Hallo Grilla,
Bis hierher sind wir ja einer Meinung…
Aber ich kenne Partnerschaften - Selbstständigenhaushalte - wo
den Ehefrauen immer mehr abverlangt wird, und die Männer
bleiben bei ihrem stetig gleichen Aufgabenbereich: Frauen in
Vollzeit im Laden, gleichzeitig kleine Kinder von morgens bis
abends versorgen, 3 Mahlzeiten sollten auch noch auf den Tisch
stehen. Ja, ja, ein Selbstständiger muss viel arbeiten und ist
abends müde. Und die Ehefrau kann sich kaum auf den Beinen
halten, aber der Salat darf nicht zum Brot fehlen, und die
Kinder sind immer noch nicht im Bett.
Dieses Beispiel und auch das nächste, Du magst mir verzeihen, es
wird wieder nur grob zusammengefasst: Wenn die Frauen dies mit-
machen, dann wollen sie es wohl auch so.
Ich versteh schon, was Du meinst, aber andererseits sind diese
Frauen in ihren Augen abhängig und manche können sich das auch gar nicht anders denken. Was aber ist wichtiger? Für uns die
s.g. Freiheit (?) einer harmonischen Beziehung, für sie die
Selbständigkeit eines Geschäftes, auch die Familie fungiert dann m.E. zum Geschäft. Wenn die Männer in einer selbständig arbeitenden Familie ihre Frauen nicht als gleichberechtigte
Partner behandeln, sondern es als selbstverständlich ansehen,
tun diese Frauen mir nicht mal leid. Es fehlt ihnen schlicht der Mut und wahrscheinl. das Geld, auszubrechen, bzw. ihre Situationsstellung in der Familie zu ändern. Zwingen tun sie sich nur selber dazu. Wie gesagt, sehr vereinfacht dargestellt, denn mir ist schon klar, wie schwierig so ein Unternehmen ist und deshalb lebe und arbeite ich nicht in so einem.
Wie ist es mit den Frauen, die leidenschaftlich ihrem Beruf
nachgegangen sind, und dann kommen die Kinder. Der
Wieder-Einstieg in den Beruf ist nicht so schwer, wie das
Bewältigen der Arbeitflut Zuhause. Und leider sind nicht alle
Männer so harmoniebedürftig wie ihre Frauen, weil sie statt
wortlos mal eine Suppe zu kochen, den Vorschlag machen sich
doch einen Job mit weniger Arbeitszeit zu suchen (wer hat denn
dann die Schuldgefühle?).
Das meine ich ja, ich hab immer gearbeitet, seit ich 16 Jahre bin (also seit der Ausbildung im Krankenhaus). Mein Mann hat halt nicht mitgezogen, er meinte, er arbeitet und zu Hause muß er ruhen, daß ich genauso bis abends gearbeitet hab (zeitweise sogar die WE) interessierte nicht. Logische Konsequenz: Trennung. Auf Dauer wär ich kaputt gegangen. Durch meine Kleine
bin ich jetzt erstmals nicht fest angestellt und hab Zeit, es füllt mich null aus, ja ich langweile mich zu Tode, hab ein
Studium angefangen und doch fehlt mir das feed back, ich mach
meinem Partner nur Probleme, weil ich einfach nicht zufrieden bin. Ich bin eine Klette … geworden, die sich jetzt völlig
umorientieren muß, um wieder „mitreden zu können“.
Sendungen dieser Art schau ich mir schon lange nicht mehr an,
dieses Generve um das Zusammenleben von Mann und Frau ist m.E.
nimmer auszuhalten. Gefühle bleiben eh auf der Strecke dabei,
wo sollen die auch herkommen, bei der ewigen Aufrechnerei.
Und sicher ist, dass nicht alle Männer bzw. Väter gleich sind,
so ungleich wie die Eigenheiten ihrer Beziehungen oder ihr
Familienleben.
Gott sei Dank, sag ich da nur, wirklich Stoßseufzer von Herzen.
Aber ich bin davon überzeugt, dass wir Frauen eher bereit sind
für den Erhalt der Familienbande ein wenig mehr zu tun, als
Männer - es mag genetisch bedingt sein.
Auch wenn ich dies immer bestritten hab, es ist so. Und irgendwie soll es wohl auch so sein. Jedenfalls hab ich mit
der Rolle kein Problem mehr, selbst wenn ich mehr verdienen würde, als mein Freund. Ehrlich, Geld ist so unwichtig, wie nur
was, wenn es nicht zur totalen finanziellen Notlage kommt, an
derem Rand ich z.Z. lebe. Aber eben nur am Rand.
Der Preis ist für
manche Frauen zu hoch, zu deren Erkenntnisse sie erst kommt,
wenn es schon zu spät ist, nämlich, wenn die Kinder nicht mehr
Zuhause leben, wenn Männer in der Midlifecrises von Muttchen
die Nase voll haben und ausgerechnet nach einer Selbstbewußten
Ausschau halten, wenn die Frauen über 50 keine Chancen mehr
haben, sich finanziell unabhängig zu machen.
Und dazu wieder, Grilla: die Frauen sind selbst Schuld. Hart, ja? Aber wahr, man sieht doch, was für einen Menschen man ge-
heiratet hat, spätestens wenn die ersten Schwierigkeiten zu meistern sind. Da wart ich doch nicht ab, bis die Kinder aus
dem Haus sind und ich als verbittertes Mütterchen in der Ecke sitze. Wieviele Frauen schieben die Kinder vor, nur weil sie
selber zu ängstlich sind, einen Wechsel und damit weniger Geld
in Kauf zu nehmen.
Emanzipationbemühungen kann nämlich auch aus existenziellen
Gründen wichtig sein.
NEIN! Es gibt die berühmten Ausnahmen, z.B. selbst. Mann lernt andere Frau kennen und lieben, dann muß - muß die Ehefrau kämpfen, aber nicht um den Mann, sondern um ihre Rechte als mit-
arbeitende Ehefrau. Man will sich ja nicht die Jahre umsonst
bemüht haben. Außerdem dürfen die Kinder auch nicht zu kurz
kommen und das mein ich ganz praktisch. Und wenn der Mann ordentlich Geld hat, kommen die Kinder in unserem Staat auch nicht zu kurz. Das ist eine Tatsache. Anders sieht es schon bei
wenig Verdienenden aus. Aber wer wenig hat, da ist halt nix zu holen, weder für die Frau, noch für die Kinder.
Und zum Schluß noch eins, was glaubst Du wievielen Männern die
Existenz durch Ehescheidung kaputt gemacht wird? Ich kenne einige Fälle und glaub mir, auch das ist nicht lustig. Wahrlich nicht.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
hd