinterkopf gehalten. Da spürte ich eine sehr feine Energie, zuerst ganz schwach, dann immer stärker. Ich war nicht krank, hatte keine Hilfe nötig, ich war nur neugierig.

Frage: Wenn es bewiesenermaßen nach Eingeständnissen der Schulmedizin so etwas wie Heilung durch Handauflegen gibt, warum wirkt es dann nur manchmal?

Wenn es weiter den Placebo-Effekt gibt, dann hat das ja ausschließlich was mit einem Glauben zu tun oder? Gilt das auch bei der Heilung durch Handauflegen? Anders gefragt: Wenn ich als notorischer Skeptiker daran NICHT glaube (weil ich so misstrauisch bin), wäre dann die propagierte Heilung durch Handauflegen auch möglich oder funktioniert das dann niemals?

Mir scheint eine Klärung der Frage sehr viel nützlicher: Warum „wirkt“ Glaube?

Gruß
C.

Hallo,

mir hat mal eine Bekannte, die Geistheilerin war, die Hände in
einem Abstand von ca. 10 Zentimeter oder so an meinen
Hinterkopf gehalten. Da spürte ich eine sehr feine Energie,
zuerst ganz schwach, dann immer stärker.

Nun - irgendwas wird man da schon spüren, wenn man nicht ganz gefühlstaub ist. Wärmestrahlung der Hände zum Beispiel. Abschirmung der Umgebung wirkt sich auch aus. Und wenn man dann noch gesagt bekommt, es handle sich um Energie und weiß selber gar nicht, wie sich diese äußern könnte, kann man schon auf den Gedanken kommen, dass das „Energie“ ist, was man da spürt.

Ich war nicht krank,
hatte keine Hilfe nötig, ich war nur neugierig.

Du brauchst Dich deswegen nicht zu entschuldigen :wink:

Frage: Wenn es bewiesenermaßen nach Eingeständnissen der
Schulmedizin so etwas wie Heilung durch Handauflegen gibt,
warum wirkt es dann nur manchmal?

Weil der Placebo-effekt eben nur manchmal wirkt. Manchmal auch nicht. Kommt halt auch ein wenig auf die Krankheitsursache und das Immunsystem des Patienten an. Und auf die Stärke der Einflussnahme von Psyche auf Physis, also die mögliche Stärke des Placeboeffektes.

Wenn es weiter den Placebo-Effekt gibt, dann hat das ja
ausschließlich was mit einem Glauben zu tun oder?

Nicht unbedingt. Immerhin gibt es derartiges auch bei Tieren.

Gilt das auch bei der Heilung durch Handauflegen?

Ja.

Anders gefragt: Wenn
ich als notorischer Skeptiker daran NICHT glaube (weil ich so
misstrauisch bin), wäre dann die propagierte Heilung durch
Handauflegen auch möglich oder funktioniert das dann niemals?

Es könnte trotzdem funktionieren. Zum einen kann eine Krankheit auch völlig ‚von allein‘ (ohne weiteres Zutun, nur durch das eigene Immunsystem) heilen. Was doch seit jahrmillionen schon funktioniert hat, wird doch nicht plötzlich dadurch unwirksam, dass es Medikamente und Ärzte gibt. Zum anderen gibt beim Glauben ja nicht nur schwarz und weiß. Man kann auch ‚ein wenig‘ an etwas glauben, mehr oder weniger Zweifel haben. Wie soll man diese Glaubensstärke z.B. in einer wissenschaftlichen Untersuchung messen?

Mir scheint eine Klärung der Frage sehr viel nützlicher: Warum
„wirkt“ Glaube?

Tja, das ist wirklich eine gute Frage. Mit der sich auch sicherlich haufenweise Wissenschaftler beschäftigen. Und auch haufenweise Nicht-Wissenschaftler. :wink:
Gruß
loderunner

Weil der Placebo-effekt eben nur manchmal wirkt. Manchmal auch
nicht. Kommt halt auch ein wenig auf die Krankheitsursache und
das Immunsystem des Patienten an. Und auf die Stärke der
Einflussnahme von Psyche auf Physis, also die mögliche Stärke
des Placeboeffektes.

Hallole,
hier ist, glaube ich, der Kern der Sache. Der Opernsänger, der noch drei Vorstellungen vor sich hat, wird nach der dritten Vorstellung plötzlich krank. Weil dann hat er Zeit, seine Krankheit in Ruhe auszuheilen.

So wird es auch mit dem eiszeitlichen Jäger gewesen sein: Zurück in der sicheren Höhle wird er krank. Auf der Jagd draussen wäre es sein sicherer Tod.

Der Körper richtet sich auch nach der aktuellen Situation des Menschen und wird nicht so richtig krank, wenn es die Situation momentan absolut nicht zulässt. Die große Regeneration findet dann statt, wenn es auch möglich ist.

Das dürfte eine Überlebensstrategie sein.

Und der Glaube spielt in der Wahrnehmung mit hinein. Die Überlebensstrategie wird mehr und weniger aktiviert. Oder sagen wir die Selbstheilungskräfte.

Belegen kann ich es nicht. Aber wir sind ja im Esobrett. Ich habe es irgendwo gelesen - weiss aber nicht mehr wo.

Also dann.
Gute Besserung

PW

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Und der Glaube spielt in der Wahrnehmung mit hinein. Die
Überlebensstrategie wird mehr und weniger aktiviert. Oder
sagen wir die Selbstheilungskräfte.

Belegen kann ich es nicht. Aber wir sind ja im Esobrett. Ich
habe es irgendwo gelesen - weiss aber nicht mehr wo.

Wenn der Mensch eine Ganzheit ist aus Körper, Seele, Geist, kann auch der Begriff „Selbstheilungskräfte“ sich nur auf diese „angenommene“ theoretische „Ganzheit“ beziehen, wobei niemand genau sagen kann, was das ist.

Ich empfehle jedoch hierzu keinen Esoteriker, um mehr darüber zu erfahren, sondern einen modernen fortschrittlich denkenden und klassisch ausgebildeten Mediziner, den Amerikaner Professor Dr. Vernon Coleman, der Folgendes zu berichten weiß:

„Im Jahre 1936 trat der ungarische Landesmeister im Pistolen-Schießen für seine Nation bei den Olympischen Spielen an. Er war Rechtshänder. Im Jahre 1939 errang er den Weltmeistertitel, doch diesmal mit der linken Hand, denn seine rechten Arm hatte er Jahre zuvor durch einen Unfall verloren.“

Der Arzt Professor Dr. Coleman schließt aus seinem beschrieben Beispiel Folgendes:

„Diese Leistung eines einzelnen ist ein eher dramatisches Beispiel dafür, in welcher Weise der Körper des Menschen seine Ressourcen und Fähigkeiten umverteilen kann, um sich anzupassen und sein Überleben und seinen Erfolg zu sichern. Etwas ähnliches geschieht fast täglich mit uns, wenn auch weit weniger spektakulär.“

Wenn der Mensch eine Ganzheit ist aus Körper, Seele, Geist,
kann auch der Begriff „Selbstheilungskräfte“ sich nur auf
diese „angenommene“ theoretische „Ganzheit“ beziehen, wobei
niemand genau sagen kann, was das ist.

Hi Claus,
wenn wir eh nicht wissen, was das genau ist, dann sollten wir die Weisheiten aus unseren Kindertagen vom Reliunterricht hier weglassen.

Im Jahre 1939 errang er den
Weltmeistertitel, doch diesmal mit der linken Hand, denn seine
rechten Arm hatte er Jahre zuvor durch einen Unfall verloren."

Aber das können die Hirnforscher ganz gut erklären. Die Hirnregion für die linke Hand wurde aufgebaut - trainiert. Das gleiche, wenn der Chinese lernt, ein „R“ zu sprechen.

Bei Schlaganfallpatienten funktioniert das auch: Eine andere Hirnregion übernimmt die Aufgabe des geschädigten Teils.

Gruss
PW

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Hi,

aber warum sollte man denn glauben, es sei Glaube?

Es ist Wissen:smile:

Gruß
Istiden

Es ist Wissen:smile:

Sag! Dann bitte erkläre es doch mal, wenn du es weißt, genau das will ich ja wissen! Ich habe auch eine Erklärung durch den englischen Philosophen David Hume, sag ich aber erst, wenn du zuvor alles „arschklar“ erklärt hast.

Hallo,

Wenn der Mensch eine Ganzheit ist aus Körper, Seele, Geist,…

Ja, wenn. Und wenn nicht? Was, wenn Chemie und Physik wirken und weiter nichts?
Ich behaupte nicht, dass das wirklich so ist (immerhin bin ich Christ), ich will damit nur vor Augen führen, dass das alles nur Scheinargumente sind, die nur dann funktionieren, wenn die Voraussetzung zutrifft. Das nennt man dann einen Zirkelschluss: das eine ist jeweils Argument für das andere und umgekehrt, aber zusammen betrachtet läuft beides ins Leere. Reine Glaubenssache, und dementsprechend auch nur aus dem (jeweiligen) Glauben heraus zu begründen.
Gruß
loderunner

Volle Zustimmung und * (owt)
-nix-

Wissenschaftliche Fachdisziplinen
Du musst doch aber zugeben, dass es die Psychologie (für Gesunde!) sowie die Psychotherapie (für Kranke!) als wissenschaftliche Fachdisziplinen gibt?!

Hallo,

Du musst doch aber zugeben,

Nein, muss ich nicht. Ich habe davon keine Ahnung, sagte ich doch schon. Meine Hinweise bezogen sich auf passenderer Bretter bei www.
Gruß
loderunner

Hallo Claus,

Ale erstes zu dem, was du gespürt hast!
Du hast es als feine Energie beschrieben. Ich würde es Instinkt nennen. Fast jeder Mensch kann es Spüren, das ein anderer Mensch hinter ihm steht und ich anschaut! Das Gefühl beobachtet zu werden wird z. B. darauch geboren. „Soweit zur wissenschaftlichen Erklärung“

Ich denke, jeden Menschen umgibt eine „Aura“ aus Energie, sie ihr Quelle in der Seele hat. Einige Menschen haben gelernt, diese Aura auszudehnen. Diese Aura war es, die du gespürt hast. „Soweit meine Erklärung als jemand, der an sowas Glaubt“

Zu deiner Frage!
Der Glaube an etwas wirkt, weil der Mensch nicht nur Körper ist! Viele Erkrankungen kommen von einem Ungleichgewicht zuwischen Körper und Seele oder einen großen Seelenschmerz. Also kann eine kranke Seele den Körper krank machen! Wenn also jemand, der seine Aura ausdehnen kann, mit Hilfe seiner Aura die des Kranken ins Gleichgewicht bringen kann, kann der Kranke geheilt werden. Er muss selbst nicht daran Glauben! Aber die körperliche Erkrankung mus von einer seelischen Erkrankung kommen.
Alles andere ist der schon oft besprochene Plazeboeffekt.

Goruk

Fast jeder Mensch kann es Spüren, das ein
anderer Mensch hinter ihm steht und ich anschaut! Das Gefühl
beobachtet zu werden wird z. B. darauch geboren. „Soweit zur
wissenschaftlichen Erklärung“

Hallo Goruk,

die wissenschaftliche Erklärung würde mich interessieren.

Meine Deutung geht eher in die Richtung, dass man auch im Randbereich des Sehfeldes Dinge unbewusst wahrnimmt. Die Genauigkeit, mit der wir wahrnehmen, ob uns jemand an- oder leicht vorbeischaut, ist phänomenal.
Dazu kommt noch etwas selektive Wahrnehmung.
Meine Erklärung erscheint mir plausibler.

Zu dem Rest deines Postings schreibe ich nichts. Da stellst du deinen Glauben als Wahrheit hin. Aber dort, wo du dich auf Wissenschaft beziehst, erlaube ich mir, zu hinterfragen.

Grüße

Ulf

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Hallo Ulf,

die wissenschaftliche Erklärung würde mich interessieren.

Meine Deutung geht eher in die Richtung, dass man auch im
Randbereich des Sehfeldes Dinge unbewusst wahrnimmt. Die
Genauigkeit, mit der wir wahrnehmen, ob uns jemand an- oder
leicht vorbeischaut, ist phänomenal.
Dazu kommt noch etwas selektive Wahrnehmung.
Meine Erklärung erscheint mir plausibler.

OK! Ich sehe ein, dass deine Erklärung einläuchtender ist, obwohl ich meine Erklärung aus er PM habe! Aber Gut! Die sind wohl auch nicht immer 100%tig.

Zu dem Rest deines Postings schreibe ich nichts. Da stellst du
deinen Glauben als Wahrheit hin.

Ich Stelle meinen Glauben nicht als Wahrheit oder Gegeben an! Ich hab extra geschrieben, das es sich um keine wissenschaftliche Erklärung handelt, sondern um meine Ansicht! Wenn das anders rüberkommt, so war es nicht meine Absicht!

Gruß
Goruk

Hi Pollweiler,

glaubst du, dass der Mensch sich nur auf einen Bio-Computer reduzieren lässt, in den die Hirnforscher alles hinein dichten und mehr gibt es nicht? Ich wollte wissen, warum Glaube wirkt, weiß ich leider immer noch nicht!

Gruß
C.

Hallo Claus,

glaubst du, dass der Mensch sich nur auf einen Bio-Computer
reduzieren lässt, in den die Hirnforscher alles hinein dichten
und mehr gibt es nicht?

nein, glaube ich nicht. Gefällt Dir der Ansatz aus der Hirnforschung nicht? Deine Sprache deutet irgend wie darauf hin.

Du redest von Körper , Seele und Geist und sagst selbst, dass die Begriffe nicht klar sind. Und wenn man dann noch eine Wirkung mit der Seele erklärt, die selbst nicht klar ist, dann stehen wir bald im Nebel.

Meinen Erklärungsansatz kann ich auch nicht belegen, ok, aber er ist doch ein Ansatz, oder?

Dass ein Mensch aus Körper und Seele besteht ist ein Denkansatz, ein Glaube, den man nicht teilen muss.

Weil Du Dich ja viel mit Philosophie beschäftigst möchte ich Dir diese Buch empfehlen:
http://www.bol.de/shop/home/suchartikel/sein_leben_n…

Schöne Grüße

PW

Ich wollte wissen, warum Glaube wirkt,
weiß ich leider immer noch nicht!

Das ist jetzt aber kein Vorwurf - oder?

Hi Polli,

Gefällt Dir der Ansatz aus der
Hirnforschung nicht? Deine Sprache deutet irgend wie darauf
hin.

Ich bin für die Hirnforschung, weil sie das „Unbewusste“ beweisen kann (durch die naturwissenschaftliche Autorität, der man mehr vertraut), was schon E. Hartmann mit seiner „Philosophie des Unbewussten“ publizierte. Ich glaube, dass die Hirnforschung als Teil-Disziplin der Biologie sich zur Psychologie hin entwickelt, statt früher nur zur Chemie.

Du redest von Körper , Seele und Geist und sagst selbst, dass
die Begriffe nicht klar sind. Und wenn man dann noch eine
Wirkung mit der Seele erklärt, die selbst nicht klar ist, dann
stehen wir bald im Nebel.

Dann nimm die Begriffe „Selbst“ oder „Ganzheit“ (Konstrukte), ist evtl. besser.

Dass ein Mensch aus Körper und Seele besteht ist ein
Denkansatz, ein Glaube, den man nicht teilen muss.

Klar!

Gruß
C.

Ich bin für die Hirnforschung, weil sie das „Unbewusste“
beweisen kann (durch die naturwissenschaftliche Autorität, der
man mehr vertraut),

Hi Claus,
warum hast Du dann von zusammendichten gesprochen?

Dann nimm die Begriffe „Selbst“ oder „Ganzheit“ (Konstrukte),
ist evtl. besser.

Was ist das? Wenn der Onkel Doktor nicht nur meinen Gallenstein behandelt, sondern mich auch sonst wie ein Mensch behandelt? Wenn in der Sauna Klimpermusik von einem traditionellen chinesischen Saiteninstrument erklingt und es nach Wiese riecht?

Schöne Grüsse

PW

psychologische Effekte
Hallo,

Frage: Wenn es bewiesenermaßen nach Eingeständnissen der
Schulmedizin so etwas wie Heilung durch Handauflegen gibt,
warum wirkt es dann nur manchmal?

weil nicht jede Krankheit durch psychologische Tricks zu heilen ist.
Z.B. Knochenbrüche richten sich nun mal nicht durch Handauflegen.

Dass psychologische Effekte bei allen Menschen gleich wirken,
kann ja wohl auch kaum jemand ernsthaft denken.

Wenn man einfach mal annimmt, dass eine positive Geisteshaltung
die sogenannten Selbstheilungskräfte aktiviert und eine
positive Lebenseinstellung das allg. Wohlbefinden positiv
beeinflusst, dann sind das auch sehr taugliche Erklärungsmodelle
für die Wirkung des Hokuspokus der Wunderheiler, Esoteriker und
Homöopathen.
Wenn wundert es, dass religös Gläubige in ihrer Religion Trost und
Kraft finden und abergläubische Menschen mit einem starken Hang
zu Mystik und Esoterik sich durch etwas Magie positiv oder
auch negativ beeinflussen lassen.

Eine Frage stellt sich allerdings.
Kann es sein, dass es Menschen gibt, die regelmäßig diesen
Hokuspokus brauchen, um sich wohl zu fühlen und ständig
auf der Suche nach dem Wunderheiler sind, der ihre
vermeintlichen Leiden beheben kann?

Kann es sein, dass Skeptiker mit einer grundsätzlich positiven
Lebenseinstellung und gesundem Menschenverstand aus sich selbst
heraus genauso viel positive Lebenseinstellung bekommen,
wie andere Menschen, die dazu einen Heiler brauchen?

Ich habe oftmals den Eindruck, dass die lange Odyssee von
Menschen mit vielfältigen psychosomatischen und chronischen
Leiden sich allein aus ihrer eigenen Psyche nährt, und sie
selber nicht aus diesem Teufelskreis entrinnen können.

Hier ist dann ein charismatischer Heiler gefragt, der eben
genau mit dem Hokuspokus aufwartet, den der Patient haben will.
Ob das dann ein Wunderheiler, ein Psychologe oder nur ein
gewitzter Hausarzt ist, spielt keine Rolle.

Es ist sicher auch ein Erziehungsproblem.
Wenn z.B. Kinder durch ihre gesamte Kindheit bei jeder Kleinigkeit
und auch prophylaktisch mit Globuli und homöopathischen
Wässerchen behandelt werden, ist es kein Wunder, das sie
annehmen, man kann nur mit solchen Wundermittelchen gesund sein
und diese wirken immer und für alles und so lange sie keine
ernsthafte Krankheiten haben, bleibt diese Illusion unwidersprochen.

Wenn es weiter den Placebo-Effekt gibt, dann hat das ja
ausschließlich was mit einem Glauben zu tun oder?

Wieso habe ich dir immer wieder den Eindruck, das du das Wort
„Glaube“ völlig undifferenziert mit unterschiedlichen
Bedeutungen benutzt? Was soll denn „der Glaube“ hier sein?

Fakt ist, das Placebo, Suggestion und auch Autosuggestion
sehr starke psychologische Effekte sein können.
Dagegen wird auch kein Schulmediziner sprechen.
Zu Bemängeln ist nur, dass viele Mediziner diese psychologischen
Möglichkeiten zu wenig nutzen wollen oder nicht nutzen können.

auch bei der Heilung durch Handauflegen? Anders gefragt: Wenn
ich als notorischer Skeptiker daran NICHT glaube (weil ich so
misstrauisch bin), wäre dann die propagierte Heilung durch
Handauflegen auch möglich oder funktioniert das dann niemals?

Doch, man kann nachweisen, dass auch bei den größten Skeptikern
psychologische Effekte wirken.
Die Wirkungen sind allerdings von Mensch zu Mensch und von
Heiler zu Heiler bzw. von Arzt zu Arzt unterschiedlich.
Vor Placebo und Autosuggestion dürfte niemand gefeit sein.

Mir scheint eine Klärung der Frage sehr viel nützlicher: Warum
„wirkt“ Glaube?

Was für „Glaube“?
Mit dem Wort gehst du doch nun schon seit Wochen in jeder
Beliebigkeit hausieren, ohne den Sinn jemals genauer
formuliert zu haben.
Gruß Uwi

Hi Uwi,

ich glaube nicht, dass man behaupten kann, dass bei NICHTGÄUBIGEN der Placebo-Effekt wirkt! Wie soll das jemals möglich sein? Damit ein Placebo-Effekt überhaupt entstehen kann, muss ich doch als Patient entweder einem Geistheiler oder was es da alles für esoterische Anbieter mit ihren „Wunderheilmethoden“ gibt, GLAUBEN, das heißt, Vertrauen schenken. Denselben GLAUBEN muss ich als Patient auch zuerst einmal einem Medikament entgegenbringen.

Das ist eine Analyse des praktischen Lebens! Du behauptest (und andere auch), dass ein Placebo auch ohne einen GLAUBEN wirken könne, wie denn das? Mit deinen sehr ausführlichen Gedanken zu meiner Frage (danke übrigens dafür!) hast du meiner Meinung nach meine Frage nicht wirklich beantwortet, weil auch bei einem Arzneimittel zuerst ein GLAUBE vom Patienten, das heißt ein Vertrauen zu einer Behandlungsmethode, vorhanden sein muss, anders funktioniert das wirkliche Leben nämlich nicht. Wie willst du mich mit einem Placebo behandeln, wenn ich gar nicht zuerst einmal dir vertraue und damit einverstanden bin?

::Mir scheint eine Klärung der Frage sehr viel nützlicher: Warum

„wirkt“ Glaube?

Was für „Glaube“?
Mit dem Wort gehst du doch nun schon seit Wochen in jeder
Beliebigkeit hausieren, ohne den Sinn jemals genauer
formuliert zu haben.

Eben gerade, weil ich den GLAUBEN auch bei der Wissenschaft voraussetze (wie will ich denn jemals Wissenschaft betreiben können, wenn ich nicht zuerst zutiefst daran GLAUBE???) hänge ich daran seit Wochen über dem Problem fest, wie du ja sehr richtig festgestellt hast. Und außer von dem englischen Philosophen David Hume, habe ich bis jetzt keine wirklich überzeugende Antwort auf meine Frage erhalten. Ich bin aber auch nicht mit Humes Antwort zufrieden, vielmehr ist es eher nur ein nützlicher psychologischer Ansatz, um dieses Problem halb

Der englische Philosoph David Hume, der bekanntermaßen als Wissenschaftler ein großer Skeptiker war gegen den GLAUBEN der Menschen und an ihre selbst erfundenen „Wahrheiten“, bringt es wenigstens teilweise zu einer Klärung dieses Grundproblems. David Hume analysiert meines Erachtens psychologisch sehr richtig, wenn er Folgendes feststellt:

„Fassen wir also die Lehre in ihrem vollen Umfang zusammen und nehmen wir an, dass das GEFÜHL des Glaubens nur ein Vorstellungsbild von größerer INTENSITÄT UND DAUERHAFTIGKEIT ist…“

Gruß
C.