Was hat die CDU/CSU aus Japan/Fukushima gelernt?

Hallo,

Ich kann Ingo da nur voll und ganz zustimmen. Wie kommst Du eigentlich auf „zynisch“? Sind Die Linke oder die Grünen herablassend oder verletzend, weil sie sagen, dass ihre Warnungen eingetreten sind?

Ganz im Gegenteil: wenn Herr Westerwelle sich hinstellt und sinngemäß sagt: „es ist jetzt nicht die Zeit, die Situation für parteipolitischen Machtkampf zu verwenden“, dann zeigt das doch einen Mangel an Umgangsfähigkeit mit begründeter Kritik. Offenbar kann er sogar so weit in die Zukunft blicken, dass er wusste, was auf ihn zukommt.

Dieser ganze Ansatz der aktuellen Regierung, dass sie sich über Kritik und Hinweise der Opposition und Experten hinwegsetzt (was durch die Opposition glücklicherweise manchmal abgemildert werden kann), es nach verschiedensten Fehlentscheidungen zum Crash kommt und DANN gesagt wird: „Wir müssen von der akutellen Situation ausgehen - was falsch gemacht wurde gehört der Vergangenheit an und steht nicht mehr zur Debatte.“ ist grundsätzlich falsch!!

Es ist eine Veralberung des Wählers. Fehlentscheidungen und deren Ursachen müssen aufgearbeitet und dem Wähler zur Verfügung gestellt werden, um solche Fehler - der Politik und der Wähler - in Zukunft zu vermeiden. Die aktuelle Vertuschungspolitik ist keine vollwertige Demokratie.

Gruß,
Michael

Hallo,

Auch unter SPD und SPD/Grün-Regierungen liefen Kernkraftwerke.
Haben die dann folglich auch mit der Atomlobby gekungelt?

Ja, laut Gregor Gysi (auch bei HartAberFair) und Volker Pispers haben sie das getan. Darum gab es auch keinen Ausstieg „so bald wie möglich“, sondern nach einer festgelegten Restenergiemenge (siehe Faktencheck zu HartAberFair vom 23.03.2011), was in Anbetracht der möglichen Konsequenzen (ungeachtet des Risikos) evtl. nicht optimal war.

P.S.: Solange für weite Teile der Bevölkerung beispielsweise
ein Weihnachtsmarkt erst dann als gelungen gilt, wenn wirklich
noch jede einzelne Tannenadel beleuchtet ist, solange Leute
mit dem Auto zum Fitness-Center fahren, um dort in der
beleuchteten Bude auf dem Fahrrad-Ergometer Sport zu
betreiben, so lange gehe ich davon aus, dass die Bevölkerung
ganz offensichtlich Strom aus AKW haben will.

Es ist aber ein Fehlschluss, dass dieser zwangsweise aus AKW kommen muss!

Gruß,
Michael

Hallo,

Nur weil die Bevölkerung jede Gelegenheit für den Ausbruch von
Panik gründlich nutzt, ist das noch lange kein Grund, darauf
zu reagieren. Dumm ist halt nur, wenn in die drei Wochen Panik
drei Landtagswahlen fallen.

Panik ist nie ein kluges Fundament, die Risiken lassen
sich ja immer kleinreden, dumm dastehen tut man nur, wenn
dann trotzdem etwas passiert.
Die Risiken hierzulande halte ich auch für überschaubar,
trotzdem bleibt das Problem der Endlagerung.

wie gesagt: mir geht es nicht um die Frage, ob Atomenergie vernünftig ist oder nicht, sondern darum, wie die Diskussion geführt wird - in der Politik, in den Medien und in der Bevölkerung. Da gehts nicht um die Sache, sondern darum, wie man am besten die Panik schürt.

Der neueste Clou ist, daß man das Wort Siedewasserreaktor entdeckt hat und herausstellt, daß 6 AKW in Deutschland genauso Siedewasserreaktoren benutzen wie die Blöcke von Daiichi. Schlußfolgerung: das kann in Deutschland genauso passieren. Läßt sich natürlich super verkaufen.

Gruß
Christian

Hallo noch einmal,

das Problem ist, daß das Restrisiko nicht weltweit gleich ist.
In Japan war es vornherein viel größer als in Deutschland,
weil die AKW nur auf Erdbeben ausgelegt waren, die dort alle
Naslang auftreten. Daß jetzt mit dem AKW in Japan politisch
gearbeitet wird, ist in etwa so sinnvoll wie über die
Sicherheit von Flugzeugen anhand der Absturzstatistiken in
Schwarzafrika zu diskutieren.

das stimmt natürlich, trotzdem lässt es sich nicht
ausschließen, das letzte große Erdbeben in unserer
Gegend ist 800 Jahre her (Basel CH), nach menschlichem
Ermessen eine lange Zeit, geologisch aber ein Klacks.
Ich gehe trotzdem nicht davon aus, dass wir das
erleben werden. :smile:
Was den Leuten aber hier vor Augen geführt wurde,
ist eben was passiert, wenn wirklich ein Unfall
geschieht. Auch wenn ein Erdbeben als Ursache
eher nicht in Frage kommt, bleiben bei uns
zwei größere Risiken:

1: Ein gezielter Terroranschlag, die alten Meiler
können noch nicht einmal einem Sportflugzeug
standhalten.

2: Und das ist wohl die größte Gefahr, menschliches
Versagen, das in Tschernobyl Ursache war.

Gruß
Junktor

Die Grünen und ihre Anhänger sind einfach nur verachtenswert,
wie sie die Not der Menschen in Japan in zynischster und
menschenverachtender Weise für ihre billige Wahlkampfpolemik
ausnutzen.

Tat das die CDU nicht auch gerade oder wurde das durch Brüderle wieder relativiert?

Hi,

1: Ein gezielter Terroranschlag, die alten Meiler
können noch nicht einmal einem Sportflugzeug
standhalten.
2: Und das ist wohl die größte Gefahr, menschliches
Versagen, das in Tschernobyl Ursache war.

was du noch vergessen hast, und was in Japan ja auch offensichtlich war:
3. Die Notwendigkeit für die Energieversorger, eine (möglichst steigende) Rendite zu erwirtschaften, was man natürlich auch durch Einsparungen bei Wartung und Betrieb erzielen kann, besonders, wenn schon lange nichts mehr passiert ist.

Auch wenn manche behaupten, dass das in Europa schon aus mentalen Gründen überhaupt nicht passieren kann.

Gruß
T.

Ich kann Ingo da nur voll und ganz zustimmen. Wie kommst Du
eigentlich auf „zynisch“? Sind Die Linke oder die Grünen
herablassend oder verletzend, weil sie sagen, dass ihre
Warnungen eingetreten sind?

Nein, denen sind die Opfer egal. Auch ist das Risiko hier deutlich geringer. Erdbeben oder Tsunamis gibt es hier nicht.

Auch wenn manche behaupten, dass das in Europa schon aus
mentalen Gründen überhaupt nicht passieren kann.

Wenn Du nicht verstanden hast, was ich mit „mentalitätsbedingt“ meinte, warum fragst Du dann nicht, anstatt die Aussage verfremdet und hinter meinem Rücken wiederzugeben?

Wenn Du nicht verstanden hast, was ich mit
„mentalitätsbedingt“ meinte, warum fragst Du dann nicht,
anstatt die Aussage verfremdet und hinter meinem Rücken
wiederzugeben?

Drauf hast du ja an anderer Stelle extra nicht geantwortet. Und hinter dem Rücken ist das doch hier wohl nicht.

Hallo Christian,

nur um das klar zu stellen: es geht mir nicht darum, einfach zu widersprechen - wenngleich das manchmal so scheinen mag. Ich habe Gründe für das, was ich schreibe und ich versuche, die Frage sachlich für mich zu klären.

Es stimmt natürlich. Man kann den millionen Bürgern mit
tausenden Statistiken und Berechnungen belegen, was alles
passieren kann, wenn der im „Restrisiko“ enthaltene Fall
eintritt.

das Problem ist, daß das Restrisiko nicht weltweit gleich ist.
In Japan war es vornherein viel größer als in Deutschland,
weil die AKW nur auf Erdbeben ausgelegt waren, die dort alle
Naslang auftreten.

Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens starker Erdbeben ist in Japan definitiv wesentlich höher. Aber kannst Du belegen, dass auch das Restrisiko unter Einbeziehung aller aufgrund der erhöhten Erdbebenwahrscheinlichkeit ergriffenen zusätzlichen Maßnahmen größer ist, als bei uns? Ich habe gehört, dass viele unserer AKW nichtmal das japanische Erdbeben überstanden hätten…
Wahrscheinlich müssen wir nicht mit so starken Erdbeben rechnen, aber was ist mit Flugzeugabstürzen, Meteoriteneinschlägen, Terrorangriffen, menschlichem Versagen, technischen Mängeln, unzureichender Wartung und den Dingen, die wir uns noch gar nicht vorstellen können?

Daß jetzt mit dem AKW in Japan politisch
gearbeitet wird, ist in etwa so sinnvoll wie über die
Sicherheit von Flugzeugen anhand der Absturzstatistiken in
Schwarzafrika zu diskutieren.

Der Vergleich eines Flugzeugabsturzes mit einem SuperGAU ist nicht wesentlich sinnvoller, sorry.

Ich denke, dass Fukushima einen Symbolcharakter hat und haben wird: Es IST möglich, trotz ALLER heutiger Technik, dass das eintritt, was nicht eintreten DARF. Etwas, das nicht mehr vom Menschen kontrollierbar ist, wenn es einmal begonnen hat, und dessen Auswirkung für MILLIONEN von Menschen potentiell tödlich, kanzerogen oder in sonstiger Form schädlich ist, für Wochen, Jahre oder weit länger (z.B. plutonium im Grundwasser).

Man kann ja zu Atomkraft stehen wie man will, aber die Art und
Weise, wie mit dem Thema umgegangen wird, geht mir schwer auf
den Zeiger. Mit sachorientierter Diskussion hat das nichts zu
tun; man spielt schlicht und ergreifend mit den Ängsten der
Menschen vor einer unsichtbaren Gefahr.

Ja, die Gefahr ist unsichtbar und gerade deshalb so schwerwiegend.

Bis vor kurzem habe ich mich auch nicht allzu tief mit der Atomproblematik befasst und mir gesagt: „es passiert ja nie was, also habe ich auch kein Problem damit“. Aber das war falsch.
Es ist tatsächlich eine Frage der Logik und der Definition von (Rest-)Risiko aus meinem ursprünglichen Post.

Jetzt ganz im ernst, bitte tu mir mal einen Gefallen und überleg ehrlich für Dich selbst: wovon willst Du Dich selbst überzeugen? Kann es sein, dass Du Dir sagst, das Risiko ist so gering, dass es NIE eintreten wird? Machst Du Dir also KEINE Gedanken um das, was passiert, falls Du Dich irrst und es bei uns zu einem Super-GAU kommt?
Wenn Du erkennst, dass es bei uns passieren KANN (nichts anderes sagt das Wort Restrisiko), wie gehst Du dann damit um? Sagst Du: „pech gehabt, sterben wir eben alle“? Oder glaubst Du, dass das alles halb so wild ist, Man sieht ja nichts?

Dann lass mich Dich daran erinnern, dass bereits jetzt in Tokyo (250km von Fukushima eins entfernt) erhöhte Radioaktivität und belastetes Grundwasser festgestellt wurde.

Das Restrisiko kann nicht so gering sein, dass der Fall nicht eintritt, was Fukushima zeigt. Und es sind die unkontrollierbaren Auswirkungen, die hier eine - von der CDU/CSU heruntergespielte aber existenzielle - Grundfrage stellen.

Gruß,
Michael

Hallo,

das stimmt natürlich, trotzdem lässt es sich nicht
ausschließen, das letzte große Erdbeben in unserer
Gegend ist 800 Jahre her (Basel CH), nach menschlichem
Ermessen eine lange Zeit, geologisch aber ein Klacks.

das wird ja auch berücksichtigt:
http://www.krb.de/download/Sicherheit_von_deutschen_…

Das ist ja genau der Unterschied zu Japan: Daiichi wurde für Erdbeben einer Stärke von 8,25 ausgelegt. Erdbeben dieser Stärke kommen dort alle paar Jahre vor und auch ein Erdbeben der Stärke 9 war für die geplante Laufzeit zu erwarten.

Darüber hinaus hat man das Kraftwerk offensichtlich nicht hinreichend vor Tsunamis geschützt. So hätte ich bspw. erwartet, daß die Generatoren zumindest teilweise unterirdisch oder in oberirdischen Bunkern untergebracht hätte.

Insofern ist eben nicht zu erwarten, daß sich ein ähnliches Unglück in Deutschland wiederholt.

Die anderen Risiken, die Du nanntest, gab es auch schon vor den Vorfällen in Japan. Insofern ist die Pseudoreaktion der Bundesregierung eben nicht auf neue Erkenntnisse zurückzuführen, sondern ausschließlich auch die Stimmung im Lande. Das halte ich für unredlich und populistisch.

Gruß
Christian

Wenn Du nicht verstanden hast, was ich mit
„mentalitätsbedingt“ meinte, warum fragst Du dann nicht,
anstatt die Aussage verfremdet und hinter meinem Rücken
wiederzugeben?

Drauf hast du ja an anderer Stelle extra nicht geantwortet.

Wo?

Und hinter dem Rücken ist das doch hier wohl nicht.

Zumindest war es keine direkte Antwort auf einen meiner Artikel.

Warum sollten ihnen die Opfer egal sein? Weil sie nicht möchten, dass unseren Bürgern dasselbe passiert? Im Gegenteil, alles Andere wäre für ihre Glaubwürdigkeit völlig indiskutabel.

Und was ist mit Terrorangriffen, Flugzeugabstürzen, Meteoriteneinschlägen, Hochwasser, Wartungs-, Verarbeitungs- oder technischen Fehlern, menschlichem Versagen und Dingen, die wir uns noch gar nicht vorstellen können? Viele Leute glauben das nicht, aber in so großen, komplexen Systemen wie denen, in denen AKW stehen, gibt es eine immense Anzahl nicht kalkulierbarer Faktoren oder Kombinationen daraus, wie man Dir dann im Nachhinein mit Bedauern erklären wird, wenn Du es erlebst.

Siehe mein anderer Post

Gruß,
Michael

Hallo,

Wahrscheinlich müssen wir nicht mit so starken Erdbeben
rechnen, aber was ist mit Flugzeugabstürzen,
Meteoriteneinschlägen, Terrorangriffen, menschlichem Versagen,
technischen Mängeln, unzureichender Wartung und den Dingen,
die wir uns noch gar nicht vorstellen können?

die Aspekte wurden schon rauf und runterdiskutiert (vgl. Allg. Nachrichten). Ich will jetzt nicht alles wiederholen. Aber mir geht es - wie erwähnt - auch um die Diskussionskultur.

Daß jetzt mit dem AKW in Japan politisch
gearbeitet wird, ist in etwa so sinnvoll wie über die
Sicherheit von Flugzeugen anhand der Absturzstatistiken in
Schwarzafrika zu diskutieren.

Der Vergleich eines Flugzeugabsturzes mit einem SuperGAU ist
nicht wesentlich sinnvoller, sorry.

Doch, es geht darum, daß man nicht Naturkatastrophen für eine Diskussion heranziehen kann, die in Deutschland nicht passieren können.

Ich denke, dass Fukushima einen Symbolcharakter hat und haben
wird: Es IST möglich, trotz ALLER heutiger Technik, dass das
eintritt, was nicht eintreten DARF.

Weil man nicht alle Eventualitäten berücksichtigt hat. Tsunamis und starke Erdbeben kommen dort wesentlich häufiger vor als kritische Ereignisse in Deutschland. Das wird in der Diskussion aber ständig unterschlagen.

Jetzt ganz im ernst, bitte tu mir mal einen Gefallen und
überleg ehrlich für Dich selbst: wovon willst Du Dich selbst
überzeugen? Kann es sein, dass Du Dir sagst, das Risiko ist so
gering, dass es NIE eintreten wird? Machst Du Dir also KEINE
Gedanken um das, was passiert, falls Du Dich irrst und es bei
uns zu einem Super-GAU kommt?
Wenn Du erkennst, dass es bei uns passieren KANN (nichts
anderes sagt das Wort Restrisiko), wie gehst Du dann damit um?
Sagst Du: „pech gehabt, sterben wir eben alle“? Oder glaubst
Du, dass das alles halb so wild ist, Man sieht ja nichts?

Interessant; Du bist der erste, der mich zu meiner Meinung zur Atomkraft fragt. Die meisten scheinen aus meinen Artikeln zu schließen, daß ich Atomkraftwerke befürworte.

Ich bin in der komfortablen Lage, daß sich in einem Umkreis von gut 200 Kilometern kein deutsches Atomkraftwerk befindet und ich daher für mich keine relevante Bedrohung sehe. Aus diesem Grunde bin ich bei dem Thema ziemlich leidenschaftslos.

Dann lass mich Dich daran erinnern, dass bereits jetzt in
Tokyo (250km von Fukushima eins entfernt) erhöhte
Radioaktivität und belastetes Grundwasser festgestellt wurde.

In Düsseldorf wird das Trinkwasser im wesentlichen aus Uferfiltrat des Rheines gewonnen. Da wird nicht nur ein havariertes Atomkraftwerk schnell zum Problem. Nicht zuletzt aus diesem Grunde habe ich einen durchaus veritablen Vorrat an Trinkwasser im Keller.

Gruß
Christian

Forderst du von Politjuristen etwa Sachkennis?
Mittlerweile ist jeder vierte MdB Jurist und jedes zweite Regierungsmitglied ebenso, weil die älteren „Entscheidungsträger“ ihrer Zunft fortlaufend bevorzugt den Nachwuchs mit juristischem Stallgeruch in die Parteiämter hieven. Ein sich selbst verstärkender Prozess: Noch zu Schröders Zeiten war „nur“ jeder fünfte Abgeordnete Jurist. Ein Trottel ist deshalb, wer glaubt, der Gesetzesdschungel würde jemals vereinfacht. Er wird im Gegenteil (und allen Lippenbekenntnissen zum Trotz) immer komplizierter werden, denn Rechtswissen wird damit immer mehr notwendiges Herrschaftswissen und garantiert die Exklusivität der eigenen Position in Regierung, Parlament und Ministerialbürokratie.

Wen von denen jucken denn die Details der Definition des „Restrisikos“? - das zu verstehen ist Aufgabe der Praktiker aus dem produktiv tätigen Teil der Bevölkerung, es reicht doch wohl, wenn man drüber entscheiden darf, was hauptsächlich andere betrifft, denn Jodtabletten und Mineralwasser in Flaschen gibt es zumindest im Regierungsbunker in ausreichender Menge. Und so ist eine kleine 180°-Kehrtwende vor den Landtagswahlen auch keine Entscheidung aufgrund von geänderten Sachlagen, sondern aufgrund von geänderten Wahlchancen.

Fürs Volk wird erst eine dem Volk vermittelbare Politik gemacht werden, wenn wir eine _Volks_vertretung haben - und keine hauptamtlich mit Eigenabsicherungung und -begünstig beschäftigte Nomenklatura.

Naja, auch das Restrisiko der nächsten Revolution wird sich eines Tages verwirklichen.

Gruß
smalbop

Drauf hast du ja an anderer Stelle extra nicht geantwortet.

Wo?

/t/kernschmelze-in-japan-was-droht-uns-in-deuschland…

Und hinter dem Rücken ist das doch hier wohl nicht.

Zumindest war es keine direkte Antwort auf einen meiner
Artikel.

Aber du fühltest dich gleich angesprochen.

Warum sollten ihnen die Opfer egal sein? Weil sie nicht
möchten, dass unseren Bürgern dasselbe passiert? Im Gegenteil,
alles Andere wäre für ihre Glaubwürdigkeit völlig
indiskutabel.

Warum wird so ein Unglück für Wahlkampf mißbraucht? Die anderen Parteien haben vor Jahren auch keine Terroranschläge politisch ausgeschlachtet.

Hallo,

Wahrscheinlich müssen wir nicht mit so starken Erdbeben
rechnen, aber was ist mit Flugzeugabstürzen,
Meteoriteneinschlägen, Terrorangriffen, menschlichem Versagen,
technischen Mängeln, unzureichender Wartung und den Dingen,
die wir uns noch gar nicht vorstellen können?

die Aspekte wurden schon rauf und runterdiskutiert (vgl. Allg.
Nachrichten). Ich will jetzt nicht alles wiederholen. Aber mir
geht es - wie erwähnt - auch um die Diskussionskultur.

Die Antworten könntest Du schon einmal wiederholen, denn soweit ich weiß gibt es nur die Feststellung, dass unsere Meiler (zumindest die älteren) gegen die genannten Fehlermöglichkeiten nicht oder nur begrenzt sicher sind.
Deine Kritik an der „Diskussionkultur“ (welche war das doch gleich?) darf aber auch nicht zum Gegenteil führen, nämlich dass über das Thema gar nicht mehr diskutiert wird.

Daß jetzt mit dem AKW in Japan politisch
gearbeitet wird, ist in etwa so sinnvoll wie über die
Sicherheit von Flugzeugen anhand der Absturzstatistiken in
Schwarzafrika zu diskutieren.

Der Vergleich eines Flugzeugabsturzes mit einem SuperGAU ist
nicht wesentlich sinnvoller, sorry.

Doch, es geht darum, daß man nicht Naturkatastrophen für eine
Diskussion heranziehen kann, die in Deutschland nicht
passieren können.

Es geht aber nicht nur um Naturkatastrophen, sondern grundsätzlich darum, dass Restrisiko tatsächlich zum Eintreten einer verheerenden Katastrophe führen kann, so unwahrscheinlich das ist. Wer die Gefährdung unserer AKW nur im Hinblick auf mögliche Erdbeben diskutiert, hat das Grundproblem nicht erkannt, da gebe ich Dir völlig recht. Darum wundert mich auch, warum so viele Leute das Wort Erdbeben bei der Diskussion um deutsche AKW in den Mund nehmen.

Ich denke, dass Fukushima einen Symbolcharakter hat und haben
wird: Es IST möglich, trotz ALLER heutiger Technik, dass das
eintritt, was nicht eintreten DARF.

Weil man nicht alle Eventualitäten berücksichtigt hat.
Tsunamis und starke Erdbeben kommen dort wesentlich häufiger
vor als kritische Ereignisse in Deutschland. Das wird in der
Diskussion aber ständig unterschlagen.

Als Maschinenbauingenieur weiß ich, dass Maschinen und Anlagen anhand ihrer Anforderungen + Sicherheitszugaben ausgelegt werden. Auch in Deutschland wird mit Sicherheit ein max. angenommenes Erdbeben für die Auslegung herangezogen. Da die Stärke des max. angenommenen Erdbebens vermutlich geringer sein wird, als das der japanischen AKW, würde ich davon ausgehen, dass unsere AKW schon bei weit geringeren Erdbeben Probleme bekommen könnten. Nun kam es in Japan zu einem ganz außerordentlich starken Erdbeben - kann das in Deutschland nicht passieren? Und es kam zu einem Tsunami als Zweiteinfluss, kann es das in Deutschland nicht durch Anschlag, Absturz, schlechte Wartung auch dazu kommen? Einen Tsunami dürften wir nicht erwarten (von Flutungen durch berstende Talsperren mal abgesehen), dafür ist aber auch kein Meerwasser zum Kühlen und vor allem Verdünnen in der Nähe.

Jetzt ganz im ernst, bitte tu mir mal einen Gefallen und
überleg ehrlich für Dich selbst: wovon willst Du Dich selbst
überzeugen? Kann es sein, dass Du Dir sagst, das Risiko ist so
gering, dass es NIE eintreten wird? Machst Du Dir also KEINE
Gedanken um das, was passiert, falls Du Dich irrst und es bei
uns zu einem Super-GAU kommt?
Wenn Du erkennst, dass es bei uns passieren KANN (nichts
anderes sagt das Wort Restrisiko), wie gehst Du dann damit um?
Sagst Du: „pech gehabt, sterben wir eben alle“? Oder glaubst
Du, dass das alles halb so wild ist, Man sieht ja nichts?

Interessant; Du bist der erste, der mich zu meiner Meinung zur
Atomkraft fragt. Die meisten scheinen aus meinen Artikeln zu
schließen, daß ich Atomkraftwerke befürworte.

Ich bin in der komfortablen Lage, daß sich in einem Umkreis
von gut 200 Kilometern kein deutsches Atomkraftwerk befindet
und ich daher für mich keine relevante Bedrohung sehe. Aus
diesem Grunde bin ich bei dem Thema ziemlich leidenschaftslos.

Dann lass mich Dich daran erinnern, dass bereits jetzt in
Tokyo (250km von Fukushima eins entfernt) erhöhte
Radioaktivität und belastetes Grundwasser festgestellt wurde.

In Düsseldorf wird das Trinkwasser im wesentlichen aus
Uferfiltrat des Rheines gewonnen. Da wird nicht nur ein
havariertes Atomkraftwerk schnell zum Problem. Nicht zuletzt
aus diesem Grunde habe ich einen durchaus veritablen Vorrat an
Trinkwasser im Keller.

Da bin ich aber froh, dass für Dich gesorgt ist. :-/

Danke für Deine offene Meinung und Diskussion.

Gruß,
Michael

Die Frage war, warum ihnen die Opfer angeblich egal sind. Das ist ansich eine ungeheuerliche (und hier völlig unangebrachte) Unterstellung, die man nicht ohne stichhaltige Beweise in den Raum stellen sollte.

Die Terroranschläge wären nicht so grundlegend verhinderbar gewesen, wie ein Reaktorunfall ohne Reaktor. Der Unfall in Japan wird nicht missbraucht, sondern völlig zu recht gebraucht, um zu zeigen, dass die Grünen von Anfang an mit ihrem Ansatz und ihren Aktionen recht hatten: nämlich dass die Kernkraft im Krisenfall nicht beherrschbar ist und unvorstellbare Schäden verursacht. Die Katastrophe in Fukushima ist noch nicht unter Kontrolle, gib Dich da bitte keinen Illusionen hin.

Gruß

Hallo,

Was hat die CDU/CSU aus Japan und Fukushima neues gelernt???

Dass man auch Katastrophen in anderen Ländern mit vielen Toten für den eigene Wahlkampf instrumentalisieren kann, das hat die CDU/CSU gelernt. Ich hoffe, dass sie sich niemals zu dieser widerlichen, menschenverachtenden Art herablassen wird.