Was bitte ist Emanzipation?

Hallo Ayala,

Und die Idee mit der gesetzlichen Regelung der Kinderbetreuung
für Männer ist ja wohl nicht dein Ernst, oder?

Doch!
Genau DAS ist mein Ernst!!!
Mir scheint das die einzige Möglichkeit, die biologische
Eigenschaft der Frau annähernd aufzuteilen!

Vielleich hast du weiter unten den Beitrag von Claudia gelesen, in dem vieles Wahre steht, bzgl. der Schwierigkeiten von Müttern, die eine Auszeit wegen der Kinder genommen haben.
Jetzt können wir natürlich die Pflicht auf beide Eltern aufteilen. Lachende Dritte sind dann die Kinderlosen, die dadurch noch einfacher an beiden Elternteilen vorbeiziehen können und Karriere machen. Da sind doch die, die Kinder in die Welt setzten doppelt in den Arsch gekniffen. Da macht dann keiner von beiden Karriere. Und das solls dann sein?

Liebe Grüsse aus dem Bergischen Land
Ulli, Mutter von 2 Kindern trotzdem…

Gruß
Roland, Vater von 2 Kindern … auch trotzdem

Hallo Lisa,

  1. Das Ehegatten-Splitting ist längst fällig! Wieso soll es
    belohnt werden, wenn zwei Menschen aus unterschiedlichen
    Einkommensklassen heiraten?

weil sich der Staat dadurch auch vor finanziellen Verpflichtungen (wie z.B. Sozialhilfe) schützt. Selbst wenn man geschieden ist und nicht in guten Zeiten einen entsprechenden Ausschluss-Vertrag gemacht hat, der auch in schlechten Zeiten (wenn einer der Ex-Partner Sozialhilfeempfänger wäre), dann sind sich Ex-Ehepartner auch nach der Ehe und ggf. langen Zeiten von Unterhaltsfreiheit wieder unterhaltspflichtig, sobald einer der Partner Sozialhilfe erhalten würde. Ggf. kann das sogar passieren, nachdem der Unterhaltsempfänger für eine Zeit mit jemandem anders (der nicht leistungsfähig ist) verheiratet war.

Sobald also der Staat das Ehegattensplitting abschafft, werde ich alles in Bewegung setzen, dass auch die Unterhaltspflicht abgeschafft wird - zumindest unter den o.g. Umständen.

  1. Wieso können nicht-berufstätige Ehepartner kostenlos in der
    gesetzlichen KV versichert werden?

Das allerdings ist ein guter Punkt.

  1. Jede® sollte eigene Rentenansprüche erarbeiten. Also
    nicht im Sinne von Witwenrenten Leistungen eines bereits
    verstorbenen Partners beziehen können. Kindererziehungszeiten
    könnte man im Gegenzug ja voll anrechnen.

Das hat auch meine Zustimmung.

Alles Gute wünscht
…Michael

wahre Emanzipation wäre ganz anders
Hallo Karin,

Emanizipation heute geht meiner Meinung nach völlig in die verkehrte Richtung. Meiner Meinung nach wird es keine wirkliche Emanzipation geben, wenn sowohl Männer als auch Frauen erkennen, dass JEDES künstliche scheinbare Privileg einer der beiden Geschlechter auch seine Schattenseiten hat.

Dass Männer z.B. i.d.R. mehr verdienen und in FAmilien oft Alleinverdiener sind, hat nach einer (heute sehr wahrscheinlichen) Scheidung den Nachteil, dass sie ihr Leben nicht mehr selbst bestimmen dürfen. Zumindest müssen sie im Sinne der sogenannten Erwerbsobliegenheit jahrelang so hart weiterarbeiten, wie sie es für die zusammen lebende Familie getan haben.

Wer als Mann also um die 30 herum beruflich hart arbeitet, um seiner Familie ein gutes Leben aufzubauen (Haus etc.), dann muss er nach der Scheidung soviel weiterverdienen. Kürzer treten ist nicht erlaub, bzw. verringern den Ex-Ehegatten-Unterhalt NICHT, den Kindesunterhalt zwar schon, aber die Hälfte von der „Ersparnis“ geht dann wieder an die Ex-Frau. Dem Mann ist also quasi untersagt, seinen Lebensstil zu ändern, was durchaus möglich gewesen wäre, wenn die beiden noch verheiratet wären. Insbesonder in typischen Burnout-Berufen fürht das nicht selten zur Arbeitsunfähigkeit - und dann gibt es GAR KEINEN Unterhalt mehr.

Das ganze gilt zwar für Frauen wie für Männer, aber von den Zahlen in der Realität sind nunmal hauptsächlich Männer betroffen. Im Umfeld Scheidung gibt es außerdem noch viel weitere solche Probleme, wo sich scheinbare Privilegien in ganz krasse Nachteile verwandeln.

Es fängt doch schon damit an, dass immer noch die meisten Frauen ERWARTEN, dass der Mann besser verdient, sie zum Essen und auf einen Drink einlädt und ein großes Auto hat etc. Wenn nicht, gilt er entweder als Schwächling oder als Geizkragen. Ich sage nicht, dass ALLE so sind, aber immer noch sehr sehr viele!

Vermutlich sind die größten Widerstände gegen wahre Emanzipation sogar eher in der weiblichen Bevölkerung zu finden als unter der männlichen.

Alles Gute wünscht
…Michael

Hallo Michael,

Dass Männer z.B. i.d.R. mehr verdienen und in FAmilien oft
Alleinverdiener sind, hat nach einer (heute sehr
wahrscheinlichen) Scheidung den Nachteil, dass sie ihr Leben
nicht mehr selbst bestimmen dürfen. Zumindest müssen sie im
Sinne der sogenannten Erwerbsobliegenheit jahrelang so hart
weiterarbeiten, wie sie es für die zusammen lebende Familie
getan haben.

Das ist absolut richtig! Wer eine Familie haben möchte, hat aber nunmal auch Verpflichtungen. Diese Verpflichtungen (gerade wenn Kinder vorhanden sind) bringen Nachteile mit sich und man kann man nicht einfach wieder abwählen. Die Kinder haben Anspruch darauf, dass sich jemand um sie kümmert! Und wenn dies die Ehefrau ist, muss sie dafür in der Regel immense berufliche Einschränkungen in Kauf nehmen. Sie verliert also die Möglichkeit für ihren Unterhalt selbst zu sorgen! Aber niemand ist gezwungen, die familiären Verpflichtungen auf konservative Weise unter den Ehepartnern aufzuteilen. Es gibt andere Möglichkeiten! Das bedeutet allerdings auch, dass Mann sich schon während der Ehe beruflich etwas einschränken und um die Kinder kümmern müsste (jedes Modell hat eben seine Nachteile), so dass Frau ihren Beruf weitermachen kann. Das bedeutet ja nicht gleich, dass mann die Arbeit völlig an den Nagel hängen muss. Es gibt ja immer einen Zwischenweg! In meinem Bekanntenkreis ist das „Kinderthema“ gerade sehr aktuell. Und ich stelle immer wieder fest, dass die meisten Männer auf der Suche nach Frauen sind, die Hausfrau werden möchten. Der Grund ist ganz einfach: Sie sind mit der Uni fertig, verzeichnen im Beruf erste Erfolge, wollen trotzdem eine Familie gründen und natürlich keine beruflichen Einschränkungen hinnehmen. Verständlich, aber etwas kurzsichtig gedacht!

Das ganze gilt zwar für Frauen wie für Männer, aber von den
Zahlen in der Realität sind nunmal hauptsächlich Männer
betroffen. Im Umfeld Scheidung gibt es außerdem noch viel
weitere solche Probleme, wo sich scheinbare Privilegien in
ganz krasse Nachteile verwandeln.

Ja, aber das liegt daran, dass sich viele an einem konservativen Familienmodell orientieren. Über Alternativen denken sie entweder gar nicht nach oder sie entscheiden sich bewusst für eine traditionelle Rollenaufteilung. Und wenn die Ehe in die Brüche geht, sind sie sauer und wollen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen (obwohl die Nachteile ja nun hinlänglich bekannt sind!).

Es fängt doch schon damit an, dass immer noch die meisten
Frauen ERWARTEN, dass der Mann besser verdient, sie zum Essen
und auf einen Drink einlädt und ein großes Auto hat etc. Wenn
nicht, gilt er entweder als Schwächling oder als Geizkragen.
Ich sage nicht, dass ALLE so sind, aber immer noch sehr sehr
viele!

Nein, das ist definitiv nicht mehr so! Es gibt zwar Frauen, die das erwarten, aber in der jüngeren Generation (unter 30ig) ist es nicht mehr die Mehrheit. Dazu gibt es zahlreiche Umfrageergebnisse.

Vermutlich sind die größten Widerstände gegen wahre
Emanzipation sogar eher in der weiblichen Bevölkerung zu
finden als unter der männlichen.

Für die ältere Generation stimmt das vielleicht. In der jüngeren Generation sicher nicht. In meinem Bekanntenkreis sieht es so aus: Es gibt einige Frauen, die beruflich nicht besonders viel auf die Reihe gebracht haben (Studium abgebrochen etc.). Die sind verheiratet und haben Kinder. Ein Problem einen Ehemann zu finden hatten sie übrigens nicht. Einige andere Frauen sind beruflich erfolgreich. Sie würden gerne Beruf und Familie miteinander vereinbaren. Aber die Jungs ziehen meistens nicht mit, weil sie dann selbst berufliche Einschränkungen hinnehmen müssten. Folglich sind berufstätige Frauen oft Single und kinderlos. Für die wenigstens Frauen ist das die Idealvorstellung.

Viele Grüsse,
Lisa

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interessant!!!

Vielleich hast du weiter unten den Beitrag von Claudia
gelesen, in dem vieles Wahre steht, bzgl. der Schwierigkeiten
von Müttern, die eine Auszeit wegen der Kinder genommen haben.
Jetzt können wir natürlich die Pflicht auf beide Eltern
aufteilen. Lachende Dritte sind dann die Kinderlosen,

das ist ja wirklich interessant!
Vor allem, da wir uns hier immernoch im Beitrag „Emanzipation“ befinden!
Du bist also ernsthaft der Meinung, dass die Väter ungestört ihrer Karriere nachgehen dürfen, um den Anschluss an die Kinderlosen nicht zu verlieren… ???
… und die Frauen dann doch bitte alleine auf ihre Karriere verzichten, damit nicht beide Elternteile benachteiligt sind???

Sorry, aber meiner Meinung nach gehören zu einem Kind ZWEI Personen!!!
… und die Nachteile, die durch die Kinderzeiten entstehen, die werden derzeit auf das Konto „Hobby“ gebucht… und m.E. von der Gemeinschaft (ich mag jetzt nicht schreiben vom „Staat“) viel zu wenig honoriert!!!

Ulli, Mutter von 2 Kindern

Du bist also ernsthaft der Meinung, dass die Väter ungestört
ihrer Karriere nachgehen dürfen, um den Anschluss an die
Kinderlosen nicht zu verlieren… ???
… und die Frauen dann doch bitte alleine auf ihre Karriere
verzichten, damit nicht beide Elternteile benachteiligt
sind???

Nein, liebe Ayla, da habe ich mich vielleicht nicht klar ausgedrückt.
Wer von 2 Menschen Karriere macht und wer bei den Kindern bleibt, sollten NUR die beiden unter sich ausmachen, ohne staatliche Regelung ohne zusätzliche Gesetze und ohne Emanzenparolen. Es geht den Staat, die Gesellschaft und die Kampfemanzen einen feuchten Kehrricht an, wie Privatpersonen ihre Lebensplanung verwirklichen wollen.
Ist jetzt klar geworden, was ich meine?

Sorry, aber meiner Meinung nach gehören zu einem Kind ZWEI
Personen!!!

Richtig.

… und die Nachteile, die durch die Kinderzeiten entstehen,
die werden derzeit auf das Konto „Hobby“ gebucht… und m.E.
von der Gemeinschaft (ich mag jetzt nicht schreiben vom
„Staat“) viel zu wenig honoriert!!!

Tja, so ist das nunmal. Wir sind heute alle in der gücklichen Lage uns selbstverantwortlich für oder gegen etwas entscheiden zu können. Daß die, die sich für Kinder entscheiden in vielen Dingen die Arschkarte gezogen haben, ist klar. Diese Erfahrung habe ich auch machen müssen. Aaaber, dafür kann ich jetzt nicht irgendjemand anders verantwortlich machen.

Ulli, Mutter von 2 Kindern

Roland, Vater von 2 Kindern

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Hallo Lisa!

Dass Männer z.B. i.d.R. mehr verdienen und in FAmilien oft
Alleinverdiener sind, hat nach einer (heute sehr
wahrscheinlichen) Scheidung den Nachteil, dass sie ihr Leben
nicht mehr selbst bestimmen dürfen. Zumindest müssen sie im
Sinne der sogenannten Erwerbsobliegenheit jahrelang so hart
weiterarbeiten, wie sie es für die zusammen lebende Familie
getan haben.

Das ist absolut richtig! Wer eine Familie haben möchte, hat
aber nunmal auch Verpflichtungen. Diese Verpflichtungen
(gerade wenn Kinder vorhanden sind) bringen Nachteile mit sich
und man kann man nicht einfach wieder abwählen.

Es gibt eine moralische Verpflichtung, einen gewissen Unterhalt an die Familie zu bezahlen.
Es ist jedoch in keiner Weise nachvollziehbar, weshalb der geschiedene Ernährer sich einer solch realitätsfernen Regelung unterwerfen muss, wie sie in D Usus ist. Schließlich kann es passieren, dass er seinen Job verliert bzw. mit Gehaltseinbußen versetzt wird o.ä.
Das Ergebnis sind dann Männer mit einem Nettoeinkommen von 4000 Euro, von dem ihnen noch 1000 Euro bleiben.
Unterhalt ja - Lebensstandardsicherung der Ex um jeden Preis - nein.
Auch der Mann hat Bedürfnisse. Die Verteufelung des Mannes nach der Scheidung ist m.E. ein großer Fehler, schließlich gehören zu einer Trennung meistens zwei, nicht wahr?

Die Kinder
haben Anspruch darauf, dass sich jemand um sie kümmert!

Richtig.
Das Problem hier ist das allseits bekannte Phänomen der Entfremdung der Kinder gegenüber dem Vater durch die Mutter. Zahlen darf er ja, aber ansonsten hat der böse Ex sich bittesehr von der Familie fernzuhalten.
Zugegeben, das ist nicht immer so. Aber sehr, sehr häufig, ich kenne einige solcher Fälle aus meinem direkten Umfeld.

Ferner geht es weniger um den Unterhalt für die Knder, als um die Verpflichtung zur Sicherung des gewohnten Lebensstandards für die Exfrau, egal wie der Standard des Mannes dann aussieht. Da würde ich auch nicht mitspielen.

Und
wenn dies die Ehefrau ist, muss sie dafür in der Regel immense
berufliche Einschränkungen in Kauf nehmen. Sie verliert also
die Möglichkeit für ihren Unterhalt selbst zu sorgen!

Allerdings hält sie nach der Scheidung auch keiner von der Arbeit fern. Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass die Mädels, oft noch unter 40, sich auf Kosten des Ex einen entspannten Lenz zu Hause machen, während er den Unterhalt erkämpfen muss.
Ich frage mich manchmal wirklich, ob Damen wie Du eigentlich ab und an mal die Zeitung lesen und sich über die wirtschaftliche Realität in Deutschland informieren. Kein Wunder, dass kaum noch jemand Kinder möchte, als Mann kauft man die Frau auf Lebenszeit teuer mit…

Aber
niemand ist gezwungen, die familiären Verpflichtungen auf
konservative Weise unter den Ehepartnern aufzuteilen. Es gibt
andere Möglichkeiten! Das bedeutet allerdings auch, dass Mann
sich schon während der Ehe beruflich etwas einschränken und um
die Kinder kümmern müsste (jedes Modell hat eben seine
Nachteile), so dass Frau ihren Beruf weitermachen kann. Das
bedeutet ja nicht gleich, dass mann die Arbeit völlig an den
Nagel hängen muss. Es gibt ja immer einen Zwischenweg!

Diesen Zwischenweg gibt es höchstens im öffentlichen Dienst. Ich kenne keinen einigermassen erfolgreichen Menschen, der seine Arbeitszeit plötzlich halbieren kann.
In der Realität ist es nun mal so, dass einer arbeitet, während der andere sich um die Kinder kümmert. Allerdings kann man in die meisten Jobs nach 6 Jahren (dann gehen die Kinder in die Schule und können dort auch nachmittags betreut werden) wieder einsteigen. Das lassen die meisten Mädels dann aber auch ganz gerne bleiben.
Für sonderlich emanzipiert halte ich das nicht…
Es fehlen dann natürlich 6 Jahre, aber es sind nun mal die Frauen, die die Kinder gebähren und in den ersten Lebensjahren eine besonders enge Bindung zum Kind haben. Wer das alles nur als beruflichen Zeitverlust sieht, sollte keine Kinder bekommen. Ganz einfach.

In
meinem Bekanntenkreis ist das „Kinderthema“ gerade sehr
aktuell.

In meinem ebenfalls.

Und ich stelle immer wieder fest, dass die meisten
Männer auf der Suche nach Frauen sind, die Hausfrau werden
möchten. Der Grund ist ganz einfach: Sie sind mit der Uni
fertig, verzeichnen im Beruf erste Erfolge, wollen trotzdem
eine Familie gründen und natürlich keine beruflichen
Einschränkungen hinnehmen. Verständlich, aber etwas
kurzsichtig gedacht!

Das denke ich nicht.
Ich kenne dieses Phänomen auch (wobei ich selbst es anders mache, mal sehen, was ich langfristig davon habe…), allerdings sind die Gründe für diese Wahl der Herren etwas breiter gefächert: ein beruflich erfolgreicher Mann ist absolut nicht an einer Babypause interessiert. Warum auch? Ganz platt gesagt, ist das wohl derselbe Grund, aus welchem die Wehrpflicht für Frauen abgelehnt wird: eingespieltes Rollenverständnis. Never change a running system…
Ferner ist es völlig legitim, gewisse Kriterien bei der Partnerwahl anzulegen, denke ich. Warum sollte ich als Mann es mir mit Gewalt schwer machen und mir eine Partnerin suchen, die meine familiären Vorstellungen nicht teilt?
Ein weiterer Grund ist, dass sich kein normaler Mann eine Kampfemanze anlachen will. Eine echte Partnerin, die mit der klassischen Rolle kein Problem hat, aber dennoch berufliche Ambitionen, wenn auch durch Kinderwunsch eingeschränkt, verfolgt, ist hier einfach die bessere Wahl. Da solche Mädels zusehends rarer werden, sind sie natürlich heißbegehrt…
Welcher Mann möchte denn schon nach 12 Stunden in der Firma noch irgendwelchen Geschlechterkampf-Käse diskutieren? Fakt ist nun mal, dass ein hoher Lebensstandard üblicherweise auch ein hohes Engagement erfordert. Weshalb also nicht die Rollen in der Partnerschaft so aufteilen, dass maximaler Erfolg gewährleistet ist? Biede ein bisschen aber keiner richtig geht nicht, genausowenig wie man nur ein bisschen schwanger werden kann.
Wer dann im Endeffekt arbeiten geht und wer zu Hause ist, kann ja jedem selbst überlassen bleiben. Wer Hausmann sein möchte, hat meinen vollsten Respekt.
Ich persönlich meine allerdings nicht, mich für mein eher klassisches Rollenverständnis entschuldigen zu müssen, so lange ich niemanden damit unterdrücke.
Meine Partnerin ist übrigens voll im Beruf und würde eben ein paar Jahre aussteigen, um Kind/er über die ersten Jahre zu bringen. Wo ist da das Problem? Man muss sich nur einigen können. Wer das nicht möchte, bleibt eben allein.

Das ganze gilt zwar für Frauen wie für Männer, aber von den
Zahlen in der Realität sind nunmal hauptsächlich Männer
betroffen. Im Umfeld Scheidung gibt es außerdem noch viel
weitere solche Probleme, wo sich scheinbare Privilegien in
ganz krasse Nachteile verwandeln.

Allerdings. Der Punkt Umgangsregelungen/Entfremdung ist hier ebenfalls sehr interessant.

Ja, aber das liegt daran, dass sich viele an einem
konservativen Familienmodell orientieren. Über Alternativen
denken sie entweder gar nicht nach oder sie entscheiden sich
bewusst für eine traditionelle Rollenaufteilung. Und wenn die
Ehe in die Brüche geht, sind sie sauer und wollen ihren
Verpflichtungen nicht nachkommen (obwohl die Nachteile ja nun
hinlänglich bekannt sind!).

Das ist ein guter Punkt. Ich werde den Teufel tun und heiraten. Ferner geht es wohl in den allerwenigsten Fällen darum, den „Verpflichtungen nicht nachkommen“ zu wollen. Vielmehr akzeptieren viele Männer die 85% Abzüge für Unterhalt nicht, der der Ex den bekannten Lebensstandard zusichert, ihm selbst aber keine Luft mehr lässt. Die meisten Männer wollen auch nach der Scheidung für ihre Kinder das beste. Dass sie allerdings die Exfrau und möglichst noch deren Lover nicht auch noch voll durchfüttern wollen, halte ich für verständlich. Wenn die Kinder in der Schule sind, kann die Mutter ruhig halbtags arbeiten gehen. Hier sind die Zumutbarkeitsgrenzen viel zu hoch.

Es fängt doch schon damit an, dass immer noch die meisten
Frauen ERWARTEN, dass der Mann besser verdient, sie zum Essen
und auf einen Drink einlädt und ein großes Auto hat etc. Wenn
nicht, gilt er entweder als Schwächling oder als Geizkragen.
Ich sage nicht, dass ALLE so sind, aber immer noch sehr sehr
viele!

Nein, das ist definitiv nicht mehr so! Es gibt zwar Frauen,
die das erwarten, aber in der jüngeren Generation (unter 30ig)
ist es nicht mehr die Mehrheit. Dazu gibt es zahlreiche
Umfrageergebnisse.

Hierzu hätte ich gerne ein paar Belege.
Meine Schwester ist 24. Letztens hatten wir das mal mit einigen ihrer gleichaltrigen Freundinnen diskutiert. Allesamt sehr gut ausgebildet und gerade im ersten Job.
Die Mädels erwarten Geld, Status und Erfolg von den Männern gerade so, als ob Alice Schwarzer niemals „Emma“ gegründet hätte.
Was sich geändert hat, ist der eigene Erfolgswille. Sie wollen selbst auch gut verdienen, ihr Einkommen aber nicht teilen müssen, der Partner soll ruhig selbst auch gut verdienen. Es hat sich ein „ich will alles haben aber nichts geben“ bei den jungen Frauen um Anfang/Mitte 20 breit gemacht, was ich jedem jungen Mann nur wärmstens empfehlen kann, seiner Partnerin auszutreiben oder die Flucht zu ergreifen.

Vermutlich sind die größten Widerstände gegen wahre
Emanzipation sogar eher in der weiblichen Bevölkerung zu
finden als unter der männlichen.

Das sehe ich ebenso.

Für die ältere Generation stimmt das vielleicht. In der
jüngeren Generation sicher nicht. In meinem Bekanntenkreis
sieht es so aus: Es gibt einige Frauen, die beruflich nicht
besonders viel auf die Reihe gebracht haben (Studium
abgebrochen etc.). Die sind verheiratet und haben Kinder.

Die hatten eben keine Wahl. So was gibt´s eben auch.

Ein
Problem einen Ehemann zu finden hatten sie übrigens nicht.

Natürlich nicht, s.o. Sie dürfen sich nun halt auch nicht mehr beschweren, denn selbst haben sie eben nur ihre Gebärmutter in die Wagschale zu werfen, also sollten sie sich um die Familie kümmern und nicht den Mann nach 12 Stunden Arbeit auch noch damit nerven, dass er mit Bügeln dran ist…:wink:

Einige andere Frauen sind beruflich erfolgreich. Sie würden
gerne Beruf und Familie miteinander vereinbaren. Aber die
Jungs ziehen meistens nicht mit, weil sie dann selbst
berufliche Einschränkungen hinnehmen müssten.

…welche in der Realität schlichtweg nicht machbar sind.
Du kannst nicht Nebenberufs-Vertriebsleiter o.ä. sein. Also müssen sie sich einen Hausmann suchen, oder aber ihre Ziele überarbeiten.
Nur welche Frau wählt denn den Hausmann? Wir wissen zwar: die Frauen lieben die Loser, aber sie betrügen sie mit den Gewinnern…
Aber ob man darauf eine Familienplanung aufbauen sollte…?

Folglich sind
berufstätige Frauen oft Single und kinderlos. Für die
wenigstens Frauen ist das die Idealvorstellung.

…weil sie sich nicht einschränken wollen. Selbst Schuld, denn Männer können mit einer anderen Kinder kriegen, Frauen nicht…
Und dies ist wohl die einzig wirkliche Ungerechtigkeit an dem System, aber das ist nicht änderbar.
Es ist eben ein Trugschluss, dass sich die Männer, der Staat oder sonstwer darum zu kümmern haben, dass Frauen Kinder ohne jedwede berufliche Einschränkung bekommen können. Das ist eine unsinnige Forderung, man hat nur den Fehler gemacht, sie erfüllen zu wollen. Das weckte dann natürlich gewisse Erwartungshaltungen, die man nun nicht mehr so schnell über Bord werfen kann.

Grüße,

Mathias

1 Like

Hallo Lisa,

  1. Das Ehegatten-Splitting ist längst fällig! Wieso soll es
    belohnt werden, wenn zwei Menschen aus unterschiedlichen
    Einkommensklassen heiraten?

Wie Du sicher mitbekommen hast, ist das gerade mal wieder nicht durchgegangen.

  1. Jede® sollte eigene Rentenansprüche erarbeiten. Also
    nicht im Sinne von Witwenrenten Leistungen eines bereits
    verstorbenen Partners beziehen können. Kindererziehungszeiten
    könnte man im Gegenzug ja voll anrechnen.

Da hingegen hat sich ja doch schon einiges verändert. Dass die jetzt verwitweten noch nicht einbezogen sind, halte ich dabei für fair, da diese Frauen zu ihrer Zeit ja noch keine Chancen hatten, „was eigenes“ aufzubauen.

Karin

Hallo Ivo,

Woher kommts?

Vielleicht aus der Reaktion der Männer?

Oder ist’s bei manchen sogar die Flucht vor Fehlschlägen im
Berufsleben, die Männer genauso haben. Nur können die sich
nicht so leicht auf Kinderkriegen verlegen… *g*

Aber auf’s Erziehen schon.

Das ist aber auch ein Erziehungsproblem, wie das mit der

Qualifikation an sich.

Klar doch.

Nun ja.
Da Ihr Frauen euch doch noch hauptsächlich um die Erziehung
kümmert, wieso ist das dann noch nicht behoben?

Ich habe nirgenwo gesagt, dass die Männer etwas ändern müssen. Allerdings fällt mir schon auf, dass offensichtlich Frauen sihc leichter tun, als Kinder vorgelebte Rollen als Erwachsene abzulegen.

Wieso liegt - und das sehe ich an vielen Kolleginnen - das
Ziel der Frau immer noch darin besser und jünger auszusehen
als Ihre „Konkurentinnen“.

Weil eine Frau, die das nicht tut, sich auf einsame Zeiten einrichten darf. Männer sind leider immer noch mehr am Aussehen von Partnerinnen orientiert. Und das Standing, das muss ich Dir sagen, ist nicht leicht durchzuhalten.

Wieso beurteilen Frauen sich
nichtebenfalls nach Ihrer gelesiteten Arbeit sondern nach wie
vor an solchen Kriterien??

Zumindestens einige Frauen vielleicht selber schon gerne. Aber wie gesagt: Wenn auch z.B. Politikerinnen als "hässlich (Claudia Roth), mit unmöglicher Frisur (Angela Merkel) öffentlich abqualifiziert werden, dann wird sicher in dieser Hinsicht sehr viel zu tun sein.

Frauen die das nicht tun und Ihr berufliches Ding durchziehen
stehen nicht zuunrecht an der Spitze.

Und haben oft keine Familie.

Schade, dass sich so viele Männer immer gleich davon
angegriffen fühlen.

Ich fühle mich nicht angegriffen. Und mir schon gar nichts
angelastet.
Und ich gebe dir recht. „Es ist noch nicht alles erreicht!“
Aber nicht weil Frau nicht könnte sondern weil sie nicht will
oder sich nicht traut.

Und weil vielen Männern dann doch auch das schicke Weibchen lieber ist. Auf beiden Seiten gibt es also noch viel zu tun.

Hallo Leute,

einigen habe ich ja direkt geantwortet.

Insgesamt scheint folgendes Bild sich abzuzeichnen:

Es gibt sie schon stärker als zu meiner Zeit, die emanzipierten Menschen beiderlei Geschlechts. Diese sind auch ganz offensichtlich der Ansicht, dass noch viel zu tun ist.

Andererseits gibt es auch die, die zwar sagen: „Mädels tut doch mal“ aber andererseits finden, dass es unbedingt Frauensache sei, 6 (+x, falls mehr als ein Kind gewünscht wird) Jahre aus dem Beruf auszuscheiden. Begründet wird das mit der größeren Bindung der Mutter an die Kinder. Sollte es aber zur Scheidung kommen, dann wird wieder ebendieselbe größere Bindung an die Mutter als Entfremdung angekreidet. Interssanterweise scheint sich diese Ansicht mit. „Wir haben schon genug in Sachen Emanzipation erreicht!“ zu decken.

Und am traurigsten stimmt mich, dass immer noch Kinderlosigkeit als karrierefördernd angesehen wird. Wann endlich kommt es auch in verantwortlichen Kreisen an, dass Kinder erziehen einer der besten „Belastungstests“ ist, Vom Organistationsbedarf in einer Familie ganz zu schweigen. Und „belastbar“ soll doch heutzutage jeder im Beruf sein. Und wer organisieren kann, hat das in der Arbeit nicht gleich schon wieder verlernt.

Ich danke allen, die sich hier beteiligt haben.

Gruß, Karin

Hallo Lisa,

schade, dass ich dir überhaupt nicht begreiflich machen konnte, was ich überhaupt ausdrücken wollte. Deine Antwort zielt jedenfalls auf etwas völlig anders ab. Denk vielleicht nochmal nach und lies auch den anderen Beitrag, den ich hier in der Diskussion geschrieben habe.

Alles Gute wünscht
…Michael

ohne Lebensideale ist die Emanzipationsbewegung…
…nur heiße Luft.

Hallo Karin,

zwischendurch habe ich nochmals versucht vernünftige Gedankengänge zu Deinem Thema zu formulieren, was mir aber nicht so recht gelungen ist, so dass ich mein posting wieder gelöscht habe. Jetzt probiere ich es doch noch einmal.

Mit einem gewissen Abstand ist mir aufgefallen, dass Klischeebilder auch hier in diesem Forum sehr mannigfaltig sein können.
Die Frauen, die sich und ihr Leben als emanzipiert bezeichnen, wünschen nicht nur, sondern fordern geradezu, dass die Voraussetzungen für alle Frauen ein Mindestmaß an Souveränität geschaffen wird. Doch frage ich mich heimlich (na, jetzt wohl nicht mehr:wink:), ob eine Frau, die ihre Berufstätigkeit aufgibt, weil sie auf einen Zeitraum gesehen Mutter und Hausfrau sein will, unemanzipiert ist. Wenn der Mann dieses Dasein mitträgt, dann entsteht ein Abhängigkeitsverhältnis, was man auch als Symbiose bezeichnen könnte - wie auch immer diese Beziehung aussieht, das sollte der Gesellschaft egal sein.
Und wenn dies umgekehrt ist, Mann erzieht die Kinder und Frau geht Vollzeit arbeiten, paßt da noch der Begriff Emanzipation hinein, oder nicht?
Wieso nehmen manche Männer immer noch an, dass Frau ausgehalten werden möchte? Drinks bezahlen, Küche in der gemeinsam.Wohnung finanzieren, Weibchen mit Brut allein durchfüttern… Da werden „den“ Frauen Erwartungen angedichtet und gleichzeitig Emanzipationgebahren vorgeworfen. Ich habe eher den Verdacht, dass manche Gentlemen so dumm (entschuldigung) sind, und zu schnell und zu bereitwillig den Geldbeutel zücken, wärend die Damen mit einem Schulterzucken den Geldsegen gerne annehmen (psychologischer Trick Weibchen abhängig zu machen? und dann hinterher jammern!).
Auf der anderen Seite kommen immer noch genügend Männer mit der Ablehnung eines Drinks nicht zurecht, schon gar nicht mit Einladung seitens einer Frau.

Aber um bei Deinem Thema zu bleiben:

Andererseits gibt es auch die, die zwar sagen: „Mädels tut
doch mal“ aber andererseits finden, dass es unbedingt
Frauensache sei, 6 (+x, falls mehr als ein Kind gewünscht
wird) Jahre aus dem Beruf auszuscheiden. Begründet wird das
mit der größeren Bindung der Mutter an die Kinder. Sollte es
aber zur Scheidung kommen, dann wird wieder ebendieselbe
größere Bindung an die Mutter als Entfremdung angekreidet.
Interssanterweise scheint sich diese Ansicht mit. „Wir haben
schon genug in Sachen Emanzipation erreicht!“ zu decken.

Vielleicht darf man nicht noch eines vergessen, die Bindung zu seinen Kindern zu pflegen ist bei weitem nicht so mühsam wie die zu seinem Partner. Man hat festgestellt, dass die meisten Männer nach der Geburt ihrer Kinder besonders viel Zeit für ihren Beruf „opfern“. Sie gehen den Weg des geringsten Widerstands, in dem sie dem Geruch von verkackter Windel und nervtötendem abendlich Gekreine ausweichen. Die Frauen auch, die den verschmierten Sproß lieber selber sauber machen, statt ihn Papi in die Hand zu drücken und zu einer abendlichen Veranstaltung gehen.
Geht es da um Emanzipation? Es geht um Rollen, um Aufgabenerfüllung, die der ganzen Familie dienen soll, um Verantwortlichkeiten, die aufgeteilt worden sind. Es ist leichter seine Schienen sturheil nachzugehen, als zwischendurch auszubrechen (Mama ist bei einer Wahlveranstaltung, Papa kocht Möhrenpampe). Noch seltener, dass junge Paare sich einen Babysitter leisten, um mal wieder auszugehen, wie früher - der Alltag frist einen auf.
Ich kann mich erinnern, als unsere Kinder klein waren, war alles neu für mich. Manchmal war ich abends so erschlagen, dass ich mit meinen KIndern ins Bett gegangen bin. Keinen Nerv für Jobsuche, beim besten Willen nicht. Mein Mann hatte gerade angefangen sich in seiner Firma zurecht zu finden, keinen Nerv sich auch noch mit Familienorganisationen abzugeben.
Jetzt sind unsere Kinder groß, jetzt geht bei uns wieder alles.
Wir sind nie anders gewesen, gleichberechtigt (mehr oder weniger). Aber es gab eine Zeit, da entsprachen unsere Rollen allen gängigen Klischees. Doch was kümmert mich es, zu welchem Bild unser Leben paßt.
Welche Frau und welcher Mann sollte sich überhaupt um irgendwelche Bilder scheren, wenn es um Emanzipation geht, um das Recht sein Leben als Paar so zu gestalten, nicht nur wie es jedem der Partner gefällt sondern auch wie es für die Lebensgemeinschaft sinnvoll ist?

Mir ist klar, dass es Dir um die finanzielle Verteilung in der Familie geht. Wer Geld ranschafft, schafft an. Dieses Klischee kenne ich aus der Zeit meiner Eltern, heute nicht mehr - mir fällt jedenfalls kein Beispiel mehr ein. Mit den paar Frauen, die ich kenne, kann ich mich wunderbar über persönliche Erfahrung in Geldanlagen und allgem. Gegebenheiten des Börsengeschehens unterhalten. Oft habe ich den Eindruck, dass die Männer weniger von Finanzen verstehen als wir Ehefrauen mit unseren Gelegenheitjobs. Männer-Macht-Money, das ist ein Beziehungs-Klischee, das in stiller Realität nicht oft existiert. Volkswirtschaftlich gesehen sieht es anders aus, leider. Ein weiblicher Eichel tät unserem Deutschland gut, denke ich.

Und am traurigsten stimmt mich, dass immer noch
Kinderlosigkeit als karrierefördernd angesehen wird. Wann
endlich kommt es auch in verantwortlichen Kreisen an, dass
Kinder erziehen einer der besten „Belastungstests“ ist,

die Belastungstests finde ich nicht so erstrebenswert. Ich hatte nach meiner Familienpause ziemliche Konzentrationsschwierigkeiten, weil ich es gewohnt war, auf 3 Dinge gleichzeitig ein Auge zu haben (Pudding am Herd, Nachbarin an der Klingel, das stehende Kind im Hochsitz).

Vom
Organistationsbedarf in einer Familie ganz zu schweigen. Und
„belastbar“ soll doch heutzutage jeder im Beruf sein. Und wer
organisieren kann, hat das in der Arbeit nicht gleich schon
wieder verlernt.

Mir geht es nicht um Belastbarkeit, sondern um das gesellschaftliche Ideal, dass zu unser aller Leben Kinder dazugehört. Der arbeitende Papa muß ausfallen dürfen, weil Mutter mit Grippe im Bett liegt. Der Krieg zwischen Teilzeitfrauen und kinderlosen Vollzeitfrauen ist geradezu absurd (zwischen den Frauen wird ordentlich gemobbt). Ich wünsche mir menschenfreundlichere Betriebe, weil es um Lebensideale einer ganzen Gesellschaft geht, für die auch Arbeitsplatz schaffende Betriebe verantwortlich sind.
Hier in unserer Stadt gibt es eine Steuerberaterin, die nur Frauen mit Kindern einstellt (auch nciht ganz gerecht). Dort einen 30Stunden-Job zu haben ist keine Problem, weil sie Voraussetzungen geschaffen hat, die die Aufgabenerfüllung von Beruf und Familie spielend ermöglicht.

Karin, es mangelt nicht an der Belastbarkeit der Frauen, oder an der Bereitwilligkeit der Männer ihre Frauen arbeiten gehen zu lassen und dafür ihren Part in der Familie zu übernehmen (manche tun es gerne, weil sie ihre Kinder lieben und weil sie mehr für ihr Nest wollen als nur malochen). Schuld daran sind die Firmen, die ihre Arbeitnehmer so fest in den Klauen haben, dass nur das Arbeiten möglich ist, oder Daheim bleiben. Und genau das drückt uns alle in diese fest umgrenzten Rollen hinein.
Wer als Paar die freie Wahl der Lebensgestaltung hat, wählt, unabhängig vom Geschlecht, dafür habe ich genügend Beispiele in meinem Umfeld. Und Du wirst selten jemanden antreffen, der mit seinem Leben wirklich zufrieden ist, weil dabei immer etwas zu kurz kommt: Beruf - Ehe - Kindererziehung.

viele Grüße
Claudia

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Hallo Claudia,

ich kann einigem zustimmen, was Du hier schreibst.

Mit einem gewissen Abstand ist mir aufgefallen, dass
Klischeebilder auch hier in diesem Forum sehr mannigfaltig
sein können.

Klar doch, auch hier schreiben Menschen.

Die Frauen, die sich und ihr Leben als emanzipiert bezeichnen,
wünschen nicht nur, sondern fordern geradezu, dass die
Voraussetzungen für alle Frauen ein Mindestmaß an Souveränität
geschaffen wird. Doch frage ich mich heimlich (na, jetzt wohl
nicht mehr:wink:), ob eine Frau, die ihre Berufstätigkeit
aufgibt, weil sie auf einen Zeitraum gesehen Mutter und
Hausfrau sein will, unemanzipiert ist. Wenn der Mann dieses
Dasein mitträgt, dann entsteht ein Abhängigkeitsverhältnis,
was man auch als Symbiose bezeichnen könnte - wie auch immer
diese Beziehung aussieht, das sollte der Gesellschaft egal
sein.

Es ruhig kann der Mann sein, der die Kinder zuhause betreut. Aber wie oft macht dies der Mann? Das ist und bleibt für mich ein Emanzipationsproblem. Frauen können immer noch nicht real wählen. Männer müssen sich oft in ihrem Umfeld verteidigen, wenn sie Elternzeit nehmen wollen.

Aber es kann auch untertags eine Tagesmutter oder Krippe sein, wenn beide Eltern sich nachher um den häuslichen Kram kümmern.

Und wenn dies umgekehrt ist, Mann erzieht die Kinder und Frau
geht Vollzeit arbeiten, paßt da noch der Begriff Emanzipation
hinein, oder nicht?

Wenn die Aufteilung hälftig wäre, ja.

Wieso nehmen manche Männer immer noch an, dass Frau
ausgehalten werden möchte?

Auf der anderen Seite kommen immer noch genügend Männer mit
der Ablehnung eines Drinks nicht zurecht, schon gar nicht mit
Einladung seitens einer Frau.

klar auch hier: Noch viel zu tun.

Aber um bei Deinem Thema zu bleiben:

Andererseits gibt es auch die, die zwar sagen: „Mädels tut
doch mal“ aber andererseits finden, dass es unbedingt
Frauensache sei, 6 (+x, falls mehr als ein Kind gewünscht
wird) Jahre aus dem Beruf auszuscheiden. Begründet wird das
mit der größeren Bindung der Mutter an die Kinder. Sollte es
aber zur Scheidung kommen, dann wird wieder ebendieselbe
größere Bindung an die Mutter als Entfremdung angekreidet.
Interssanterweise scheint sich diese Ansicht mit. „Wir haben
schon genug in Sachen Emanzipation erreicht!“ zu decken.

Vielleicht darf man nicht noch eines vergessen, die Bindung zu
seinen Kindern zu pflegen ist bei weitem nicht so mühsam wie
die zu seinem Partner.

Kann ich nicht nachvollziehen. Um eine vernünftige, auch das Erwachsenwerden (der Kinder) überdauernde Beziehung aufzubauen bedarf es ganz netter Energien. Und mit Deinem darauf folgenden Absatz konnte ich leider in diesem Zusammenhang gar nichts anfangen.

Geht es da um Emanzipation? Es geht um Rollen, um
Aufgabenerfüllung, die der ganzen Familie dienen soll, um
Verantwortlichkeiten, die aufgeteilt worden sind. Es ist
leichter seine Schienen sturheil nachzugehen, als
zwischendurch auszubrechen (Mama ist bei einer
Wahlveranstaltung, Papa kocht Möhrenpampe). Noch seltener,
dass junge Paare sich einen Babysitter leisten, um mal wieder
auszugehen, wie früher - der Alltag frist einen auf.

Also, ich habe immer Emanzopation dahingehend verstanden, dass die - gar nicht so alten - Rollenklischees aufgebrochen werden.

Welche Frau und welcher Mann sollte sich überhaupt um
irgendwelche Bilder scheren, wenn es um Emanzipation geht, um
das Recht sein Leben als Paar so zu gestalten, nicht nur wie
es jedem der Partner gefällt sondern auch wie es für die
Lebensgemeinschaft sinnvoll ist?

Ich behaupte nach wie vor, dass es für Frauen ungleich schwerer ist, sich für Beruf und Kinder zu entscheiden als für Männer. Auch hier besteht weiterer Emanzipationsbedarf.

Mir ist klar, dass es Dir um die finanzielle Verteilung in der
Familie geht.

Da hast Du mich leider mssverstanden. Mir geht es darum, dass es immer noch beklagenswert vielen Menschen selbstverständlich ist, dass ein Mann in einer Familie deutlich besser verdient. Kaum je einer ist neugierig, wer in einer Familie der oder die Hauptverdiener(in) sei. Und Männer, die offen zugeben, dass ihre Frau/Freundin Hauptverdienerin ist, werden noch viel zu oft verlacht.

Und am traurigsten stimmt mich, dass immer noch
Kinderlosigkeit als karrierefördernd angesehen wird. Wann
endlich kommt es auch in verantwortlichen Kreisen an, dass
Kinder erziehen einer der besten „Belastungstests“ ist,

die Belastungstests finde ich nicht so erstrebenswert. Ich
hatte nach meiner Familienpause ziemliche
Konzentrationsschwierigkeiten, weil ich es gewohnt war, auf 3
Dinge gleichzeitig ein Auge zu haben (Pudding am Herd,
Nachbarin an der Klingel, das stehende Kind im Hochsitz).

Also mir hilft diese Übung im Multiprocessing sehr, wenn ich gerade drei Dokumentationsprojekte in Arbeit habe, und dann auch noch der Kollege eine Bitte um Korrekturlesen stellt.

Mir geht es nicht um Belastbarkeit, sondern um das
gesellschaftliche Ideal, dass zu unser aller Leben Kinder
dazugehört.

Wo ist da ein Widerspruch? Ich meinte hier nicht belastbar im Sinne von Doppelbelastung, sondern von belsatbar durdch die Anforderungen des Jobs.

Der Krieg zwischen Teilzeitfrauen und kinderlosen
Vollzeitfrauen ist geradezu absurd

Ich wünsche mir menschenfreundlichere Betriebe, weil es um
Lebensideale einer ganzen Gesellschaft geht, für die auch
Arbeitsplatz schaffende Betriebe verantwortlich sind.

Aber auch die Betriebe und ihre Arbeitsbedingungen sind von Menschen geschaffen, daher sind wir Menschen dazu aufgerufen, etwas zu tun, wie z.B.:

Hier in unserer Stadt gibt es eine Steuerberaterin, die nur
Frauen mit Kindern einstellt (auch nciht ganz gerecht).

Das verstehe ich eher als den gerechten Ausgleich dafür, dass andere Frauen im gebärfähigen Alter gleich gar nicht einstellen und das mit verschiedenen Sachzwängen begründen.

Karin, es mangelt nicht an der Belastbarkeit der Frauen, oder
an der Bereitwilligkeit der Männer ihre Frauen arbeiten gehen
zu lassen und dafür ihren Part in der Familie zu übernehmen
(manche tun es gerne, weil sie ihre Kinder lieben und weil sie
mehr für ihr Nest wollen als nur malochen). Schuld daran sind
die Firmen, die ihre Arbeitnehmer so fest in den Klauen haben,
dass nur das Arbeiten möglich ist, oder Daheim bleiben. Und
genau das drückt uns alle in diese fest umgrenzten Rollen
hinein.

Wie gesagt, auch hier müssen alle mit anpacken, um etwas zu ändern.

Wer als Paar die freie Wahl der Lebensgestaltung hat, wählt,
unabhängig vom Geschlecht, dafür habe ich genügend Beispiele
in meinem Umfeld.

Wirklich Verteilung 50:50, oder sagen wir, da Umbruch in diesen Rollenklischees besteht: 70:30, dass die Männer statt der Frauen daheimbleiben? Oder, um die „beide arbeiten“ Variante nicht aus den Augen zu verlieren: 30% Frauen daheim, 40% beide können arbeiten, und wieder 30% Männer daheim? Dann wäre es der Idealzustand, den Du hier vorspiegelst.

Und Du wirst selten jemanden antreffen, der
mit seinem Leben wirklich zufrieden ist, weil dabei immer
etwas zu kurz kommt: Beruf - Ehe - Kindererziehung.

Ich wollte keineswegs jeden wunschlos glücklich machen, denn wunschlos ist kein Mensch wirklich glücklich. Ich meinte nur, und Du stimmst mir ja in vielem zu, dass noch viel zu tun ist, bis scheinbare Selbstverständlichkeiten aufgebrochen sind und wirkliche Wahlfreiheit besteht. Für mich bedeutet das: Weitergehen in Emanzipationsbestrebungen. Immer noch: Ich sage nicht „Frauen gegen Männer“. Vielmehr meine ich, dass beide Geschlechter gemeinsam daran arbeiten müssen.

Und, glaube mir, es reicht nicht, über die ach so böse Arbeitswelt zu jammern. Wir müssen es wirklcih selber anpacken.

Karin

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Ich meinte nur,
und Du stimmst mir ja in vielem zu, dass noch viel zu tun ist,
bis scheinbare Selbstverständlichkeiten aufgebrochen sind und
wirkliche Wahlfreiheit besteht. Für mich bedeutet das:
Weitergehen in Emanzipationsbestrebungen. Immer noch: Ich sage
nicht „Frauen gegen Männer“. Vielmehr meine ich, dass beide
Geschlechter gemeinsam daran arbeiten müssen.

Und, glaube mir, es reicht nicht, über die ach so böse
Arbeitswelt zu jammern. Wir müssen es wirklich selber
anpacken.

Kann ich nur unterschreiben, Karin, auch das was Claudia schreibt.
Vielleicht hat ja auch unsere ganze Aufteilung so ein paar Kinken und Macken, die wir zwar als selbstverständlich hinnehmen, die dies aber gar nicht sind:

Der Begriff „Familie“ z.B. wird hier immer als „Mama, Papa, Kinder“ interpretiert.
Als wir unseren Nachwuchs in die Welt setzten, war da ein Opa und eine Oma, die den Knaben versorgten - kein Problem für meine Frau sofort wieder Arbeiten zu gehen - ich war sowieso weit weg, auf See.
Wäre die generationenübergreifende „Großfamilie“ die gängige Variante, könnten wir uns viel von den Problemen ersparen, mit denen die Gesellschaft heute ringt, von Kinderbetreuung und Erziehung, über Arbeitszeiten, bis Altenpflege und Rentenversicherung würden sich ganz anders gestalten lassen.

Eine weitere Selbstverständlichkeit, die eigentlich gar keine ist: Warum ist Arbeit heutzutage grundsätzlich orts- und zeitgebunden?
Die hochgepriesene kommunikative Technik, der Rechnerverbund des Internet usw. erlauben es doch, eine Vielzahl von Tätigkeiten durchaus weitgehend zeit- und ortsunabhängig im häuslichen Umfeld zu erledigen. Was möchten denn die Arbeitgeber haben? Die Erledigung einer Aufgabe oder die Anwesenheit einer Person an einem bestimmten Ort für eine bestimmte Zeit? Unser Lohn ist zeitbezogen, nicht „erledigungsbezogen“. Ein Unsinn, der unnötig Büroraum, Infrastruktur, die tägliche Reise Millionen Beschäftigter von und zur Arbeitsstelle erfordert.
Eine grundsätzliche Änderung hier würde es erlauben, Familie und Beruf besser miteinander vereinbar zu gestalten.

In der Tat, Karin, eine Menge ist zu tun, es muß sich eine Menge ändern, in den Betrieben, in den Köpfen, in der Gesellschaft.

Grüße
Eckard.

hI,

Und am traurigsten stimmt mich, dass immer noch
Kinderlosigkeit als karrierefördernd angesehen wird. Wann
endlich kommt es auch in verantwortlichen Kreisen an, dass
Kinder erziehen einer der besten „Belastungstests“ ist, Vom
Organistationsbedarf in einer Familie ganz zu schweigen. Und
„belastbar“ soll doch heutzutage jeder im Beruf sein. Und wer
organisieren kann, hat das in der Arbeit nicht gleich schon
wieder verlernt.

dARAUF WIRST dU, SO SEHE ICH DAS, WAHRSCHEINLICH LANGE WARTEN MÜSSEN. eS IST, DIESEN eINDRUCK HABE ICH GEWONNEN, VÖLLIG IRRELEVANT, WAS dU KANNST. eS GEHT DARUM, DASS dU dEINE fÄHIGKEITEN NICHT NUR BEWEIST, SONDERN AUCH EINBRINGST. uND ZWAR NICHT IRGENDWANN EINBRINGST, WENN dU VIELLEICHT 40 BIST, SONDERN GERADE IN DEN jAHREN, IN DENEN DU AM LEISTUNGSFÄHIGSTEN BIST UND DAS SIND GERADE DIEJENIGEN, IN DENEN MAN AUCH AM BESTEN kINDER AUFZIEHT. iCH PROPHEZEIE, DASS SELBST, WENN EINES tAGES ALLE fÜHRUNGSPOSTEN IN DER iNDUSTRIE VON fRAUEN BESETZT SEIN SOLLTEN, SICH DIES NICHT ÄNDERN WIRD.

sCHADE!

unimportant

ein paar Punkte klären
Hallo Karin,

mir geht es um die eine oder andere prinzipielle Ansicht, die ich hier gerne darstellen möchte:

Es ruhig kann der Mann sein, der die Kinder zuhause betreut.
Aber wie oft macht dies der Mann? Das ist und bleibt für mich
ein Emanzipationsproblem. Frauen können immer noch nicht real
wählen. Männer müssen sich oft in ihrem Umfeld verteidigen,
wenn sie Elternzeit nehmen wollen.

In der Theorie betrachtet gebe ich Dir recht, es kann ruhig ein Mann sein, der statt Frau Zuhause ist. In der Praxis leistet man da manchen Männern einen Bärendienst, wenn frau dies um jeden Preis durchsetzt. Sprich, da muß einiges stimmen, damit der Mann mit diesem Leben zurechtkommt.
Ich habe bis jetzt 2 Männer als Vollzeitväter kennengelernt, die mit einigen Problemen zu kämpfen hatten. Es mangelt an gesellschaftlicher Anerkennung unter den Geschlechtgesnossen, das können harte, einsame Jahre für Männer sein. Wir Frauen haben es einfacher.
Den Wiedereinstieg in den Beruf haben sie sich vertraglich vom AG zugesichert, sonst würde sich die Wiedereingliederung in den Beruf sehr schwer gestalten…
Das Fordern ist das eine, das Machbar-machen ist das andere.

Aber es kann auch untertags eine Tagesmutter oder Krippe sein,
wenn beide Eltern sich nachher um den häuslichen Kram
kümmern.

Tagesmutter konnten wir uns nicht leisten. Der Einzelhandel (aus der Branche sind wir) hat familienfeindliche Arbeitszeiten, ich bin nie vor 21 Uhr nach Hause gekommen - das kam für mich als Mutter nicht mehr in Frage. Ein bißchen Einzelhandel ist nur als Verkaufsdepp in Teilzeit möglich… Krippenplätze gibt es nur für Alleinerziehende, in unserer Stadt zumindest.
Sprich: das eine kann man wollen, aber nicht alles ist möglich.

Und mit Deinem darauf
folgenden Absatz konnte ich leider in diesem Zusammenhang gar
nichts anfangen.

Geht es da um Emanzipation? Es geht um Rollen, um
Aufgabenerfüllung, die der ganzen Familie dienen soll, um
Verantwortlichkeiten, die aufgeteilt worden sind. Es ist
leichter seine Schienen sturheil nachzugehen, als
zwischendurch auszubrechen …
Also, ich habe immer Emanzopation dahingehend verstanden, dass

die - gar nicht so alten - Rollenklischees aufgebrochen
werden.

Was mich an manchen Emanzipationdiskussionen stört, ist die Aufforderung Rollen und Klischees aufzuzählen, die aufgelockert werden sollen. Dabei besteht die Gefahr, dass wieder Rollen und Klischees entstehen: „warum gehen die Männer nur arbeiten und die Frauen sind Hausfrau - sie könnten die Rollen tauschen, oder beide alles machen.“
Für manche Leute macht es Sinn, für manche eben nicht. Meine Nachbarin ist Gynäkologin hier im Krankenhaus. Ihr Mann ist Pfleger. Er paßt auf die Kinder auf, sie arbeitet. Die kommen damit klar.
Bei uns hätte der Rollentausch nicht gepaßt.

Dir fällt auf, dass so wenig Frauen und Männer Arbeit und Familienaufgaben teilen, nicht wahr? Vielleicht hat das auch etwas mit Rollenidentifikationen zu tun. Nicht jede Frau und nicht jeder Mann kommt mit dem Selbstbild als Teilzeitarbeitskraft und Teilzeitfamilienmensch zurecht. Emanzipation macht doch für den Menschen Sinn, der sich von einer ungeliebten Rolle befreien kann um das zu tun, was für ihn als Persönlichkeit wichtig ist.

Mir geht es nicht um Belastbarkeit, sondern um das
gesellschaftliche Ideal, dass zu unser aller Leben Kinder
dazugehört.

Wo ist da ein Widerspruch? Ich meinte hier nicht belastbar im
Sinne von Doppelbelastung, sondern von belsatbar durdch die
Anforderungen des Jobs.

Wer einen Job sucht, sollte dafür geeignet sein, also auch belastbar. Diese Fähigkeit steht für mich außerhalb einer Argumentation.
Aber unsere Gesellschaft fängt an ein Ideal von geschlechtslosen Intellektuellen zu idealisieren, Kinder sind Störfaktoren und Kostenfaktoren. Kinder sind keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern ein Lebensbereich, der irgendwie untergebracht sein will.
Das stört mich. Mir waren meine Kinder bisher so sehr wichtig, dass ich nur ein paar Hebel in Bewegung gesetzt habe, um auch mir gerecht zu werden.
Ich erlebe Berufstätige, die nach meinem Eindruck zuviele Hebel in Bewegung für ihren Beruf setzten, meist zu Lasten der Kinder, nicht zu Lasten der Männer. So für sich Emanzipation zu schaffen ist keine Kunst, sondern verantwortungslos von beiden Elternteilen. Wenn sich schon nicht die Männer für ihre Kinder verantwortlich fühlen, dann wenigsten die Frauen - das ist für mich eine Frage des Prinzips, die bewußt Kinder bekommen hat.

Und, glaube mir, es reicht nicht, über die ach so böse
Arbeitswelt zu jammern. Wir müssen es wirklcih selber
anpacken.

Auf die böse Arbeitswelt zu schimpfen reicht nicht, da hast Du recht. Aber es scheint in den Betrieben sich der beruflich austoben zu können, der zeitlich unbegrenzt zur Verfügung steht. Aber ich wünsche mir von Vorgesetzten und Kollegen die gleiche zeitliche Flexibilität, wie ich sie mir von meiner Familie hole. Leider gibt es querbeet genügend Leute, die so ihren Konkurrenzkampf gestalten. Wer da als Teilzeitkraft eine Oma hat, ist feinraus, und weiß diese Trumpfkarte auch auszuspielen.
Es ist (zumindest im Einzelhandel ist das so) grundsätzlich die Erwartungshaltung vorhanden, dass man ungeachtet der Öffnungszeiten von Kinderbetreuungsstätten zur Verfügung steht.
Nochmals, nicht jeder Beruf läßt sich mit Deinen Idealgedanken verknüpfen.

Nichtsdestoweniger, in der Theorie gebe ich Dir uneingeschränkt recht: es gilt in jeder Beziehung sich um Autonomie und Eigenständigkeit zu bemühen. Aber nicht immer ist die Berufstätigkeit das Allheilmittel dafür.

viele Grüße
Claudia

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Hallo Leute,

einigen habe ich ja direkt geantwortet.

Insgesamt scheint folgendes Bild sich abzuzeichnen:

Es gibt sie schon stärker als zu meiner Zeit, die
emanzipierten Menschen beiderlei Geschlechts. Diese sind auch
ganz offensichtlich der Ansicht, dass noch viel zu tun ist.

ich meine dass noch immer viel zu tun ist.
Meiner Ansicht nach hat bisher die Frauenbewegung versagt, weil sie sich um Peanuts gekümmmert hat, während grundlegende Dinge nicht einmal gestreift wurden. Und natürlich ist sie auch am Widerstand der Männer, aber auch der Frauen selber gescheitert.

Andererseits gibt es auch die, die zwar sagen: „Mädels tut
doch mal“ aber andererseits finden, dass es unbedingt
Frauensache sei, 6 (+x, falls mehr als ein Kind gewünscht
wird) Jahre aus dem Beruf auszuscheiden. Begründet wird das
mit der größeren Bindung der Mutter an die Kinder.

Naja, die Frau kann sich aber schon noch den Vater ihrer Kinder aussuchen, wenn diese Punkte nicht schon vorher geklärt sind und sie trotzdem schwanger wird, muß sie sich den Vorwurf gefallen lassen, zuwenig verantwortungsvoll gewesen zu sein.

Sollte es
aber zur Scheidung kommen, dann wird wieder ebendieselbe
größere Bindung an die Mutter als Entfremdung angekreidet.

Ich nehme an, Du meinst Ver fremdung gegenüber dem Vater?

Interssanterweise scheint sich diese Ansicht mit. „Wir haben
schon genug in Sachen Emanzipation erreicht!“ zu decken.

Womit wir wieder bei der ursprünglichen Frage wären, was ist eigentlich Emanzipation? Oder besser: Wollen sich die Frauen gegenüber den Männern wirklich emanzipieren? Es geht ja dabei nicht nur um die Benachteiligungen, die den Faruen widerfahren sind, sondern auch um die Benachteiligungen, die den Männern widerfahren sind (unterschiedliches Pensionsalter und dergleichen) und da bin ich mir nicht sicher, ob das die Frauen wollen.

Und am traurigsten stimmt mich, dass immer noch
Kinderlosigkeit als karrierefördernd angesehen wird.

Ist es auch, denn wer kann täglich 12 Stunden arbeiten und noch Zeit für seine Kinder haben? Ich denke auch, daß sich Kinder und Karriere nicht vereinbaren lassen, auch wenn das manche nicht akzeptieren wollen. Eines von beiden bleibt einfach auf der Strecke.

Wann
endlich kommt es auch in verantwortlichen Kreisen an, dass
Kinder erziehen einer der besten „Belastungstests“ ist, Vom
Organistationsbedarf in einer Familie ganz zu schweigen. Und
„belastbar“ soll doch heutzutage jeder im Beruf sein. Und wer
organisieren kann, hat das in der Arbeit nicht gleich schon
wieder verlernt.

Das ist nicht der Punkt, es geht darum, daß ich manchmal an Besprechungen nicht teilnehmen kann, weil ich zum Beispiel meine Tochter vom Kindergarten holen muß.

Ich danke allen, die sich hier beteiligt haben.

Gruß, Karin

Wenn es um Kinder und/oder Haushalt geht, so ist das sicher in vielen Haushalten so, daß die Frauen das Gros der Arbeit erledigen, aber den Mann, der sich da offenbar weigert, haben sich diese Frauen selber ausgesucht. Ich kann auch nicht soviel wie meine Frau machen, weil ich zwischen 15 und 25 Überstunden in der Woche mache und meine Frau ihre 38,5 Stunden nahezu nie überschreitet. Aber wir haben kein Problem damit. Wenn eine Frau Karriere machen will und Kinder haben will, dann muß sie sich einen Mann suchen, der bereit ist, auf seine Karriere zu verzichten, wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß, geht nicht.

liebe Grüße

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Naja, die Frau kann sich aber schon noch den Vater ihrer
Kinder aussuchen, wenn diese Punkte nicht schon vorher geklärt
sind und sie trotzdem schwanger wird, muß sie sich den Vorwurf
gefallen lassen, zuwenig verantwortungsvoll gewesen zu sein.

Gelle, und wenn sie die Pille nicht verträgt, von der Spirale dauernd Blutungen kriegt, und der Mann sich weigert, alternative Empfängnisverhütung zu aktzeptieren, isse auch selber schuld, oder?

Sollte es
aber zur Scheidung kommen, dann wird wieder ebendieselbe
größere Bindung an die Mutter als Entfremdung angekreidet.

Ich nehme an, Du meinst Ver fremdung gegenüber dem
Vater?

Also, ich kann den Sinn einer Aussage verfremden, ein Bild durch übermalen verfremden, aber in meinem Wörterbuch heißt es „einen Menschen einem anderen entfremden“. „Ent“ ist hier separierend nicht verneinend gemeint.

(unterschiedliches Pensionsalter und
dergleichen) und da bin ich mir nicht sicher, ob das die
Frauen wollen.

also, ich hoffe, dass ich bis 65 Jahre arbeiten darf, sonst kriege ich defnitiv zu wenig Rente.

Ist es auch, denn wer kann täglich 12 Stunden arbeiten und
noch Zeit für seine Kinder haben?

Ich behaupte, dass man nich 12 Stunden am Tag arbeiten muss, auch wenn man Verantwortung für andere trägt.

Das ist nicht der Punkt, es geht darum, daß ich manchmal an
Besprechungen nicht teilnehmen kann, weil ich zum Beispiel
meine Tochter vom Kindergarten holen muß.

Der Arbeitstag hat 8 Stunden, ich behaupte, dass die Besprechung nicht um 16:00 Uhr nachmittages (im Falle von Ganztagskindergartenbetreuung) angesetzt werden muss.

Wenn es um Kinder und/oder Haushalt geht, so ist das sicher in
vielen Haushalten so, daß die Frauen das Gros der Arbeit
erledigen, aber den Mann, der sich da offenbar weigert, haben
sich diese Frauen selber ausgesucht.

Man merkt, dass Du keine Frau bist und es daher nicht nötig hattest, nach einem Mann zu suchen, der einen Rollentausch akzeptiert.

Aber wir haben kein Problem damit.

Zumindestens Du nicht, Deine Frau hat hier (nach meinem Wissen) nicht geantwortet.

Wenn eine Frau Karriere machen will und Kinder haben
will, dann muß sie sich einen Mann suchen, der bereit ist, auf
seine Karriere zu verzichten, wasch mir den Pelz, aber mach
mich nicht naß, geht nicht.

Siehe oben: Wo sind sie, diese Männer, die das so gerne machen, wie Du es hier hinstellst? Und wo das Umfeld, das diesen Rollentausch als selbstverständlich nimmt?

Lieben Gruß, Karin

Und hinterher noch zum Schmunzeln…

Oder sehe ich doch hier etwas falsch und bin eine
ewig-gestrige Emanze?

Gruß, Karin

Hör mal rein, dann weisst Du’s! :wink:

http://80.86.187.12/potu.org/bodo_wartke_-_die_frau_…

Vorsicht: 12,2 MB - lohnt sich aber :smile:

Gruß,

Doc.

Hallo Claudia,

mir geht es um die eine oder andere prinzipielle Ansicht, die
ich hier gerne darstellen möchte:

Eigentlich wollte ich hier ja abschließen, aber einiges stößt mir dann doch wieder auf. Also probier ich es nochmal.

In der Theorie betrachtet gebe ich Dir recht, es kann ruhig
ein Mann sein, der statt Frau Zuhause ist. In der Praxis
leistet man da manchen Männern einen Bärendienst, wenn frau
dies um jeden Preis durchsetzt. Sprich, da muß einiges
stimmen, damit der Mann mit diesem Leben zurechtkommt.
Ich habe bis jetzt 2 Männer als Vollzeitväter kennengelernt,
die mit einigen Problemen zu kämpfen hatten. Es mangelt an
gesellschaftlicher Anerkennung unter den Geschlechtgesnossen,
das können harte, einsame Jahre für Männer sein. Wir Frauen
haben es einfacher.

Haben wirklich die Frauen es einfacher, mit der mangelnden gesellschaftlichen Anerkennung der Elternarbeit klar zu kommen? An anderer Stelle beklagst Du Dich, dass Vollzeit beruftätige Frauen auf Vollzeit-Hausfrauen herabsähen…

Den Wiedereinstieg in den Beruf haben sie sich vertraglich vom
AG zugesichert, sonst würde sich die Wiedereingliederung in
den Beruf sehr schwer gestalten…

Das muss doch auch für Männer gehen.

Das Fordern ist das eine, das Machbar-machen ist das andere.

Das Machen ist nochmal etwas Anderes. Wenn wir uns seinerzeit beschieden hätten: „Was, Abitur! Und jetzt auch noch studieren? Und das alles für den Beruf Hausfrau und Mutti?“ dann stünden die Frauen heute noch deutlich anders da. Ja, ich habe vor 30 Jahren, als ich Abitur machte, sowas noch gehört.

Krippenplätze gibt es nur für Alleinerziehende,
in unserer Stadt zumindest.
Sprich: das eine kann man wollen, aber nicht alles ist
möglich.

Oder aber aufstehen und dafür kämpfen, dass es anders wird.

Dir fällt auf, dass so wenig Frauen und Männer Arbeit und
Familienaufgaben teilen, nicht wahr? Vielleicht hat das auch
etwas mit Rollenidentifikationen zu tun. Nicht jede Frau und
nicht jeder Mann kommt mit dem Selbstbild als
Teilzeitarbeitskraft und Teilzeitfamilienmensch zurecht.

Jetzt zumindestens noch nicht, ich sagte ja, es gibt viel zu tun.
Und nicht jede Frau kommt mit dem Bild „Heimchen am Herd“ zurecht, nur weil sie Kinder möchte.

Nochmals, nicht jeder Beruf läßt sich mit Deinen Idealgedanken
verknüpfen.

Es gab Zeiten, da ließ sich Berufstätigkeit in den Köpfen überhaupt nicht mit Familie vereinbaren. Der Ehemann durfte noch darüber bestimmen, ob seine Frau arbeiten gehen darf. Sollte dieser Zustand aus den 70ern beibehalten werden?

Claudia, ich bin ein wenig enttäuscht, dass Du immer mit der Gegenwart argumentierst und entweder übersiehst oder nicht sehen willst, dass ich von der Zukunft geschrieben habe.

Mir ist klar, dass sich heute noch vieles nicht durchsetzen lässt. Aber für mich ist das kein Grund, alles so festzementiert zu sehen. Als Studentin der Elektrotechnik (als meine Tochter in den Kindergarten kam) und später als Technische Redakteurin hatte ich es sicher leichter als Du im Einzelhandel, mit den heutigen Einrichtungen Beruf und Kind (Partner war aus verschiedenen Gründen nich) zu vereinbaren. Aber, und das möchte ich noch einmal betonen: Für mich ist das kein Grund zu sagen: Gut, mehr geht nicht, also müssen wir uns mit dem Erreichten bescheiden.

Aber vertiefen will ich das jetzt nicht mehr. Ich werde, falls Du nochmal antwortest, einfach akzeptieren müssen, dass Du meinen Zukunftsideen, denen ich nicht zuletzt für meine gerade studierende Tochter und ihre Generation nachhänge, aus welchem Grund auch immer nicht folgen magst.

Lieben Gruß, Karin