Auch in diesen Bildern sieht man - wenn man richtig sehen kann (und damit meine ich nicht, den Blick, der durch Sympathie getrübt ist), dass hier eine schöne Frau ist (und damit meine ich auch nicht den Euphemismus, dass jeder Mensch schön ist).
Man kann ihre Gesichtsform auch hier erkennen, die Struktur. Ein geübtes Auge kann das genau sehen.
Abgesehen davon, ist Marylin Monroe nicht nur durch ihr Aussehen berühmt geworden, es gab und gibt Frauen, die optisch besser aussehen, die dennoch nicht ihren Erfolg gehabt haben.
Da kam vieles zusammen: Sie war eine gute Schauspielerin (gerade auch, wenn sie dizzy blondes gespielt hat, was sie nicht war, auch, wenn das Publikum sie so wahrgenommen hat), sie hatte eine ganz bestimmte Ausstrahlung, ihre Intellgenz, ihr Talent, ihr Aussehen - diese Kombination und dazu kam Zeitgeist, Fügungen, dass etwas genau passte (ich zögere mich hier „Glück“ zu schreiben, denn Glück scheint ihr das nicht gebracht zu haben - obwohl niemand weiß, ob sie glücklich geworden wäre, wenn sie den Erfolg nicht gehabt hätte).
Man kann mit Make-up (und photographischem Talent und Beleuchtung und heutzutage Photoshop und Schönheitschirurgie) viel erreichen, aber gerade die ungeschminkten Bilder von MM zeigen, dass sie wirklich schön war.
Ansonsten zeigt dieses Post von dir lediglich, wie verbogen deine Vorstellung von Schönheit ist. Gerade im ungeschminkten Zustand zeigt sich Schönheit - was nicht heißt, dass ich nicht sehen kann, wie man mit Make-up jemanden aufhübschen kann.
Und nochwas: der Mann, der wegbleibt, weil er mich ungeschminkt, unfrisiert, ohne BH und ohne eingezogenem Bauch, verschnupft, mit geschwollener Nase sieht - der kann wegbleiben. Ich verstehe oftmals Aussagen von (hauptsächlich) jüngeren Menschen nicht, die in etwa lauten: „Ich kenne soundso jetzt etwa zwei Monate, wir haben Sex gehabt, und jetzt weiß ich nicht, ob ich mich in ihn/sie verliebt habe.“ Bei mir lief das, altmodisch wie ich offensichtlich bin, immer umgekehrt: erst habe ich mich verliebt, dann hat man Sex gehabt. Lust mit Verlieben zu verwechseln, fühlt sich für mich falsch an (und bitte genau lesen: ich habe nicht von Lieben geschrieben).
Bei einer Beziehung, in der Verlieben vor Sex kommt und Verlieben das Potential der Liebe enthält, entfällt die oberflächliche Reduzierung auf Aussehen. Da kommen so viele andere Faktoren ins Spiel, dass ein ungeschminktes Gesicht nicht zu Buche schlägt.
Grüße
Siboniwe