Was darf man noch von Lehrern erwarten?

Hallo liebe www-Mitglieder!
Ich hatte zwar schon ansatzweise in dieser Richtung gepostet, aber der Frust wird immer größer, sodass ich es mal heute auf einen Punkt bringen muss und mit Interesse Eure Infos erwarte, welche Erfahrungen Ihr so gemacht habt.

Ich bin in einer Eltern-AG in der Schule meiner Tochter. Was sich als richtige instinktive Entscheidung herausstellte. Beziehungen und Infoquellen sind eben alles heutzutage. Ich habe unsere Schulpflegschaftsvorsitzende und deren Vertreterin kennen gelernt. Die sitzen schließlich an der Quelle,was Schulinterna angeht.

Und was dabei raus kam: Lehrer sind grundsätzlich nicht an zusätzlicher Arbeit oder Initiative interessiert!!! Und das gilt nicht nur für die erwähnte Schule, sondern auch für andere staatlichen Schulen in unserem Umkreis. ( Einige Mütter haben auch Kinder in anderen Schulen und konnten ihre Erfahrung einbringen)
Wir Eltern sind ja rührig und wollen für die Kids vieles möglich machen und arbeiten auch daran.

Aber das wollen die meisten Lehrer nicht - nicht mehr Arbeit, bloss nicht.

Ein im Rückblick ganz schlimmer Punkt ist der, dass man auch von der Grundschule in keinster Weise informiert wird. Dass es z.B. Tests gibt für Kids, die zwischen Entscheidung für Realschule oder Gymnasium stehen. Nö, würde ja Arbeit bedeuten. Den Schritt zum Schulamt machen ja die wenigsten. Ich wollte ja auch keinen Stress machen, aus Angst, dass meine Tochter dadurch Nachteile hat.
Schließlich ist kein Mensch wirklich objektiv und dann werden Entscheidungen aus dem Bauch getroffen, weil man Querulanten ja nicht mag.

Und auf der weiterführenden Schule wird man dann im Glauben gelassen, dass der geforderte Notendurchschnitt von 2,0 alle Noten betrifft, dabei sind nur die Fächer mit Klassenarbeiten gemeint.
Man ist nicht interessiert, Empfehlungen auszusprechen, weil man damit ein persönliches Risiko eingeht.

Ich weiß ja auch nicht, wie die Kontakte in unserem kleinen Kreis D… sind. Da wird so mancher Pädagoge auch Leute beim Schulamt kennen und es bestehen mit Sicherheit Seilschaften.
Ich kann mir nur vorwerfen, dass mir solche Gedankengänge einfach zu spät gekommen sind. Ich war immer so mit der Bewältigung meines Lebens mit Familie und Studium konzentriert, dass ich kaum dazu kam, mal rechts und links zu schauen.

Nun habe ich mich seit letztem Jahr ganz intensiv auf Infos beim Kultusministerium in Düsseldorf gestürzt, auf Ausarbeitungen zum Thema Schule und Schulempfehlungen. Es ist wahnsinnig interessant. Und es ist wahnsinnig, wie eklatant Theorie und Praxis hier auseinandergehen.
Und überall wird man in dem Glauben gelassen, dass ja alle Entscheidungen der Lehrpersonen nur zum Besten des Kindes geschehen.

Ich kann nur sagen: Eltern, macht Euch gründlich schlau, dann geht mit viel Fingerspitzengefühl daran, für Eure Kinder die Schulkarriere (egal in welcher Richtung, ist jetzt nicht auf Gymnasium gemünzt) zu planen und immer freundlich, aber bestimmt, mit den Lehrpersonen zusammenzuarbeiten. Aber immer im Blick darauf, was das Kind wirklich leisten kann und was nicht. Ich bin auch der Meinung, dass man das Kind fördern und fordern, aber nicht überfordern sollte. Jeder findet seinen Weg im Leben, das muss nicht der sein, den Eltern im Auge haben. Es gibt auch viel Schönes neben der Schule, was Kids begeistern und ihnen Freude bringt.
Es steht ausserdem nirgendwo geschrieben, dass man von Kindern jeglichen Misserfolg fernhalten soll - gerade durch Lösung von Problemen lernt man und man wächst daran. Wir Eltern können die vertrauensvolle Basis dazu bieten, aber nicht die Richter über die Leistungen der Kids spielen. Und eben nicht alle Hindernisse aus dem Weg räumen. Man ist immer versucht dazu, das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Ich habe das Gefühl, dass die ganze Argumentation vom „Fernhalten von Misserfolgen in der Schule“ zum Selbstläufer geworden ist und heute eher bedeutet, dass man Lehrer nicht mit Kindern mit Schulproblemen belasten soll. Sicher, Misserfolge fühlen sich für Kinder schlimm an. Aber man kann trösten und helfen als Eltern. Pauschalurteile sind immer falsch - wenn Misserfolg, dann muss man sehen, wie gravierend das ist, was dazu führte. Und das ist bei jedem Kind eine andere Ursache oder eine andere Gewichtung von beteiligten Ursachen. Der Mensch ist eben recht komplex. Wird hier falsch angesetzt, dann hat das erst schlimme Folgen.

LG
Andrea

Hallo liebe www-Mitglieder!
Ich hatte zwar schon ansatzweise in dieser Richtung gepostet,
aber der Frust wird immer größer, sodass ich es mal heute auf
einen Punkt bringen muss und mit Interesse Eure Infos erwarte,
welche Erfahrungen Ihr so gemacht habt.

Ich bin in einer Eltern-AG in der Schule meiner Tochter. Was
sich als richtige instinktive Entscheidung herausstellte.
Beziehungen und Infoquellen sind eben alles heutzutage. Ich
habe unsere Schulpflegschaftsvorsitzende und deren Vertreterin
kennen gelernt. Die sitzen schließlich an der Quelle,was
Schulinterna angeht.

Und was dabei raus kam: Lehrer sind grundsätzlich nicht an
zusätzlicher Arbeit oder Initiative interessiert!!!

Das ist natürlich eine Behauptung, die so generell völlig falsch ist. Mit absoluter Sicherheit gibt es sehr viele Lehrer, die viel neben dem Unterricht für ihre Schüler arbeiten.

Und das gilt nicht nur für die erwähnte Schule, sondern auch für
andere staatlichen Schulen in unserem Umkreis. ( Einige Mütter
haben auch Kinder in anderen Schulen und konnten ihre
Erfahrung einbringen)
Wir Eltern sind ja rührig und wollen für die Kids vieles
möglich machen und arbeiten auch daran.

Lehrer auch.

Aber das wollen die meisten Lehrer nicht - nicht mehr Arbeit,
bloss nicht.

Immer wieder erstunlich, woher die Leute das Recht nehmen, so über andere Menschen und Berufsgruppen zu urteilen, obwohl sie nur einen kleinen Einblick bekommen. Zu allem eine Meinung, von nichts eine Ahnung.

Ein im Rückblick ganz schlimmer Punkt ist der, dass man auch
von der Grundschule in keinster Weise informiert wird. Dass es
z.B. Tests gibt für Kids, die zwischen Entscheidung für
Realschule oder Gymnasium stehen. Nö, würde ja Arbeit
bedeuten. Den Schritt zum Schulamt machen ja die wenigsten.
Ich wollte ja auch keinen Stress machen, aus Angst, dass meine
Tochter dadurch Nachteile hat.

Und solche mittelalterlichen Vorstellung gehören zu den genannten Äußerungen natürich dazu. Schon mal so etwas erlebt?

Schließlich ist kein Mensch wirklich objektiv und dann werden
Entscheidungen aus dem Bauch getroffen, weil man Querulanten
ja nicht mag.

Ein Glück, dass hier so objektiv argumentiert wird. Wo kämen wir denn hin, wenn man hier an dieser Stelle aus dem Bauch heraus Kritik üben dürfte.

Und auf der weiterführenden Schule wird man dann im Glauben
gelassen, dass der geforderte Notendurchschnitt von 2,0 alle
Noten betrifft, dabei sind nur die Fächer mit Klassenarbeiten
gemeint.
Man ist nicht interessiert, Empfehlungen auszusprechen, weil
man damit ein persönliches Risiko eingeht.

Ich weiß ja auch nicht, wie die Kontakte in unserem kleinen
Kreis D… sind. Da wird so mancher Pädagoge auch Leute beim
Schulamt kennen und es bestehen mit Sicherheit Seilschaften.

Klar, alles Geklüngel und Filz - und alle gegen mich.

Ich kann mir nur vorwerfen, dass mir solche Gedankengänge
einfach zu spät gekommen sind. Ich war immer so mit der
Bewältigung meines Lebens mit Familie und Studium
konzentriert, dass ich kaum dazu kam, mal rechts und links zu
schauen.

Wie wäre es mit geradeaus?

Nun habe ich mich seit letztem Jahr ganz intensiv auf Infos
beim Kultusministerium in Düsseldorf gestürzt, auf
Ausarbeitungen zum Thema Schule und Schulempfehlungen. Es ist
wahnsinnig interessant. Und es ist wahnsinnig, wie eklatant
Theorie und Praxis hier auseinandergehen.
Und überall wird man in dem Glauben gelassen, dass ja alle
Entscheidungen der Lehrpersonen nur zum Besten des Kindes
geschehen.

Oh, Gott, natürlich ist dem nicht so. Alle Lehrer sind nur dazu da, die Schüler zu schikanieren, ungerecht zu bewerten, die Eltern abzubügeln, so schlecht zu unterrichten und PISA zu versauen. Das macht denen so richtig Spaß! Und dann noch A13!

Ich kann nur sagen: Eltern, macht Euch gründlich schlau, dann
geht mit viel Fingerspitzengefühl daran, für Eure Kinder die
Schulkarriere (egal in welcher Richtung, ist jetzt nicht auf
Gymnasium gemünzt) zu planen und immer freundlich, aber
bestimmt, mit den Lehrpersonen zusammenzuarbeiten.

Nanü, Zusammenarbeit? Das würde ich nicht machen. Lehrer sind doch so böse.

Aber immer im Blick darauf, was das Kind wirklich leisten kann und was
nicht. Ich bin auch der Meinung, dass man das Kind fördern und
fordern, aber nicht überfordern sollte.

Aha, danke für den Hinweis. Das sollte man den Lehrern sagen, das habe sie bestimmt nocht nie gehört.

Jeder findet seinen Weg im Leben, das muss nicht der sein, den Eltern :im Auge
haben. Es gibt auch viel Schönes neben der Schule, was Kids
begeistern und ihnen Freude bringt.
Es steht ausserdem nirgendwo geschrieben, dass man von Kindern
jeglichen Misserfolg fernhalten soll - gerade durch Lösung von
Problemen lernt man und man wächst daran. Wir Eltern können
die vertrauensvolle Basis dazu bieten, aber nicht die Richter
über die Leistungen der Kids spielen. Und eben nicht alle
Hindernisse aus dem Weg räumen. Man ist immer versucht dazu,
das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Ich habe das Gefühl, dass die ganze Argumentation vom
„Fernhalten von Misserfolgen in der Schule“ zum Selbstläufer
geworden ist und heute eher bedeutet, dass man Lehrer nicht
mit Kindern mit Schulproblemen belasten soll. Sicher,
Misserfolge fühlen sich für Kinder schlimm an. Aber man kann
trösten und helfen als Eltern.

Pauschalurteile sind immer

falsch -

DANKE für diesen Satz!

wenn Misserfolg, dann muss man sehen, wie gravierend
das ist, was dazu führte. Und das ist bei jedem Kind eine
andere Ursache oder eine andere Gewichtung von beteiligten
Ursachen. Der Mensch ist eben recht komplex. Wird hier falsch
angesetzt, dann hat das erst schlimme Folgen.

Amen.

LG
Andrea

Guten Tag,

bevor noch mehr Eltern/Lehrer-Polemik losgetreten wird: Lies dir doch mal diesen Artikel durch http://www.zeit.de/2006/51/B-Lehrer .Die google-Suche liefert noch viel mehr http://www.google.de/search?as_q=studie+belastung+le…

Ein Bekannter von mir ist Psychiater und Psychotherapeut. Eines seiner geflügelten Worte: „Wenn ich alle Lehrer wieder hinkriege, die bei mir in Behandlung sind, dann kann man eine neu Schule bauen.“

Gruß
gargas

Hi,

Und was dabei raus kam: Lehrer sind grundsätzlich nicht an
zusätzlicher Arbeit oder Initiative interessiert!!!

sowas. Ich kenne vorwiegend Lehrer, die gerne mehr Initiative ergreifen würden, aber von der Schulleitung gestoppt werden. Die sich reinhängen und planen und machen, nur um dann aufzulaufen. Da kann man bestimmt verstehen, wenn mit der Zeit die Motivation nachlässt.

Dazu kommt, dass man sich fragen muss, wofür das alles gut sein soll. Wenn die Schulstunde zu 2/3 daraus besteht, sich mit ein paar störenden Schülern auseinanderzusetzen und nur zu 1/3 aus tatsächlichem Unterricht. Das zermürbt mit der Zeit. Und da ist manch einer sicher froh, wenn er heim auf die Couch darf und sich nicht weiter mit der Schule und ihren Insassen beschäftigen muss.

Darum: Bitte immer auch mal in die andere Seite reinversetzen.

Gruß
Cess

Liebe Andrea,

ich kann Dir nur von meiner Erfahrung berichten. Gestern abend gerade, hatten wir eine Veranstaltung für die Eltern der 4. Klasse in unserer Grundschule. Bei dieser Veranstaltung wurde uns alles gesagt was wir wissen müssen. Auch das ganze Prozedere mit der Empfehlung, mit den verschiedenen Möglichkeiten, die es gibt, die Tests usw. und was für Möglichkeiten unser Schulsystem eigentlich bietet, wurde uns alles bis aufs kleinste erklärt. Wir konnten Fragen stellen und es konnte auch diskutiert werden. In den nächsten 3 Wochen finden nochmal individuelle Gespräche statt. Bei dieser Veranstaltung waren beide Klassenlehrer und auch die Fachlehrer samt Rektor vertreten - ich fand das toll und ich empfand die Lehrer auch wirklich engagiert in dem was sie tun.
In der gesamten Schullaufbahn von meinem Großen bin ich natürlich mit guten, sehr engagierten und auch weniger guten Lehrern zusammengekommen. Die Guten haben überwiegt in beiden Schulen (wir sind umgezogen als mein Großer in der 1. Hälfte der 2. Klasse war).
Gerade in den letzten beiden Jahren habe ich sehr viel Einsatz bei seiner Klassenlehrerin gesehen, obwohl sie schon nicht mehr die jüngste ist (Mitte 50 und damit meine ich nicht das sie alt ist, sondern, dass sie schon viele Jahre Schule hinter sich hat, die vielleicht die Motivation hemmen könnten) war sie immer auch für Extraveranstaltungen und Ausflüge, Exkursionen und Stammtische zu haben und hat nie den Eindruck gemacht, dass ihr das jetzt zu viel wird.
In der ersten Schule war es genauso. Mir war manchmal das große Engagement fast zuviel - wir Eltern mussten ja auch immer mit anpacken :smile:.l
Vielleicht hatte ich auch einfach nur Glück, dass mein Sohnemann an so gute Schulen geraten ist. Ich bin jetzt nur gespannt ob das in der weiterführenden Schule genauso geht.
Das war jetzt so meine Erfahrung zu dem Thema.

Viele Grüße
Simone

Hi!

Und was dabei raus kam: Lehrer sind grundsätzlich nicht an
zusätzlicher Arbeit oder Initiative interessiert!!!

So grundsätzlich würde ich das nicht sehen.

Darum: Bitte immer auch mal in die andere Seite reinversetzen.

Das fiel mir auch als Erstes ein. So nachvollziehbar dein Ärger in Eurem speziellen Fall ist, so würde ich versuchen, nach den Gründen zu forschen. Wer engagierter Lehrer ist oder so jemanden gut kennt, weiß, unter welchen Bedingungen diese oft arbeiten und wie sie ausgebremst werden.

Eigentlich sollten ja Lehrer und Eltern zusammen arbeiten. Sie haben ja ein gemeinsames Ziel: Unsere Kinder heil durch die Schulzeit bringen. Deshalb habe ich immer ein ungutes Gefühl, wenn da Kriegsfronten zwischen „Den Eltern“ und „Den Lehrern“ eröffnet werden. Auf beiden Seiten ist die Intelligenz gleich verteilt, Faule und Deppen gibt es in beiden Lagern. Die echten Mißstände liegen meiner Meinung nach woanders, in den Strukturen, im Organisatorischen.

Hut ab vor Deinem Engagement, das würde vielen Eltern gut zu Gesicht stehen und manchen Lehrer oder Rektor muß man ab und an schon ein wenig aufwecken aus dem Beamtenschlaf (ich meine das ausdrücklich nicht allgemein). Es wäre sicher fruchtbar, sich mit den Lehrern zusammenzutun und an einem Strang zu ziehen.

Viel Erfolg
kernig

Hallo, vorweg - wer diesen Beitrag lesen will - sollte ihn zu Ende lesen oder es ganz lassen, denn sonst bekommt er was in den falschen Hals.

Es ist schade, dass solche Kritik - die ja auch mal berechtigt angebracht wird - immer so pauschalisierend wirkt. Und ich will einmal eine Lanze brechen für all die, welche bei all dieser Kritik immer übersehen werden, die sich regelrecht den A… für Eltern und Kids aufreißen und das gerne (!) und dann zum Dank solche pauschalisierenden Beiträge lesen müssen. Ich empfinde eine tiefe Enttäuschung darüber, dass man nicht auch einmal diejenigen sieht, die hart in diesem Job arbeiten.

Ich selbst habe zwei Studien hinter mir: Lehramt und BWL. Als Lehrerin hatte ich eine 80 Stundenwoche. Ungelogen und mein Mann kann ein Lied davon singen. Dass ich das nicht lange ausgehalten habe, kann man sich zusammenreimen. Nach nur drei Jahren hatte ich einen völligen Zusammenbruch, nachdem ich nachweislich wegen Stress mein Baby verloren habe. Ich frage daher - wer sieht die andere Seite? Wer fragt nach den Gründen, warum so wenig Lehrer bereit sind, ihre Zeit noch zusätzlich zu opfern? Ich weiß aus meinem ehemaligen Kollegenkreis, dass viele so wie ich anfangs sehr enthusiastisch waren und viel gegeben haben. Aber für welchen Preis? Schau dir doch mal die Junglehrer an, die keine Familie haben. Ich würde sagen, dass 75% alles für diesen Job tun und locker an eine 70 Stundenwoche kommen. Aber glaubst du, das lässt sich auf Dauer aushalten? Zumal man als Lehrer ständig hört, man würde nicht genug tun. Selbst wenn man sich reinhängt, ein Danke bekommt man kaum zu hören. Aber Fehler werden einem ewig nachgetragen. Schau in die Kollegien, die bestehen nicht nur aus Junglehrern und wenn auf die Schultern der wenigen Junglehrer möglichst viel aufgelegt wird, sind die schnell verbraucht. Aber viele der älteren Kollegen können eben nicht mehr, denn sie haben anfangs genau dasselbe mitgemacht und sind jetzt ausgelaugt und wissen auch, dass sich so eine Aufopferung kaum lohnt. Denn mittlerweile habe sie auch Familie!!! Und nun ziehen sie ihre Grenzen - harte Grenzen. Am Lehrerbild hat sich ja bis heute kaum was geändert…es sind immer noch die faulen Säcke. Dabei gibt es so viele Lehrer, die wahnsinnig viel tun. Aber selbst das ist ja nie ausreichend. Natürlich ärgere ich mich auch darüber, dass an den jungen Lehrern so viel hängen bleibt, denn wenn alle mit anpacken würden, wäre es eine gute Verteilung und die Wünsche der Eltern auch angehbar. Aber das System frisst, saugt aus. Da ist es schwer, diesen Teufelskreislauf zu durchbrechen.

Auch ich habe Kritik zu äußern: Ich habe meinen Beruf geliebt und ein unheimlich schlechtes Gewissen gegenüber Eltern und Kids gehabt, wenn an unserer Schule etwas ausfiel. Ich habe immer „Hier!“ geschrieen, wenn es was zu vertreten gab, Not am Mann war usw. Ich habe jede Fortbildung mitgenommen und habe neben meiner Lehrerausbildung 14 Zusatzqualifikationen als LRS-Beauftragte, Beratungsbeauftragte, Schulprojektmanagerin, Pädagogische Beraterin, Netzwerkbeauftragte, Gewältpräventonsbeauftragte, Lernmethodenbeauftragte, Neue Medien-Beauftragte etc. um nur einige zu nennen. Der neue Bildungsplan kam und wir haben ihn in wenigen Wochen an unserer Schule zu perfektionieren versucht. Ich habe in meiner Zeit als Lehrerin in jedem Jahr bis zu 8 AGS (Theater, Schulhausverschönerung, Schulzeitung, Schulhomepage, Foto, LRS, Tanz, Streitschlichter)zu meinem vollen Lehrauftrag (ich unterrichtete zudem 7 Fächer) und als Klassenlehrerin geleitet, für die ich keine Anrechnungsstunden und keine Entlohnung bekam - und für meine genannten Zusatzaufgaben insgesamt gerade mal 2 Stunden. Zu meiner LRS-Beauftragung habe ich 2 Mal im Monat Eltern in LRS fortgebildet, was mir auch nie angerechnet oder bezahlt wurde. Wenn ich krank wurde, habe ich meine Stunden weiterhin vorbereitet und sie den Krankheitsvertretungen zukommen lassen (das ist übrigens an unserer Schule so üblich - da kann man sogar in den Wehen liegen und es muss gemacht werden). So könnte ich Seiten füllen.

Warum ich zusammengebrochen bin? Weil Eltern nur genommen haben, ein Danke war kaum zu hören, geschweige denn eine Mitarbeit der Eltern zu sehen. Meine Schulleitung hat mich als Aushängeschild benutzt und meine Qualifikationen im Schulprofil verankert, aber ein Danke habe ich nie gehört - im Gegenteil, nachdem ich so viel geboten habe, konnte man nicht nachvollziehen, dass ich so krank geworden bin, dass gar nichts mehr ging und ich musste mir Eltern anhören, die sich bei mir beschwert haben, warum die AGS nicht weitergehen und warum andere in den Genuss von LRS-Fortbildungen kamen, sie aber nicht mehr und ob ich das nicht ungerecht finde. Ich wurde telefonisch bombardiert und keiner hat Rücksicht darauf genommen, dass ich erst einmal verarbeiten musste, dass ich mein Kind verloren habe. Ich habe mir Vorwürfe für mein Handeln gemacht, was ich aber tat, weil ich anderen helfen wollte. Ich nahm den Stress in Kauf und habe das Leben meines Kindes geopfert! Und ich kann dir sagen, was persönlichen Verzicht bedeutet, bin ich nicht die einzige in diesem Beruf. Und ich frage mich, wann gewisse Eltern aufwachen und das mal erkennen und beginnen, ihre Energien anders zu kanalisieren.

Glaubst du allen Ernstes, dass du so wie du es jetzt versuchst etwas ändern kannst? Glaubst du allen Ernstes, dass alle Lehrer faule Säcke sind? Glaubst du nicht, du solltest erst einmal den nötigen Respekt für diesen Beruf empfinden, sehen, dass es auch andere Lehrer gibt und über das Schätzen der Arbeit des Lehrers gemeinsam an Problemen arbeiten? Du verhärtest mit dieser einseitigen Sicht doch nur die Fronten. Such dir doch Lehrer, die ihren Job lieben und noch die Kraft haben, für ihn zu leben. Und du kannst mir nicht sagen, dass es keine gäbe. Danke ihnen für ihre Arbeit und biete eure wertvolle Unterstützung als Eltern an. Wer würde ehrlich gemeinte Unterstützung als Lehrer nicht annehmen wollen?! Nur so kann es laufen! Enthusiasten bewegen, aber nur, wenn auf beiden Seiten keiner alleine bleibt und die Arbeit aufgeteilt wird und man sich gegenseitig wertschätzt!!! Viele Lehrer wirst du nicht mehr ändern können. Ich werde mich in diesen Job auch nie nie nie wieder reinhängen, denn ich habe einen sehr sehr hohen Preis bezahlt - für meinen Enthusiasmus - und das, weil mich kaum einer unterstützt hat: weder die Eltern, noch die Kollegen, noch die Schule noch die Schulaufsicht. (Vielleicht sind wir beide an den falschen Schulen?) Jeder hat nur genommen, was er kriegen konnte. Ich habe für fremde Menschen meine Möglichkeit auf eine Familie mit Kindern aufgegeben. Das ist ein hoher Preis. Und wenn ich solche Beiträge wie deine lese, frage ich mich, ob sich das gelohnt hat. Und ich hoffe, ich kann diese Frage mit Ja beantworten und dich aufrütteln und bitten, anders an die Sache ranzugehen. Positiv, respektvoll, wertschätzend - auch bei euch gibt es irgendwo Lehrer, mit denen gemeinsam Ziele verwirklicht werden können. Ich hoffe, du findest sie. Denn die Lehrer, die etwas bewegen wollen, werden bald merken, dass ihre Arbeit an anderer Stelle mehr geschätzt wird und so wie ich gehen. Vielleicht musst du suchen, aber auch Lehrer haben oft nach Eltern zu suchen, die einen unterstützen, denn es gibt genauso viele Eltern, die ihre Erziehungsarbeit anderen überlassen. Und das regt mich auf und ich könnte zu Pauschalisierungen neigen!

Viele Grüße von Kim

Hi,

zunächst muss ich sagen, dass ich dein Schicksal echt hart finde und ich es sehr bewundernswert finde, wie du dich als Lehrerin einsetzt oder eingesetzt hast. Ich kann auch nachvollziehen, dass du dies jetzt nicht mehr tust und mir wird klar, warum du manchmal so heftig auf das reagierst, was hier manchmal vom Stapel gelassen wird. Du bist sicherlich ein Riesenverlust für deine Schule, den sie sicherlich aber erst hinterher bemerkt haben, oder?

Ich denke du hast Recht: Wir sehen immer nur unseren kleinen Horizont – aber als Mama bin ich eben besorgt um mein Kind und da vergesse ich recht schnell, dass in der Klasse/ Schule noch viele andere Kinder sind, denen man als Lehrer gerecht werden muss und man vergisst, dass ein großer Teil der Arbeit der Lehrer nicht sichtbar ist. So glaubt man dann oft, die Lehrer tun nicht wirklich was. Es mag schwarze Schafe geben, aber wenn ich so sehe, was meine Tochter an Material bekommt, merke ich, dass sich ihre Lehrerin sehr viel Arbeit und Mühe macht und auch sehr kreativ arbeitet. Sie sammelt auch ständig alle Hausaufgaben ein und korrigiert sie. Macht sie Fortbildungen regen wir uns auf, dass etwas ausfällt und wir sehen gar nicht, dass dies ja eigentlich zum Vorteil für die Kinder ist. Andere Lehrer machen keine Fortbildungen und da regen wir uns auch auf, weil die anscheinend nichts tun. Ich denke, man muss sehen, dass das Problem nicht bei den Lehrern liegt, sondern im System. Ich mache auch eher die Erfahrung, dass viele Eltern eher diejenigen sind, die nicht bereit sind, mehr zu tun. Wenn es ums Vorbereiten von Festen oder Kuchenverkauf geht, sind es immer nur die gleichen Eltern, die mit anpacken und meist gerade mal ne Hand voll. Aber den Lehrern wirft man vor, dass sie sich keine Zeit nehmen, aber wir vergessen, dass sie auch Familie haben. Da hast du schon Recht. Und ich habe mich eben durch deinen Beitrag ertappt gefühlt: Ich frage mich wirklich, wann ich der Klassenlehrerin das letzte Mal für ihre Arbeit gedankt habe. Und damit meine ich jetzt nicht die Arbeit, die sie ohnehin im Job tun muss, sondern, das, was sie nebenbei macht: Übernachtung im Schulhaus, Verschönerung des Klassenzimmers, Weihnachtsfeier, Faschingsfete, Kinderdisco – das beschert mir alles einen freien Nachmittag, an dem ich mir mal was Gutes tun kann – aber ob die Klassenlehrerin sich mit 30 Kindern da jedes Mal was Gutes tut, wage ich zu bezweifeln. Daran denken wir als Eltern so oft nicht. Das ist eigentlich eine Schande!

Gruß Chris

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Hallo Kim,

das was du beschreibst, kann man durchaus verstehen. Dennoch gibt es leider Lehrer, die keine 70 Stundenwochen haben. In meinem eigenen Bekanntenkreis gibt es diese zwei extremen Unterschiede.

Einer wie du, hochmotiviert und an den Schützlingen ernsthaft interessiert. Hat stets ein offenes Ohr auch für private Probleme.

Die Andere, nun ja drücken wir es mal vorsichtig aus, macht, was sie machen muss. Ist mittags zu Hause, sonnt sich im Sommer den ganzen Nachmittag draußen und stöhnt, wenn sie ab und zu Arbeiten korregieren muss…Die Ursprungsposterin ist denke ich nicht vollkommen negativ eingestellt. Leider führen aber Lehrer, die eben völlig unmotiviert sind, zu einer oft pauschalisierenden Meinung.

Man sollte jedoch auch nie vergessen, dass auch viele viele Eltern stinkend faul sind, wenn es darum geht, etwas auf die Beine zu stellen.

LG

Hallo

das was du beschreibst, kann man durchaus verstehen. Dennoch
gibt es leider Lehrer, die keine 70 Stundenwochen haben. In
meinem eigenen Bekanntenkreis gibt es diese zwei extremen
Unterschiede.

Das habe ich nie bestritten. Nur möchte ich, nein ich will, dass man auch mal die sieht, die eben nicht so sind! Die hart in ihrem Job arbeiten. Anstatt jeden in den gleichen Topf zu schmeißen, wäre Zeit und Kraft sinnvoller eingesetzt, wenn man sich die sucht, die bewegen wollen. Und die gibt es. Auf beiden Seiten! Aber anscheinend ist es einfacher anzuprangern, anstatt sich ernsthaft hinzusetzen und respektvoll die Zusammenarbeit zu suchen. Ich kann mit bestem Gewissen sagen: ich war nie faul und ich habe für Veränderung gekämpft. Leider habe ich zu viel dafür aufs Spiel gesetzt. Und das muss anderen nicht auch so ergehen - daher appelliere ich an die Eltern, die etwas bewegen wollen, ihre Energie nicht damit zu verschwenden, Lehrer schlecht zu machen, sondern die zu suchen, welche eine Zusammenarbeit wünschen. Die, die nichts tun wollen, kann man oft eh nicht ändern (glaube aber ja nicht, dass die es im Kollegium einfach haben!), aber die, die etwas tun wollen, die muss man sich ja nicht zu Grunde richten lassen.

Viele Grüße von Corinne

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Rückfrage: Was darf man von Eltern erwarten?
Hallo Andrea,

gerade Menschen, wie du, die alle Lehrer über einen Kamm scheren, tragen dazu bei, dass der Lehrerberuf in ein schlechtes Licht gerückt wird. Gerade Menschen, wie du, die mit einem Tunnelblick durchs Leben laufen und sich nicht die Mühe machen, mal auch nach links und rechts zu schauen, tragen zu diesen Diffamierungen und Pauschalisierungen bei, die nur Unmut und Unverständnis erzeugen.

Und was dabei raus kam: Lehrer sind grundsätzlich nicht an
zusätzlicher Arbeit oder Initiative interessiert!!!

Wie begründest du diese Aussage? Du sprichst von „einigen Müttern“. Wie relevant sind die, dass deine Aussage „Hand und Fuss“ hat? Wieviel Emotionalität steckt bei den Müttern drin, dass sie die Realität (engagierte und selbstlose Lehrer) dafür ausblenden?

Aber das wollen die meisten Lehrer nicht - nicht mehr Arbeit,
bloss nicht.

Wie begründest du diese Aussage? Was sind für dich die „meisten“ Lehrer? Wie viele Lehrer hast du schon getroffen, dass deine Aussage Hand und Fuss hat?

Und auf der weiterführenden Schule wird man dann im Glauben
gelassen, dass der geforderte Notendurchschnitt von 2,0 alle
Noten betrifft, dabei sind nur die Fächer mit Klassenarbeiten
gemeint.
Man ist nicht interessiert, Empfehlungen auszusprechen, weil
man damit ein persönliches Risiko eingeht.

Welches Risiko genau nimmt man ein?

Ich weiß ja auch nicht, wie die Kontakte in unserem kleinen
Kreis D… sind. Da wird so mancher Pädagoge auch Leute beim
Schulamt kennen und es bestehen mit Sicherheit Seilschaften.

Auch diese Aussage ist geprägt von Vermutungen, Spekulationen - aber nicht von handfesten „Beweisen“.

Ich kann mir nur vorwerfen, dass mir solche Gedankengänge
einfach zu spät gekommen sind. Ich war immer so mit der
Bewältigung meines Lebens mit Familie und Studium
konzentriert, dass ich kaum dazu kam, mal rechts und links zu
schauen.

Diesen Vorwurf solltest du mir mal im Spiegel laut und deutlich sagen. Denn du besitzt genau diesen „Tunnelblick“. Es wird höchste Zeit, dass du mal nach links und nach rechts schaust.

Ich kann nur sagen: Eltern, macht Euch gründlich schlau, dann
geht mit viel Fingerspitzengefühl daran, für Eure Kinder die
Schulkarriere (egal in welcher Richtung, ist jetzt nicht auf
Gymnasium gemünzt) zu planen und immer freundlich, aber
bestimmt, mit den Lehrpersonen zusammenzuarbeiten.

Du plädierst hier für „Zusammenarbeit“. Was du hier aber propagierst, steht im krassen Widerspruch dazu. Dein Artikel ist gespickt mit Anfeindungen, Pauschalisierungen - alles kontraproduktiv und führt zu keinem Ergebnis.

Ich habe das Gefühl, dass die ganze Argumentation vom
„Fernhalten von Misserfolgen in der Schule“ zum Selbstläufer
geworden ist und heute eher bedeutet, dass man Lehrer nicht
mit Kindern mit Schulproblemen belasten soll. Sicher,
Misserfolge fühlen sich für Kinder schlimm an. Aber man kann
trösten und helfen als Eltern. Pauschalurteile sind immer
falsch - wenn Misserfolg, dann muss man sehen, wie gravierend
das ist, was dazu führte. Und das ist bei jedem Kind eine
andere Ursache oder eine andere Gewichtung von beteiligten
Ursachen. Der Mensch ist eben recht komplex. Wird hier falsch
angesetzt, dann hat das erst schlimme Folgen.

Und genau an diesem Punkt ist es wichtig, dass Eltern und die Schule miteinander und nicht gegeneinander arbeiten. Was dürfen wir Lehrer von euch Eltern erwarten? Ich meine folgendes: Dass ihr euch eurer Verantwortung bewusst seid in Bezug auf Erziehung eurer Kinder. Denn diese obliegt euch primär - und nicht uns! Wir sind Miterzieher! Wir begleiten die Kinder ein Stück weit in ihrem Leben. In den ersten 6 Lebensjahren werden in der Erziehung die wichtigsten Grundbausteine gelegt. Bis dahin sind die Kinder aber noch nicht in der Schule. Wir Lehrer können nicht verantwortlich gemacht werden für Erziehungsfehler, die in den ersten Jahren von euch Eltern gemacht worden sind.

Das System Schule besteht aus dem Dreieck „Eltern-Kind-Lehrer“. Alle müssen am gleichen Strang und darüber hinaus in die gleiche Richtung ziehen. Wer - so wie du - mit Vorurteilen behaftet ist, wirkt kontraproduktiv auf dieses System. So ist keinem geholfen.

Ich rate dir zur Horizonterweiterung, dir Lehrer zu suchen, die höchst engagiert sind, die ihren Beruf als „Berufung“ verstehen (so, wie ich das schon seit Beginn meiner Lehrertätigkeit tue), die sich wirklich den Po aufreissen und sich auf die Kinder einlassen können.

In unserem Beruf gibt es - wie in jedem Beruf auch - „schwarze Schafe“. Es wird Zeit, dass man den „weissen Schafen“ mehr Beachtung schenkt. Denn diese prägen das Bild vom engagierten Lehrer.

Ein „Danke“ hie und da wäre auch angebracht und trägt zur Klimaverbesserung zwischen Eltern und Lehrer bei.

Lehrer und Eltern sind keine „Feinde“, sie sind Menschen, die sich die Aufgabe gemacht haben, für das Wohl des Kindes zu sorgen.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine gute Zeit

Mit liebem Gruss

Matthias

Danke Mathias,
sprichtst mir aus der Seele.

Wie sagte letztens eine Mutter völlig ernst gemeint zu mir: für die Erziehung meines Kindes sind Sie doch zuständig.

Kein weiterer Kommentar :smile:

MFG
Henning

H wie Hola.

Ich hoffe, Dir ist in diesem Moment gleich Nietzsche eingefallen:
„An die dumme Stirne gehört als Argument von Rechts wegen die geballte Faust.“.

-D :smiley: :smiley: :smiley:

Beste Grüße

Du sprichst sehr vielen Eltern aus der Seele(oT)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

denn dann wird sich nie wirklich etwas bewegen und ändern können. Pauschalisierungen helfen nicht weiter! Rest ist meinem vorherigen Beitrag zu entnehmen.

Hallo,

sorry, aber wer so denkt, hat was verpennt. Es mag Lehrer geben, die einen aufregen, aber das ist - aus meiner Erfahrung - zum Glück die Minderheit. Ich würder mir Eltern wünschen, die wirklich bereit sind, an einem Strang zu ziehen und gemeinsam zu arbeiten. Es wurde ja schon oft gesagt: Pauschalisierungen helfen hier nicht weiter. Mal mit offenen Augen in die Runde schauen. Ich kenne viele Lehrer, mit denen es sich gut arbeiten lässt! Im Gegensatz zu manchen Eltern! An Elternabenden sitze ich mit 12 Hanseln rum und das in ner 7. Klasse. Wenn es was vorzubereiten gibt, sind wir nicht mal ne Hand voll. Aber wenn es was zu meckern gibt, ruft jeder bei mir an. Da läuft doch was verkehrt.

Gruß Chris

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Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom
Hallo Jediritter,

es ist immer einfacher, ins gleiche Horn zu stossen, anstatt eine eigene kritische Meinung zu äussern. So entgeht man ganz leicht der Kritik! Prima! Das hast du toll gemacht!

Gruss

Matthias

Guten Abend, Andrea,
warum sagst Du eigentlich nix auf die ganzen Kommentare?

Mit verwunderten Grüßen
gargas

Hallo Matthias!!

Ich kann nur sagen, Du bestätigst genau das, was ich so kritisiere.
Du scherst die Eltern über einen Kamm.
Ich bitte doch sehr darum, meine Texte genau zu lesen und erst mal zu reflektieren!!
Ich habe bewußt geschrieben „die meisten“ Lehrer - was ganz genau meiner Erfahrung entspricht.
Ich bin garantiert niemand, der einfach Vorurteile in die Gegend posaunt.
Ist ja wahnsinnig einfach, was Du hier betreibst - schiebst mich einfach in eine Schublade mit den gängigen Klischees der heutigen Zeit.
Etwas mehr Genauigkeit und Weiterdenken als in den gängigen Schranken hätte ich schon erwartet.

Ich poste hier erst etwas, wenn ich das durch eigene Erfahrung belegen kann und ich kann sehr wohl unterscheiden, welche Eltern von ihren Kindern verblendet sind und welche nicht.

Klar, es ist ärgerlich, mal wieder als Lehrer kritisiert zu werden. Aber steckt doch nicht ein Fünkchen Wahrheit drin. Der Spiegel wäre ja wohl da mehr als angebracht.

Ich habe schließlich das Einsehen gehabt, dass ich durchaus nur Mensch bin, und durch Inanspruchnahme der jeweils aktuellen Lebensbedingungen erst mal reagieren muss. Keiner sitzt in einem Elfenbeinturm und kann tun und lassen, was er will.

Hallo Andrea,

gerade Menschen, wie du, die alle Lehrer über einen Kamm
scheren, tragen dazu bei, dass der Lehrerberuf in ein
schlechtes Licht gerückt wird.

FALSCH!!! Ich schere nicht alle über einen Kamm!

Gerade Menschen, wie du, die
mit einem Tunnelblick durchs Leben laufen und sich nicht die
Mühe machen, mal auch nach links und rechts zu schauen, tragen
zu diesen Diffamierungen und Pauschalisierungen bei, die nur
Unmut und Unverständnis erzeugen.

DU PAUSCHALISIERST HIER!! Ich habe keinen Tunnelblick. Mein Leben wäre viel einfacher, wenn ich nicht so gründlich im Überlegen und Recherchieren nach Informationen wäre.

Und was dabei raus kam: Lehrer sind grundsätzlich nicht an
zusätzlicher Arbeit oder Initiative interessiert!!!

Wie begründest du diese Aussage? Du sprichst von „einigen
Müttern“. Wie relevant sind die, dass deine Aussage „Hand und
Fuss“ hat? Wieviel Emotionalität steckt bei den Müttern drin,
dass sie die Realität (engagierte und selbstlose Lehrer) dafür
ausblenden?

ACH: MUSS ICH ERST EINE UMFRAGE MIT EINER GEWISSEN ANZAHL AN MÜTTERN ODER VÄTERN BRINGEN,UM ÜBERHAUPT GEHÖRT ZU WERDEN und meine Meinung als relevant gesehen wird???

Aber das wollen die meisten Lehrer nicht - nicht mehr Arbeit,
bloss nicht.

Wie begründest du diese Aussage? Was sind für dich die
„meisten“ Lehrer? Wie viele Lehrer hast du schon getroffen,
dass deine Aussage Hand und Fuss hat?

Ich habe in meiner eigenen Schulzeit, in der meines Sohnes (heute 17), in der Grundschule meiner Tochter, in der jetzigen Schule meiner Tochter ausreichend Erfahrung gemacht. Die kann ich durchaus schriftlich niederlegen. Wenn es denn gewollt ist - das würde schätzungsweise um die 10-12 DIN A4 Seiten bringen, wenn nicht noch mehr.
Aber ich bin ja nur eine ‚emotionale‘ Mutter, die von den Lehrern einfach ins nächste Klischeeschublädchen abgeschoben wird, ist doch so!!!
Oder die haben Angst, weil ich rhetorisch und vom akademischen Hintergrund her was dagegen zu setzen habe.Ich weiß es nicht, aber damit scheine ich erst recht unbeliebt zu sein, dabei bin ich höflich und verständnisvoll für die Probleme anderer, insbesondere der Lehrer. Und das behaupte ich nicht einfach so!
Aber wenn man jemanden partout nicht glauben will, erübrigt sich eigentlich jede weitere Kommunikation.
Ich werde mich zukünftig nur dann in der Schule einbringen, wenn ich was für die Schüler tun kann. Ich habe bereits 5 Jahre Klassenpflegschaftsvorsitz hinter mir (Gesamtschule), habe zwei Grundschulen und deren Lehrer erlebt, kenne die Lehrer meiner Schulzeit und habe mit einigen Müttern gesprochen, die ausreichend Erfahrungen hatten und nicht in die Schublade ‚emotional verblendet‘ gehören. Also was muss ich noch tun, um mal was sagen zu dürfen???

Und auf der weiterführenden Schule wird man dann im Glauben
gelassen, dass der geforderte Notendurchschnitt von 2,0 alle
Noten betrifft, dabei sind nur die Fächer mit Klassenarbeiten
gemeint.
Man ist nicht interessiert, Empfehlungen auszusprechen, weil
man damit ein persönliches Risiko eingeht.

Welches Risiko genau nimmt man ein?

Ganz einfach: das Risiko, dass man jemanden unterstützt und empfiehlt oder das nach dieser 2,0 Regelung muss. Wörtlich hat der KL mir gesagt:
"Es ist einmal schiefgegangen und ich werde mir nicht noch mal von einem Kollegen oder Rektor einer anderen Schule sagen lassen „Was habt Ihr uns denn da geschickt“ (Zitatende).

NOCH FRAGEN???

Ich weiß ja auch nicht, wie die Kontakte in unserem kleinen
Kreis D… sind. Da wird so mancher Pädagoge auch Leute beim
Schulamt kennen und es bestehen mit Sicherheit Seilschaften.

Auch diese Aussage ist geprägt von Vermutungen, Spekulationen

  • aber nicht von handfesten „Beweisen“.

WAS SOLL DAS DENN?? Soll ich einen Detektiv engagieren, der das belegt? Ich habe es ja auch vermutet, und darf man das hier nicht??

Ich kann mir nur vorwerfen, dass mir solche Gedankengänge
einfach zu spät gekommen sind. Ich war immer so mit der
Bewältigung meines Lebens mit Familie und Studium
konzentriert, dass ich kaum dazu kam, mal rechts und links zu
schauen.

Diesen Vorwurf solltest du mir mal im Spiegel laut und
deutlich sagen. Denn du besitzt genau diesen „Tunnelblick“. Es
wird höchste Zeit, dass du mal nach links und nach rechts
schaust.

Toll, wie Du MEINE Formulierungen für DEINE Argumentationen verdrehst!!

Ich kann nur sagen: Eltern, macht Euch gründlich schlau, dann
geht mit viel Fingerspitzengefühl daran, für Eure Kinder die
Schulkarriere (egal in welcher Richtung, ist jetzt nicht auf
Gymnasium gemünzt) zu planen und immer freundlich, aber
bestimmt, mit den Lehrpersonen zusammenzuarbeiten.

Du plädierst hier für „Zusammenarbeit“. Was du hier aber
propagierst, steht im krassen Widerspruch dazu. Dein Artikel
ist gespickt mit Anfeindungen, Pauschalisierungen - alles
kontraproduktiv und führt zu keinem Ergebnis.

Blödsinn! Ich bitte doch darum, dass meine Texte gründlich gelesen werden. Dieser Kommentar ist deinerseits geprägt von sovielen Vorurteilen Eltern gegenüber, dass Du die hier nur abspulst als willkommenes Abreagieren. Anders kann ich das hier nicht interpretieren.

Ich habe das Gefühl, dass die ganze Argumentation vom
„Fernhalten von Misserfolgen in der Schule“ zum Selbstläufer
geworden ist und heute eher bedeutet, dass man Lehrer nicht
mit Kindern mit Schulproblemen belasten soll. Sicher,
Misserfolge fühlen sich für Kinder schlimm an. Aber man kann
trösten und helfen als Eltern. Pauschalurteile sind immer
falsch - wenn Misserfolg, dann muss man sehen, wie gravierend
das ist, was dazu führte. Und das ist bei jedem Kind eine
andere Ursache oder eine andere Gewichtung von beteiligten
Ursachen. Der Mensch ist eben recht komplex. Wird hier falsch
angesetzt, dann hat das erst schlimme Folgen.

Und genau an diesem Punkt ist es wichtig, dass Eltern und die
Schule miteinander und nicht gegeneinander arbeiten. Was
dürfen wir Lehrer von euch Eltern erwarten? Ich meine
folgendes: Dass ihr euch eurer Verantwortung bewusst seid in
Bezug auf Erziehung eurer Kinder. Denn diese obliegt euch
primär - und nicht uns! Wir sind Miterzieher! Wir begleiten
die Kinder ein Stück weit in ihrem Leben. In den ersten 6
Lebensjahren werden in der Erziehung die wichtigsten
Grundbausteine gelegt. Bis dahin sind die Kinder aber noch
nicht in der Schule. Wir Lehrer können nicht verantwortlich
gemacht werden für Erziehungsfehler, die in den ersten Jahren
von euch Eltern gemacht worden sind.

Ich habe nirgendwo in meinem Text behauptet, dass den Lehrern eine Erziehungspflicht in Form von Korrekturen der Elternerziehung auferlegt sei.
Ich habe meine Kinder entsprechend erzogen. Meine sind noch nie aufgefallen und werden immer als wohlerzogen und angenehm gelobt. Nur muss ich heute feststellen, dass die Leute, die sich nicht um ihre Kinder in notwendigem Maße gekümmert haben, Rabauken mit großem Durchsetzungsvermögen haben, die über normale Grenzen gehen. Darunter litten und leiden meine Kinder immer. Da bin ich eigentlich die „Blöde“, weil ich die Kids nicht auf Konfrontation sondern auf Verständnis erzogen habe.

Das System Schule besteht aus dem Dreieck
„Eltern-Kind-Lehrer“. Alle müssen am gleichen Strang und
darüber hinaus in die gleiche Richtung ziehen. Wer - so wie du

  • mit Vorurteilen behaftet ist, wirkt kontraproduktiv auf
    dieses System. So ist keinem geholfen.

ICH HABE KEINE der vorgeworfenen Vorurteile , und warum? Weil ich keinen Bock darauf habe, mir Gedanken darüber zu machen, wie ich die Leute „einsortieren“ müsste. Ich gehe intuitiv auf die Leute zu und sehe und höre erst mal, was die denken und wie die so sind. Gefällt mir das nicht, lasse ich die eben in Ruhe. Belehren will ich niemanden. Jeder muss selbst mit seinem Leben klar kommen.

Ich rate dir zur Horizonterweiterung, dir Lehrer zu suchen,
die höchst engagiert sind, die ihren Beruf als „Berufung“
verstehen (so, wie ich das schon seit Beginn meiner
Lehrertätigkeit tue), die sich wirklich den Po aufreissen und
sich auf die Kinder einlassen können.

Ich kenne sogar recht viele, die echt in Ordnung sind - daher doch mein Bestreben, meine Tochter auf ebendiese Schule zu schicken. Aber die sind leider die Ausnahme. Die Kinder werden durch dieses Empfehlungs-Einsortieren auf Schulen gezwungen, die oft nicht die Lehrer haben, die ich mir als gut und motivierend vorstelle/ bzw. die nicht diesen Ruf haben.
Und nach diesem Ruf/Elternurteil und Öffentlichkeitsbild/Image müssen die Eltern entscheiden, welche Schule das Kind besucht. Wobei diese Entscheidungmöglichkeit mehr als stark beschnitten ist.

In unserem Beruf gibt es - wie in jedem Beruf auch - „schwarze
Schafe“. Es wird Zeit, dass man den „weissen Schafen“ mehr
Beachtung schenkt. Denn diese prägen das Bild vom engagierten
Lehrer.

Also ich aus meinem Standpunkt würde das niemals so formulieren.
Ich teile eben nicht ein nach schwarzen und weißen Schafen. Obwohl das gerade hier in dem Zusammenhang einer gewisse Ironie nicht entbehrt. Schafe machen doch nur, was sie kennen und haben Angst vor dem Unbekannten, oder irre ich mich da? Sorry für meinen Zynismus.

Ein „Danke“ hie und da wäre auch angebracht und trägt zur
Klimaverbesserung zwischen Eltern und Lehrer bei.

Also ich möchte nicht zählen wollen, wie oft ich mich für Bemühungen, egal wo, schon freundlich bedankt hätte. Auch nach dem sehr erhellenden, wenn auch frustrierenden Gespräch mit dem KL meiner Tochter, habe ich mich freundlich bei ihm für die Zeit bedankt, die er mir gewidmet hat.
SO WHAT???

Du kennst mich nicht, kennst meine Vorgehensweise in den Schulen nicht und willst anhand meines Textes, den Du noch nicht mal unkritisch, sondern sofort mit vorgefaßtem Eindruck, interpretierst, über mich urteilen???

Lehrer und Eltern sind keine „Feinde“, sie sind Menschen, die
sich die Aufgabe gemacht haben, für das Wohl des Kindes zu
sorgen.

ALSO HIER ÜBERTREIBST DU ABER SEHR! Ich habe nie eindeutig feindselig reagiert.
Ich habe sachlich argumentiert, aber deutlich gesagt, dass mich ein solches Verhalten frustet. Aber als ‚Feinde‘ habe ich noch nie jemanden gesehen, geschweige denn genannt.

LG
Andrea

Dass es auch sehr einfältige Eltern gibt, muss ich zugeben.
Aber das heißt noch lange nicht, dass dann automatisch alle so sein müssen!
Hört Ihr doch auf mit dem Pauschalisieren!! Ihr müsstet es als Akademiker besser wissen. Oder nicht??

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