Hi Gemeinde!
In der heutigen Süddeutsche Zeitung online (Fr. 24.10.03) war heute Folgendes zu lesen:
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/255/20235/
Was hält Ihr davon?
Ich, als EU-Bürgerin aber weder Österreichin noch Deutsche, war schlichtweg ensetzt. Und Ihr?
Eigentlich denke ich, daß Politiker, die solche Gesetze verabschieden, sollten als erstes ca 1 Jahr ihres Lebens so verbringen müssen, wie die Asylbewerber in ihre Heimat. Vielleicht würden sie dann einsehen, daß Asylbewerber sein, kein „Wunschzustand“ ist, sondern schlichtweg eine Hoffnung: Auf ein würdiges Leben.
Und wenn sie denken, mit so einen Gesetz die sog. „Schlepperbanden“ zu stoppen, dann sage ich, daß sie aus der Geschichte nichts gelernt haben (siehe Alkoholverbot-Chicago 1920 u.A.). In Spanien hätte ich einen Spruch gesagt, nämlich: Sie wollen Fliegen/Mücken mit Bomben töten.
Auf Eure Antworten bin ich sehr gespannt!
Schöne Grüße
Helena
PS. Für den Fall, daß diesen Artikel bald nicht mehr abrufbereit ist, hier nochmals:
Österreich
Parlament verabschiedet Europas härtestes Asylgesetz
Asylbewerber, deren Antrag in erster Instanz abgelehnt wurde, dürfen bei einem zweiten Verfahren keine neuen Argumente für ihre Bewerbung anführen. Zudem sollen Flüchtlinge künftig noch während eines Berufungsverfahrens abgeschoben werden können.
Das beschloss unter dem vehementen Protest der Opposition und zahlreicher Menschenrechtler die konservativ-rechtspopulistische Regierungsmehrheit am Donnerstag in Wien. Das Gesetz soll am 1. Mai 2004 in Kraft treten. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (UNHCR) übte heftige Kritik an der Gesetzesänderung.
Innenminister: Österreich ist kein Scheunentor
Innenminister Ernst Strasser von der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) sagte, Österreich bleibe „ein offenes Haus“ für Asylbedürftige, aber kein „Scheunentor“ für Schlepperbanden. Das Gesetz habe den Vorteil, dass es Entscheidungen beschleunige. Die justizpolitische Sprecherin des rechtspopulistischen Koalitionspartners FPÖ, Helene Partik-Pable, sagte, Österreich lege sich damit das schärfste Asylgesetz in Europa zu.
Das UNHCR erklärte in Genf, mit der Neuregelung würden Flüchtlinge teilweise zurück „in die Hände ihrer Folterer“ abgeschoben. Eine Sprecherin der UN-Organisation betonte, Berufungen seien ein „wesentliches Mittel“, um fehlerhafte Entscheidungen korrigieren zu können. Derzeit wird in Österreich nur jedem fünften Bewerber Asyl gewährt.