Was erwartet ihr?

Hallo,

ich finde es immer wieder interessant, wie sich das Bild der USA hier auf dem Board (größtenteils Deutsche in Deutschland lebend) von dem unterscheidet, was ich (in den USA lebend, aber noch Deutscher) so erlebe. Da ich aber nun auch eben nur einen Teil der USA täglich erlebe, mal aus konkretem Anlass die Frage:

Was erwartet Ihr nun alle von der Regierung Obama? Ruhig auch mal aus europäischer Sicht, warum nicht?

Gruß
Peter B.

den Wechsel
Hi,

ich habe ganz konkrete Erwartungen an den zukünftigen Präsidenten der USA:

* dass die USA ihre Freunde und Verbündeten nicht mehr ständig brüskiert und überfährt oder missionieren will

* dass die USA ihre Freunde und Verbündeten nicht mehr ständig belügt und betrügt

* dass sich die USA ihrer Führungsrolle (ob nun von anderen gewollt oder nicht) verantwortungsvoll bewusst wird

* dass die USA ihrer Verantwortung nachkommt

Ich habe so meine Zweifel ob die das schaffen. Zumindest wird die neue USAmerikanische Regierung ordentlich drum kämpfen müssen.

Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt

Gruss
Ray

Ich habe so meine Zweifel ob die das schaffen. Zumindest wird
die neue USAmerikanische Regierung ordentlich drum kämpfen
müssen.

Amüsant fände ich, wenn er, der ja oft mit Kennedy verglichen wird, den Angriff auf den Iran starten würde, ebenso wie Kennedy damals den Krieg in Vietnam erheblich ausgeweitet hat.

Vernunft und Diplomatie
Hallo Peter,

ich hoffe, dass solche undiplomatischen Mistgeschicke nicht mehr vorkommen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,126236,…

Und dass sich das Oral Office* sachliche Informationen von Fachleuten einholt bevor das nächste Land überflüssigerweise überfallen wird, statt dem Geflüster von dem (oder Anderen Möchtegern-Messien) zu lauschen: http://de.wikipedia.org/wiki/Ted_Haggard

Oder anders gesagt, dass Sam Harris Unrecht hat:
http://www.latimes.com/news/opinion/la-oe-harris3-20…
Man beachte den 4. Absatz: „Americans have an unhealthy desire to …“

Gruß

Stefan

* http://www.sprachnudel.de/woerterbuch/oral+office

Was erwartet Ihr nun alle von der Regierung Obama? Ruhig auch
mal aus europäischer Sicht, warum nicht?

mehr nationalstolz, mehr diplomatie, mehr soldaten in afghanistan, mehr kampf gegen rassenhass in den usa…

Hi,
ich hoffe, dass er überhaupt lange genug lebt, um ein paar Änderungen durch zu bringen.
Wünschenswert wäre die Schließung von Guantanamo Bay. Das wäre mal ein Zeichen.
Ansonsten wird es verdammt schwer sein den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Gruß,
Claudette

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Hallo Peter,

ich kann die Euphorie vieler Menschen nicht teilen. Mir kommt es so vor, als ob er gewinnen sollte und alles dafür getan wurde. Sein Gegner hatte keine Chance, selbst Georg W. Bush hat aus meiner Sicht alles dafür getan, dass Obama gewinnt. Und das ist es, was mich skeptisch werden lässt, ob da alles mit rechten Dingen zuging. Ich bin eigentlich kein Schwarzmaler, habe aber ein blödes Bauchgefühl, was mich stutzig werden lässt.

Wünschen würde ich mir von Obama, dass er dazu beiträgt, dass die Menschen mehr „zusammenwachsen“, sich mehr gegenseitig helfen und respektieren und sich einander freundlich begegnen.

Aber wie gesagt, ich stehe ihm skeptisch gegenüber und werde ihn ganz genau beobachten. So smart, wie er rüberkommt, scheint er nicht zu sein. Mir kommt er mehr knallhart und als guter Rhetoriker vor. Warten wir ab und hoffen wir, dass ich mich irre. Darüber wäre ich wirklich froh.

Liebe Grüße
Ina

Die Rückkehr zur Normalität
Was ich mir erwarte:

  1. Eine überlegtere Politik, unaufgeregter und sachlicher.
  2. Das Verbündete wieder als VERBÜNDETE behandelt werden und nicht als Lakaien.
  3. das zumindest wieder versucht wird, dass die Realpolitik der USA mit den hähren Anspruchen bezüglich Menschenrechte übereinstimmt.
  4. Blabla ist besser als Pengpeng
  5. Als Bonus würde ich mir wünschen, bei der Einreise in die USA nicht mehr wie ein Verbrecher behandelt zu werden.

Gerade der Obama-Besuch in Berlin hat ja mehr als deutlich gezeigt, dass es in Deutschland keinen strukturell verfestigten Antiamerikanismus gibt. Eigentlich will D (und der Rest von Europa) die USA mögen. Allerdings war das die letzten 8 jahre zunehmend schwierig. (nein, ich mag Staaten nicht, die Bürger meines Landes verschleppen, foltern und ohne jeden Grund monatelang verschwinden lassen!)

Was ich persönlich an Obama so beeindrucken finde:
Er schaffte es, buchstäblich aus dem Nichts heraus eine Organisation aufzuziehen, die erst Clinton ausbootete, und dann McCain schlug.
Natürlich ist er intelligent, und ein mitreissender Redner, aber er scheint auch über die wichtige Fähigkeit zu verfügen, gute und intelligente Leute für sich zu begeistern und um sich zu scharen, ohne dass diese versammelten „Best and Brightest“ sich gegenseitig zerfleischen.

Wie es weitergeht, werden wir sehen, ich bin jedenfalls zart optimistisch…

(und als Bonus ist diese Hohlnulpe Palin nicht mehr ein Melanom weit vom Präsidentensessel entfernt)

LG
Mike

  1. Als Bonus würde ich mir wünschen, bei der Einreise in die
    USA nicht mehr wie ein Verbrecher behandelt zu werden.

Wirst du das? Normalerweise gibt man seinen Pass her und das gegenueber fragt nach dem Grund der Reise. Das wars.

Ich werde manchmal zum Privatgespraech in die Immigration gebeten, das haengt aber mit meinen Daueraufenthalten zusammen.

Die Einreise in die USA ist nicht komplizierter als die Einreise nach Deutschland, wo die Herren manchmal auch ganz heftig nachboren.

Hi,

ich kann die Euphorie vieler Menschen nicht teilen.

Erst mal ist jetzt George W. weg vom Fenster. Das allein ist schon ein Wert an sich.

Mir kommt
es so vor, als ob er gewinnen sollte und alles dafür getan
wurde.

Natürlich sollte er gewinnen. Dafür hat er das doch alles auf sich genommen.

Sein Gegner hatte keine Chance,

Natürlich hatte er die. So riesig groß war der Abstand der beiden Kontrahenten ja nun nicht.
Was McCain u.a. sehr geschadet hat, war die Berufung von Sarah Palin zu seinem running mate.

selbst Georg W. Bush
hat aus meiner Sicht alles dafür getan, dass Obama gewinnt.

Stimmt. Seit acht Jahren.

Und das ist es, was mich skeptisch werden lässt, ob da alles
mit rechten Dingen zuging. Ich bin eigentlich kein
Schwarzmaler, habe aber ein blödes Bauchgefühl, was mich
stutzig werden lässt.

Wie meinst du das mit den „rechten Dingen“? Wer sollte denn deiner Meinung nach daran gedreht haben, denn das willst du ja wohl ausdrücken.

Wünschen würde ich mir von Obama, dass er dazu beiträgt, dass
die Menschen mehr „zusammenwachsen“, sich mehr gegenseitig
helfen und respektieren und sich einander freundlich begegnen.

Das ist nicht seine primäre, nicht mal seine sekundäre Aufgabe als Präsident der Vereinigten Staaten.

Aber wie gesagt, ich stehe ihm skeptisch gegenüber und werde
ihn ganz genau beobachten. So smart, wie er rüberkommt,
scheint er nicht zu sein.

Was verstehst du unter „smart“? Es gibt eine Menge deutscher Bedeutungen für dieses Wort. Schau mal in einem Wörterbuch deiner Wahl nach.

Mir kommt er mehr knallhart und als
guter Rhetoriker vor.

Was ist dagegen einzuwenden? Ich glaube, du hast noch nicht so ganz begriffen, was dieser Mann bewegen muss. Präsident der USA zu sein, ist schon in „normalen“ Zeiten kein Zuckerschlecken, heute erst recht nicht.
Ohne Härte bist du nach spätestens drei Tagen draußen.
Und was dagegen einzuwenden ist, dass jemand ein guter Rhetoriker ist, erschließt sich mir nicht.

Warten wir ab und hoffen wir, dass ich
mich irre. Darüber wäre ich wirklich froh.

Ich denke, du gehst bei deiner Beurteilung von völlig falschen Voraussetzungen aus und ich kann dir daher eine gewisse Naivität nicht absprechen.

Ich werde mich mal überraschen lassen, wie es anläuft mit Barack Obama, bin aber erst mal der Meinung, dass er der richtige Mann am richtigen Platz ist in diesen Zeiten.

WoDi

Ich Zitiere:

"Seit dem 30. September 2004 gelten neue Bestimmungen für die Einreise in die USA. Von jedem Reisenden, d.h. auch von den nicht-visapflichtigen Besuchern, werden am Einreiseflughafen / Seehafen die Fingerabdrücke digital eingescannt und ein digitales Porträtphoto erstellt. Zu Einzelheiten siehe „Einreisebestimmungen für deutsche Staatsangehörige“. Weitere Informationen können auf der Internetseite des Department of Homeland Security unter www.dhs.gov/us-visit eingesehen werden.

Seit dem 5. März 2003 sind die europäischen Fluggesellschaften gesetzlich verpflichtet, den Zollbehörden der USA Flug- und Reservierungsangaben von Passagieren zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich zu diesen Reservierungsdaten wird seit Oktober 2005 die Adresse (Straßenname und Hausnummer, Stadt, Bundesstaat, Postleitzahl) verlangt, an der sich der Passagier während seiner Reise in die USA aufhalten wird. Reisenden, die keine Adressenangaben machen, kann die Einreise verweigert werden.

Laptops oder andere elektronische Datenträger dürfen von den US-Grenzbehörden zur Verhinderung von Straftaten durchsucht werden."

Na ja, aber ihre eigenen Bürger behandeln sie auch nicht besser… ich sage nur „No Fly Liste“

LG
Mike

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Hi,
ich hoffe, dass er überhaupt lange genug lebt, um ein paar
Änderungen durch zu bringen.
Wünschenswert wäre die Schließung von Guantanamo Bay. Das wäre
mal ein Zeichen.
Ansonsten wird es verdammt schwer sein den Karren aus dem
Dreck zu ziehen.
Gruß,
Claudette

Ok er hat einen verdammt anstrengenden Job aber er hat sich das Rauchen abgewöhnt Übergewicht hat er auch nicht also warum soll er nicht 85 Jahre alt werden ?
gruß mm

Hi

Ok er hat einen verdammt anstrengenden Job aber er hat sich
das Rauchen abgewöhnt Übergewicht hat er auch nicht also warum
soll er nicht 85 Jahre alt werden ?

Naja, es wurden ja schon einige amerikanische Präsidenten getötet. 4 von bisher 43 ist ja nicht so wenig.

Gruß
Edith

Hi

Erstmal hoffe ich, daß die Menschen bald wieder auf den Boden zurückkommen. Schön langsam habe ich das Gefühl, daß sehr viele Obama als eine Art Messias sehen - da kann der Katzenjammer nur groß sein, denn Wunder wird er eher nicht vollbringen können, dazu gibt es viel zu viele Probleme und viele zu viele unterschiedliche Meinungen, welches Problem wie zu lösen ist.

Aber eine positive Veränderung und ein mehr an Miteinander der USA mit Europa erwarte ich mir schon. Außerdem hoffe ich, daß Obama ein bißchen mehr für die Umwelt übrig hat und nicht so kriegslüstern ist.

Gruß
Edith

Hi Chatairliner,

Ist das wirklich Dein Ernst?

mehr nationalstolz, mehr soldaten in afghanistan…

Nicht nachvollziehbare, schöne Grüße,
Helena

Hi

Was erwartet Ihr nun alle von der Regierung Obama?

1.Mehr USA-Engagement bei Klimakonferenzen.
2.Gerechtere und sozialere Innenpolitik
3. mehr Augenmaß bei der Außenpolitik
a) Rückzug aus dem Irak
b) Differenziertere Afghanistan-Politik
Gruß,
Branden

Hi.

Einige Wichtige wurde ja schon gesagt. Vielleicht sollte man das Augenmerk auch auf folgende, unter Obama hoffentlich reduzierbare Missstände lenken, die besonders unter der Bush-Regierung übel grassierten (featuring: Obergauner Dick Cheney):

http://de.wikipedia.org/wiki/Halliburton

"Halliburton stand auf Grund fragwürdiger Geschäfte mit Ländern wie Libyen, Irak und Iran in den letzten Jahren vermehrt in der Kritik der Öffentlichkeit. Der derzeitige US-Vizepräsident Dick Cheney war 1995–2000 Vorstandsvorsitzender von Halliburton.

Durch „verzögerte Zahlungen“ erhielt Dick Cheney 2005 von Halliburton 211.465 US-Dollar, wohingegen er für seine Regierungstätigkeit als Vizepräsident 205.031 US-Dollar verdiente. Halliburton bekam für den Irak ohne öffentliche Ausschreibung Exklusivverträge von der US-Regierung auf der Basis eines Kostenzuschlagsvertrages (Cost-plus contract) zugesprochen."

Zitat ENDE.

Die genaueren Resultate dieses Deals sind hier zu ersehen:

http://www.halliburtonwatch.org/news/earnings072205…

WASHINGTON, July 25 (HalliburtonWatch.org) – Halliburton announced on Friday that its KBR division, responsible for carrying out Pentagon contracts, experienced a 284 percent increase in operating profits during the second quarter of this year.

(…)

Despite the scandals that plague KBR’s military contracts, the Pentagon awarded $70 million in „award“ fees to the company, along with four ratings of „excellent“ and two ratings of „very good“ for the troop logistics work under the Army’s LOGCAP contract."

Zitat ENDE.

Ganz allgemein spricht man hier vom Problem des militärisch-industriellen Komplexes:

http://www.umweltbrief.de/neu/html/Terrorismus_MIK.h…

"Militärisch-industrieller Komplex

Der Ausdruck wurde durch den konservativen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower populär. In seiner Abschiedsrede vom 17. Januar 1961 warnte Eisenhower, der selbst Militär war, die Nation ausdrücklich vor den Verflechtungen und Einflüssen des Militärisch-industriellen Komplexes in den USA…

Von einem militärisch-industriellen Komplex wird gesprochen, wenn es in einer Gesellschaft Phänomene dieser Art gibt:

* Ausgeprägte Lobby-Arbeit von Vertretern der Militärindustrie.

* Zahlreiche persönliche Kontakte zwischen Vertretern des Militärs und der Industrie.

* Als „verdächtig“ kann es angesehen werden, wenn Personen, die zunächst Vertreter des Militärs oder der Politik waren, auf Posten in der Industrie wechseln.

(…)

Heute ist dieser Komplex praktisch an der Macht! Das Pentagon ist nicht das Verteidigungsministerium - es ist eine Nebenregierung auf der Südseite des Potomac. Und die Kommandeure der Regionalkommandos - wie Centcom für den Nahen und Mittleren Osten oder Eucom für Europa und Afrika - sind die Nachfolger der römischen Prokonsuln, viel mächtiger als alle Diplomaten und zivilen Regierungsbeamten der USA."

Zitat ENDE.

Gruß

Das Oral Office - von hinten genommen
Hi.

Und dass sich das Oral Office* sachliche Informationen von Fachleuten einholt bevor das nächste Land überflüssigerweise überfallen wird…

Das Orale im Office hatte ja nach Clinton noch ganz andere Dimensionen angenommen:

http://www.americanpolitics.com/20060606McConnell.html

„Too bad I won’t be doing the rebuttal. In 1984 I watched George W. Bush enthusiastically and expertly perform a homosexual act on another man, one Victor Ashe.“

http://www.conspiracyplanet.com/channel.cfm?channeli…

"Is George W. Bush the first gay president?

Evidence of Bush’s non-heterosexual proclivities keeps surfacing. Kitty Kelley’s Bush Family expose’ „The Family“ (2004) had noted George W. Bush’s homosexual relationsip with Victor Ashe, the Mayor of Knoxvillle, Tennessee."

Gruß

Hallo Peter!
Da ich in Russland geboren und aufgewachsen bin, liegt mir dieses Land am Herzen und von Obama wünsche ich mir, dass es die Finger davon lässt.
Bin aber wie Helena auch ziemlich skeptisch. Ob er was in Amerika selbst ändern kann? Mag sein. Wird/will er etwas in der Außenpolitik ändern? Glaub ich nicht.
Die Amerikaner sollen mal aufhören sich so zu verhalten, als ob ihnen allein die Welt gehören würde.

Schöne Grüsse

Hallo,

na ja immerhin haben sie die russischen Panzer in Georgien und Ossietsien ja machen lassen, nicht wahr? Die Frage, die sich also stellt, wer unternimmt bei solchen Konflikten wirklich etwas?

Gruß
Peter B.

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