Was bitte ist Emanzipation?

Hallo Leute,

manchmal frage ich mich, ob entweder ich oder andere einen massiven Realitätsverlust haben.

In diesem Brett wird hin und wieder darüber geklagt, dass die Feministinnen, Emanzen, und wer sonst noch alles die Emanzipation der Frauen vorantreibt oder gar übertreibt, doch endlich einsehen sollten, dass die Emanzipation abgeschlossen sei.

In anderen Brettern, so zuletzt gerade im Ehe-Thread in L+L, wird als selbstverständlich angenommen, dass in einer Ehe eine® von beiden soviel weniger verdient als der(die) andere, dass sich auf jeden Fall die Steuerklassenkombination 3/5 eher lohnt als 4/4. Der Unterschied, der da vorgegeben ist, ist meines Wissens 1/3 zu 2/3. Und so wie es rüberkommt, kann ich nicht glauben, dass in mindestens der Hälfte der Fälle der Mann nur die Hälfte des Einkommens der Frau hat.

Wird dieses offenkundige Missverhältnis hier im Brett ignoriert, oder gilt es als unabdingbarer Bestandteil der Emanzipation?

Und kommt mir bitte nicht mit „gleiche Qualifikation“ usw. Auch die Tatsache, dass Mädchen/Frauen offenbar sich von zu Hause aus entweder nicht so hoch qualifizieren dürfen, oder dass sie zu Hause nciht motiviert werden, sich höchstmöglich zu qualifizieren, ist für mich auch ein Emanzipationsdefizit.

Oder sehe ich doch hier etwas falsch und bin eine ewig-gestrige Emanze?

Gruß, Karin

Hi,

manchmal frage ich mich, ob entweder ich oder andere einen
massiven Realitätsverlust haben.

Manchmal tue ich das auch :smile:

In anderen Brettern, so zuletzt gerade im Ehe-Thread in L+L,
wird als selbstverständlich angenommen, dass in einer Ehe
eine® von beiden soviel weniger verdient als der(die)
andere, dass sich auf jeden Fall die Steuerklassenkombination
3/5 eher lohnt als 4/4.

Selbstverständlich? Könnte es sein, daß nur angenommen wird, daß das den Tatsachen entspricht?
Sprich: ich bin absolut für Emanzipation, wäre aber ganz schön blöd, wenn ich angesichts der Tatsache, daß meine Frau halb so viel verdient, dem Staat das schöne Geld hinterher werfen würde.
(Das ist ein fiktiver Fall).

Und kommt mir bitte nicht mit „gleiche Qualifikation“ usw.

Nö. Wenn meine Frau richtig arbeiten würde, was sie angesichts der drei Kinder momentan nicht tut, würde sie mehr verdienen als ich. Da spielen andere Faktoren eine Rolle: wir haben uns darauf geeinigt, daß ich die Kohle heranschaffen soll, während sie sich um die Kinder kümmert. Wie und warum wir das entschieden haben, ist eine andere Geschichte.

Auch die Tatsache, dass Mädchen/Frauen offenbar sich von zu
Hause aus entweder nicht so hoch qualifizieren dürfen, oder
dass sie zu Hause nciht motiviert werden, sich höchstmöglich
zu qualifizieren, ist für mich auch ein Emanzipationsdefizit.

Da hast Du absolut Recht. Findet das heute noch so gehäuft statt? Zumindest in meinem Umfeld würde ich das verneinen.

Gruß

J.

mit gespitztem Bleistift wird gerechnet!
Hallo Karin,

In anderen Brettern, so zuletzt gerade im Ehe-Thread in L+L,
wird als selbstverständlich angenommen, dass in einer Ehe
eine® von beiden soviel weniger verdient als der(die)
andere, dass sich auf jeden Fall die Steuerklassenkombination
3/5 eher lohnt als 4/4.

Es geht um den Dialog zwischen Christian und Dir, nicht wahr?
Nach seiner 1.Aussage nach hält er eine Heirat aus steuerlichen Gründen für nicht besonders vorteilhaft, wobei Du den Einwand brachtest, dass das steuerliche Verhältnis 4/4 schon nicht schlecht ist, besser als 1/1, ganz klar.
Dann meinte er, dass in den meisten Ehen das Verhältnis in der steuerlichen Veranlagung 3/5 die Normalität ist. Da dachte er wohl daran, dass ab Ehe und Kinder die Frauen in Teilzeit weniger verdienen, und dass 4/4 keinen Sinn mehr macht. Dass er so dachte, ist eine Annahme von mir.

Der Unterschied, der da vorgegeben
ist, ist meines Wissens 1/3 zu 2/3. Und so wie es rüberkommt,
kann ich nicht glauben, dass in mindestens der Hälfte der
Fälle der Mann nur die Hälfte des Einkommens der Frau hat.

Ist es denn nicht so, dass verheiratete Paare ohne Kinder annähernd gleiches Einkommen haben, von der Voraussetzung ausgehend, dass sie über einen ähnlichen Ausbildungstand verfügen? So verstehe ich Deinen letzten Satz nicht, denn eher verdienen Männer mehr als die Frau, aber mindestens gleich.

Wird dieses offenkundige Missverhältnis hier im Brett
ignoriert, oder gilt es als unabdingbarer Bestandteil der
Emanzipation?

Ist das überhaupt noch ein Punkt, der diskutiert werden muß? Bei den knappen Geldern, über die wir Normalos verfügen, werden viele Paare genau rechnen und entsprechend bei der Steuerklasse ihre Wahl treffen, unabhängig davon, wer die Hosen in der Ehe anhat.
Es wäre albern mit einer Steuerklasse prahlen zu wollen, egal ob Frau oder Mann. Zu albern, um darüber ernsthafte Überlegungen anstellen zu können.

mit lieben Grüßen
Claudia

Doch die Dinge sind nicht so …
Hallo, Karin,
ob Epiktet nun in diesm Fall Recht hat und die Dinge wirklich so sind, wie wir sie uns denken?

In anderen Brettern, so zuletzt gerade im Ehe-Thread in L+L,
wird als selbstverständlich angenommen, dass in einer Ehe
eine® von beiden soviel weniger verdient als der(die)andere

Zumindest ist dies eine Gegebenheit, an der zunächst kein Weg vorbeiführt. Also wird sich eine real existierende Ehe an den real existierenden Einkommensverhältnissen ausrichten müssen.

Wird dieses offenkundige Missverhältnis hier im Brett
ignoriert, oder gilt es als unabdingbarer Bestandteil der
Emanzipation?

Dass diese Gegebenheit beklagenswert ist und der Änderung bedarf - kein Widerspruch meinerseits. Sie ist und bleibt eine Grundforderung, über die wir hier ja auch schon des öfteren diskutiert haben (wenn auch m.E. eine wirkliche Diskussion über Selbstverständlichkeiten überflüssig ist).
Leider ist es die Barriere in den Köpfen, die so unendlich langsam abgebaut wird. Vergiß bitte nicht, es sind nicht immer nur Männer, in deren Köpfen das überkommene Bild des „Ernährers“ festzementiert ist. Oft genug sind es gerade Frauen, die sich in einer Ehe „versorgt“ sehen möchten.

Es gilt also nicht nur auf die Männer einzudreschen und zu sagen „Nun macht mal endlich!“ - das wäre nur eine etwas andere Formulierung für genau die beklagte Denkweise.
Es gilt stattdessen den langen, steinigen und mühseligen Weg zu gehen und alle Menschen dazu zu bringen, das obsolete Rollenverständnis aufzugeben und zu modernisieren. Dieser Weg ist zwar begonnen, eine gute Strecke ist bereits zurückgelegt, aber er wird noch viele Generation weiterführen, ehe ein Ziel in Sicht kommt.

Oder sehe ich doch hier etwas falsch und bin eine
ewig-gestrige Emanze?

Aber nein, Du siehst schon richtig, nur erwartest Du von einer Schildkröte die Geschwindigkeit eines Geparden :smile:

Gruß
Eckard.

Hallo Karin,

wenn wir es unbedingt am einkommen fest machen wollen:

Es ist nun mal so, dass sich eine riesige Menge Frauen - teilweise besser qualifiziert als Männer - nie mehr richtig aus der Babypause zurückkehrt. Bestenfalls Teilzeit arbeitet.
Es ist aber wohl so, dass sich diese das so ausgesucht haben.

Außerdem sind viele Frauen offensichtlich noch nicht in der Lage das selbe Geld für die selbe Arbeit zu verlangen.

Beides kann man meines Erachtens aber nicht den Männern anlasten.

Gruß ivo

Hi
ich finde das alles zu sehr monetaer aufgezogen.
Alle Menschen sollten einfach freie Wahl haben.
Es geht da nich so sehr wer wo mehr verdient oder was
wer wie macht.
Die Freiheit und Unabhaengigkeit halte ich fuer wichtiger
Daher kann ich auch nicht verstehen, wieso manche Emanzen Frauen, die Hausfrau sein wollen, angreifen.
Das Dumme hierbei ist, dass die Maenner immer noch die Einstellung haben, dass sie arbeiten und fuer die Familie sorgen muessen, waehrend es mehr und mehr selbstbestimmende
und unabhaengige Frauen gibt.
Das heisst da ist was ausser Balanz momentan.
Die Maenner muessen sich neu bewerten und ihre Rolle neu definieren und den Horizont erweitern.
Und die Frauen muessen Support bei dieser Entwicklung geben
anstelle immer auf Konfrontation zu gehen.
Meine 10 Cent.
Los Marion, mach mich wieder fertig :smile:

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

HI Karin!
Solange die Frauen die Kinder bekommen, und die Männer nicht gesetzlich verpflichtet werden, mindestens die Hälfte des Erziehungsurlaubes selbst zu nehmen, wird es wohl dabei bleiben, dass „uns“ gesagt wird:

„sie wollte ja das Kind/die Kinder haben“

Solange werden Frauen bei Beförderungen übergangen, da sie ja evtl. noch Kinder bekommen könnten, solange werden sich die Männer die Posten in Aufsichtsräten, Vorständen und was weiss ich nicht noch alles zuschieben… danach zur Familie nach Hause gehen, sich an den Abendbrottisch setzen und anschliessend darüber philospophieren, dass die Frauen einfach zu dumm sind, um ihre Chancen zu nutzen.

In den letzen 20 Jahren hat sich in Sachen Emanzipation eine Menge getan, aber wir stehen noch immer am Anfang …

Liebe Grüsse aus dem Bergischen
Ulli

Hallo Claudia,

Es geht um den Dialog zwischen Christian und Dir, nicht wahr?

Das war der aktuelle Anlass, aber auch andere Diskussionan haben mich in dieser Hinsicht wundern lassen.

Nach seiner 1.Aussage nach hält er eine Heirat aus
steuerlichen Gründen für nicht besonders vorteilhaft, wobei Du
den Einwand brachtest, dass das steuerliche Verhältnis 4/4
schon nicht schlecht ist, besser als 1/1, ganz klar.

Das ist weder schlechter noch besser, sondern gleich.

Dann meinte er, dass in den meisten Ehen das Verhältnis in der
steuerlichen Veranlagung 3/5 die Normalität ist. Da dachte er
wohl daran, dass ab Ehe und Kinder die Frauen in Teilzeit
weniger verdienen, und dass 4/4 keinen Sinn mehr macht. Dass
er so dachte, ist eine Annahme von mir.

Also, ich habe den Artikel gerade nicht vor mir, glaube aber, dass er Kinder in dieser Diskussion grundsätzlich ausgeschlossen hat.

Und so wie es rüberkommt,
kann ich nicht glauben, dass in mindestens der Hälfte der
Fälle der Mann nur die Hälfte des Einkommens der Frau hat.

Ist es denn nicht so, dass verheiratete Paare ohne Kinder
annähernd gleiches Einkommen haben, von der Voraussetzung
ausgehend, dass sie über einen ähnlichen Ausbildungstand
verfügen?

Nö, nach meiner Erfahrung nicht.

So verstehe ich Deinen letzten Satz nicht, denn eher
verdienen Männer mehr als die Frau, aber mindestens gleich.

Eben das finde ich einen Grund, weiter emanzipationsfördernd aktiv zu sein, statt zu glauben, dass schon alles erreicht ist. Ich habe doch ausdrücklich geschrieben: „Kann ich nicht glauben“

Wird dieses offenkundige Missverhältnis hier im Brett
ignoriert, oder gilt es als unabdingbarer Bestandteil der
Emanzipation?

Ist das überhaupt noch ein Punkt, der diskutiert werden muß?

Ja. Unterschiedliches Einkommen bei vergleichbarer Tätigkeit, z.B. Erzieherin im Kindergarten mit ähnlicher Verantwortung für die Bildung der ihr anvertrauten Kindern zu Gymnasial-LehrerIn und der dazugehörige Einkommensunterschied gehört für mich z.B. in diese Kategorie.

Bei den knappen Geldern, über die wir Normalos verfügen,
werden viele Paare genau rechnen und entsprechend bei der
Steuerklasse ihre Wahl treffen, unabhängig davon, wer die
Hosen in der Ehe anhat.

Die Steuerklasse hat übrigens nur bei den laufenden Abzügen einen Einfluss. Bei der Steuererklärung wird dann sowieso gemeinsam abgerechnet.

Es wäre albern mit einer Steuerklasse prahlen zu wollen, egal
ob Frau oder Mann. Zu albern, um darüber ernsthafte
Überlegungen anstellen zu können.

Also, ich glaube, Du hast meinen Artikel missverstanden. Es ging mir nicht um die Wahl der Steuerklasse, sondern um die Verteilung der Einkommen in einer Ehe.

Gruß, Karin

Hallo Eckard,

Wird dieses offenkundige Missverhältnis hier im Brett
ignoriert, oder gilt es als unabdingbarer Bestandteil der
Emanzipation?

Dass diese Gegebenheit beklagenswert ist und der Änderung
bedarf - kein Widerspruch meinerseits. Sie ist und bleibt eine
Grundforderung, über die wir hier ja auch schon des öfteren
diskutiert haben (wenn auch m.E. eine wirkliche Diskussion
über Selbstverständlichkeiten überflüssig ist).

Tja, solange es noch Menschen gibt, die das nicht sehen, kann ic nicht behaupten, dass man das nicht immer wieder thematisieren müsste.

Leider ist es die Barriere in den Köpfen, die so unendlich
langsam abgebaut wird. Vergiß bitte nicht, es sind nicht immer
nur Männer, in deren Köpfen das überkommene Bild des
„Ernährers“ festzementiert ist. Oft genug sind es gerade
Frauen, die sich in einer Ehe „versorgt“ sehen möchten.

Es gilt also nicht nur auf die Männer einzudreschen und zu
sagen „Nun macht mal endlich!“ - das wäre nur eine etwas
andere Formulierung für genau die beklagte Denkweise.

Uff, wo in meinem Posting habe ich auf Männer eingedroschen? Oder stellst Du Dir unter Emanzipation gleich zwangsläufig Männerfeindlichkeit vor?

Es gilt stattdessen den langen, steinigen und mühseligen Weg
zu gehen und alle Menschen dazu zu bringen, das obsolete
Rollenverständnis aufzugeben und zu modernisieren. Dieser Weg
ist zwar begonnen, eine gute Strecke ist bereits zurückgelegt,
aber er wird noch viele Generation weiterführen, ehe ein Ziel
in Sicht kommt.

Hoffentlich nicht viele Generationen, aber Du sagst eigentlich das gleiche wie ich: Nicht diejenigen haben Recht, die behaupten, dass Emanzipation schon längst abgeschlossen ist, sondern die, die immer wieder Anstöße geben, ein Stückchen weiter auf dem Weg zu kommen.

Oder sehe ich doch hier etwas falsch und bin eine
ewig-gestrige Emanze?

Aber nein, Du siehst schon richtig, nur erwartest Du von einer
Schildkröte die Geschwindigkeit eines Geparden :smile:

Nö, das nun wieder auch nicht. Aber sie sollte hin und wieder wenigstens kriechen, statt sich ständig in ihren Pnazer zurückzuziehen :smile:))

Gruß, Karin

Hallo Karin,

ich denke, das Steuer- und Sozialsystem in Deutschland ist sehr einseitig auf ein konservatives Familienmodell ausgerichtet. Meiner Meinung nach wäre ein Umbau sowohl im Sinne der Emanzipation als auch im Sinne vollerer Sozialkassen. Im Moment profitiert man am meisten vom System, wenn ein Partner (natürlich immer noch meistens die Ehefrau) wesentlich weniger verdient oder ganz zuhause bleibt. Und man profitiert dann zu Lasten derjenigen Familien, die sich z.B. für die Berufstätigkeit beider Partner entscheiden. Auch wenn die Realität noch oft tatsächlich so aussieht, dass die Ehefrau weniger verdient - warum muss das auch noch staatlicherseits gefördert werden? Daher mal ein paar krasse Vorschläge, die sicher auf viel Kritik stossen werden :smile:.

  1. Das Ehegatten-Splitting ist längst fällig! Wieso soll es belohnt werden, wenn zwei Menschen aus unterschiedlichen Einkommensklassen heiraten?

  2. Wieso können nicht-berufstätige Ehepartner kostenlos in der gesetzlichen KV versichert werden? Da werden massenweise Leitungen bezogen, ohne einen entsprechenden eigenen Beitrag geleistet zu haben. Und das zu Lasten von Familien, in denen beide Partner berufstätig sind und folglich voll bezahlen müssen.

  3. Jede® sollte eigene Rentenansprüche erarbeiten. Also nicht im Sinne von Witwenrenten Leistungen eines bereits verstorbenen Partners beziehen können. Kindererziehungszeiten könnte man im Gegenzug ja voll anrechnen.

Ich denke, so wäre das System gerechter und außerdem wieder ein gutes Stück finazierbarer. Familien mit Kindern müssen natürlich gefördert werden. Aber das unabhängig davon, ob die Eltern verheiratet sind oder nicht. Mit den zusätzlichen Steuer und Sozialeinnahmen könnte man in dieser Richtung sicherlich sehr viel machen.

Viele Grüsse,
Lisa

Hallo Ivo,

wenn wir es unbedingt am einkommen fest machen wollen:

Nicht ich bin diejenige, die den Wert eines Menschen oft an seinem Arbeitseinkommen festmacht. Das ist leider in unserer Gesellschaft sehr weit verbreitet.

Es ist nun mal so, dass sich eine riesige Menge Frauen -
teilweise besser qualifiziert als Männer - nie mehr richtig
aus der Babypause zurückkehrt. Bestenfalls Teilzeit arbeitet.
Es ist aber wohl so, dass sich diese das so ausgesucht haben.

Diese Frauen haben sich vielleicht ausgesucht, Kinder zu haben, und dann keine andere Möglichkeit gesehen. Evtl. auch schon deswegen, weil eben ihr Beruf nicht geeignet war, die ganze Familie zu ernähren.

Außerdem sind viele Frauen offensichtlich noch nicht in der
Lage das selbe Geld für die selbe Arbeit zu verlangen.

Beides kann man meines Erachtens aber nicht den Männern
anlasten.

Das ist aber auch ein Erziehungsproblem, wie das mit der Qualifikation an sich.

Im übrigen: Wer lastet hier den Männern an. Ich habe im Laufe der Jahre, die ich hier schon mitlese, mindestens soviele Frauenstimmen gelesen zum Thema: „Lasst doch das doofe Thema Emanzipation. Wir haben doch schon alles erreicht.“

Schade, dass sich so viele Männer immer gleich davon angegriffen fühlen.

Gruß, Karin

Hallo Unbekannt,

ich finde das alles zu sehr monetaer aufgezogen.

Wolltest Du unsere Gesellschaft ändern? Nur zu, ich mache gerne mit.

Alle Menschen sollten einfach freie Wahl haben.

Das heisst da ist was ausser Balanz momentan.

Du sagst es.

Die Maenner muessen sich neu bewerten und ihre Rolle neu
definieren und den Horizont erweitern.
Und die Frauen muessen Support bei dieser Entwicklung geben
anstelle immer auf Konfrontation zu gehen.
Meine 10 Cent.

Ja, schließlich hast auch Du, wenn auch mit missverständlichem Einstieg, im Erziehungsbrett schon für Dich einen in meinen Augen guten Vorschlag gemacht.

So gesehen, siehst Du die Sache gar nicht anders als ich, sondern bist im Sinne meiner Anfrage schon viel emanzipierter als so mancher andere Mann, und sogar als so manche andere Frau, die ich hier gelesen habe.

Gruß, Karin

Hallo Ayla,

Solange die Frauen die Kinder bekommen, und die Männer nicht
gesetzlich verpflichtet werden, mindestens die Hälfte des
Erziehungsurlaubes selbst zu nehmen, wird es wohl dabei
bleiben, dass „uns“ gesagt wird:

„sie wollte ja das Kind/die Kinder haben“

Ähmm, und wer sagt das zu euch? Ich bin immer davon ausgegangen, daß das eine Entscheidung zwischen zwei Menschen ist, ob ein Paar Kinder haben will oder nicht. Manche entscheiden sich dafür, dandere dagegen. Und die, die sich dafür entscheiden, denen ist das dann gesagt worden, daß sie das so wollten? Ist es so einfach, Selbsverantwortung auf irgendeine anonyme Gesellschaft zu schieben?
Und die Idee mit der gesetzlichen Regelung der Kinderbetreuung für Männer ist ja wohl nicht dein Ernst, oder?
Dann brauchen wir auch eine gesetzliche Regelung, daß jeder die Hälfte des Gartens umgräbt, am Auto jeder zwei Reifen wechselt usw. Da gibts für den Staat sicher noch viel zu tun. Gibt ja sonst nichts wichtiges. Ich weiß nur eins: Wenn ein Gesetzgeber mir vorschreiben wollte, wer in der Partnerschaft wann und wie lange bestimmte Dinge übernimmt, dann wäre das die längste Zeit mein Staat gewesen. Reglementierung bis in die Partnerschaft hinein, das wäre wohl das Allerletzte. Ich glaube, ich würde auswandern …

Solange werden Frauen bei Beförderungen übergangen, da sie ja
evtl. noch Kinder bekommen könnten, solange werden sich die
Männer die Posten in Aufsichtsräten, Vorständen und was weiss
ich nicht noch alles zuschieben… danach zur Familie nach
Hause gehen, sich an den Abendbrottisch setzen und
anschliessend darüber philospophieren, dass die Frauen einfach
zu dumm sind, um ihre Chancen zu nutzen.

Ach, jetzt geht das wieder los. Wieviel Männer gibt es, die sich Aufsichtsratsposten zuschiebenß? 0,00001% vielleicht? Will mich gar nicht um eine Null mehr oder weniger streiten, aber ist die Realität in der wir leben der Job eines Aufsichtsratsvorsitzenden? Nein, ist es nicht. Sondern das sind die Jobs auf dem Bau, am Fließband, bei Aldi an der Kasse, im Büro auf irgendeinem Amt, im Pflegedienst im Krankenhaus usw. Da spielt sich die Realität ab. 99,99999% der Männer werden nie Aufsichtsratsvorsitzender, sondern müssen irgendeinen (Scheiß-)Job machen um für sich und evtl. für ihre Familie die Brötchen ranzuschaffen. Und selbst das sind schon Privilegierte bei 4Mio Arbeitslosen.
Also kommt doch nicht immer wieder mit diesen paar Ausnahmegestalten. Diese als Maßstab zu nehmen oder als Regel zu fordern hilft absolut niemandem weiter … der Emanzipation schon gar nicht.

In den letzen 20 Jahren hat sich in Sachen Emanzipation eine
Menge getan, aber wir stehen noch immer am Anfang …

Nein, bei solchen Forderungen wie oben stehen wir kurz vor dem Ende …

Gruß
Roland

Hallo Ulli,

In den letzen 20 Jahren hat sich in Sachen Emanzipation eine
Menge getan, aber wir stehen noch immer am Anfang …

Genau das habe ich gemeint.

Noch eine Frage OT: Hast Du Deinen Nick aus der (inzwischen) Pentalogie von Jean M. Auel? Die gehört nämlich zu meinen Lieblingsbüchern.

Gruß, Karin

Hallo Karin,

Diese Frauen haben sich vielleicht ausgesucht, Kinder zu
haben, und dann keine andere Möglichkeit gesehen. Evtl. auch
schon deswegen, weil eben ihr Beruf nicht geeignet war, die
ganze Familie zu ernähren.

Woher kommts?

Oder ist’s bei manchen sogar die Flucht vor Fehlschlägen im Berufsleben, die Männer genauso haben. Nur können die sich nicht so leicht auf Kinderkriegen verlegen… *g*

Das ist aber auch ein Erziehungsproblem, wie das mit der
Qualifikation an sich.

Nun ja.
Da Ihr Frauen euch doch noch hauptsächlich um die Erziehung kümmert, wieso ist das dann noch nicht behoben?

Wieso liegt - und das sehe ich an vielen Kolleginnen - das Ziel der Frau immer noch darin besser und jünger auszusehen als Ihre „Konkurentinnen“. Wieso beurteilen Frauen sich nichtebenfalls nach Ihrer gelesiteten Arbeit sondern nach wie vor an solchen Kriterien??
Frauen die das nicht tun und Ihr berufliches Ding durchziehen stehen nicht zuunrecht an der Spitze.

Im übrigen: Wer lastet hier den Männern an. Ich habe im Laufe
der Jahre, die ich hier schon mitlese, mindestens soviele
Frauenstimmen gelesen zum Thema: „Lasst doch das doofe Thema
Emanzipation. Wir haben doch schon alles erreicht.“

Schade, dass sich so viele Männer immer gleich davon
angegriffen fühlen.

Ich fühle mich nicht angegriffen. Und mir schon gar nichts angelastet.
Und ich gebe dir recht. „Es ist noch nicht alles erreicht!“
Aber nicht weil Frau nicht könnte sondern weil sie nicht will oder sich nicht traut.

Gruß ivo

Solange
Hallo Ulli,

solange man sich hinter so einem Klischeberg verschanzt ist Emanzipation weiter notwendig.

Gruß ivo

Hallo, Karin,

Es gilt also nicht nur auf die Männer einzudreschen und zu
sagen „Nun macht mal endlich!“ - das wäre nur eine etwas
andere Formulierung für genau die beklagte Denkweise.

Uff, wo in meinem Posting habe ich auf Männer eingedroschen?
Oder stellst Du Dir unter Emanzipation gleich zwangsläufig
Männerfeindlichkeit vor?

Nein Du hast das natürlich nicht getan, das war auch nicht meine Behauptung. Ich wollte aber doch aufzeigen, dass eine Änderung des Rollenbildes sowohl bei Männern als auch bei Frauen stattfinden muß. Zwangsläufig wird dadurch die Aufgabe nicht leichter.

Im Grunde tuten wir ins gleiche Horn.
Grüße
Eckard.

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Und die Idee mit der gesetzlichen Regelung der Kinderbetreuung
für Männer ist ja wohl nicht dein Ernst, oder?

Doch!
Genau DAS ist mein Ernst!!!
Mir scheint das die einzige Möglichkeit, die biologische Eigenschaft der Frau annähernd aufzuteilen!

Liebe Grüsse aus dem Bergischen Land
Ulli, Mutter von 2 Kindern trotzdem…

Hallo Ulli,

Noch eine Frage OT: Hast Du Deinen Nick aus der (inzwischen)
Pentalogie von Jean M. Auel?

Jau!
Nachzulesen auf meiner HP
http://www. klicx.de/~Ayla
(im Fenster bitte NIX eingeben und einfach nur ENTER drücken!!!)

INteressant!!!

Also, ich glaube, Du hast meinen Artikel missverstanden. Es
ging mir nicht um die Wahl der Steuerklasse, sondern um die
Verteilung der Einkommen in einer Ehe.

Hi Karin!
DAS wäre mal ein interessanter Beitrag!

Leider habe ich in meinem Leben zu viele Männer kennengelernt, die ernsthafte Probleme damit hatten, dass FRAU mehr verdient :smile:

Ulli, die sich wirklich fragt, warum Männer mehr „verdienen“ wollen!