Was hat die CDU/CSU aus Japan/Fukushima gelernt?

Drauf hast du ja an anderer Stelle extra nicht geantwortet.

Wo?

/t/kernschmelze-in-japan-was-droht-uns-in-deuschland…

Und hinter dem Rücken ist das doch hier wohl nicht.

Zumindest war es keine direkte Antwort auf einen meiner
Artikel.

Aber du fühltest dich gleich angesprochen.

Warum sollten ihnen die Opfer egal sein? Weil sie nicht
möchten, dass unseren Bürgern dasselbe passiert? Im Gegenteil,
alles Andere wäre für ihre Glaubwürdigkeit völlig
indiskutabel.

Warum wird so ein Unglück für Wahlkampf mißbraucht? Die anderen Parteien haben vor Jahren auch keine Terroranschläge politisch ausgeschlachtet.

Hallo,

Wahrscheinlich müssen wir nicht mit so starken Erdbeben
rechnen, aber was ist mit Flugzeugabstürzen,
Meteoriteneinschlägen, Terrorangriffen, menschlichem Versagen,
technischen Mängeln, unzureichender Wartung und den Dingen,
die wir uns noch gar nicht vorstellen können?

die Aspekte wurden schon rauf und runterdiskutiert (vgl. Allg.
Nachrichten). Ich will jetzt nicht alles wiederholen. Aber mir
geht es - wie erwähnt - auch um die Diskussionskultur.

Die Antworten könntest Du schon einmal wiederholen, denn soweit ich weiß gibt es nur die Feststellung, dass unsere Meiler (zumindest die älteren) gegen die genannten Fehlermöglichkeiten nicht oder nur begrenzt sicher sind.
Deine Kritik an der „Diskussionkultur“ (welche war das doch gleich?) darf aber auch nicht zum Gegenteil führen, nämlich dass über das Thema gar nicht mehr diskutiert wird.

Daß jetzt mit dem AKW in Japan politisch
gearbeitet wird, ist in etwa so sinnvoll wie über die
Sicherheit von Flugzeugen anhand der Absturzstatistiken in
Schwarzafrika zu diskutieren.

Der Vergleich eines Flugzeugabsturzes mit einem SuperGAU ist
nicht wesentlich sinnvoller, sorry.

Doch, es geht darum, daß man nicht Naturkatastrophen für eine
Diskussion heranziehen kann, die in Deutschland nicht
passieren können.

Es geht aber nicht nur um Naturkatastrophen, sondern grundsätzlich darum, dass Restrisiko tatsächlich zum Eintreten einer verheerenden Katastrophe führen kann, so unwahrscheinlich das ist. Wer die Gefährdung unserer AKW nur im Hinblick auf mögliche Erdbeben diskutiert, hat das Grundproblem nicht erkannt, da gebe ich Dir völlig recht. Darum wundert mich auch, warum so viele Leute das Wort Erdbeben bei der Diskussion um deutsche AKW in den Mund nehmen.

Ich denke, dass Fukushima einen Symbolcharakter hat und haben
wird: Es IST möglich, trotz ALLER heutiger Technik, dass das
eintritt, was nicht eintreten DARF.

Weil man nicht alle Eventualitäten berücksichtigt hat.
Tsunamis und starke Erdbeben kommen dort wesentlich häufiger
vor als kritische Ereignisse in Deutschland. Das wird in der
Diskussion aber ständig unterschlagen.

Als Maschinenbauingenieur weiß ich, dass Maschinen und Anlagen anhand ihrer Anforderungen + Sicherheitszugaben ausgelegt werden. Auch in Deutschland wird mit Sicherheit ein max. angenommenes Erdbeben für die Auslegung herangezogen. Da die Stärke des max. angenommenen Erdbebens vermutlich geringer sein wird, als das der japanischen AKW, würde ich davon ausgehen, dass unsere AKW schon bei weit geringeren Erdbeben Probleme bekommen könnten. Nun kam es in Japan zu einem ganz außerordentlich starken Erdbeben - kann das in Deutschland nicht passieren? Und es kam zu einem Tsunami als Zweiteinfluss, kann es das in Deutschland nicht durch Anschlag, Absturz, schlechte Wartung auch dazu kommen? Einen Tsunami dürften wir nicht erwarten (von Flutungen durch berstende Talsperren mal abgesehen), dafür ist aber auch kein Meerwasser zum Kühlen und vor allem Verdünnen in der Nähe.

Jetzt ganz im ernst, bitte tu mir mal einen Gefallen und
überleg ehrlich für Dich selbst: wovon willst Du Dich selbst
überzeugen? Kann es sein, dass Du Dir sagst, das Risiko ist so
gering, dass es NIE eintreten wird? Machst Du Dir also KEINE
Gedanken um das, was passiert, falls Du Dich irrst und es bei
uns zu einem Super-GAU kommt?
Wenn Du erkennst, dass es bei uns passieren KANN (nichts
anderes sagt das Wort Restrisiko), wie gehst Du dann damit um?
Sagst Du: „pech gehabt, sterben wir eben alle“? Oder glaubst
Du, dass das alles halb so wild ist, Man sieht ja nichts?

Interessant; Du bist der erste, der mich zu meiner Meinung zur
Atomkraft fragt. Die meisten scheinen aus meinen Artikeln zu
schließen, daß ich Atomkraftwerke befürworte.

Ich bin in der komfortablen Lage, daß sich in einem Umkreis
von gut 200 Kilometern kein deutsches Atomkraftwerk befindet
und ich daher für mich keine relevante Bedrohung sehe. Aus
diesem Grunde bin ich bei dem Thema ziemlich leidenschaftslos.

Dann lass mich Dich daran erinnern, dass bereits jetzt in
Tokyo (250km von Fukushima eins entfernt) erhöhte
Radioaktivität und belastetes Grundwasser festgestellt wurde.

In Düsseldorf wird das Trinkwasser im wesentlichen aus
Uferfiltrat des Rheines gewonnen. Da wird nicht nur ein
havariertes Atomkraftwerk schnell zum Problem. Nicht zuletzt
aus diesem Grunde habe ich einen durchaus veritablen Vorrat an
Trinkwasser im Keller.

Da bin ich aber froh, dass für Dich gesorgt ist. :-/

Danke für Deine offene Meinung und Diskussion.

Gruß,
Michael

Die Frage war, warum ihnen die Opfer angeblich egal sind. Das ist ansich eine ungeheuerliche (und hier völlig unangebrachte) Unterstellung, die man nicht ohne stichhaltige Beweise in den Raum stellen sollte.

Die Terroranschläge wären nicht so grundlegend verhinderbar gewesen, wie ein Reaktorunfall ohne Reaktor. Der Unfall in Japan wird nicht missbraucht, sondern völlig zu recht gebraucht, um zu zeigen, dass die Grünen von Anfang an mit ihrem Ansatz und ihren Aktionen recht hatten: nämlich dass die Kernkraft im Krisenfall nicht beherrschbar ist und unvorstellbare Schäden verursacht. Die Katastrophe in Fukushima ist noch nicht unter Kontrolle, gib Dich da bitte keinen Illusionen hin.

Gruß

Hallo,

Was hat die CDU/CSU aus Japan und Fukushima neues gelernt???

Dass man auch Katastrophen in anderen Ländern mit vielen Toten für den eigene Wahlkampf instrumentalisieren kann, das hat die CDU/CSU gelernt. Ich hoffe, dass sie sich niemals zu dieser widerlichen, menschenverachtenden Art herablassen wird.

Drauf hast du ja an anderer Stelle extra nicht geantwortet.

Wo?

/t/kernschmelze-in-japan-was-droht-uns-in-deuschland…

Da hast Du nicht gefragt, was ich gemeint habe, sondern eine doofe Antwort gegeben:
Du meinst tatsächlich, dass hierzulande nie betrogen wird und
wenn doch kommt es sofort heraus?

Und hinter dem Rücken ist das doch hier wohl nicht.

Zumindest war es keine direkte Antwort auf einen meiner
Artikel.

Aber du fühltest dich gleich angesprochen.

Zu unrecht?

Dass man auch Katastrophen in anderen Ländern mit vielen Toten
für den eigene Wahlkampf instrumentalisieren kann, das hat die
CDU/CSU gelernt. Ich hoffe, dass sie sich niemals zu dieser
widerlichen, menschenverachtenden Art herablassen wird.

Das haben die Grünen gemacht und nicht andere Parteien. Ekelhaft finde ich sowas.

Das haben die Grünen gemacht und nicht andere Parteien.
Ekelhaft finde ich sowas.

Naja, die Volksschnauze Gabriel, die ja nur noch politische Hetze rausbringen kann, hat da auch einiges mitgemischt.

Hallo,

Naja, die Volksschnauze Gabriel, die ja nur noch politische
Hetze rausbringen kann, hat da auch einiges mitgemischt.

Gerade eben sagte Gabriel in seiner Ansprache zum Wahlergebnis in BaWü und RLP auch explizit, in welcher Weise SPD und grüne von der Reaktorkatastrophe profitiert haben - mit freudigem Strahlen im Gesicht.
Ich persönlich finde das geschmacklos.

MFG Cleaner

Hallo,

rein gar nichts.

Ich hoffe nur, dass die Schwarzen und Gelben im ganzen Land abgewählt werden.Nur dann sehe ich ,ob die Bundesrepublik irgendetwas aus der „Kernschmelze“ in Japan gelernt hat.

Grüße

Wader Hans

NICHTS

in welcher Weise SPD und grüne
von der Reaktorkatastrophe profitiert haben - mit freudigem
Strahlen im Gesicht.
Ich persönlich finde das geschmacklos.

Wohl wahr. :frowning: Ich weiß aber noch nicht, was die SPD damit zutun haben will.

Hallo Hans,

rein gar nichts.

Ich hoffe nur, dass die Schwarzen und Gelben im ganzen Land
abgewählt werden.Nur dann sehe ich ,ob die Bundesrepublik
irgendetwas aus der „Kernschmelze“ in Japan gelernt hat.

ganz meiner Meinung. Aber meine ursprüngliche Frage ist noch nicht wirklich beantwortet. In Bezug auf die Argumentation von Volker Kauder: was ist die neue Situation, vor der er sich sieht? Die Gefahren waren bekannt, DASS ein GAU und Super-GAU eintreten kann, auch. Also was will er dem geneigten Wähler damit erklären? Dass er persönlich „nicht informiert war“? Er hat mit unserer Physikanzlerin doch einen hervorragenden Kontakt im Kompetenzteam.

Das sollte jetzt nicht wie ein Verhör klingen. Ich wollte nur nochmal deutlich machen, was ich eigentlich wissen wollte.

Gruß,
Michael

Guter Beitrag!

Wen von denen jucken denn die Details der Definition des
„Restrisikos“? - das zu verstehen ist Aufgabe der Praktiker
aus dem produktiv tätigen Teil der Bevölkerung, es reicht doch
wohl, wenn man drüber entscheiden darf, was hauptsächlich
andere betrifft, denn Jodtabletten und Mineralwasser in
Flaschen gibt es zumindest im Regierungsbunker in
ausreichender Menge.

Für manche „Werktätige“ ist es nunmal möglich, seinen Arbeits- bzw. Regierungssitz je nach Strahlungslage auf Steuerzahlerkosten zu verlegen.

Wo aber immer wieder die internationalen Auswirkungen in Mittel- und Westeuropa angesprochen werden - ob Frankreich auf Deutschland oder umgekehrt - wieso ist die Entscheidung über Kernkraftwerke immernoch Ländersache und nicht schon Europa-Angelegenheit? In jeder hierarchischen Struktur gibt es Macht- und Zuständigkeitsebenen. Die auf Jahrhunderte beeinflusste Zukunft Mitteleuropas in die Hand einer regionalen Landesregierung zu legen, ist etwa so, wie den Gabelstaplerfahrer mit der IT-Sicherheit des Unternehmens zu betrauen.

Naja, auch das Restrisiko der nächsten Revolution wird sich
eines Tages verwirklichen.

Ich wollte es ja heute morgen nicht schreiben, aber wenn tatsächlich nur die Unionswähler verstrahlt werden würden, dann wäre zumindest das "Rest"risiko einer Wiederwahl gering. ;o)

Gruß,
Michael

Da hast Du nicht gefragt, was ich gemeint habe, sondern eine
doofe Antwort gegeben:
Du meinst tatsächlich, dass hierzulande nie betrogen wird und
wenn doch kommt es sofort heraus?

Es war doch mit einem Fragezeichen versehen und erschien mir als Quintessenz aus
Wenn man in Japan nicht berücksichtigt hat, daß der Betreiber
möglicherweise nicht ganz ehrlich war oder nicht
richtlinienkonform gehandelt hat, hat man offensichtlich bei
der Aufsicht geschlampt. Ich will nicht ausschließen, daß das
auch wieder einen mentalitätsbezogenen Hintergrund hat.

Damals bei Tschernobyl wusste ja jeder dass die Russen eh keine Ahnung haben und nur besoffen sind, die Japaner vernachlässigen mentalitätsbezogen die Atomaufsicht und bauen Kraftwerke, die den Erdstössen, die dort regelmäßig auftreten, wie jeder weiss, nicht standhalten. Die Kernschmelze in Harrisburg hatte man inzwischen sowieso schon vergessen.

Alles Dinge die hier nie passieren würden, wenn man den bedingungslosen AKW-Befürwortern glaubt.

Gruß
T.

Da hast Du nicht gefragt, was ich gemeint habe, sondern eine
doofe Antwort gegeben:
Du meinst tatsächlich, dass hierzulande nie betrogen wird und
wenn doch kommt es sofort heraus?

Es war doch mit einem Fragezeichen versehen und erschien mir
als Quintessenz

Das war dann wohl der Fehler.

Hallo,

Deine Kritik an der „Diskussionkultur“ (welche war das doch
gleich?) darf aber auch nicht zum Gegenteil führen, nämlich
dass über das Thema gar nicht mehr diskutiert wird.

wie jetzt? Ich dachte, das hier sei das Brett Inlandspolitik und nicht Physik oder Umweltschutz. Insofern bin ich mit meinem Aspekt des Themas doch viel näher an der Brettbeschreibung.

Es geht aber nicht nur um Naturkatastrophen, sondern
grundsätzlich darum, dass Restrisiko tatsächlich zum Eintreten
einer verheerenden Katastrophe führen kann, so
unwahrscheinlich das ist. Wer die Gefährdung unserer AKW nur
im Hinblick auf mögliche Erdbeben diskutiert, hat das
Grundproblem nicht erkannt, da gebe ich Dir völlig recht.
Darum wundert mich auch, warum so viele Leute das Wort
Erdbeben bei der Diskussion um deutsche AKW in den Mund
nehmen.

Noch einmal: das Risiko, daß es in Japan zu einer unkalkulierbaren Situation kommt, war von vornherein größer als bspw. in Deutschland.

Flugzeugabsturz, Terroranschlag und Grippewelle sind prinzipiell in allen Industrienationen gleich wahrscheinlich. In Japan kamen Erdbeben und Tsunami hinzu und waren nicht nur ein Restrisiko, sondern relativ wahrscheinlich.

Aus diesem Grund lief die Diskussion schon von Anfang an völlig an der Sache vorbei. Es ging nur um das Schüren der diffusen Ängste der Bevölkerung.

Weil man nicht alle Eventualitäten berücksichtigt hat.
Tsunamis und starke Erdbeben kommen dort wesentlich häufiger
vor als kritische Ereignisse in Deutschland. Das wird in der
Diskussion aber ständig unterschlagen.

Als Maschinenbauingenieur weiß ich, dass Maschinen und Anlagen
anhand ihrer Anforderungen + Sicherheitszugaben ausgelegt
werden. Auch in Deutschland wird mit Sicherheit ein max.
angenommenes Erdbeben für die Auslegung herangezogen. Da die
Stärke des max. angenommenen Erdbebens vermutlich geringer
sein wird, als das der japanischen AKW, würde ich davon
ausgehen, dass unsere AKW schon bei weit geringeren Erdbeben
Probleme bekommen könnten. Nun kam es in Japan zu einem ganz
außerordentlich starken Erdbeben

Das ist ein Irrtum. Die AKW waren für 8,25 ausgelegt; eine Stärke, die dort alle Naslang auftritt. In Deutschland sind die Spezifikationen andere; grob gesagt: man orientiert sich am Maximum und legt eine Schippe drauf.

nicht passieren? Und es kam zu einem Tsunami als
Zweiteinfluss, kann es das in Deutschland nicht durch
Anschlag, Absturz, schlechte Wartung auch dazu kommen?

Das sind alles Überlegungen, die man hätte vor Japan anstellen können - auch in der Zeit von rotgrün und dem Superduperatomkonsens aus dem Jahre 2000, nach dem alle AKW außer Neckarwestheim heute auch noch laufen würden.

Uferfiltrat des Rheines gewonnen. Da wird nicht nur ein
havariertes Atomkraftwerk schnell zum Problem. Nicht zuletzt
aus diesem Grunde habe ich einen durchaus veritablen Vorrat an
Trinkwasser im Keller.

Da bin ich aber froh, dass für Dich gesorgt ist. :-/

Willst Du mir damit sagen, daß alle Atomkraftgegner rein altruistische Gedanken im Kopf haben? Warum hat dann die Panikmache so gut funktioniert und wieso boomt der Verkauf von Geigerzählern und Jodtabletten, nicht aber der von Physikbüchern?

Gruß
Christian

Hallo skylet,

was die Konservativen sagen wollen ist relativ klar:

"„Wir wußten natürlich schon, dass ein AKW nicht beherrschbar ist.Wir dachten aber,der Ernstfall träte in den nächsten 50 Jahren sowieso nicht ein.Und - unsere Kernwählerschaft und ein Gutteil darüber hinaus
will billigen Atomstrom oder zumindest nichts an eigenen Investitionen in die Zukunft tätigen.Das brachten sie immer wieder eindrucksvoll zum Ausdruck.Unsere „Solarförderung“ war doch nur ein Zuckerl an die Kaste der „Hausbesitzer“ um sie als Wählerlein zu gewinnen/u beruhigen und um die alternativen Energiegewinnungsmöglichkeiten deutlich zu verteuern.Gleichzeitig aber die Besitzenden reich zu machen und an die Adresse der Atom-Gegner ein Zeichen des Wohlwollens zu geben.Wir glaubten für die nächsten Dekaden die eierlegende Wollmilchsau erfunden zu haben! Schlußendlich konnten die AKW-Unternehmer in aller Ruhe ihre Kraftwerke ohne weiteren Investition weiter betreiben.Das Ganze nannten wir dann „Brückentechnologie“.
Jetzt, allerdings, wissen wir auch nicht mehr weiter.D.h. wir wußten es vorher schon nicht - aber da konnte uns keiner das Gegenteil dessen beweisen, was wir jahrzehntelang einfach behaupteten.“

Darüber kann man jetzt lachen - sicher.In Wahrheit arbeitet ein Bürgergehirn in Politikerfunktion so.
In Wahrheit ist es sogar noch peinlicher.

Gruß

Wader Hans

Hallo Hans,

Du wirst es nicht glauben, aber JETZT habe ich es endlich auch verstanden. Im Groben habe ich das genau so bereits aufgefasst, aber Du hast mit Deinen Ausführungen noch die verbliebenen Lücken geschlossen.

Danke vielmals! :o)

Gruß,
Micha

Hallo,

wie jetzt? Ich dachte, das hier sei das Brett Inlandspolitik
und nicht Physik oder Umweltschutz. Insofern bin ich mit
meinem Aspekt des Themas doch viel näher an der
Brettbeschreibung.

Wie jetzt, möchtest Du daraus vielleicht Trennkost machen? Du kannst doch politische Entscheidungen nicht ohne Betrachtung der naturwissenschaftlichen Hintergründe diskutieren. Doch wo Du es erwähnst, jetzt wird mir langsam klar, warum so viele Entscheidungen der Union so wenig interdisziplinär erscheinen. :smile:

Darum wundert mich auch, warum so viele Leute das Wort
Erdbeben bei der Diskussion um deutsche AKW in den Mund
nehmen.

Noch einmal: das Risiko, daß es in Japan zu einer
unkalkulierbaren Situation kommt, war von vornherein größer
als bspw. in Deutschland.

Und das glaube ich nicht, ohne jeden Beleg. Japanische AKW sind wesentlich sicherer ausgelegt, als Deutsche. Insbesondere in Hinblick auf Erdbeben und Tsunamis. Oder andersrum, unsere schwächer. Wie hoch war denn das offizielle Restrisiko der japanischen AKW verglichen mit unseren?

Flugzeugabsturz, Terroranschlag und Grippewelle sind
prinzipiell in allen Industrienationen gleich wahrscheinlich.
In Japan kamen Erdbeben und Tsunami hinzu und waren nicht nur
ein Restrisiko, sondern relativ wahrscheinlich.

Ja, sie sind überall wahrscheinlich und die Frage, ob man mit dem Restrisiko leben möchte - vor allem in Anbetracht der (möglichen) folgen - wird nunmal von immer mehr Bürgern mit einem klaren Nein beantwortet. Und nicht zu vergessen: es ist nicht nur der Betrieb, auch die Zwischen- und Endlagerung sind nicht geklärt. Zwischengelagerte Fässer mit radioaktiven Abfällen lagern teilweise nur vor dem Regen geschützt in irgendwelchen Schuppen!

Aus diesem Grund lief die Diskussion schon von Anfang an
völlig an der Sache vorbei. Es ging nur um das Schüren der
diffusen Ängste der Bevölkerung.

Ich denke, die Unfälle in Japan haben den Menschen nur die Augen geöffnet, auf welchen Bomben sie hier eigentlich sitzen, die quasi jederzeit hochgehen können. Die Relation ist hier eine ganz andere. Flugzeugabstürze geschehen wesentlich häufiger, wobei aber meist nur Bäume oder einzelne Häuser beschädigt werden. AKW gehen so gut wie nie hoch, aber wenn dann ungleich fataler.

Als Maschinenbauingenieur weiß ich, dass Maschinen und Anlagen
anhand ihrer Anforderungen + Sicherheitszugaben ausgelegt
werden. Auch in Deutschland wird mit Sicherheit ein max.
angenommenes Erdbeben für die Auslegung herangezogen. Da die
Stärke des max. angenommenen Erdbebens vermutlich geringer
sein wird, als das der japanischen AKW, würde ich davon
ausgehen, dass unsere AKW schon bei weit geringeren Erdbeben
Probleme bekommen könnten. Nun kam es in Japan zu einem ganz
außerordentlich starken Erdbeben

Das ist ein Irrtum. Die AKW waren für 8,25 ausgelegt; eine
Stärke, die dort alle Naslang auftritt. In Deutschland sind
die Spezifikationen andere; grob gesagt: man orientiert sich
am Maximum und legt eine Schippe drauf.

Nichts anderes habe ich gesagt. Meinst Du, deutsche AKW würden bei einem 7.25er Beben keine Probleme bekommen? Das tatsächliche Erdbeben in Japan war aber nun doppelt so stark, was ein erhebliches Mehr ausmacht. Tsunami kam dummerweise dazu und wahrscheinlich etwas Pech.

nicht passieren? Und es kam zu einem Tsunami als
Zweiteinfluss, kann es das in Deutschland nicht durch
Anschlag, Absturz, schlechte Wartung auch dazu kommen?

Das sind alles Überlegungen, die man hätte vor Japan anstellen
können - auch in der Zeit von rotgrün und dem
Superduperatomkonsens aus dem Jahre 2000, nach dem alle AKW
außer Neckarwestheim heute auch noch laufen würden.

Das stimmt und es wurde auch in Betracht gezogen. Aber gegen die Atomlobby konnte man sich wohl nicht durchsetzen. Hier hätten die Grünen eine klarere Linie durchziehen müssen, aber in einer Koalition muss man auch manchmal zurückstecken. Leider hier an falscher Stelle, wie ich finde.

Woher hast Du Deine Info, dass noch alle außer Neckarwestheim am Netz wären? Lies Dir mal den Faktencheck zum letzten „Hart, aber Fair“ durch. Laut den Nachforschungen hätte Biblis A seine Restlaufzeit bereits überschritten und drei weitere wären dieses Jahr abgeschaltet worden.

Da bin ich aber froh, dass für Dich gesorgt ist. :-/

Willst Du mir damit sagen, daß alle Atomkraftgegner rein
altruistische Gedanken im Kopf haben? Warum hat dann die
Panikmache so gut funktioniert

Nein, das stimmt. Auch in der Schar der Atomgegner gibt es findige und windige Geschäftemacher. Aber Du willst mir bestimmt auch nicht erzählen, dass das das Gros der mehreren hunderttausend Demonstranten war, die letzte Woche auf die Straße gingen.
Und ich hoffe Du glaubst nicht ernsthaft, dass Du nur 200 km vom nächsten havarierten AKW oder Zwischenlager entfernt nicht betroffen sein wirst, wenn wir schon die Auswirkungen von Tschernobyl so deutlich spürten und immernoch spüren.

und wieso boomt der Verkauf von
Geigerzählern und Jodtabletten, nicht aber der von
Physikbüchern?

Vermutlich wurden die Physikbücher vor 20-30 Jahren gekauft. Nachdem die ganzen AKW gebaut waren, braucht man eben den anderen Sch…

Gruß,
Micha