Was heißt hier Krise!?

Hallo zusammen,

entschuldigt bitte, ich habe den Überblick verloren.

ist die Eurokrise eine Verschuldenskrise der Regierungen, eine Spekulationskrise der Banken oder eine Umverteilungskrise (arm/reich)?

welche Missstände beinhalten die von Seiten der Kritiker gegen die Regierung und die Banken gerichteten Vorwürfe?

Gruß mki

Hi,

einerseits eine Verschuldungskrise (z.B. Deutschland fing damit an, als zum ersten mal ein „Wahlgeschenk“ mit Schulden finanziert worden sind) und eine Bankenkrise (u.a. wegen Lehman Brothers die Pleite gegangen sind und die Staaten Geld in die Banken gepumpt haben).

Was du mit Umverteilungskrise meinst, kann ich dir nicht sagen. Was ich dir aber sagen kann ist, das die ärmeren „starken“ Schultern anscheinend mehr tragen, als die reicheren Schultern. Immerhin gehören 10% der Deutschen mehr als 50% des Nettovolksvermögens…laut der Zeitung und umfairteilen.de

mfg,

Hanzo

Hallo,

finanziert worden sind) und eine Bankenkrise (u.a. wegen
Lehman Brothers die Pleite gegangen sind und die Staaten Geld
in die Banken gepumpt haben).

Lehman Brothers ist in etwa die 250. Bank gewesen, die im Zuge des Platzens der US-Immobilienblase zahlungsunfähig war. Lehman Brothers war also ganz sicher nicht der Auslöser der Bankenkrise - auch nicht einer der Auslöser.

sagen. Was ich dir aber sagen kann ist, das die ärmeren
„starken“ Schultern anscheinend mehr tragen, als die reicheren
Schultern. Immerhin gehören 10% der Deutschen mehr als 50% desNettovolksvermögens…laut der Zeitung und umfairteilen.de

Das ist der übliche Bullshit von ganz links. Daß die gutverdienenden Haushalte einen überproportionalen Teil des Steueraufkommens leisten, wird komischerweise häufig vergessen.

Gruß
C.

Hallo,

Das ist der übliche Bullshit von ganz links. Daß die
gutverdienenden Haushalte einen überproportionalen Teil des
Steueraufkommens leisten, wird komischerweise häufig
vergessen.

Dass sie es dabei trotzdem schaffen im Vergleich zu den anderen immer wohlhabender zu werden kannst du aber auch nicht leugnen. „Alles in Ordnung“ scheint also auch nicht zu sein.

Gruß

Anwar

Hallo Anwar,

Dass sie es dabei trotzdem schaffen im Vergleich zu den
anderen immer wohlhabender zu werden kannst du aber auch nicht
leugnen. „Alles in Ordnung“ scheint also auch nicht zu sein.

Es stimmt m.E. was nicht mit der Pareto-Verteilung, hier an der unteren Grenze. Auch wer pro Mann und Monat 2000€ durchhaut kann gut mit 0€ Nettokapital leben. Ich denke, z.B. die Einnahmen (oder Ausgaben)kämen Pareto sehr viel näher.

Gruß
achim

P.S.: Der relative Anstieg mag durchaus einer Blase geschuldet sein.

sagen. Was ich dir aber sagen kann ist, das die ärmeren
„starken“ Schultern anscheinend mehr tragen, als die reicheren
Schultern. Immerhin gehören 10% der Deutschen mehr als 50% desNettovolksvermögens…laut der Zeitung und umfairteilen.de

Das ist der übliche Bullshit von ganz links. Daß die
gutverdienenden Haushalte einen überproportionalen Teil des
Steueraufkommens leisten, wird komischerweise häufig
vergessen.

Was hat

10% der Deutschen haben 50% des Nettovermögens

mit

„gutverdienenden Haushalten“ zu tun, die „überproportional“ Steueraufkommen leisten?

10% der Deutschen haben 50% des Nettovermögens

mit

„gutverdienenden Haushalten“ zu tun, die „überproportional“
Steueraufkommen leisten?

Oh bitte, das haben wir in den letzten zehn Jahren zigfach gehabt. Google einfach nach Einkommensteuerstatistik.

Hallo,

was die Umverteilung von unten nach oben angeht: die klappt in Krisen immer besonders gut, nicht erst neuerdings, das ist ein alter Trick.
Kleine Firmen gehen in Krisen pleite, werden von Großen übernommen.
Und das wird weitergehen, wie bei Monopoly ohne Zeitgrenze.

Gruß, Paran

Was hat 10% der Deutschen haben 50% des Nettovermögens mit Einkommensteuerstatistik zu tun?

Da das

10% der Deutschen haben 50% des Nettovermögens

nicht gemessen, sondern nur geschätzt werden kann, bleibt nur die

Einkommensteuerstatistik

Und wenn man spaßeshalber annimmt, daß es da nicht nur eine Korrelation, sondern eine Kausalität gibt, ist man schon einen ganz schön großen Schritt weiter - was den Erkenntnisgewinn angeht.

Hallo Anwar,

Dass sie es dabei trotzdem schaffen im Vergleich zu den
anderen immer wohlhabender zu werden kannst du aber auch nicht
leugnen. „Alles in Ordnung“ scheint also auch nicht zu sein.

Bitte beides weiter auseineander halten, wenn möglich. Was ist daran unter Umständen in Ordnung und was nicht?

Grüße _ mki _

Hallo zusammen,

welchen Anteil haben die Probleme der Steuerverschwendung und das der Steuerhinterziehung an den Problemen der Verschuldenskrise, der Bankenkrise und der Umverteilungskrise?

Grüße mki

Hallo,

Dass sie es dabei trotzdem schaffen im Vergleich zu den
anderen immer wohlhabender zu werden kannst du aber auch nicht
leugnen.

daß jemand mit einem Nettokapital > 0 ärmer wird, ist nicht zu erwarten, so daß ich nichts leugnen muß. Tatsache ist, daß die großen Einkommen einen deutlich überproportionalen Anteil am Steueraufkommen haben. Ob dieser Anteil nun groß genug ist oder zu klein, läßt sich objektiv nicht beurteilen; der Standpunkt zu dieser Frage hängt in der Regel eng mit dem politischen Standpunkt zusammen.

Das Vermögen der Deutschen liegt durchschnittlich bei etwa 50.000 Euro (ohne Immobilien). Wenn unter 100 Menschen nur einer ist, der eine Million sein eigen nennt, dann besitzt 1% der Bevölkerung 20% des Vermögens. Ich kann nicht erkennen, warum ein Millionär unter 100 Leuten ein Problem darstellen sollte. Tatsächlich ist die Vermögensverteilung den Schätzungen zufolge in Deutschland wesentlich ausgeglichener.

Insofern sagt die nackte Zahl überhaupt nichts aus. Es ist auch nicht so, daß von der ungleichen Vermögensverteilung irgendein objektiv meßbares Problem ausginge. Vermögende Menschen halten sich keine Leibeigenen mehr, sondern beschäftigen in der Regel Angestellte. Vermögende Menschen kaufen hochwertige Produkte, die von irgendjemandem produziert werden müssen und die eine höhere Wertschöpfung mit sich bringen als bspw. T-Shirts für 4,99 Euro oder Armbanduhren für 15 Euro. Das macht vermögende Menschen sicherlich nicht zu besseren Bürgern aber auch nicht zu schlechteren.

Gruß
C.

Hallo,

welchen Anteil haben die Probleme der Steuerverschwendung und
das der Steuerhinterziehung an den Problemen der
Verschuldenskrise,

da die Staaten ihre Ausgaben zu einem nicht geringen Teil auf Pump finanzieren, ist jede Steuerverschwendung und Steuerhinterziehung eine Ursache des Problems. Allerdings sollte man nicht glauben, daß höhere Einnahmen oder niedrigere Ausgaben zu ausgeglichenen Staatshaushalten führen.

der Bankenkrise

Keine.

und der Umverteilungskrise?

Es gibt keine Umverteilungskrise, auch wenn immer noch nicht ganz klar ist, was Du damit meinst.

Gruß
C.

Hallo,

die Steuergeldverschwendung und die Steuerhinterziehung sind sicher zwei der Löcher, die nicht unbedingt ursächlich aber doch sicher Teil der Verschuldenskrise sind. Zwar sind diese generell zu kritisieren. Dennoch interessiert, wie hoch der Anteil sein könnte. Gibt es dazu Zahlen, die für sich sprechen?

Dass es keine Umverteilungskrise gibt, beruhigt. Wie erklärt sich statt dessen, dass die Vermögensbildung nur noch einem immer kleiner werden Gesellschaftsteil möglich zu sein scheint?

Grüße mki

Hallo,

womöglich gibt es allgemein tatsächlich keine Umverteilungskrise. Zutreffender ist vielleicht von einer ständigen, mehr oder weniger deutlich drohenden Krise zu sprechen.

Von was aber hängt die Umverteilungskrise ab? Davon wie transparent die Geldpolitik, die Bildungspolitik und die Sozialpolitik einschließlich Gesundheitspolitik ist?

Grüße mki

Die besagten/geschätzten 10% (es können ja auch 15% oder 5% sein) betrifft doch gerade nicht die Leute der Liste, die man findet, wenn man nach Einkommensstatistik sucht (Arbeiter, Angestellte, Beamte usw.) Das sind die restlichen 90%.
Ich möchte ja gar nicht, dass die 10% mehr Steuern zahlen. Cleverness sollte nicht bestraft werden.

Hallo Christian!

Allerdings sollte man nicht glauben, daß höhere Einnahmen oder :niedrigere Ausgaben zu ausgeglichenen Staatshaushalten führen.

Oh, hab’ ich mir wohl zu einfach vorgestellt. Bis heute hing ich dem unerschütterlichen Glauben an, dass man durch Drehen an Einnahmen und Ausgaben, jeden (nicht überschuldeten) Haushalt - privaten Haushalt, Unternehmen, Kommune, Staat - ausgleichen kann. Wo man es angeblich nicht kann, fehlt nur der Wille. Dabei liegt dem fehlenden Willen regelmäßig der gleiche Irrglaube zugrunde, dass nämlich diese und jene Ausgaben unverzichtbar seien und dass man an dieser und jener Stelle auf gar keinen Fall höhere Einnahmen generieren könne.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

ausgleichen kann. Wo man es angeblich nicht kann, fehlt nur
der Wille.

genau darauf wollte ich hinaus. Wie dieses Jahr wieder einmal zu erkennen war, führen Mehreinnahmen nicht zu einer Reduzierung der Neuverschuldung in gleicher Höhe, sondern um einen Verteilungskampf hinsichtlich des Fells des Bären. Besser noch: man verteilt das Fell - trotz einmaliger Mehreinnahmen und mutmaßlich geringeren Bärenaufkommens in den kommenden Jahren - nicht nur einmal, sondern mehfach, d.h. für die kommenden Jahre gleich mit.

Dies ist zudem kein erst- oder einmaliger Vorgang, so daß man getrost davon ausgehen, daß selbst Milliardenmehreinnahmen oder Milliardenminderausgaben nicht zu einer dauerhaften Reduzierung der Neuverschuldung führen würde, sondern zu einem Verteilungskampf zwischen den Ministerien in nie gekanntem Ausmaße.

Grüße
Christian

Hallo Hallo,

Vorweg:
Wichtig ist vor allem zu unterscheiden, dass wir eine Finanzkrise haben, und keine Wirtschaftskrise. Das wird häufig durcheinander geworfen. Die Wirtschaft arbeitet auf Überfluss. Guck dir die ganzen Fernseher an, die in den Regalen stehen. Die Autoindustrie hatte vor wenigen Jahren nicht mehr genug Platz für die nicht verkaufen Autos. Könnt ihr euch erinnern?
Eine Wirtschaftskrise sieht GANZ anders aus.

welchen Anteil haben die Probleme der Steuerverschwendung und
das der Steuerhinterziehung an den Problemen der
Verschuldenskrise,

da die Staaten ihre Ausgaben zu einem nicht geringen Teil auf
Pump finanzieren, ist jede Steuerverschwendung und
Steuerhinterziehung eine Ursache des Problems.

Steuerhinterziehung müssten die Krise stark beeinflussen. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird die Krise dadurch beschleunigt, ganz klar weil ja Einnahmen fehlen.
Die Frage ist jetzt was man unter Steuerverschwendung versteht. Teilweise werden Steuern für unnütze Arbeit aufgewendet. Wenn du das damit meinst, dann gebe ich auch dafür eine Schuld, da man das Geld natürlich für nützliche Arbeit verwenden könnte.

Allerdings sollte man nicht glauben, daß höhere Einnahmen oder :niedrigere Ausgaben zu ausgeglichenen Staatshaushalten führen.

Stimmt, Kredite die ausgehändigt werden, können (theoretisch) noch zu 100% zurückgezahlt werden, aber Finanzistitute wie Banken wollen immer noch mehr. Alles plus 4%. Um die 4% zu bezahlen muss man neuen Kredit aufnehmen oder es jemand anderem wegnehmen, der dann aber noch weniger hat - letztendlich muss jemand einen neuen Kredit aufnehmen.
Man sagt dazu gerne Teufelskreis. Ist das nicht ersichtlich und logisch?

und der Umverteilungskrise?

Es gibt keine Umverteilungskrise, auch wenn immer noch nicht
ganz klar ist, was Du damit meinst

Da wäre ich mir nicht so sicher. Im Grunde kann man darin die Hauptursache sehen. Man redet dabei von arm auf reich, oder Umverteilung von Arbeiter auf Reiche, fleißig nach reich:

Es gibt arbeitslose, die leistungslos, durch den Zinseffekt Geld bekommen, das so zahlreich ist, dass sie davon nicht nur Leben können, sondern was immer mehr wird. Das liegt daran, dass sie zum Beispiel im Lotto gewonnen haben, oder etwas geerbt haben, aber nicht wie bei Monopoly $200 sondern einen richtigen Batzen. Ungefähr 1.000.000. Die Beispielsweise 4% Zinsen reichen damit aus sich zu ernähren, Stromkosten, Wasser, Miete, etc alles zu bezahlen ohne auch nur einen Fuß aus dem Bett zu heben, ohne Arbeit.
Woher kommt das Geld also? Jemand anderes muss für diesen Menschen mitarbeiten, ohne es zu wissen oder ihn zu kennen zu müssen.
Manche Menschen haben aber nicht nur 1 Mille auf der bank sondern mehrere Milliarden. Der Zinseffekt ist dementsprechend höher, die Folgen kannst du dir „ausrechnen“.

normal käme jetzt noch so ein „da kann man nichts gegen machen“.
Falsch. Aber ich will die Reichen jetzt auch nicht als Böse darstellen, es gibt in der Geschichte genug Feindbilder…
Damit muss man Schluss machen, auch wenns schwer fällt, blickt man zurück hat das nie zu etwas Gutem geführt und das ist etwas was sich nicht ändern wird.

Gruß

Ps: kannst mich auch gerne mal privat hier anschreiben, dann kann ich dir das noch weiter erklären.