Servus Juschimitsu,
ich möchte die Diskussion erweitern, was haben Länder wie Deutschland und Österreich von der EU?
Zunächst hat ja die gemeinsame Währung nicht nur Vorteile wie wir jetzt mit Griechenland miterleben müssen.
Ich bin ja alles andere als ein Finanzexperte, deswegen frage ich ob ich das so richtig sehe:
Österreich hat ja eigentlich mit Deutschland schon seit den 1970er Jahren praktisch eine gemeinsame Währung. Ja natürlich hatten wir weiter den Schilling, aber der war fest an die D-Mark gekoppelt.
Das hat für österreichische Betriebe einiges gebracht:
Währungsschwankungen sind immer ein Risiko wenn Betriebe Verträge mit anderen Betrieben eingehen.
In welcher Währung werden Verträge abgeschlossen?
Noch deutlicher wurde es als der Euro eingeführt wurde, am Beispiel wirtschaftliche Beziehungen mit Italien.
Nur ein Beispiel: Die Zulieferindustrie für Autos in Österreich bekam mehr Aufträge, was sich natürlich positiv auswirkte, auch für den Arbeitsmarkt.
Davor hatte man ja das Problem: Vertrag in Lire war ein Risiko für den österreichischen Betrieb. Vertrag in Schilling war ein Risiko für den italienischen Betrieb, wenn wieder mal die Lire abgewertet wird. Ein Ausweichen in andere Währungen z. B. den Dollar wäre ein Risiko für beide Betriebe gewesen.
Das und einige andere Gründe wie z. B. keine Zollschranken waren ein Grund für den leichten Aufschwung bzw. das Ausbleiben einer Krise schon Anfang des Jahrtausends.
Natürlich gibt es Situationen in denen sich z. B. Italien nach den alten Zeiten als sie noch die Lira hatten zurücksehnt, und auf eine weiche Lire setzten um die Bedingungen für den Export zu verbessern. Auch Griechenland hätte jetzt weniger Probleme. Allerdings würden sich die Probleme für andere Staaten nur verlagern. Wir müssten zwar nichts für Griechenland zahlen, aber Werte in Drachmen wären wenige wert, wenn Griechenland die Drachme abwerten würde.
Bin ich hier noch richtig?
Aber eine gemeinsame Währung bringt mehr Sicherheit. Wirtschaftsexperten sprachen vor der Einführung des Euros von Milliarden von Schillingen die auf Grund der Währungsschwankungen verloren gehen.
Auch müssen wir daran denken, dass ja Österreich auch vor dem Eintritt in die EU nicht alleine stand. Wir waren ja schon Mitglied der EFTA.
Hätte das kleine Österreich, und jetzt werde ich frech das viel größere Deutschland in Zeiten wie diesen in diesem Wirtschaftsmarkt alleine bestehen können?
Die Schweiz ist für mich kein Argument, sie ist ja mit Verträgen in die EU, so gut wie für einen außenstehenden Staat möglich ist, eingebunden.
Sooo, jetzt aber zu den Nachteilen. Einer davon wird uns ja vor Augen geführt: Wir müssen für Griechenland gerade stehen. Das kostet uns wie viele Milliarden? War grad im Morgenjournal die Rede davon, nur da hat eine Gehirnhälfte von mir noch geschlafen…
Es war sogar davon die Rede was Finanzminister Pröll hier ‚alleine’ entscheiden darf.
Was ist wenn andere Staaten folgen? Portugal, Spanien, Italien? Und ja, um Himmels Willen ein ganz großer Staat wie D… (nein so frech traue ich mich hier nicht zu sein) und nein, da ist (noch lange) keine Rede davon.
Also, da werden Nachteile wie z. B. dass wir Nettozahler sind wirklich zu Kinkerlitzchen (Kleinigkeiten)
Allerdings sehe ich immer noch große Vorteile im großen Wirtschaftsraum. Auch reiche Staaten sind ja nicht vom Absturz gefeit wie wir ja am Beispiel Island gesehen haben.
Was ist Eure Meinung dazu? Liegt Euer Nicht-Experte in so gut wie fast allem hier so falsch?
Servus
Herbert