Hallo Raimund,
ich weiss heute, dass es der Beruf (oder wie man das nennen will) eines Soldaten ist, unter bestimmten Umständen zu töten oder getötet oder verletzt zu werden.
Ich will hier keine Diskussion „Soldaten sind Mörder“ neu anfachen, sondern dies ist Tatsache. Eben „Berufsbild“.
Die Gründe tun hier erstmal kaum etwas zur Sache. Im schlimmsten Fall wird auf den Soldaten (ich lasse hier mal die weibliche Form weg) geschossen, und er muss zurückschiessen, um zu überleben.
Die Schwierigkeit ist nur, jedem jungen Mann klar zu machen, was ihm passieren kann, bis hin zu den allerschlimmsten Verwundungen. Grade in der heutigen Zeit dürfte das sehr schwer sein, da durch die Medien eine totale Reizüberflutung stattfindet und jeder 18-jährige schon sein erkleckliches Quantum an entsprechenden Bilder verkonsumiert hat.
Wobei ich mich grade bei dem Thema „Bilder in den Medien“ frage, warum das Soldatentum als so schrecklich hingestellt werden soll, wenn ich doch z. B. als Raucher jeden Tag dem Körper etwas antue, das auf Dauer viel schlimmer sein kann, als eine Verwundung im Kampf.
Dies mag sich makaber anhören, aber Raucherbein, Raucherlunge, Lungenkrebs durch Rauchen und was der Nettigkeiten mehr sind wird hingenommen. Da zeigt man zwar (jedenfalls als ich 16 Jahre alt war, bin heute 47) Filme über die Folgen des Rauchens in der Schule, aber es wird immer weiter gequalmt. Mit vollem Bewusstsein, eien Warnung steht ja auch auf jeder Zigarettenschachtel.
Soldat darf der arme Sohn nicht werden, er könnte ja verletzt werden oder sterben, aber rauchen darf er ? Oder auf den Strassen rasen wie ein Verrückter oder 150 kg Gewicht mit sich herumschleppen oder wie auch immer man sich heute schädigt ?
Persönlich bin ich für eine Freiwilligenarmee der Bundeswehr, die bis auf humanitäre Einsätze bei Natur- und Hungerskatastrophen nur in der Grenzen der Bundesrepublik Deutschland tätig wird.
Wenn einer im Kriesenfall losjammert und nach 12 Jahren freiwilligem Bundeswehrdienst plotzlich verweigern will, weil er Angst hat, man könnte auf ihn schiessen, dann bekomme ich einen zuviel…
Hier schliesst sich der Kreis wieder, siehe Anfang, Soldaten sind zum kämpfen da, und streng genommen für nichts anderes. Dies ist das Soldatentum, und das wird sich nicht ändern.
Mit tut jeder Gefallene leid, und oft genug sollten die Kriegstreiber (Regierungsoberhäupter) an die Wand gestellt werden, aber das klappt ja selten.
Gruss
Andreas